Ein Immobilienkauf im Ausland hat oft ganz anderen Regeln als hierzulande.
Einen unabhängigen Spezialisten – am besten vor Ort – an Ihrer Seite zu haben ist von Vorteil.
Eine gefundene Immobilie im Internet, kann vor Ort in Wahrheit eine Bauruine in katastrophaler Lage sein.
Um die entscheidenden Fakten wie Lage, Finanzierung und Nebenkosten im Auge zu haben, ist ein Portfolio an Informationen sehr wichtig.

Ein gelungenen Auslandskauf im Kurzüberblick
Ohne vorherige Besichtigung vor Ort, sollte kein Kauf abgeschlossen werden.
Jedes Land hat andere Vertragsrechte, darüber sollte man sich vorher infomieren.
In Spanien gilt ein Vorvertrag, oder die Zusage per Handschlag schon als gültiger Kauf.
Zudem ist es wichtig, dass Sie sich vor dem Kauf über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren, die teilweise erheblich von denen in Deutschland abweichen können. Laut EU-Gesetz gelten für alle Bürger innerhalb der Union die gleichen Rechte.
Sollten Sprachkenntnisse nicht vorhanden sein, ist es ratsam einen Dolmetscher zu haben.
Im Ausland sind auch die Nebenkosten höher als in Deutschland.
Unbedingt vor einer Vertragsunterschrift den Grundbucheintrag prüfen, nur kann man sich sein, das der Eigentümer stimmt und das Haus schuldenfrei ist.

Leisten Sie vor der Eigentumsübertragung auf dem Grundbuchamt keine finanziellen Vorauszahlungen, sonst drohen Ihnen Verluste, da der Verkäufer selbst bei einer Vormerkung im Grundbuch nicht zur Eigentumsübertragung verpflichtet ist.
Als Ausländer haben Sie nur die Möglichkeit, eine Immobilie in Regionen zu erwerben, für die ein städtischer Bebauungsplan vorliegt. Kaufvertrag und Tapu (Grundbuchurkunde) werden in der Landessprache erstellt. Nur von vereidigten Übersetzern verfasste Schriftstücke, die notariell beglaubigt wurden, werden akzeptiert.

In der Türkei müssen drei Prozent des Kaufpreises an das Grundbuchamt bezahlt werden. In der Regel wird die Summe zwischen Käufer und Verkäufer je zur Hälfte aufgeteilt. Hinzu kommen 0,3 Prozent Grunderwerbsteuer, eine Verwaltungsgebühr im mittleren zweistelligen Bereich und Kosten für den Dolmetscher. Haben Sie das Objekt über einen Makler erworben, zahlen Sie zehn Prozent Gebühr, die sich Verkäufer und Käufer teilen.

Als EU-Bürger hat man die Möglichkeit, in Italien uneingeschränkt Immobilien zu erwerben und man ist den Einheimischen gleich gestellt.
Wenn Sie mit einem Makler eine Geschäftsbeziehung eingegangen sind, wird dieser ein zeitlich befristetes Kaufangebot unterschreiben lassen. Doch hier ist Achtung geboten, dieses ist rechtlich nur für Sie als Käufer bindend.
Ein Makler sollte bei einer Handelskammer zertifiziert sein, da er strenge Richtlinien einhalten muss. Man sollte klären, dass die Maklerprovision erst nach Abschluss des notariellen Kaufvertrags fällig wird und Sie Eigentümer der Immobilie sind.
Da der Eigentumsübergang in Italien mit der notariellen Unterzeichnung des Kaufvertrags vollzogen wird, ist es die Regel, einen Vorvertrag abzuschließen, an den sich beide Parteien halten müssen.

Der der übliche Vorvertrag sollte direkt mit dem Verkäufer abgeschlossen werden und nicht mit dem Makler, damit anschließend nicht der Preis erhöht werden kann.
Um nicht hohe Bargeldsummen zu begleichen, die laut dem italienischen Geldwäschegesetz untersagt sind, bietet es sich an, die Geldsumme treuhänderisch auf dem Konto des Notars zu hinterlegen.

In Spanien existiert ein lebendiger Käufermarkt und Handeln kann sich durchaus lohnen.
Auch dort genießen Sie beim Immobilienerwerb als EU-Bürger die gleichen Möglichkeiten wie Einheimische. In Spanien erlangen auch Verträge ihre Gültigkeit, wenn diese mündlich oder per Handschlag vereinbart wurden. Also ist drauf zu achten, was man dem möglichen Verkäufer zusagt und eruieren Sie, ob er alleine die Wirksamkeit des Vertrags geltend machen darf. In Spanien sind die juristischen und steuerrechtlichen Bestimmungen komplexer, daher empfiehlt es sich, einen Fachanwalt hinzuziehen.

Beim Immobilienkauf im Ausland ist es immer ratsam einen Experten dabei zu haben.

Quelle: biallo.de