
Bankhaus Sal.Oppenheim

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Mit der Abwicklung des Investmentbankings endet für das Bankhaus Sal. Oppenheim eine Ära. Gier und Größenwahn haben das Traditionshaus an den Rand des Ruins getrieben. Wenigstens werden die Schuldigen kräftig zur Kasse gebeten.
So also stirbt eine 220 Jahre alte Privatbank. Mit dürren Worten über Entlassungen, Abfindungen, über einen Sozialplan. In einigen Tagen wird die Übernahme von Sal. Oppenheim durch die Deutsche Bank abgeschlossen sein. Das war's dann. >> MM
Sal. Oppenheim verlegt Sitz von Köln nach Luxemburg
Warum das Bankhaus Sal. Oppenheim ...
So also stirbt eine 220 Jahre alte Privatbank. Mit dürren Worten über Entlassungen, Abfindungen, über einen Sozialplan. In einigen Tagen wird die Übernahme von Sal. Oppenheim durch die Deutsche Bank abgeschlossen sein. Das war's dann. >> MM
Sal. Oppenheim verlegt Sitz von Köln nach Luxemburg
Warum das Bankhaus Sal. Oppenheim ...
Das Traditionshaus Sal. Oppenheim ist ab sofort eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Bank.
Die Übernahme der Kölner Privatbank sei wie geplant abgeschlossen worden, teilte die Deutsche Bank am Montag in Frankfurt mit.
Den Kaufpreis bezifferte der Dax-Konzern auf eine Milliarde Euro in bar. Die EU-Kommission hatte Ende Januar grünes Licht für die Übernahme gegeben.
"In den kommenden Wochen wird die strategische Neuausrichtung von Sal. Oppenheim weiter vorangetrieben", erklärte die Deutsche Bank. "Dabei sollen die Vermögensverwaltungsaktivitäten des Bankhauses eigenständig unter der etablierten Marke der traditionsreichen Privatbank ausgebaut werden und der Privatbank-Charakter erhalten bleiben." Zum Jahresende 2009 betreute die Sal. Oppenheim Gruppe Vermögen von insgesamt 137 Milliarden Euro.
Ursprünglich hatte die Deutsche Bank 1,3 Milliarden Euro für die Übernahme der Privatbank sowie verwandter Gesellschaften geboten.
Der Branchenprimus hatte stets betont, es gehe ihm um die vermögenden Privatkunden, Interesse am Investmentbanking von Sal. Oppenheim bestehe nicht. Teile dieser Sparte hatte zum Jahreswechsel die australische Großbank Macquarie übernommen. Für den Rest wurde kein Käufer gefunden.
Sal. Oppenheim teilte daraufhin Anfang März mit, den Rest der Sparte mit etwa 200 Mitarbeitern abzuwickeln.
Das Management der Kölner Privatbank will die Deutsche Bank stärken:
Neben Wilhelm von Haller als Vorstandschef und François Pauly sowie Wolfgang Leoni gehören ab sofort Jürgen Dobritzsch (Finanzvorstand) und Jürgen Fiedler (Risikovorstand) zur Führungsspitze. Beide arbeiteten in leitenden Funktionen bei der Deutschen Bank. Aufsichtsratschef soll Pierre de Weck werden, der Leiter des Private Wealth Management der Deutschen Bank.
(ariva)
Die Übernahme der Kölner Privatbank sei wie geplant abgeschlossen worden, teilte die Deutsche Bank am Montag in Frankfurt mit.
Den Kaufpreis bezifferte der Dax-Konzern auf eine Milliarde Euro in bar. Die EU-Kommission hatte Ende Januar grünes Licht für die Übernahme gegeben.
"In den kommenden Wochen wird die strategische Neuausrichtung von Sal. Oppenheim weiter vorangetrieben", erklärte die Deutsche Bank. "Dabei sollen die Vermögensverwaltungsaktivitäten des Bankhauses eigenständig unter der etablierten Marke der traditionsreichen Privatbank ausgebaut werden und der Privatbank-Charakter erhalten bleiben." Zum Jahresende 2009 betreute die Sal. Oppenheim Gruppe Vermögen von insgesamt 137 Milliarden Euro.
Ursprünglich hatte die Deutsche Bank 1,3 Milliarden Euro für die Übernahme der Privatbank sowie verwandter Gesellschaften geboten.
Der Branchenprimus hatte stets betont, es gehe ihm um die vermögenden Privatkunden, Interesse am Investmentbanking von Sal. Oppenheim bestehe nicht. Teile dieser Sparte hatte zum Jahreswechsel die australische Großbank Macquarie übernommen. Für den Rest wurde kein Käufer gefunden.
Sal. Oppenheim teilte daraufhin Anfang März mit, den Rest der Sparte mit etwa 200 Mitarbeitern abzuwickeln.
Das Management der Kölner Privatbank will die Deutsche Bank stärken:
Neben Wilhelm von Haller als Vorstandschef und François Pauly sowie Wolfgang Leoni gehören ab sofort Jürgen Dobritzsch (Finanzvorstand) und Jürgen Fiedler (Risikovorstand) zur Führungsspitze. Beide arbeiteten in leitenden Funktionen bei der Deutschen Bank. Aufsichtsratschef soll Pierre de Weck werden, der Leiter des Private Wealth Management der Deutschen Bank.
(ariva)
Razzia bei Ex-Topmanagern von Sal. Oppenheim
Großrazzia bei Sal. Oppenheim: Die Kölner Staatanwaltschaft hat wegen des Untreue-Verdachts gegen frühere persönlich haftende Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim bundesweit 13 Gebäude durchsucht. Es handele sich um Haupt- und Nebenwohnsitze sowie Büros der Beschuldigten, wie mehrere Medien berichten. Durchsucht wurden Objekte im Kölner Raum, in Süddeutschland und Hessen. Ziel sei es gewesen, Unterlagen über möglicherweise problematische Kreditvergaben zu finden, so die Staatsanwaltschaft.
In gleicher Sache waren bereits im Frühjahr Geschäftsräume von Sal. Oppenheim durchsucht worden. Die neue Razzia sei erfolgt, „weil wir glauben, dass es woanders noch weiteres Material zu dem Fall geben könnte“, so ein Behördensprecher. Auszug Fonds Prfessionell
In gleicher Sache waren bereits im Frühjahr Geschäftsräume von Sal. Oppenheim durchsucht worden. Die neue Razzia sei erfolgt, „weil wir glauben, dass es woanders noch weiteres Material zu dem Fall geben könnte“, so ein Behördensprecher. Auszug Fonds Prfessionell
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Den ehemaligen Bankiers von Sal. Oppenheim drohen Anklagen. Neue Dokumente belegen ihre Machenschaften detailliert. Eine Enthüllung über den bisher größten deutschen Bankenskandal in sieben Kapiteln.
Als Privatbankier in Diensten der Deutschen Bank ist Wilhelm von Haller (58) dem diplomatischen Sprachgebrauch verpflichtet. Doch manchmal bricht es aus dem Chef der Kölner Konzerntochter Sal. Oppenheim heraus - in aller Subtilität, versteht sich.
So macht er gegenüber Vertrauten kein Hehl aus seinem Urteil über die frühere Oppenheim-Führung. "Da wird es wohl bei einigen einen Wohnortwechsel geben", tut von Haller in jüngerer Zeit gelegentlich kund. Das lässt sich so interpretieren, als könnten die Machenschaften der ehemaligen Bankleiter ein paar von ihnen bald hinter Gitter bringen.
In der Tat sind die Recherchen der Kölner Staatsanwaltschaft im größten Bankenskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte wesentlich weiter fortgeschritten als bisher bekannt. Die Ermittler der Sonderkommission "Byzanz" haben akribisch Büros und Wohnungen durchsucht, unermüdlich Indizien und Beweise zusammengetragen, stundenlang Zeugen und Beschuldigte befragt.
Wer von Oberstaatsanwalt Torsten Elschenbroich und Staatsanwalt Gunnar Greier vernommen wird, staunt über deren Detailkenntnis und tief gehendes Verständnis der bankinternen Abläufe.
Die Ermittlungen dürften die früheren Oppenheim-Granden überaus beunruhigen, alle haben sich renommierte Strafverteidiger genommen. Von "Untreue in besonders schwerem Fall" über "Beihilfe zur Untreue" bis hin zu "pflichtwidriger Schädigung des Vermögens der Bank" reichten die Anschuldigungen bereits in einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Köln aus dem Jahr 2010.
Die Geschäftsleiter haben nicht nur das eigene Vermögen dezimiert, sondern das aller Bankeigner, einerseits aus der Familie Oppenheim, andererseits Nachfahren ehemaliger familienfremder Partner. Etwa 40 Einzelgesellschafter hatte Sal. Oppenheim bis zum Notverkauf an die Deutsche Bank im Herbst 2009. Seitdem ist von Haller Oppenheim-Chef.
Zahlreiche manager magazin vorliegende Dokumente legen tatsächlich den Verdacht nahe, dass der Beinahezusammenbruch der einst größten Privatbank Europas nicht nur Ergebnis eines miserablen Managements war, sondern auch das Resultat möglicherweise strafrechtlich relevanter Verfehlungen der früheren Leitung.
Wie Risiken verschleiert wurden
Interne Briefwechsel zeigen, wie die einstige Führungsclique - bestehend aus Bankchef Matthias Graf von Krockow (62), Christopher Freiherr von Oppenheim (45), Friedrich Carl Janssen (66), Dieter Pfundt (58) und ihrem bis 2008 amtierenden Kollegen Detlef Bierbaum (68) sowie Aufsichtsratschef Georg Baron von Ullmann (57) - offenbar mit viel Energie versuchte, Risiken zu verschleiern. Das Motto war anscheinend: Rechtsnormen gelten nur für andere. Ein ums andere Mal bedienten sich die Bankiers, jedenfalls wenn man der Staatsanwaltschaft folgt, auf Kosten des Hauses.
Weitere Papiere offenbaren, wie sich der verheerende Einfluss des Immobilienjongleurs Josef Esch (54), der dem Geldhaus jahrelang zwei- bis dreistellige Millionengewinne einbrachte, wie ein Krebsgeschwür in der Bank ausbreitete.
Rechtfertigungsbriefe an die Bankenaufsicht zeugen von den Bemühungen der Oppenheim-Leiter, die dramatische Lage der Bank im Sommer 2009 zu beschönigen. Protokolle von Gesellschaftersitzungen verdeutlichen die verzweifelten Versuche, das Institut vor dem Untergang zu retten - begleitet von Schuldzuweisungen der Miteigner.
Weitere Schriftstücke dokumentieren schließlich, wie die Deutsche Bank die Notlage des Kölner Geldhauses ausnutzte, um sich Sal. Oppenheim einzuverleiben. Inzwischen hat sich allerdings herausgestellt, dass die Übernahme der Privatbank weniger ein Schnäppchenkauf war als vielmehr eine - wenn auch unfreiwillige - Rettungstat. Bis Sal. Oppenheim so dasteht, wie die neue Konzernmutter es sich wünscht, werden Jahre vergehen.
Auch die Staatsanwaltschaft wird mit dem Fall Oppenheim noch eine Weile beschäftigt sein. Mit einer möglichen Anklageerhebung ist frühestens im kommenden Jahr zu rechnen. Die Ermittler lassen bislang nichts heraus, ebenso wie die meisten Beschuldigten sich nicht äußern. manager magazin gewährt schon einmal Einsicht in die Aktenlage, wie sie sich der Redaktion darstellt.
Als Privatbankier in Diensten der Deutschen Bank ist Wilhelm von Haller (58) dem diplomatischen Sprachgebrauch verpflichtet. Doch manchmal bricht es aus dem Chef der Kölner Konzerntochter Sal. Oppenheim heraus - in aller Subtilität, versteht sich.
So macht er gegenüber Vertrauten kein Hehl aus seinem Urteil über die frühere Oppenheim-Führung. "Da wird es wohl bei einigen einen Wohnortwechsel geben", tut von Haller in jüngerer Zeit gelegentlich kund. Das lässt sich so interpretieren, als könnten die Machenschaften der ehemaligen Bankleiter ein paar von ihnen bald hinter Gitter bringen.
In der Tat sind die Recherchen der Kölner Staatsanwaltschaft im größten Bankenskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte wesentlich weiter fortgeschritten als bisher bekannt. Die Ermittler der Sonderkommission "Byzanz" haben akribisch Büros und Wohnungen durchsucht, unermüdlich Indizien und Beweise zusammengetragen, stundenlang Zeugen und Beschuldigte befragt.
Wer von Oberstaatsanwalt Torsten Elschenbroich und Staatsanwalt Gunnar Greier vernommen wird, staunt über deren Detailkenntnis und tief gehendes Verständnis der bankinternen Abläufe.
Die Ermittlungen dürften die früheren Oppenheim-Granden überaus beunruhigen, alle haben sich renommierte Strafverteidiger genommen. Von "Untreue in besonders schwerem Fall" über "Beihilfe zur Untreue" bis hin zu "pflichtwidriger Schädigung des Vermögens der Bank" reichten die Anschuldigungen bereits in einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Köln aus dem Jahr 2010.
Die Geschäftsleiter haben nicht nur das eigene Vermögen dezimiert, sondern das aller Bankeigner, einerseits aus der Familie Oppenheim, andererseits Nachfahren ehemaliger familienfremder Partner. Etwa 40 Einzelgesellschafter hatte Sal. Oppenheim bis zum Notverkauf an die Deutsche Bank im Herbst 2009. Seitdem ist von Haller Oppenheim-Chef.
Zahlreiche manager magazin vorliegende Dokumente legen tatsächlich den Verdacht nahe, dass der Beinahezusammenbruch der einst größten Privatbank Europas nicht nur Ergebnis eines miserablen Managements war, sondern auch das Resultat möglicherweise strafrechtlich relevanter Verfehlungen der früheren Leitung.
Wie Risiken verschleiert wurden
Interne Briefwechsel zeigen, wie die einstige Führungsclique - bestehend aus Bankchef Matthias Graf von Krockow (62), Christopher Freiherr von Oppenheim (45), Friedrich Carl Janssen (66), Dieter Pfundt (58) und ihrem bis 2008 amtierenden Kollegen Detlef Bierbaum (68) sowie Aufsichtsratschef Georg Baron von Ullmann (57) - offenbar mit viel Energie versuchte, Risiken zu verschleiern. Das Motto war anscheinend: Rechtsnormen gelten nur für andere. Ein ums andere Mal bedienten sich die Bankiers, jedenfalls wenn man der Staatsanwaltschaft folgt, auf Kosten des Hauses.
Weitere Papiere offenbaren, wie sich der verheerende Einfluss des Immobilienjongleurs Josef Esch (54), der dem Geldhaus jahrelang zwei- bis dreistellige Millionengewinne einbrachte, wie ein Krebsgeschwür in der Bank ausbreitete.
Rechtfertigungsbriefe an die Bankenaufsicht zeugen von den Bemühungen der Oppenheim-Leiter, die dramatische Lage der Bank im Sommer 2009 zu beschönigen. Protokolle von Gesellschaftersitzungen verdeutlichen die verzweifelten Versuche, das Institut vor dem Untergang zu retten - begleitet von Schuldzuweisungen der Miteigner.
Weitere Schriftstücke dokumentieren schließlich, wie die Deutsche Bank die Notlage des Kölner Geldhauses ausnutzte, um sich Sal. Oppenheim einzuverleiben. Inzwischen hat sich allerdings herausgestellt, dass die Übernahme der Privatbank weniger ein Schnäppchenkauf war als vielmehr eine - wenn auch unfreiwillige - Rettungstat. Bis Sal. Oppenheim so dasteht, wie die neue Konzernmutter es sich wünscht, werden Jahre vergehen.
Auch die Staatsanwaltschaft wird mit dem Fall Oppenheim noch eine Weile beschäftigt sein. Mit einer möglichen Anklageerhebung ist frühestens im kommenden Jahr zu rechnen. Die Ermittler lassen bislang nichts heraus, ebenso wie die meisten Beschuldigten sich nicht äußern. manager magazin gewährt schon einmal Einsicht in die Aktenlage, wie sie sich der Redaktion darstellt.
Anklage gegen Ex-Führung von Sal. Oppenheim
Gegen frühere Führungsmitglieder der einst größten europäischen Privatbank Sal. Oppenheim ist Anklage wegen Untreue in einem besonders schweren Fall erhoben worden. manager magazin hatte zuvor mehrfach von den Ermittlungen der Soko "Byzanz" berichtet.
Die Anklage wurde von Rechtsanwalt Klaus Volk am Montag bestätigt. "Es geht um zwei Immobiliengeschäfte in Köln." Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Anklage nicht. Die Kölner Behörde ermittelt nun aber schon seit mehr als anderthalb Jahren gegen Ex-Verantwortliche der Traditionsbank
Die Anklage wegen der Immobiliengeschäfte ist nur Teil eines größeren und schwer überschaubaren Ermittlungsverfahrens. Sal. Oppenheim war nach Fehlspekulationen und Milliardenverlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden.
Der Münchner Anwalt Volk vertritt Christopher Freiherr von Oppenheim, der einer von vier persönlich haftenden Gesellschaftern war. Die Beschuldigungen richten sich Volk zufolge aber nicht nur gegen seinen Mandanten: "Die Anklage bezieht sich auf die früheren persönlich haftenden Gesellschafter."
Dazu gehörten Matthias Graf von Krockow (62), Friedrich Carl Janssen (67) und Dieter Pfundt. Alle vier waren kurz vor dem Notverkauf an die Deutsche Bank Bank bis Mitte Januar 2010 bei der Bank von Bord gegangen. Es gehe um zwei größere Immobilienobjekte in Köln, sagte Volk, nannte aber keine Details.
Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Frühjahr 2010 gegen Mitglieder der Ex-Führungsriege, nennt aber keine Namen. Berichten zufolge geht es um vorschnell und nicht ausreichend auf Sicherheiten geprüfte Kredite. Mehrfach wurden Büros, Haupt- und Nebenwohnsitze früherer Banken-Chefs durchsucht. Nach einer Razzia Ende August 2010 hatte die Ermittlungsbehörde erklärt, es würden Unterlagen über möglicherweise problematische Kreditvergaben gesucht. Konkret äußerte sich die Staatsanwaltschaft bisher nicht.
*MM
Die Anklage wurde von Rechtsanwalt Klaus Volk am Montag bestätigt. "Es geht um zwei Immobiliengeschäfte in Köln." Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Anklage nicht. Die Kölner Behörde ermittelt nun aber schon seit mehr als anderthalb Jahren gegen Ex-Verantwortliche der Traditionsbank
Die Anklage wegen der Immobiliengeschäfte ist nur Teil eines größeren und schwer überschaubaren Ermittlungsverfahrens. Sal. Oppenheim war nach Fehlspekulationen und Milliardenverlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden.
Der Münchner Anwalt Volk vertritt Christopher Freiherr von Oppenheim, der einer von vier persönlich haftenden Gesellschaftern war. Die Beschuldigungen richten sich Volk zufolge aber nicht nur gegen seinen Mandanten: "Die Anklage bezieht sich auf die früheren persönlich haftenden Gesellschafter."
Dazu gehörten Matthias Graf von Krockow (62), Friedrich Carl Janssen (67) und Dieter Pfundt. Alle vier waren kurz vor dem Notverkauf an die Deutsche Bank Bank bis Mitte Januar 2010 bei der Bank von Bord gegangen. Es gehe um zwei größere Immobilienobjekte in Köln, sagte Volk, nannte aber keine Details.
Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Frühjahr 2010 gegen Mitglieder der Ex-Führungsriege, nennt aber keine Namen. Berichten zufolge geht es um vorschnell und nicht ausreichend auf Sicherheiten geprüfte Kredite. Mehrfach wurden Büros, Haupt- und Nebenwohnsitze früherer Banken-Chefs durchsucht. Nach einer Razzia Ende August 2010 hatte die Ermittlungsbehörde erklärt, es würden Unterlagen über möglicherweise problematische Kreditvergaben gesucht. Konkret äußerte sich die Staatsanwaltschaft bisher nicht.
*MM
Nach Informationen des Spiegel ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen mehrere ehemalige persönlich haftende Gesellschafter der Privatbank Sal. Oppenheim. Diesen wird vorgeworfen das Bankhaus zu privaten Zwecken ausgenommen zu haben und damit die Zahlungsschwierigkeiten des Geldhauses im Jahr 2009 verschärft zu haben.
Quelle: SpiegelOnline
Zitat
Die Staatsanwaltschaft Köln untersucht – neben einer Reihe unter fragwürdigen Konditionen vereinbarten Krediten erheblicher Höhe an Personen, die mit der Bank verbunden waren – die Vorgänge um eine Villa im Kölner Nobel-Stadtteil Marienburg, die der Bank gehört. Dort wohnt Jeane Freifrau von Oppenheim, die Mutter des ehemals persönlich haftenden Bankgesellschafters Christopher von Oppenheim, der die Nobel-Villa für sie vom Bankhaus gemietet hatte.
Laut Anklage wurde das Haus auf Kosten der Bank für knapp 8,4 Millionen Euro nach Wünschen der Oppenheim-Mutter luxussaniert. Unter anderem war der Bau von 1923, der über fast 1000 Quadratmeter Wohnfläche verfügt, komplett klimatisiert und im Keller eine Badelandschaft aufwendig erneuert worden. Für derartige Sonderwünsche fielen laut einer Aufstellung 2,4 Millionen Euro an.
Privatwünsche? Die Bank zahlt
Der Anklage zufolge gab es eine Vereinbarung, in der Christopher von Oppenheim zugesichert hatte, die Extrawünsche seiner Mutter privat zu bezahlen. Doch dies ist, so die Staatsanwaltschaft, nie geschehen. Die Rechnung für den Wunschzettel der Freifrau übernahm die Bank. Mitgetragen hat dies offenbar auch Christopher von Oppenheim, der auf der einen Seite als persönlich haftender Gesellschafter der Bank stand, auf der anderen Seite als Mieter, der die Villa seiner Mutter zur Nutzung überlassen hatte.
Dass er – anders als zunächst zugesagt – die Extrakosten nicht ersetzte, könnte laut Anklage damit zu tun gehabt haben, dass er in jener Zeit selbst einen erhöhten Geldbedarf hatte. Aus den Kreditakten der Bank ergebe sich, dass Christopher von Oppenheim in den Jahren 2007 und 2008 Kredite in einer Gesamthöhe von 40 Millionen Euro aufgenommen habe – für laufende private Ausgaben.
Die 1789 gegründete, seit 1798 in Köln ansässige Bank Sal. Oppenheim galt als eine der vornehmsten Privatbanken Deutschlands und mit ihren Beteiligungen bis 2008 als größte Privatbankgruppe Europas. In Schwierigkeiten geriet die Bank im Strudel der drohenden Insolvenz der Arcandor-Gruppe ab 2008. Das Bankhaus wurde im März 2010 durch eine Übernahme durch die Deutsche Bank vor einer möglichen Pleite bewahrt.
Quelle: SpiegelOnline
Marco Schmitz, Geschäftsführer der Oppenheim Fonds Trust GmbH, spricht über das Publikumsfondsgeschäft der Kölner Privatbank nach der Übernahme durch die Deutsche Bank. Zum Video-Interview
Wolfgang Leoni, CIO und Mitglied des Vorstands bei Sal. Oppenheim, analysiert die Nachfragesituation bei Investmentfonds allgemein und der eigenen Gesellschaft. Zum Video-Interview
Wolfgang Leoni, CIO und Mitglied des Vorstands bei Sal. Oppenheim, analysiert die Nachfragesituation bei Investmentfonds allgemein und der eigenen Gesellschaft. Zum Video-Interview
Anklage gegen frühere Führung von Sal. Oppenheim
Das Landgericht Köln lässt die Anklage gegen vier frühere persönlich haftende Gesellschafter der Privatbank zu. Prozessbeginn ist im ersten Quartal 2013. Es geht vor allem um Immobiliengeschäfte
Die Ex-Führung der Privatbank Sal. Oppenheim muss sich voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2013 vor Gericht verantworten. Wie die "Welt" aus Finanzkreisen erfuhr, hat das Landgericht Köln die Anklage gegen die vier früheren persönlich haftenden Gesellschafter zugelassen.
Angeklagt ist außerdem der Immobilienunternehmer Josef Esch, der mit Sal. Oppenheim über lange Jahre eng zusammengearbeitet hat. Ihnen wird Untreue in besonders schwerem Fall vorgeworfen. Der erste Prozesstag wird für Februar oder März erwartet.
Zweifelhafte Immobiliengeschäfte
Unter Führung der vier persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Friedrich Carl Janssen, Christopher Freiherr von Oppenheim und Dieter Pfundt war das traditionsreiche Bankhaus im Jahr 2009 in schwere Schieflage geraten und musste von der Deutschen Bank übernommen werden.
Während der faktische wirtschaftliche Zusammenbruch der Bank in engem Zusammenhang mit dem Niedergang des Handelskonzerns Arcandor gestanden hatte, wird es vorm Landgericht Köln vor allem um die zweifelhaften Immobiliengeschäften rund um die Privatbank gehen.
Die Ermittler hatten bereits Ende 2011 erstmals Anklage erhoben und im März 2012 weitere Aspekte nachgelegt. Die beiden Anklageschriften füllen insgesamt mehr als 350 Seiten. Sal. Oppenheim und Esch unterhielten eine langjährige enge Geschäftsbeziehung.
Langwieriger Prozess erwartet
Der Unternehmer aus Troisdorf bei Köln legte etwa mehrere Immobilienfonds auf, die von zahlreichen Oppenheim-Kunden gezeichnet wurden. Auch zwischen Esch und den Gesellschaftern der Privatbank gab es vielfältige wirtschaftliche Verflechtungen.
Im Untreueverfahren wird es unter anderem darum gehen, ob eine Immobiliengesellschaft, an der sowohl Esch als auch mehrere Sal. Oppenheim-Gesellschafter beteiligt waren, der Privatbank ein Gebäude zu einem überhöhten Preis vermietet hat oder nicht. Umgekehrt soll eine Villa im Kölner Nobelviertel Marienburg, die der Privatbank gehört, einem Familienmitglied für eine unangemessen günstige Miete überlassen worden sein.
Beobachter rechnen mit einem langwierigen Prozess. Ob sich die Angeklagten tatsächlich der Untreue schuldig gemacht hätten, hänge unter anderem davon ab, ob die fraglichen Immobilien korrekt bewertet waren oder nicht. Allein diese Fragen seien äußerst komplex, so ist zu hören. Sie müssen nun in der Hauptverhandlung geklärt werden.
Ein Sprecher des Landgerichts war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
* Welt
Die Ex-Führung der Privatbank Sal. Oppenheim muss sich voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2013 vor Gericht verantworten. Wie die "Welt" aus Finanzkreisen erfuhr, hat das Landgericht Köln die Anklage gegen die vier früheren persönlich haftenden Gesellschafter zugelassen.
Angeklagt ist außerdem der Immobilienunternehmer Josef Esch, der mit Sal. Oppenheim über lange Jahre eng zusammengearbeitet hat. Ihnen wird Untreue in besonders schwerem Fall vorgeworfen. Der erste Prozesstag wird für Februar oder März erwartet.
Zweifelhafte Immobiliengeschäfte
Unter Führung der vier persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Friedrich Carl Janssen, Christopher Freiherr von Oppenheim und Dieter Pfundt war das traditionsreiche Bankhaus im Jahr 2009 in schwere Schieflage geraten und musste von der Deutschen Bank übernommen werden.
Während der faktische wirtschaftliche Zusammenbruch der Bank in engem Zusammenhang mit dem Niedergang des Handelskonzerns Arcandor gestanden hatte, wird es vorm Landgericht Köln vor allem um die zweifelhaften Immobiliengeschäften rund um die Privatbank gehen.
Die Ermittler hatten bereits Ende 2011 erstmals Anklage erhoben und im März 2012 weitere Aspekte nachgelegt. Die beiden Anklageschriften füllen insgesamt mehr als 350 Seiten. Sal. Oppenheim und Esch unterhielten eine langjährige enge Geschäftsbeziehung.
Langwieriger Prozess erwartet
Der Unternehmer aus Troisdorf bei Köln legte etwa mehrere Immobilienfonds auf, die von zahlreichen Oppenheim-Kunden gezeichnet wurden. Auch zwischen Esch und den Gesellschaftern der Privatbank gab es vielfältige wirtschaftliche Verflechtungen.
Im Untreueverfahren wird es unter anderem darum gehen, ob eine Immobiliengesellschaft, an der sowohl Esch als auch mehrere Sal. Oppenheim-Gesellschafter beteiligt waren, der Privatbank ein Gebäude zu einem überhöhten Preis vermietet hat oder nicht. Umgekehrt soll eine Villa im Kölner Nobelviertel Marienburg, die der Privatbank gehört, einem Familienmitglied für eine unangemessen günstige Miete überlassen worden sein.
Beobachter rechnen mit einem langwierigen Prozess. Ob sich die Angeklagten tatsächlich der Untreue schuldig gemacht hätten, hänge unter anderem davon ab, ob die fraglichen Immobilien korrekt bewertet waren oder nicht. Allein diese Fragen seien äußerst komplex, so ist zu hören. Sie müssen nun in der Hauptverhandlung geklärt werden.
Ein Sprecher des Landgerichts war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
* Welt
Die Abrechnung - Oppenheim-Esch im Visier der Justiz
Sie zählte zu den reichsten und mächtigsten Banken Deutschlands:
Sal. Oppenheimâ war die erste Adresse für den deutschen Geldadel.
Heute ermitteln die Strafverfolger gegen die ehemalige Führungsriege der Bank wegen Untreue und Steuerhinterziehung.
Ihr langjähriger Geschäftspartner Josef Esch steht sogar unter Korruptionsverdacht. Es drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Außerdem klagen ehemalige Kunden der Privatbank auf Schadenersatz in Milliardenhöhe
Besonders die Rolle, die „Sal. Oppenheim“ bei der Pleite des Arcandor-Konzerns, des ehemaligen Karstadt-Quelle, gespielt hatte, steht dabei im Focus. Es geht um dubiose Aktien- und Immobiliengeschäfte hinter den Kulissen des Warenhaus-Konzerns.
Die story-Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann folgen den Spuren der verschwundenen Millionen und versuchen, das Beziehungsgeflecht hinter den Geschäften aufzudecken
Welche Rolle spielte dabei der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Karstadt-Quelle, Thomas Middelhoff – auch ein langjähriger Kunde und Vertrauter des Oppenheim-Esch-Clans? Und was wusste die Deutsche Bank, die das Traditionshaus „Sal. Oppenheim“ 2010 übernommen hatte? Interne Dokumente lassen ihre Rolle in einem neuen Licht erscheinen.
Heute - WDR - 22.00 - 22.45 Uhr.
Sal. Oppenheimâ war die erste Adresse für den deutschen Geldadel.
Heute ermitteln die Strafverfolger gegen die ehemalige Führungsriege der Bank wegen Untreue und Steuerhinterziehung.
Ihr langjähriger Geschäftspartner Josef Esch steht sogar unter Korruptionsverdacht. Es drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Außerdem klagen ehemalige Kunden der Privatbank auf Schadenersatz in Milliardenhöhe
Besonders die Rolle, die „Sal. Oppenheim“ bei der Pleite des Arcandor-Konzerns, des ehemaligen Karstadt-Quelle, gespielt hatte, steht dabei im Focus. Es geht um dubiose Aktien- und Immobiliengeschäfte hinter den Kulissen des Warenhaus-Konzerns.
Die story-Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann folgen den Spuren der verschwundenen Millionen und versuchen, das Beziehungsgeflecht hinter den Geschäften aufzudecken
Welche Rolle spielte dabei der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Karstadt-Quelle, Thomas Middelhoff – auch ein langjähriger Kunde und Vertrauter des Oppenheim-Esch-Clans? Und was wusste die Deutsche Bank, die das Traditionshaus „Sal. Oppenheim“ 2010 übernommen hatte? Interne Dokumente lassen ihre Rolle in einem neuen Licht erscheinen.
Heute - WDR - 22.00 - 22.45 Uhr.
Dem Bankhaus Sal. Oppenheim stehen in diesem Jahr mehrere spektakuläre Prozesse bevor.
Ende Februar beginnt vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen die Ex-Chefs des Bankhauses Sal. Oppenheim. Großmannssucht, Vetternwirtschaft und Managementfehler hatten die Privatbank nach 220 Jahren die Eigenständigkeit gekostet, als die Deutsche Bank das Institut 2009 in letzter Minute übernahm.
Ende Februar beginnt vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen die Ex-Chefs des Bankhauses Sal. Oppenheim. Großmannssucht, Vetternwirtschaft und Managementfehler hatten die Privatbank nach 220 Jahren die Eigenständigkeit gekostet, als die Deutsche Bank das Institut 2009 in letzter Minute übernahm.
..sie sollen 380 Millionen Euro veruntreut haben ..
Die Privatbank Sal. Oppenheim war die erste Adresse des deutschen Geldadels – dann kam der Niedergang. Nun sehen sich die ehemaligen Chefbanker des Instituts einer weiteren Klage gegenüber – sie sollen 380 Millionen Euro veruntreut haben.
Die Beinahe-Pleite der Privatbank Sal. Oppenheim hat zu einer neuen Anklage geführt. Wie FOCUS Online aus Justizkreisen erfuhr, wirft die Kölner Staatsanwaltschaft ehemaligen Bankiers unter Führung von Matthias Graf von Krockow vor, 380 Millionen Euro veruntreut zu haben. Der Immobilienmogul Josef Esch aus dem rheinischen Troisdorf muss sich wohl wie schon in zwei Anklagen zuvor wegen der Beihilfe zur Untreue in einem besonders schweren Fall verantworten.
Die Anklage sei den Anwälten der Angeschuldigten zugestellt worden, heißt es im Kölner Justizzentrum. In den nächsten Tagen werde man eine entsprechende Presserklärung herausgeben.
Im Kern geht es vor allem um einen Kredit in Höhe von 350 Millionen Euro, den Krockow & Co. im Frühjahr 2005 an die Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz ausgegeben hatte. Die Mittel dienten dem Erwerb weiterer Aktien des Warenhauskonzerns. Da die Unternehmenserbin dem Kölner Bankhaus bereits 650 Millionen Euro schuldete und keine ausreichenden Sicherheiten mehr vorweisen konnte, übernahmen seinerzeit Oppenheim-Chefbanker sowie zwei Esch-Firmen (Interessengemeinschaft) die Bürgschaften für das Darlehen. Zur Verschleierung flossen die Mittel über die Strohmannfirma ADG an Madeleine Schickedanz.
Fatale Entscheidung
Die Ankläger sind der Ansicht, dass diese Kredite ohne substanzielle Absicherungen gewährt wurden und letztlich zum Niedergang der einst größten europäischen Privatbank führten. Schon damals sei eine Insolvenzgefahr bei Arcandor abzusehen gewesen, folgert die Kölner Staatsanwaltschaft. Ergo bestehe der Verdacht, dass die Oppenheimer Vermögen ihres eigenen Geldinstituts wider besseres Wissen verzockt hätten. Nur der Notverkauf an die Deutsche Bank rettete das einstige Nobel-Bankhaus im März 2010 vor dem Ende.
Es ist bereits die dritte Anklage gegen die Sal. Oppenheim-Spitze und den umstrittenen Projektentwickler Esch. Vom 27. Februar an muss sich die Riege wegen verlustreicher Immobiliengeschäfte zum Nachteil der Oppenheim-Bank vor dem Kölner Landgericht verantworten. Dabei sollen die Angeklagten 150 Millionen Euro Bankvermögen versenkt haben. Die Vorsitzende Richterin Sabine Brobecker hat für diesen Prozess bis Weihnachten 78 Verhandlungstage angesetzt.
Die Beinahe-Pleite der Privatbank Sal. Oppenheim hat zu einer neuen Anklage geführt. Wie FOCUS Online aus Justizkreisen erfuhr, wirft die Kölner Staatsanwaltschaft ehemaligen Bankiers unter Führung von Matthias Graf von Krockow vor, 380 Millionen Euro veruntreut zu haben. Der Immobilienmogul Josef Esch aus dem rheinischen Troisdorf muss sich wohl wie schon in zwei Anklagen zuvor wegen der Beihilfe zur Untreue in einem besonders schweren Fall verantworten.
Die Anklage sei den Anwälten der Angeschuldigten zugestellt worden, heißt es im Kölner Justizzentrum. In den nächsten Tagen werde man eine entsprechende Presserklärung herausgeben.
Im Kern geht es vor allem um einen Kredit in Höhe von 350 Millionen Euro, den Krockow & Co. im Frühjahr 2005 an die Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz ausgegeben hatte. Die Mittel dienten dem Erwerb weiterer Aktien des Warenhauskonzerns. Da die Unternehmenserbin dem Kölner Bankhaus bereits 650 Millionen Euro schuldete und keine ausreichenden Sicherheiten mehr vorweisen konnte, übernahmen seinerzeit Oppenheim-Chefbanker sowie zwei Esch-Firmen (Interessengemeinschaft) die Bürgschaften für das Darlehen. Zur Verschleierung flossen die Mittel über die Strohmannfirma ADG an Madeleine Schickedanz.
Fatale Entscheidung
Die Ankläger sind der Ansicht, dass diese Kredite ohne substanzielle Absicherungen gewährt wurden und letztlich zum Niedergang der einst größten europäischen Privatbank führten. Schon damals sei eine Insolvenzgefahr bei Arcandor abzusehen gewesen, folgert die Kölner Staatsanwaltschaft. Ergo bestehe der Verdacht, dass die Oppenheimer Vermögen ihres eigenen Geldinstituts wider besseres Wissen verzockt hätten. Nur der Notverkauf an die Deutsche Bank rettete das einstige Nobel-Bankhaus im März 2010 vor dem Ende.
Es ist bereits die dritte Anklage gegen die Sal. Oppenheim-Spitze und den umstrittenen Projektentwickler Esch. Vom 27. Februar an muss sich die Riege wegen verlustreicher Immobiliengeschäfte zum Nachteil der Oppenheim-Bank vor dem Kölner Landgericht verantworten. Dabei sollen die Angeklagten 150 Millionen Euro Bankvermögen versenkt haben. Die Vorsitzende Richterin Sabine Brobecker hat für diesen Prozess bis Weihnachten 78 Verhandlungstage angesetzt.
Es dürfte der größte Prozess gegen Bankiers in Deutschland seit mehr als 20 Jahren werden: Am 27. Februar wird in Köln das Verfahren gegen vier ehemalige persönlich haftende Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim eröffnet. Leiten wird das Verfahren an der neu gegründeten 16. Großen Strafkammer die Vorsitzende Richterin Sabine Grobecker (50). Die promovierte Juristin muss beurteilen, inwieweit sich die Beschuldigten der Untreue in besonders schweren Fällen schuldig gemacht haben.
Im Raum steht der Vorwurf, dass die Bankenführung zum Schaden von mehr als 30 Eignern der früheren Privatbank gehandelt und diese beinahe in die Pleite geführt hätte.
Bundesweit laufen in diesem Zusammenhang mehrere Verfahren, auch von Zeichnern sogenannter Oppenheim-Esch-Fonds, die die Bank und der Troisdorfer Immobilienunternehmer Esch gemeinsam aufgelegt hatten. Doch das von Richterin Grobecker geleitete Verfahren dürfte das wichtigste in Zusammenhang mit der Beinahe-Pleite werden. Zunächst hat die als hoch qualifiziert und selbstbewusst geltenden Frau mehr als 70 Verhandlungstage bis Weihnachten eingeplant.
Den Vorsitz der 16. Großen Strafkammer werten Juristen als Auszeichnung für die in Göttingen ausgebildete Juristin, die seit 1994 als Richterin in Köln tätig ist. Seit 1997 ist die Mutter zweier Söhne mit einer Planstelle Richterin am Landgericht, seit drei Jahren Vorsitzende Richterin, wobei sie sowohl Zivil- wie auch Strafsachen verhandelt hat. Seit etwa einem Jahr leitet Grohbecker eine große Strafkammer. Der jetzige Prozess dürfte auch als Bewährungsprobe für noch höhere Ämter gesehen werden. Wohl auch deshalb hält sich die Spitzenjuristin, die häufiger in der Kölner Kunstszene gesichtet wird, derzeit öffentlich zurück.
Im Raum steht der Vorwurf, dass die Bankenführung zum Schaden von mehr als 30 Eignern der früheren Privatbank gehandelt und diese beinahe in die Pleite geführt hätte.
Bundesweit laufen in diesem Zusammenhang mehrere Verfahren, auch von Zeichnern sogenannter Oppenheim-Esch-Fonds, die die Bank und der Troisdorfer Immobilienunternehmer Esch gemeinsam aufgelegt hatten. Doch das von Richterin Grobecker geleitete Verfahren dürfte das wichtigste in Zusammenhang mit der Beinahe-Pleite werden. Zunächst hat die als hoch qualifiziert und selbstbewusst geltenden Frau mehr als 70 Verhandlungstage bis Weihnachten eingeplant.
Den Vorsitz der 16. Großen Strafkammer werten Juristen als Auszeichnung für die in Göttingen ausgebildete Juristin, die seit 1994 als Richterin in Köln tätig ist. Seit 1997 ist die Mutter zweier Söhne mit einer Planstelle Richterin am Landgericht, seit drei Jahren Vorsitzende Richterin, wobei sie sowohl Zivil- wie auch Strafsachen verhandelt hat. Seit etwa einem Jahr leitet Grohbecker eine große Strafkammer. Der jetzige Prozess dürfte auch als Bewährungsprobe für noch höhere Ämter gesehen werden. Wohl auch deshalb hält sich die Spitzenjuristin, die häufiger in der Kölner Kunstszene gesichtet wird, derzeit öffentlich zurück.
Vom Herrensitz oder der Pferderennbahn auf die Anklagebank: Es ist ein tiefer Fall, den die vier Ex-Chefs der Bank Sal. Oppenheim hinter sich haben. Am Mittwoch beginnt in Köln der Prozess gegen sie - und mitangeklagt ist der sagenumwobene Immobilienmanager Josef Esch.
Es ist einer der größten Wirtschaftsstrafprozesse der Nachkriegsgeschichte: Ausgerechnet in der spröden Betonburg des Kölner Landgerichts wird ab Mittwoch (27. Februar) die Welt der Superreichen ausgebreitet. In Saal 210 beginnt das lang erwartete Verfahren gegen das frühere Führungsquartett des Bankhauses Sal. Oppenheim und einen früheren Geschäftspartner.
Die Anklage lautet auf Untreue in besonders schwerem Fall und Beihilfe dazu. Es geht um drei Immobiliengeschäfte und einen dreistelligen Millionenschaden für die einst größte europäische Privatbank, die 2009 fast kollabierte.
Auf der Anklagebank nehmen die vier ehemals persönlich haftenden Gesellschafter Platz: Christopher Freiherr von Oppenheim (47), Sohn des vor acht Jahren gestorbenen Firmenpatriarchen Alfred von Oppenheim und früher zuständig für das Privatkundengeschäft. Matthias Graf von Krockow (63), verschwägert mit den Oppenheims und über zehn Jahre lang Bankenchef. Friedrich Carl Janssen (68), ehemals Risiko-Manager und vorübergehend Aufsichtsratschef beim Handelskonzern Arcandor, der früheren KarstadtQuelle AG. Dieter Pfundt (60), Ex-Chef des Investmentbankings. Und schließlich der Immobilienunternehmer Josef Esch (56) als früherer Geschäftspartner.
Angeklagte beteuern ihre Unschuld
Das mögliche Strafmaß: bis zu zehn Jahre Gefängnis. Die Angeklagten beteuern - soweit sie sich bisher geäußert haben - ihre Unschuld. In dem Prozess werden drei Immobiliengeschäfte juristisch aufgearbeitet, die die Staatsanwaltschaft in zwei Anklagen zusammengefasst hat. Kurz gesagt geht es um kostspielige Investitionen in eine Kölner Villa sowie um zwei Bürokomplexe in der Domstadt und in Frankfurt am Main. In die laut Anklage zu aufwendig renovierte und dann zu billig vermietete Kölner Villa war Christopher von Oppenheims Mutter Jeane Freifrau von Oppenheim eingezogen.
Durchgehende Themen des bis Jahresende auf 78 Verhandlungstage angesetzten Prozesses: sündhafter Luxus, Selbstbedienungsmentalität. Die Anklagen zielen darauf ab, dass sich die Führung der Bank auf Kosten der übrigen Gesellschafter bereichert haben soll. Dabei ist mit dem Strafverfahren nur ein Teilkomplex abgedeckt.
Quelle-Erbin Schickedanz klagt auch noch auf Milliarden
Eine dritte Anklageschrift ist fertig. Ihren Eingang bestätigten die Anwälte von zwei Angeklagten der Deutschen Presse-Agentur. Es soll bei den Vorwürfen um einen dreistelligen Millionenkredit an die bereits hoch verschuldete Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz gehen. Die Ex-Milliardärin verklagt die fünf Angeklagten derzeit in einem gesonderten Prozess auf 1,9 Milliarden Euro Schadenersatz. Das Kölner Landgericht hat ihr aber wenig Hoffnung auf Erfolg gemacht.
Sal. Oppenheim hatte über Jahrhunderte das Wirtschaftsleben mitbestimmt, bevor gigantische Fehlspekulationen den Absturz einleiteten. Der fatale Fehler bestand darin, im großen Stil bei Arcandor einzusteigen. Als der Konzern pleite ging, waren auch die scheinbar unerschöpflichen Reserven des Geldinstituts aufgebraucht. In der früheren Welt der "Oppenheimer" zwischen Herrensitzen und Pferderennbahnen sind die gescheiterten Banker heute kaum noch anzutreffen.
Nach über 200 Jahren war plötzlich Schluss
Das Bankhaus selbst existiert zwar weiter, ist aber nur noch eine Unterabteilung seines neuen Besitzers Deutsche Bank. Mit der Übernahme durch Deutschlands größte Bank endete 2010 die mehr als 200-jährige Geschichte der Traditionsbank. Sie war 1789 in Bonn gegründet worden.
Über die Verteidigungsstrategie der Angeklagten ist bisher nichts bekannt geworden. Möglicherweise werden sie argumentieren, dass die Luxus-Ausstattung von Firmenresidenzen in Kreisen des Geld- und Hochadels nun mal zum Standard gehörte.
Legendärer Immobilienentwickler Esch im Licht der Öffentlichkeit
Besondere Aufmerksamkeit wird Josef Esch auf sich ziehen, der Mann, der sich vom Maurerpolier zu einem der erfolgreichsten Immobilienentwickler hochgearbeitet hat. Über ihn kursieren die unglaublichsten Geschichten, wobei ihn nur wenige persönlich je zu Gesicht bekommen haben. Nun wird der rundliche Rheinländer, der seine Augen auf Fotos meist hinter einer dunklen Brille verbirgt, viele Monate im Licht der Öffentlichkeit stehen. Er soll an den Um- und Ausbauten auf Kosten der Bank kräftig mitverdient haben.
Geleitet wird der Prozess vor der 16. Großen Strafkammer am Kölner Landgericht von der Vorsitzenden Richterin Sabine Grobecker. Die 50-Jährige ist seit 1997 Richterin auf Lebenszeit und gilt als durchsetzungsstark. Auch ihre Doktorarbeit könnte der zweifachen Mutter nützlich werden: die Dissertation behandelt ein insolvenzrechtliches Thema.
Ob die Angeklagten im Laufe des Verfahrens selbst das Wort ergreifen werden oder nur ihre zahlreichen Anwälte sprechen lassen werden, muss man abwarten. Ebenso ungewiss ist, ob die einstigen Geschäftsfreunde sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben werden. Es wird spannend am Mittwoch.
Es ist einer der größten Wirtschaftsstrafprozesse der Nachkriegsgeschichte: Ausgerechnet in der spröden Betonburg des Kölner Landgerichts wird ab Mittwoch (27. Februar) die Welt der Superreichen ausgebreitet. In Saal 210 beginnt das lang erwartete Verfahren gegen das frühere Führungsquartett des Bankhauses Sal. Oppenheim und einen früheren Geschäftspartner.
Die Anklage lautet auf Untreue in besonders schwerem Fall und Beihilfe dazu. Es geht um drei Immobiliengeschäfte und einen dreistelligen Millionenschaden für die einst größte europäische Privatbank, die 2009 fast kollabierte.
Auf der Anklagebank nehmen die vier ehemals persönlich haftenden Gesellschafter Platz: Christopher Freiherr von Oppenheim (47), Sohn des vor acht Jahren gestorbenen Firmenpatriarchen Alfred von Oppenheim und früher zuständig für das Privatkundengeschäft. Matthias Graf von Krockow (63), verschwägert mit den Oppenheims und über zehn Jahre lang Bankenchef. Friedrich Carl Janssen (68), ehemals Risiko-Manager und vorübergehend Aufsichtsratschef beim Handelskonzern Arcandor, der früheren KarstadtQuelle AG. Dieter Pfundt (60), Ex-Chef des Investmentbankings. Und schließlich der Immobilienunternehmer Josef Esch (56) als früherer Geschäftspartner.
Angeklagte beteuern ihre Unschuld
Das mögliche Strafmaß: bis zu zehn Jahre Gefängnis. Die Angeklagten beteuern - soweit sie sich bisher geäußert haben - ihre Unschuld. In dem Prozess werden drei Immobiliengeschäfte juristisch aufgearbeitet, die die Staatsanwaltschaft in zwei Anklagen zusammengefasst hat. Kurz gesagt geht es um kostspielige Investitionen in eine Kölner Villa sowie um zwei Bürokomplexe in der Domstadt und in Frankfurt am Main. In die laut Anklage zu aufwendig renovierte und dann zu billig vermietete Kölner Villa war Christopher von Oppenheims Mutter Jeane Freifrau von Oppenheim eingezogen.
Durchgehende Themen des bis Jahresende auf 78 Verhandlungstage angesetzten Prozesses: sündhafter Luxus, Selbstbedienungsmentalität. Die Anklagen zielen darauf ab, dass sich die Führung der Bank auf Kosten der übrigen Gesellschafter bereichert haben soll. Dabei ist mit dem Strafverfahren nur ein Teilkomplex abgedeckt.
Quelle-Erbin Schickedanz klagt auch noch auf Milliarden
Eine dritte Anklageschrift ist fertig. Ihren Eingang bestätigten die Anwälte von zwei Angeklagten der Deutschen Presse-Agentur. Es soll bei den Vorwürfen um einen dreistelligen Millionenkredit an die bereits hoch verschuldete Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz gehen. Die Ex-Milliardärin verklagt die fünf Angeklagten derzeit in einem gesonderten Prozess auf 1,9 Milliarden Euro Schadenersatz. Das Kölner Landgericht hat ihr aber wenig Hoffnung auf Erfolg gemacht.
Sal. Oppenheim hatte über Jahrhunderte das Wirtschaftsleben mitbestimmt, bevor gigantische Fehlspekulationen den Absturz einleiteten. Der fatale Fehler bestand darin, im großen Stil bei Arcandor einzusteigen. Als der Konzern pleite ging, waren auch die scheinbar unerschöpflichen Reserven des Geldinstituts aufgebraucht. In der früheren Welt der "Oppenheimer" zwischen Herrensitzen und Pferderennbahnen sind die gescheiterten Banker heute kaum noch anzutreffen.
Nach über 200 Jahren war plötzlich Schluss
Das Bankhaus selbst existiert zwar weiter, ist aber nur noch eine Unterabteilung seines neuen Besitzers Deutsche Bank. Mit der Übernahme durch Deutschlands größte Bank endete 2010 die mehr als 200-jährige Geschichte der Traditionsbank. Sie war 1789 in Bonn gegründet worden.
Über die Verteidigungsstrategie der Angeklagten ist bisher nichts bekannt geworden. Möglicherweise werden sie argumentieren, dass die Luxus-Ausstattung von Firmenresidenzen in Kreisen des Geld- und Hochadels nun mal zum Standard gehörte.
Legendärer Immobilienentwickler Esch im Licht der Öffentlichkeit
Besondere Aufmerksamkeit wird Josef Esch auf sich ziehen, der Mann, der sich vom Maurerpolier zu einem der erfolgreichsten Immobilienentwickler hochgearbeitet hat. Über ihn kursieren die unglaublichsten Geschichten, wobei ihn nur wenige persönlich je zu Gesicht bekommen haben. Nun wird der rundliche Rheinländer, der seine Augen auf Fotos meist hinter einer dunklen Brille verbirgt, viele Monate im Licht der Öffentlichkeit stehen. Er soll an den Um- und Ausbauten auf Kosten der Bank kräftig mitverdient haben.
Geleitet wird der Prozess vor der 16. Großen Strafkammer am Kölner Landgericht von der Vorsitzenden Richterin Sabine Grobecker. Die 50-Jährige ist seit 1997 Richterin auf Lebenszeit und gilt als durchsetzungsstark. Auch ihre Doktorarbeit könnte der zweifachen Mutter nützlich werden: die Dissertation behandelt ein insolvenzrechtliches Thema.
Ob die Angeklagten im Laufe des Verfahrens selbst das Wort ergreifen werden oder nur ihre zahlreichen Anwälte sprechen lassen werden, muss man abwarten. Ebenso ungewiss ist, ob die einstigen Geschäftsfreunde sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben werden. Es wird spannend am Mittwoch.
Weitere Anklage gegen Sal. Oppenheim-Führungspitze
Unmittelbar vor Beginn des Strafprozesses gegen die ehemalige Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim an diesem Mittwoch hat die Staatsanwaltschaft noch eine weitere Anklage erhoben. Den Beschuldigten wird nun auch vorgeworfen, die Bank mit unzulässig riskanten Krediten um insgesamt rund 460 Millionen Euro geschädigt zu haben. Außer wegen Untreue im besonders schweren Fall lautet die Anklage nun auch auf Verstoß gegen das Kreditwesengesetz und Beihilfe dazu. Die Angeklagten bestreiten - sofern sie sich bisher geäußert haben - alle Vorwürfe.
Die neue Anklage kann nach Angaben aus Justizkreisen aller Voraussicht nach nicht mehr in das am Mittwoch beginnende Verfahren eingehen, sondern muss im Anschluss gesondert behandelt werden.
Im Zusammenhang mit riskanten Kreditgeschäften in dreistelliger Millionenhöhe werfen die Ermittler den ehemaligen Verantwortlichen Untreue in besonders schwerem Fall und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz beziehungsweise die Beihilfe dazu vor.
Die Anklagebehörde nannte am Dienstag zwar keine Namen. Doch handelt es sich bei den Beschuldigten nach dapd-Informationen um die vier früher persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Christopher Freiherr von Oppenheim, Friedrich-Carl Janssen und Dieter Pfundt sowie ihren frühereren Geschäftspartner, den Bauunternehmer und Vermögensberater Josef Esch.
Im Mittelpunkt der neuen Anklage steht ein riskanter 380-Millionen-Euro-Kredit zum Erwerb von KarstadtQuelle-Aktien, den die Bank 2005 über eine Strohmanngesellschaft der Milliardenerbin Madeleine Schickedanz gewährt haben soll.
Außerdem hätten die Banker dem in Insolvenzgefahr schwebenden Handelskonzern Arcandor 2008 ohne ein belastbares unternehmerisches Konzept ungesicherte Kredite in Höhe von 50 Millionen Euro gewährt und eine Kapitalerhöhung in Höhe von fast 60 Millionen Euro übernommen. Die Bank sei dadurch um mehrere hundert Millionen Euro geschädigt worden.
Das Quintett muss sich ab Mittwoch erstmals wegen früherer Anklagen im Sal. Oppenheim-Komplex vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ob die neuen Anklagepunkte in dieses Verfahren integriert werden, müsse das Landgericht entscheiden, hieß es in Köln.
Die neue Anklage kann nach Angaben aus Justizkreisen aller Voraussicht nach nicht mehr in das am Mittwoch beginnende Verfahren eingehen, sondern muss im Anschluss gesondert behandelt werden.
Im Zusammenhang mit riskanten Kreditgeschäften in dreistelliger Millionenhöhe werfen die Ermittler den ehemaligen Verantwortlichen Untreue in besonders schwerem Fall und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz beziehungsweise die Beihilfe dazu vor.
Die Anklagebehörde nannte am Dienstag zwar keine Namen. Doch handelt es sich bei den Beschuldigten nach dapd-Informationen um die vier früher persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Christopher Freiherr von Oppenheim, Friedrich-Carl Janssen und Dieter Pfundt sowie ihren frühereren Geschäftspartner, den Bauunternehmer und Vermögensberater Josef Esch.
Im Mittelpunkt der neuen Anklage steht ein riskanter 380-Millionen-Euro-Kredit zum Erwerb von KarstadtQuelle-Aktien, den die Bank 2005 über eine Strohmanngesellschaft der Milliardenerbin Madeleine Schickedanz gewährt haben soll.
Außerdem hätten die Banker dem in Insolvenzgefahr schwebenden Handelskonzern Arcandor 2008 ohne ein belastbares unternehmerisches Konzept ungesicherte Kredite in Höhe von 50 Millionen Euro gewährt und eine Kapitalerhöhung in Höhe von fast 60 Millionen Euro übernommen. Die Bank sei dadurch um mehrere hundert Millionen Euro geschädigt worden.
Das Quintett muss sich ab Mittwoch erstmals wegen früherer Anklagen im Sal. Oppenheim-Komplex vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ob die neuen Anklagepunkte in dieses Verfahren integriert werden, müsse das Landgericht entscheiden, hieß es in Köln.
Sabine Grobecker (50) hat im Kölner Justizpalast viele Verehrer. Rechtsanwälte nennen sie „die Schönheitskönigin“. Die Richterin trägt gern kurze Röcke und sexy Abendkleider. In ihrer Studienzeit posierte sie sogar für einen großen Versandhaus-Katalog.
Doch in neun Tagen geht’s nicht um Reize, sondern knallharte Finanzgeschäfte. Dann leitet Grobecker den spektakulären Untreue-Prozess gegen Bauunternehmer Josef Esch (56) und den ehemaligen Vorstand von Sal. Oppenheim: das Model und die Banker.
Sie hat zwei Söhne, ist mit dem Geschäftsleiter eines Münchner Elektronikunternehmens liiert und seit 1993 im Gerichtsbezirk Köln als Richterin aktiv. Erst kürzlich übernahm Sabine Grobecker (geboren in Hannover) den Vorsitz der 16. großen Strafkammer am Kölner Landgericht. Und erwischte gleich einen Hammer.
Grobecker muss sich mit fünf ausgebufften Finanzjongleuren auseinandersetzen, und einer Schar von topbezahlten Anwälten, die schon Klaus Zumwinkel (Deutsche Post), Josef Ackermann (Deutsche Bank) vertraten – oder auch Tennis-Legende Boris Becker in seinem Steuerstrafverfahren.
Für die Banker wird es eng: Mit krummen Geschäften sollen die ehemaligen Vorstände Matthias Graf von Krockow (63), Dieter Pfundt (60), Christopher Freiherr von Oppenheim (47) und Friedrich Carl Janssen (68) die Kölner Privatbank an die Wand gefahren haben.
Nur der Verkauf an die Deutsche Bank bewahrte Sal. Oppenheim vor dem Ruin. Mit auf der Anklagebank sitzt Bauunternehmer Josef Esch. Mit Immobilienfonds sicherte er Sal. Oppenheim einst bis zu 50 Prozent des Jahresertrags.
Die ehemaligen Spitzenmanager sollen durch illegale Kreditvereinbarungen einen Gesamtschaden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht haben. Ab dem 27. Februar geht es um eine Villa in Marienburg, die von der Witwe des 2005 verstorbenen Alfred von Oppenheim bezogen worden sein soll. Sal.
Oppenheim soll das Haus für zehn Millionen Euro saniert und nur eine geringe Miete verlangt haben.
In einem weiteren Fall soll die Bankführung wissentlich eine um mehr als eine Million Euro überhöhte Miete für ein Bürohaus am Rhein bezahlt haben. Eigentümer war ein Immobilienfonds, an dem Christopher von Oppenheim selbst beteiligt war.
Gesellschafter war Josef Esch. Ebenfalls angeklagt: Ein mutmaßlicher 70-Millionen-Euro-Betrug um eine Büroimmobilie in Frankfurt.
Ob die Banker ihren Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen können? Es drohen mehrere Jahre Haft. Eins ist sicher: Die Verteidiger werden tief in die juristische Trickkiste greifen. Und versuchen, die schöne Richterin Sabine Grobecker aus der Reserve zu locken.
Unter ihrer Robe blitzt ein schwarzes Kostüm hervor. Sabine Grobecker (50) betritt mit strahlendem Lächeln den Gerichtssaal – der Oppenheim-Prozess läuft. Geduldig stellt sie sich den wartenden Fotografen. Das Blitzlichtgewitter ist der Vorsitzenden Richterin nicht fremd. Als Studentin modelte sie für einen großen Versandhaus-Katalog.
Beim Prozess wird deutlich: Grobecker lässt sich von den Angeklagten und vor allem deren Anwälten nicht ins Bockshorn jagen. Die bieten harte Geschütze gegen die Richterin auf. Es sei unzulässig, dass der Fall vor ihrer 16. großen Strafkammer stattfände, erklärt Eschs Verteidiger. Der Vorwurf: Das Verfahren sei nicht zufällig vergeben, sondern Sabine Grobecker zugeschanzt worden.
Grobecker muss nun also selbst darüber befinden, ob sie überhaupt zuständig ist. „Das werden wir nicht sofort entscheiden“, verkündet sie und setzt die nächsten Verhandlungstage aus. Bei allen Paragrafen, die ihr der Anwalt an den Kopf warf, gibt sie sogar zu: „Da war vieles dabei, was für uns neu ist.“ Nächste Woche soll’s weitergehen.
* Bild / Express / Anzeiger
Doch in neun Tagen geht’s nicht um Reize, sondern knallharte Finanzgeschäfte. Dann leitet Grobecker den spektakulären Untreue-Prozess gegen Bauunternehmer Josef Esch (56) und den ehemaligen Vorstand von Sal. Oppenheim: das Model und die Banker.
Sie hat zwei Söhne, ist mit dem Geschäftsleiter eines Münchner Elektronikunternehmens liiert und seit 1993 im Gerichtsbezirk Köln als Richterin aktiv. Erst kürzlich übernahm Sabine Grobecker (geboren in Hannover) den Vorsitz der 16. großen Strafkammer am Kölner Landgericht. Und erwischte gleich einen Hammer.
Grobecker muss sich mit fünf ausgebufften Finanzjongleuren auseinandersetzen, und einer Schar von topbezahlten Anwälten, die schon Klaus Zumwinkel (Deutsche Post), Josef Ackermann (Deutsche Bank) vertraten – oder auch Tennis-Legende Boris Becker in seinem Steuerstrafverfahren.
Für die Banker wird es eng: Mit krummen Geschäften sollen die ehemaligen Vorstände Matthias Graf von Krockow (63), Dieter Pfundt (60), Christopher Freiherr von Oppenheim (47) und Friedrich Carl Janssen (68) die Kölner Privatbank an die Wand gefahren haben.
Nur der Verkauf an die Deutsche Bank bewahrte Sal. Oppenheim vor dem Ruin. Mit auf der Anklagebank sitzt Bauunternehmer Josef Esch. Mit Immobilienfonds sicherte er Sal. Oppenheim einst bis zu 50 Prozent des Jahresertrags.
Die ehemaligen Spitzenmanager sollen durch illegale Kreditvereinbarungen einen Gesamtschaden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht haben. Ab dem 27. Februar geht es um eine Villa in Marienburg, die von der Witwe des 2005 verstorbenen Alfred von Oppenheim bezogen worden sein soll. Sal.
Oppenheim soll das Haus für zehn Millionen Euro saniert und nur eine geringe Miete verlangt haben.
In einem weiteren Fall soll die Bankführung wissentlich eine um mehr als eine Million Euro überhöhte Miete für ein Bürohaus am Rhein bezahlt haben. Eigentümer war ein Immobilienfonds, an dem Christopher von Oppenheim selbst beteiligt war.
Gesellschafter war Josef Esch. Ebenfalls angeklagt: Ein mutmaßlicher 70-Millionen-Euro-Betrug um eine Büroimmobilie in Frankfurt.
Ob die Banker ihren Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen können? Es drohen mehrere Jahre Haft. Eins ist sicher: Die Verteidiger werden tief in die juristische Trickkiste greifen. Und versuchen, die schöne Richterin Sabine Grobecker aus der Reserve zu locken.
Unter ihrer Robe blitzt ein schwarzes Kostüm hervor. Sabine Grobecker (50) betritt mit strahlendem Lächeln den Gerichtssaal – der Oppenheim-Prozess läuft. Geduldig stellt sie sich den wartenden Fotografen. Das Blitzlichtgewitter ist der Vorsitzenden Richterin nicht fremd. Als Studentin modelte sie für einen großen Versandhaus-Katalog.
Beim Prozess wird deutlich: Grobecker lässt sich von den Angeklagten und vor allem deren Anwälten nicht ins Bockshorn jagen. Die bieten harte Geschütze gegen die Richterin auf. Es sei unzulässig, dass der Fall vor ihrer 16. großen Strafkammer stattfände, erklärt Eschs Verteidiger. Der Vorwurf: Das Verfahren sei nicht zufällig vergeben, sondern Sabine Grobecker zugeschanzt worden.
Grobecker muss nun also selbst darüber befinden, ob sie überhaupt zuständig ist. „Das werden wir nicht sofort entscheiden“, verkündet sie und setzt die nächsten Verhandlungstage aus. Bei allen Paragrafen, die ihr der Anwalt an den Kopf warf, gibt sie sogar zu: „Da war vieles dabei, was für uns neu ist.“ Nächste Woche soll’s weitergehen.
* Bild / Express / Anzeiger
Angeklagt ist der Vorstand, also die vier persönlich haftenden Gesellschafter, die die Bank Sal. Oppenheim bis zur Pleite 2009 leiteten: Christopher Freiherr von Oppenheim, Matthias Graf von Krockow, Dieter Pfundt und Friedrich Carl Janssen. Angeklagt ist weiter der Bau- und Immobilienunternehmer Josef Esch, der mit Hilfe der gemeinsamen Esch-Oppenheim Holding 72 aufwendige Immobilienprojekte hochzog, darunter die Köln-Arena, Kölner Messehallen, Karstadt-Kaufhäuser, Medienzentren.
Die Anklage lautet auf Untreue und Beihilfe dazu: Die Angeklagten sollen bei drei Immobilienprojekten die Bank um 150 Millionen Euro betrogen haben. Die Kölner Staatsanwälte konzentrieren sich auf die drei Projekte, die vergleichsweise klein sind und bei denen leicht zu ermitteln war:
1. Die Angeklagten kauften über eine eigens gegründete Grundstücksgesellschaft innerhalb der Esch-Oppenheim Holding ein Gebäude in Frankfurt, um es an die Bank für eine geplante Niederlassung zu vermieten. Sie ließen das Gebäude erweitern und sanieren. Wegen der Finanzkrise konnte die Bank die Niederlassung nicht eröffnen. Deshalb verkauften die Angeklagten das Gebäude, das ihnen gehörte, an die Bank – d. h. an sich selbst – zu einem überhöhten Preis. Profit für die Angeklagten bzw. Schaden für die Bank: 76 Millionen Euro.
2. Die Angeklagten kauften nach demselben Muster in Köln ein Gebäude, ließen es sanieren und umbauen. Das Geldinstitut – rechtlich gesehen also die Angeklagtengruppe selbst – mietete das Gebäude von der Grundstücksgesellschaft der Bankchefs zu einer überhöhten Miete, und zwar für 30 Jahre. Josef Esch soll für seine Baufirma dabei Millionen ohne Gegenleistung kassiert haben. Profit für die Angeklagten bzw. Schaden für die Bank: 59 Millionen Euro.
3. Nach dem Tod des langjährigen Seniorchefs Alfred von Oppenheim 2005 kaufte die Bank eine Villa mit Park im Kölner Nobelviertel Marienburg. Die Bankchefs ließen das Anwesen auf Kosten des Geldinstituts durch den Bauunternehmer Josef Esch aufwendig erweitern und umbauen. Dann vermieteten sie es für 350000 Euro pro Jahr an die Ehefrau des Verstorbenen, Jeane Freifrau von Oppenheim. Die Miete, so die Anklage, sei im Verhältnis zu den Kauf- und Baukosten viel zu niedrig. Schaden für die Bank: knapp neun Millionen Euro.
Die vier Bankchefs standen also jedesmal als Käufer und Verkäufer auf beiden Seiten und machten zu Lasten der Bank Geschäfte mit sich selbst.
* Junge Welt
Die Anklage lautet auf Untreue und Beihilfe dazu: Die Angeklagten sollen bei drei Immobilienprojekten die Bank um 150 Millionen Euro betrogen haben. Die Kölner Staatsanwälte konzentrieren sich auf die drei Projekte, die vergleichsweise klein sind und bei denen leicht zu ermitteln war:
1. Die Angeklagten kauften über eine eigens gegründete Grundstücksgesellschaft innerhalb der Esch-Oppenheim Holding ein Gebäude in Frankfurt, um es an die Bank für eine geplante Niederlassung zu vermieten. Sie ließen das Gebäude erweitern und sanieren. Wegen der Finanzkrise konnte die Bank die Niederlassung nicht eröffnen. Deshalb verkauften die Angeklagten das Gebäude, das ihnen gehörte, an die Bank – d. h. an sich selbst – zu einem überhöhten Preis. Profit für die Angeklagten bzw. Schaden für die Bank: 76 Millionen Euro.
2. Die Angeklagten kauften nach demselben Muster in Köln ein Gebäude, ließen es sanieren und umbauen. Das Geldinstitut – rechtlich gesehen also die Angeklagtengruppe selbst – mietete das Gebäude von der Grundstücksgesellschaft der Bankchefs zu einer überhöhten Miete, und zwar für 30 Jahre. Josef Esch soll für seine Baufirma dabei Millionen ohne Gegenleistung kassiert haben. Profit für die Angeklagten bzw. Schaden für die Bank: 59 Millionen Euro.
3. Nach dem Tod des langjährigen Seniorchefs Alfred von Oppenheim 2005 kaufte die Bank eine Villa mit Park im Kölner Nobelviertel Marienburg. Die Bankchefs ließen das Anwesen auf Kosten des Geldinstituts durch den Bauunternehmer Josef Esch aufwendig erweitern und umbauen. Dann vermieteten sie es für 350000 Euro pro Jahr an die Ehefrau des Verstorbenen, Jeane Freifrau von Oppenheim. Die Miete, so die Anklage, sei im Verhältnis zu den Kauf- und Baukosten viel zu niedrig. Schaden für die Bank: knapp neun Millionen Euro.
Die vier Bankchefs standen also jedesmal als Käufer und Verkäufer auf beiden Seiten und machten zu Lasten der Bank Geschäfte mit sich selbst.
* Junge Welt
Die zweifelhaften Geschäfte der Oppenheim-Banker
Der Strafprozess gegen die ehemals persönlich haftenden Gesellschafter der Kölner Privatbank und ihren Geschäftspartner Josef Esch liefert tiefe Einblicke in die jüngere deutsche Wirtschaftsgeschichte. Geheime Dokumente zeigen: Schon in den Neunzigerjahren spekulierte die Crème de la Crème der deutschen Industrie bei Oppenheim-Esch-Fonds kräftig mit
Bei vielen Zuschauern im Saal steht das Urteil schon vor dem Verlesen der Anklageschrift fest: Die fünf haben durch Fehlspekulationen und riskante Immobiliengeschäfte den Niedergang der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim zu verantworten. Ob sie auch Bankgelder veruntreut haben, wie die Staatsanwalt vorwirft, will die 16. Große Strafkammer an 78 Verhandlungstagen bis Jahresende klären. Bei einem Schuldspruch drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.
Der Prozess bietet tiefe Einblicke in die internen Vorgänge des Bankhauses und die jüngere deutsche Wirtschaftsgeschichte. Dabei geht es aber nicht nur darum, dass Superreiche im Vertrauen auf den guten Ruf der 1789 gegründeten Privatbank ihr Vermögen anvertraut haben. Die Adelsfamilie von Oppenheim war darüber hinaus auch fester Bestandteil der intimsten Zirkel der Deutschland AG. So nannte sich der mächtige Kreis von Multi-Aufsichtsräten, die im Hintergrund die Strippen zogen. Die Oppenheims übten an der Nahtstelle zwischen Politik und Wirtschaft weit über den Kölner Stammsitz hinaus Einfluss auf das Geschehen in deutschen Großkonzernen aus.
Zu zwei Unternehmen waren die Verbindungen so eng, dass Oppenheim-Esch in den Neunzigerjahren auch den Neubau der Firmenzentralen übernahm: in Düsseldorf die des Mobilfunkers E-Plus, in Leipzig das Gebäude der Verbundnetz Gas (VNG). Weil Unternehmen als zuverlässige Mieter gelten, beteiligten sich prominente Top-Vorstände mit privatem Geld an den beiden speziell für diesen Zweck aufgelegten geschlossenen Immobilienfonds. Darunter waren führende Vertreter der Deutschland AG wie Klaus Liesen, damals Chef der Essener Ruhrgas AG - Großaktionär von VNG -, und Dieter Vogel, damals stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Thyssen-Konzerns, der zu jener Zeit E-Plus maßgeblich steuerte. Beide investierten in Oppenheim-Esch-Fonds, allerdings in das Projekt des jeweils anderen: der eine - Vogel - in den für das VNG-Gebäude, der andere - Liesen - in den für die E-Plus-Zentrale.
Sal. Oppenheim unterhielt ein einzigartiges Netzwerk zu den Reichen und Superreichen, zu Unternehmern, Erben und Managern, die die Bank bei Jagdgesellschaften, beim Polo und auf der Galopprennbahn unterhielt und im mit allen Insignien jahrhundertealter Finanztradition wie schweren Ölbildern und livrierten Dienern ausstaffierten Banksitz in Finanzfragen beriet. Seit Beginn der Neunzigerjahre manövrierte sich der gelernte Polier Josef Esch immer mehr ins Zentrum dieses Netzes.
Gemeinsame Sache
Die von ihm mit der Bank aufgelegten Immobilienfonds entwickelten sich zum Verkaufsschlager, versprachen sie doch sichere Renditen bei gleichzeitiger Steueroptimierung. Es war noch der 2005 gestorbene Patriarch Alfred von Oppenheim, der die Partnerschaft ins Rollen gebracht hatte. Auch sein Nachfolger Karl Otto Pöhl, der nach dem Ausscheiden bei der Bundesbank 1992 an die Spitze der Kölner Nobelbank rückte, machte mit dem bulligen Bauherrn Esch gemeinsame Sache.
Dabei nahmen es nicht nur die Bankmanager, sondern auch einige prominente Fondszeichner offenbar nicht ganz so genau mit der Trennung von privater Geldanlage und der Verantwortung für das Vermögen der von ihnen gelenkten Unternehmen. Die Verquickung privater und geschäftlicher Interessen ist der Grundstein für die jetzt von der Staatsanwaltschaft angeklagten Geschäftspraktiken.
Aber: Sie setzte deutlich früher ein als bisher angenommen. Und sie war nicht allein auf den früheren Arcandor-Chef Thomas Middelhoff beschränkt, der privat Fonds gezeichnet hatte, bei denen die von ihm später gelenkten Karstadt-Warenhäuser Mieter waren.
Insgesamt 72 Fonds legten Sal. Oppenheim und Esch gemeinsam auf. Die Fonds kauften Grundstücke und entwickelten diese, wobei sogenannte weiche Kosten für Planung oder Mietersuche teilweise bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten ausmachten. Die Immobilien wurden anschließend über Zeiträume von 10 bis 30 Jahren vermietet, teilweise zusätzlich abgesichert durch Garantiezusagen öffentlicher Einrichtungen wie der Kölner Sparkasse.
Die Fonds-Zeichner beteiligten sich an Kauf und Entwicklung mit eigenem Kapital, einen Großteil ihres Engagements finanzierten sie über Kredite bei Sal. Oppenheim. Auch die Bank selbst und ihre früheren Gesellschafter investierten. Das Modell war für die Zeichner über Abschreibungen vor allem steuerlich attraktiv, wenn sie ihre Anteile mehr als zehn Jahre hielten.
Solange Top-Manager ihr eigenes Vermögen in solche Fonds stecken, ist das reine Privatsache. Problematisch wird die Geldanlage, wenn auch das von ihnen gelenkte Unternehmen in Geschäfte mit Oppenheim-Esch-Fonds verwickelt ist. Insbesondere dann, wenn - wie in zwei Fällen - diese Fonds den Bau von Firmenzentralen übernommen haben.
1993 entscheiden fast zeitgleich die von Thyssen gegründete und maßgeblich gesteuerte E-Plus Mobilfunk und die VNG - Großaktionär: Ruhrgas -, ihre neuen Firmensitze in Düsseldorf respektive Leipzig schlüsselfertig von Oppenheim-Esch errichten zu lassen. Oppenheim-Esch legte zwei Fonds für die Finanzierung auf, erteilte den Auftrag zum Bau und vermietete das Objekt an VNG und E-Plus.
Maßgeblich daran beteiligt sind zwei Top-Manager, die bisher nicht in Verdacht standen, in dubiose Geschäfte mit Sal. Oppenheim und Esch verwickelt zu sein: der damalige Ruhrgas-Chef Liesen sowie Dieter Vogel, damals stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Stahlkonzerns Thyssen.
Liesen, der auch Aufsichtsratschef bei Veba (heute E.On) und Volkswagen ist, gehört zu den mächtigsten Eminenzen der Deutschland AG. Vogel gilt bis zu seinem Ausscheiden im Zuge der Fusion mit Krupp als kommender Thyssen-Chef. Später wird er Aufsichtsratschef bei Bertelsmann und der Deutschen Bahn.
Liesen erinnert sich noch gut, wie der Kontakt zu Sal. Oppenheim zustande gekommen ist. Bei einem Empfang in der Dresdner Bank habe ihm am 13. September 1993 ein Gesellschafter von Sal. Oppenheim beiläufig von den neuen Immobilienfonds erzählt. Liesen bekundet Interesse. Einen Tag später schlägt Graf Krockow in einem Schreiben ein gemeinsames Treffen mit Esch vor, das am 23. September 1993 stattfindet. "Graf Krockow erläutert die Prinzipien des Fonds, die Risiken und die mit den Finanzbehörden abgestimmten steuerlichen Gegebenheiten, Herr Esch stellt die wirtschaftlichen Details und die Termine dar", erinnert sich Liesen.
Drei Tage später, auf einem Empfang in der Villa Hügel in Essen, trifft Liesen erneut den Bankgesellschafter, der seine Empfehlung bekräftigt, sich bei Oppenheim-Esch zu engagieren. "Positive Beurteilung bezüglich Risiken, Seriosität, steuerliche Zuverlässigkeit, Know-how des Managements", notiert Liesen. Am 1. Oktober 1993, nach mehreren "außerordentlich positiven" Gesprächen mit anderen, die sich mit den Fonds befasst hatten, unterschreibt Liesen den Zeichnungsschein für eine Beteiligung am Immobilienfonds. Zuerst für einen Bürokomplex in Düsseldorf-Grafenberg, Hans-Günther-Sohl-Straße, bei dem Thyssen und die Textilhandelskette C&A als Mieter fest eingeplant sind. Wenige Tage später folgt der Fonds, bei dem die Thyssen-Beteiligung E-Plus Mieter werden soll.
* Auszug WiWo
Zitat
Zehn Minuten dauert das Blitzlichtgewitter im voll besetzten Saal 210 des Kölner Landgerichts. Und schon in den ersten Sekunden sehen die Zuschauer es den fünf prominenten Angeklagten an: Das ist die Höchststrafe. Es ist 9.20 Uhr, es laufen die ultimativ letzten Minuten bis zum Beginn eines der größten Wirtschaftsprozesse in der deutschen Geschichte. Jetzt heißt es Haltung bewahren, denn diese Bilder verbreiten sich in der ganzen Welt. Lächeln geht nicht, das würde als Arroganz ausgelegt. Zu mürrisch dürfen sie aber auch nicht ausschauen. Das könnten böse Zungen als Schuldeingeständnis werten. Also verzichten Matthias Graf von Krockow, Christopher Freiherr von Oppenheim, Friedrich Carl Janssen, Dieter Pfundt und Josef Esch auf jedes noch so kleine Mienenspiel und bleiben nahezu regungslos an der Seite ihrer Anwälte stehen.
Bei vielen Zuschauern im Saal steht das Urteil schon vor dem Verlesen der Anklageschrift fest: Die fünf haben durch Fehlspekulationen und riskante Immobiliengeschäfte den Niedergang der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim zu verantworten. Ob sie auch Bankgelder veruntreut haben, wie die Staatsanwalt vorwirft, will die 16. Große Strafkammer an 78 Verhandlungstagen bis Jahresende klären. Bei einem Schuldspruch drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.
Der Prozess bietet tiefe Einblicke in die internen Vorgänge des Bankhauses und die jüngere deutsche Wirtschaftsgeschichte. Dabei geht es aber nicht nur darum, dass Superreiche im Vertrauen auf den guten Ruf der 1789 gegründeten Privatbank ihr Vermögen anvertraut haben. Die Adelsfamilie von Oppenheim war darüber hinaus auch fester Bestandteil der intimsten Zirkel der Deutschland AG. So nannte sich der mächtige Kreis von Multi-Aufsichtsräten, die im Hintergrund die Strippen zogen. Die Oppenheims übten an der Nahtstelle zwischen Politik und Wirtschaft weit über den Kölner Stammsitz hinaus Einfluss auf das Geschehen in deutschen Großkonzernen aus.
Zu zwei Unternehmen waren die Verbindungen so eng, dass Oppenheim-Esch in den Neunzigerjahren auch den Neubau der Firmenzentralen übernahm: in Düsseldorf die des Mobilfunkers E-Plus, in Leipzig das Gebäude der Verbundnetz Gas (VNG). Weil Unternehmen als zuverlässige Mieter gelten, beteiligten sich prominente Top-Vorstände mit privatem Geld an den beiden speziell für diesen Zweck aufgelegten geschlossenen Immobilienfonds. Darunter waren führende Vertreter der Deutschland AG wie Klaus Liesen, damals Chef der Essener Ruhrgas AG - Großaktionär von VNG -, und Dieter Vogel, damals stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Thyssen-Konzerns, der zu jener Zeit E-Plus maßgeblich steuerte. Beide investierten in Oppenheim-Esch-Fonds, allerdings in das Projekt des jeweils anderen: der eine - Vogel - in den für das VNG-Gebäude, der andere - Liesen - in den für die E-Plus-Zentrale.
Sal. Oppenheim unterhielt ein einzigartiges Netzwerk zu den Reichen und Superreichen, zu Unternehmern, Erben und Managern, die die Bank bei Jagdgesellschaften, beim Polo und auf der Galopprennbahn unterhielt und im mit allen Insignien jahrhundertealter Finanztradition wie schweren Ölbildern und livrierten Dienern ausstaffierten Banksitz in Finanzfragen beriet. Seit Beginn der Neunzigerjahre manövrierte sich der gelernte Polier Josef Esch immer mehr ins Zentrum dieses Netzes.
Gemeinsame Sache
Die von ihm mit der Bank aufgelegten Immobilienfonds entwickelten sich zum Verkaufsschlager, versprachen sie doch sichere Renditen bei gleichzeitiger Steueroptimierung. Es war noch der 2005 gestorbene Patriarch Alfred von Oppenheim, der die Partnerschaft ins Rollen gebracht hatte. Auch sein Nachfolger Karl Otto Pöhl, der nach dem Ausscheiden bei der Bundesbank 1992 an die Spitze der Kölner Nobelbank rückte, machte mit dem bulligen Bauherrn Esch gemeinsame Sache.
Dabei nahmen es nicht nur die Bankmanager, sondern auch einige prominente Fondszeichner offenbar nicht ganz so genau mit der Trennung von privater Geldanlage und der Verantwortung für das Vermögen der von ihnen gelenkten Unternehmen. Die Verquickung privater und geschäftlicher Interessen ist der Grundstein für die jetzt von der Staatsanwaltschaft angeklagten Geschäftspraktiken.
Aber: Sie setzte deutlich früher ein als bisher angenommen. Und sie war nicht allein auf den früheren Arcandor-Chef Thomas Middelhoff beschränkt, der privat Fonds gezeichnet hatte, bei denen die von ihm später gelenkten Karstadt-Warenhäuser Mieter waren.
Insgesamt 72 Fonds legten Sal. Oppenheim und Esch gemeinsam auf. Die Fonds kauften Grundstücke und entwickelten diese, wobei sogenannte weiche Kosten für Planung oder Mietersuche teilweise bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten ausmachten. Die Immobilien wurden anschließend über Zeiträume von 10 bis 30 Jahren vermietet, teilweise zusätzlich abgesichert durch Garantiezusagen öffentlicher Einrichtungen wie der Kölner Sparkasse.
Die Fonds-Zeichner beteiligten sich an Kauf und Entwicklung mit eigenem Kapital, einen Großteil ihres Engagements finanzierten sie über Kredite bei Sal. Oppenheim. Auch die Bank selbst und ihre früheren Gesellschafter investierten. Das Modell war für die Zeichner über Abschreibungen vor allem steuerlich attraktiv, wenn sie ihre Anteile mehr als zehn Jahre hielten.
Solange Top-Manager ihr eigenes Vermögen in solche Fonds stecken, ist das reine Privatsache. Problematisch wird die Geldanlage, wenn auch das von ihnen gelenkte Unternehmen in Geschäfte mit Oppenheim-Esch-Fonds verwickelt ist. Insbesondere dann, wenn - wie in zwei Fällen - diese Fonds den Bau von Firmenzentralen übernommen haben.
1993 entscheiden fast zeitgleich die von Thyssen gegründete und maßgeblich gesteuerte E-Plus Mobilfunk und die VNG - Großaktionär: Ruhrgas -, ihre neuen Firmensitze in Düsseldorf respektive Leipzig schlüsselfertig von Oppenheim-Esch errichten zu lassen. Oppenheim-Esch legte zwei Fonds für die Finanzierung auf, erteilte den Auftrag zum Bau und vermietete das Objekt an VNG und E-Plus.
Maßgeblich daran beteiligt sind zwei Top-Manager, die bisher nicht in Verdacht standen, in dubiose Geschäfte mit Sal. Oppenheim und Esch verwickelt zu sein: der damalige Ruhrgas-Chef Liesen sowie Dieter Vogel, damals stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Stahlkonzerns Thyssen.
Liesen, der auch Aufsichtsratschef bei Veba (heute E.On) und Volkswagen ist, gehört zu den mächtigsten Eminenzen der Deutschland AG. Vogel gilt bis zu seinem Ausscheiden im Zuge der Fusion mit Krupp als kommender Thyssen-Chef. Später wird er Aufsichtsratschef bei Bertelsmann und der Deutschen Bahn.
Liesen erinnert sich noch gut, wie der Kontakt zu Sal. Oppenheim zustande gekommen ist. Bei einem Empfang in der Dresdner Bank habe ihm am 13. September 1993 ein Gesellschafter von Sal. Oppenheim beiläufig von den neuen Immobilienfonds erzählt. Liesen bekundet Interesse. Einen Tag später schlägt Graf Krockow in einem Schreiben ein gemeinsames Treffen mit Esch vor, das am 23. September 1993 stattfindet. "Graf Krockow erläutert die Prinzipien des Fonds, die Risiken und die mit den Finanzbehörden abgestimmten steuerlichen Gegebenheiten, Herr Esch stellt die wirtschaftlichen Details und die Termine dar", erinnert sich Liesen.
Drei Tage später, auf einem Empfang in der Villa Hügel in Essen, trifft Liesen erneut den Bankgesellschafter, der seine Empfehlung bekräftigt, sich bei Oppenheim-Esch zu engagieren. "Positive Beurteilung bezüglich Risiken, Seriosität, steuerliche Zuverlässigkeit, Know-how des Managements", notiert Liesen. Am 1. Oktober 1993, nach mehreren "außerordentlich positiven" Gesprächen mit anderen, die sich mit den Fonds befasst hatten, unterschreibt Liesen den Zeichnungsschein für eine Beteiligung am Immobilienfonds. Zuerst für einen Bürokomplex in Düsseldorf-Grafenberg, Hans-Günther-Sohl-Straße, bei dem Thyssen und die Textilhandelskette C&A als Mieter fest eingeplant sind. Wenige Tage später folgt der Fonds, bei dem die Thyssen-Beteiligung E-Plus Mieter werden soll.
* Auszug WiWo
Überraschende Entwicklung im Prozess gegen die frühere Führungsriege der Privatbank Sal. Oppenheim:
Wegen eines formellen Fehlers muss das Verfahren am Landgericht Köln jetzt komplett neu beginnen
Der Strafprozess gegen die frühere Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim wird überraschend ausgesetzt. Die Hauptverhandlung müsse neu begonnen werden, verkündete die Vorsitzende Richterin am Kölner Landgericht, Sabine Grobecker, am zweiten Verhandlungstag am Donnerstag. Der Posten eines Ergänzungsrichters sei nicht vorschriftsmäßig besetzt worden, räumte Grobecker ein. "Daher ist mit der Hauptverhandlung neu zu beginnen." Zwar sei die 16. große Strafkammer des Landgerichts Köln zuständig, doch sei die Ernennung des Ergänzungsrichters anfechtbar. Er müsse daher ausgetauscht werden. Das Mammutverfahren werde voraussichtlich nach Ostern neu an den Start gehen.
Hintergrund der Entscheidung sind so genannte Besetzungsrügen der Verteidiger. Diese wies die Kammer zwar mit Blick auf Grobecker und ihre beiden Richter-Kollegen ab, doch in einem entscheidenden Punkt tat sie dies nicht: Ein Ergänzungsrichter sei vom Präsidium des Landgerichts nicht völlig korrekt bestimmt worden. Denn auch für die Besetzung dieses Richters, der etwa bei Krankheitsfällen in der Kammer in das Verfahren eingreifen würde, brauche es "abstrakte Regeln". Diese fehlten aber bislang am Landgericht Köln und auch anderen Gerichten, es könne der Anschein einer nicht völlig unabhängigen Berufungsentscheidung entstehen, warnte Grobecker. Deshalb müsse das Verfahren neu starten.
Vorgang einmalig in Geschichte des Landgerichts
Eine solche Entscheidung sei einmalig in der Geschichte des Landgerichts, sagte ein Gerichtssprecher. Die Neuauflage des Verfahrens hängt nun vom Präsidium des Landgerichts ab - das Spitzengremium muss nach abstrakten Kriterien zur Bestimmung von Ersatzrichtern suchen. Denkbar wäre etwa eine nach Dienstalter geordnete Liste. Auch müssen für die Neuauflage des Prozesses neue Schöffen bestimmt werden, sagte der Sprecher. Und zudem kann die Verteidigung einen Neustart mit weiteren Besetzungsrügen begleiten - zu diesem juristischen Mittel hatte sie bereits am ersten Verhandlungstag des nun beendeten Verfahrens am 27. Februar gegriffen. Aber auch die Staatsanwaltschaft kann erneut auf eine Erweiterung des Verfahrens dringen, sie will die Anklage auch auf Vorgänge um die Arcandor-Pleite erweitern. Sal. Oppenheim hatte große Aktienpakete des Tourismus- und Handelskonzerns gehalten
Bei einer Neuauflage des Prozesses werden einige der bekanntesten deutschen Banker der vergangenen Jahre erneut auf der Anklagebank Platz nehmen müssen: Matthias Graf von Krockow, Christopher von Oppenheim, Friedrich-Carl Janssen, Dieter Pfundt sowie der Immobilien-Unternehmer Josef Esch. Die Privatbankiers und der Unternehmer sollen das mittlerweile zur Deutschen Bank gehörende Geldhaus Sal. Oppenheim bei Immobilien-Geschäften geschädigt haben, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Es geht es um drei Deals in Köln und Frankfurt am Main sowie den Vorwurf der Untreue, der Anstiftung dazu oder zumindest der Beihilfe. Das Gesetz sieht dafür Höchststrafen von zehn Jahren vor.
Wegen eines formellen Fehlers muss das Verfahren am Landgericht Köln jetzt komplett neu beginnen
Der Strafprozess gegen die frühere Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim wird überraschend ausgesetzt. Die Hauptverhandlung müsse neu begonnen werden, verkündete die Vorsitzende Richterin am Kölner Landgericht, Sabine Grobecker, am zweiten Verhandlungstag am Donnerstag. Der Posten eines Ergänzungsrichters sei nicht vorschriftsmäßig besetzt worden, räumte Grobecker ein. "Daher ist mit der Hauptverhandlung neu zu beginnen." Zwar sei die 16. große Strafkammer des Landgerichts Köln zuständig, doch sei die Ernennung des Ergänzungsrichters anfechtbar. Er müsse daher ausgetauscht werden. Das Mammutverfahren werde voraussichtlich nach Ostern neu an den Start gehen.
Hintergrund der Entscheidung sind so genannte Besetzungsrügen der Verteidiger. Diese wies die Kammer zwar mit Blick auf Grobecker und ihre beiden Richter-Kollegen ab, doch in einem entscheidenden Punkt tat sie dies nicht: Ein Ergänzungsrichter sei vom Präsidium des Landgerichts nicht völlig korrekt bestimmt worden. Denn auch für die Besetzung dieses Richters, der etwa bei Krankheitsfällen in der Kammer in das Verfahren eingreifen würde, brauche es "abstrakte Regeln". Diese fehlten aber bislang am Landgericht Köln und auch anderen Gerichten, es könne der Anschein einer nicht völlig unabhängigen Berufungsentscheidung entstehen, warnte Grobecker. Deshalb müsse das Verfahren neu starten.
Vorgang einmalig in Geschichte des Landgerichts
Eine solche Entscheidung sei einmalig in der Geschichte des Landgerichts, sagte ein Gerichtssprecher. Die Neuauflage des Verfahrens hängt nun vom Präsidium des Landgerichts ab - das Spitzengremium muss nach abstrakten Kriterien zur Bestimmung von Ersatzrichtern suchen. Denkbar wäre etwa eine nach Dienstalter geordnete Liste. Auch müssen für die Neuauflage des Prozesses neue Schöffen bestimmt werden, sagte der Sprecher. Und zudem kann die Verteidigung einen Neustart mit weiteren Besetzungsrügen begleiten - zu diesem juristischen Mittel hatte sie bereits am ersten Verhandlungstag des nun beendeten Verfahrens am 27. Februar gegriffen. Aber auch die Staatsanwaltschaft kann erneut auf eine Erweiterung des Verfahrens dringen, sie will die Anklage auch auf Vorgänge um die Arcandor-Pleite erweitern. Sal. Oppenheim hatte große Aktienpakete des Tourismus- und Handelskonzerns gehalten
Bei einer Neuauflage des Prozesses werden einige der bekanntesten deutschen Banker der vergangenen Jahre erneut auf der Anklagebank Platz nehmen müssen: Matthias Graf von Krockow, Christopher von Oppenheim, Friedrich-Carl Janssen, Dieter Pfundt sowie der Immobilien-Unternehmer Josef Esch. Die Privatbankiers und der Unternehmer sollen das mittlerweile zur Deutschen Bank gehörende Geldhaus Sal. Oppenheim bei Immobilien-Geschäften geschädigt haben, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Es geht es um drei Deals in Köln und Frankfurt am Main sowie den Vorwurf der Untreue, der Anstiftung dazu oder zumindest der Beihilfe. Das Gesetz sieht dafür Höchststrafen von zehn Jahren vor.
Ein Zivilverfahren gegen Sal. Oppenheim lässt erahnen, mit welcher Härte bald im großen Strafverfahren gegen die ehemaligen Privatbankiers gefochten werden wird. Es geht auch um die Ehre eines der einst prominentesten deutschen Bankiers.
Nach zweieinhalb Stunden wird es dem Vorsitzenden Richter dann doch zu bunt. "Jetzt mal alle wieder ganz ruhig und langsam" mahnt Stefan Singbartl die Streitparteien in seinem Gerichtssaal. Widerwillig lösen die vier Herren in den schwarzen Roben ihr Rudel vor dem Richtertisch auf und setzen sich wieder hin.
Ihre Gefechte jedoch führten sie fort, noch eine weitere Stunde lang - und boten dem Publikum so einen kleinen Blick in die Zukunft der quälenden Geschichte des Bankhauses Sal. Oppenheim.
Verhandelt wurde am Dienstag vor dem Landgericht Köln die Klage eines ehemaligen Kunden von Sal. Oppenheim gegen das Bankhaus. Er hatte einst in einen Fonds investiert, den Sal. Oppenheim gemeinsam mit dem Troisdorfer Immobilienentwickler Josef Esch in Potsdam aufgelegt hatte.
Als Mieter des Gebäudes war der Warenhauskonzern Karstadt vorgesehen. Das war ganz und gar kein gutes Geschäft, findet der Kunde heute, und klagt gegen Bank, weil er sich schlecht beraten fühlt. Sal. Oppenheim weist die Vorwürfe zurück.
Glaubwürdigkeit von Zeugen angezweifelt
Ein gutes Dutzend weiterer Fondskunden hat mittlerweile das Bankhaus und teilweise auch Esch verklagt. Einige haben bereits in erster Instanz verloren, andere hoffen noch auf mehr Fortune. Besonders delikat ist der Prozess in Köln deshalb, weil Bankierserbe Christopher von Oppenheim persönlich als Zeuge aussagen muss.
Der ehemalige Persönlich Haftende Gesellschafter des Bankhauses hatte einst den Kunden in einem persönlichen Gespräch von einem Investment in den Potsdam-Fonds überzeugt. Bei seinem ersten Auftritt im September vergangenen Jahres schlug sich der Baron mehr schlecht als recht.
Da es hier also auch um die Ehre eines der einst prominentesten deutschen Bankiers geht, verbeißen sich die Anwälte beider Seiten mit besonderer Inbrunst ineinander. Oft zücken die Rechtsvertreter mehr den Degen als das - in Zivilprozessen eher gebräuchliche - Florett.
Die Glaubwürdigkeit von Zeugen wird zum Beispiel offen angezweifelt. Unverhofft tauchen neue Dokumente auf, deren Echtheit die Gegenseite prompt infrage stellt. Und Christopher von Oppenheim muss sich gleich von zwei Zeugen gefallen lassen, als Lügner hingestellt zu werden.
Die Härte erklärt sich auch damit, dass hinter dem Potsdam-Verfahren noch ein viel größeres lauert. Das fast vierstündige Gefecht im Gerichtssaal von Richter Singbartl gab auch einen Ausblick auf den großen Strafprozess gegen Christopher von Oppenheim, die Ex-Bankmanager Matthias von Krockow, Friedrich Carl Janssen und Dieter Pfundt sowie Esch. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Untreue zu Lasten der Bank bei mehreren Immobiliengeschäften vor und Esch Beihilfe dazu. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe.
Der im Februar in Köln begonnene Prozess musste nach zwei Sitzungstagen bereits wieder abgebrochen werden, weil ein Verteidiger die Besetzung des Ersatzrichters moniert hatte. Nun soll das große Verfahren - die Richterin hatte für das Mega-Verfahren 78 Verhandlungstage angesetzt - in einigen Wochen von vorne beginnen.
Wie auch im Strafverfahren ist in der Causa Potsdam Toppersonal der deutschen Jurisprudenz im Einsatz. Der Kläger Axel Pfeil lässt sich vom Frankfurter Anwalt Sven Achenbach und dem Winfried Holtermüller von der Kanzlei Schelling & Partner vertreten, der immer wieder prominente Mandate ergattert. Sal. Oppenheim bietet Stefan Blum und Christian Pleister von der Kanzlei Noer auf, auch sie erfahrene Koryphäen.
Im Publikum sitzt zudem ein Top-Jurist der Deutschen Bank . Die übernahm Sal. Oppenheim Ende des Jahres 2009 im letzten Moment, ehe dem Bankhaus diverse schlechte Geschäfte endgültig zum Verhängnis wurden. Sollte der Kläger obsiegen, müsste am Ende die Deutsche Bank für die Fehler der Ex-Sal.-Oppenheimer gerade stehen.
In der Sache streiten die Top-Anwälte in Köln um die Frage, welche Informationen Baron Oppenheim dem Investor bei seinem Beratungsgespräch zum Potsdam-Fonds im Jahr 2000 vortrug. Legte er die Risiken des Fonds offen? Klärte er über die mannigfaltigen Verflechtungen des Bankhauses mit der Esch-Gruppe ausreichend auf? Erläuterte er im Detail die Kostenstruktur des Fonds? Kamen steuerliche Aspekte des Investments zur Sprache?
Zeuge macht nicht immer einen souveränen Eindruck
Von Oppenheim bejaht all das. Der Kläger, ein Ex-Manager der Deutschen Bank, bestreitet es. Aussage gegen Aussage also. Der Zeuge von Oppenheim macht zwar nicht immer einen souveränen Eindruck und kann sich an bestimmte Sachverhalte, die ihm zupass zu kommen scheinen, sehr klar erinnern, während er bei anderen, misslicheren Vorkommnissen Gedächtnislücken ins Feld führt.
Im Gegenzug versuchen die Anwälte der Bank, die Zeugen der Kläger als wenig glaubwürdig hinzustellen. Einer ist schließlich ein langjähriger Vertrauter des Klägers, zeichnete ebenfalls den Potsdam-Fonds und klagt in Frankfurt ebenfalls gegen Sal. Oppenheim "mit Pfeil als Zeugen. Dem zweiten Zeugen, einem Ex-Berater des Bankhauses, der seinen Ex-Chef Christopher von Oppenheim erheblich belastet, versuchen die Anwälte der Bank ebenfalls eine ungesunde Nähe zu den beiden Klägern nachzuweisen.
Beide Parteien trachten danach, die Argumente des anderen in den Augen des Richters zu diskreditieren, so gut es geht. Das ist harter Tobak, aber alle im Saal wissen auch: Der Fall hier ist nur ein kleiner Fisch im Gegensatz zum großen Strafverfahren gegen die Ex-Sal.-Oppenheim-Bankiers und Esch. Hier geht es nur um ein paar Millionen Euro Entschädigung oder nicht. Dort um mehrere Jahre Knast - oder Freiheit.
Ein Urteil in Sachen Potsdam-Fonds will Richter Singbartl im September fällen
* MM
Nach zweieinhalb Stunden wird es dem Vorsitzenden Richter dann doch zu bunt. "Jetzt mal alle wieder ganz ruhig und langsam" mahnt Stefan Singbartl die Streitparteien in seinem Gerichtssaal. Widerwillig lösen die vier Herren in den schwarzen Roben ihr Rudel vor dem Richtertisch auf und setzen sich wieder hin.
Ihre Gefechte jedoch führten sie fort, noch eine weitere Stunde lang - und boten dem Publikum so einen kleinen Blick in die Zukunft der quälenden Geschichte des Bankhauses Sal. Oppenheim.
Verhandelt wurde am Dienstag vor dem Landgericht Köln die Klage eines ehemaligen Kunden von Sal. Oppenheim gegen das Bankhaus. Er hatte einst in einen Fonds investiert, den Sal. Oppenheim gemeinsam mit dem Troisdorfer Immobilienentwickler Josef Esch in Potsdam aufgelegt hatte.
Als Mieter des Gebäudes war der Warenhauskonzern Karstadt vorgesehen. Das war ganz und gar kein gutes Geschäft, findet der Kunde heute, und klagt gegen Bank, weil er sich schlecht beraten fühlt. Sal. Oppenheim weist die Vorwürfe zurück.
Glaubwürdigkeit von Zeugen angezweifelt
Ein gutes Dutzend weiterer Fondskunden hat mittlerweile das Bankhaus und teilweise auch Esch verklagt. Einige haben bereits in erster Instanz verloren, andere hoffen noch auf mehr Fortune. Besonders delikat ist der Prozess in Köln deshalb, weil Bankierserbe Christopher von Oppenheim persönlich als Zeuge aussagen muss.
Der ehemalige Persönlich Haftende Gesellschafter des Bankhauses hatte einst den Kunden in einem persönlichen Gespräch von einem Investment in den Potsdam-Fonds überzeugt. Bei seinem ersten Auftritt im September vergangenen Jahres schlug sich der Baron mehr schlecht als recht.
Da es hier also auch um die Ehre eines der einst prominentesten deutschen Bankiers geht, verbeißen sich die Anwälte beider Seiten mit besonderer Inbrunst ineinander. Oft zücken die Rechtsvertreter mehr den Degen als das - in Zivilprozessen eher gebräuchliche - Florett.
Die Glaubwürdigkeit von Zeugen wird zum Beispiel offen angezweifelt. Unverhofft tauchen neue Dokumente auf, deren Echtheit die Gegenseite prompt infrage stellt. Und Christopher von Oppenheim muss sich gleich von zwei Zeugen gefallen lassen, als Lügner hingestellt zu werden.
Die Härte erklärt sich auch damit, dass hinter dem Potsdam-Verfahren noch ein viel größeres lauert. Das fast vierstündige Gefecht im Gerichtssaal von Richter Singbartl gab auch einen Ausblick auf den großen Strafprozess gegen Christopher von Oppenheim, die Ex-Bankmanager Matthias von Krockow, Friedrich Carl Janssen und Dieter Pfundt sowie Esch. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Untreue zu Lasten der Bank bei mehreren Immobiliengeschäften vor und Esch Beihilfe dazu. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe.
Der im Februar in Köln begonnene Prozess musste nach zwei Sitzungstagen bereits wieder abgebrochen werden, weil ein Verteidiger die Besetzung des Ersatzrichters moniert hatte. Nun soll das große Verfahren - die Richterin hatte für das Mega-Verfahren 78 Verhandlungstage angesetzt - in einigen Wochen von vorne beginnen.
Wie auch im Strafverfahren ist in der Causa Potsdam Toppersonal der deutschen Jurisprudenz im Einsatz. Der Kläger Axel Pfeil lässt sich vom Frankfurter Anwalt Sven Achenbach und dem Winfried Holtermüller von der Kanzlei Schelling & Partner vertreten, der immer wieder prominente Mandate ergattert. Sal. Oppenheim bietet Stefan Blum und Christian Pleister von der Kanzlei Noer auf, auch sie erfahrene Koryphäen.
Im Publikum sitzt zudem ein Top-Jurist der Deutschen Bank . Die übernahm Sal. Oppenheim Ende des Jahres 2009 im letzten Moment, ehe dem Bankhaus diverse schlechte Geschäfte endgültig zum Verhängnis wurden. Sollte der Kläger obsiegen, müsste am Ende die Deutsche Bank für die Fehler der Ex-Sal.-Oppenheimer gerade stehen.
In der Sache streiten die Top-Anwälte in Köln um die Frage, welche Informationen Baron Oppenheim dem Investor bei seinem Beratungsgespräch zum Potsdam-Fonds im Jahr 2000 vortrug. Legte er die Risiken des Fonds offen? Klärte er über die mannigfaltigen Verflechtungen des Bankhauses mit der Esch-Gruppe ausreichend auf? Erläuterte er im Detail die Kostenstruktur des Fonds? Kamen steuerliche Aspekte des Investments zur Sprache?
Zeuge macht nicht immer einen souveränen Eindruck
Von Oppenheim bejaht all das. Der Kläger, ein Ex-Manager der Deutschen Bank, bestreitet es. Aussage gegen Aussage also. Der Zeuge von Oppenheim macht zwar nicht immer einen souveränen Eindruck und kann sich an bestimmte Sachverhalte, die ihm zupass zu kommen scheinen, sehr klar erinnern, während er bei anderen, misslicheren Vorkommnissen Gedächtnislücken ins Feld führt.
Im Gegenzug versuchen die Anwälte der Bank, die Zeugen der Kläger als wenig glaubwürdig hinzustellen. Einer ist schließlich ein langjähriger Vertrauter des Klägers, zeichnete ebenfalls den Potsdam-Fonds und klagt in Frankfurt ebenfalls gegen Sal. Oppenheim "mit Pfeil als Zeugen. Dem zweiten Zeugen, einem Ex-Berater des Bankhauses, der seinen Ex-Chef Christopher von Oppenheim erheblich belastet, versuchen die Anwälte der Bank ebenfalls eine ungesunde Nähe zu den beiden Klägern nachzuweisen.
Beide Parteien trachten danach, die Argumente des anderen in den Augen des Richters zu diskreditieren, so gut es geht. Das ist harter Tobak, aber alle im Saal wissen auch: Der Fall hier ist nur ein kleiner Fisch im Gegensatz zum großen Strafverfahren gegen die Ex-Sal.-Oppenheim-Bankiers und Esch. Hier geht es nur um ein paar Millionen Euro Entschädigung oder nicht. Dort um mehrere Jahre Knast - oder Freiheit.
Ein Urteil in Sachen Potsdam-Fonds will Richter Singbartl im September fällen
* MM
Gericht bündelt Oppenheim-Anzeigen
Das Kölner Landgericht will alle Anklagen gegen die ehemalige Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim in einem einzigen Verfahren abhandeln.
Alle Anklagen würden zusammengefasst, teilte Gerichtssprecher Dirk Eßer mit.
Deshalb werde die im März ausgesetzte Hauptverhandlung erst voraussichtlich im Juni neu beginnen. Einen konkreten Termin gebe es noch nicht.
Das Kölner Landgericht will alle Anklagen gegen die ehemalige Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim in einem einzigen Verfahren abhandeln.
Alle Anklagen würden zusammengefasst, teilte Gerichtssprecher Dirk Eßer mit.
Deshalb werde die im März ausgesetzte Hauptverhandlung erst voraussichtlich im Juni neu beginnen. Einen konkreten Termin gebe es noch nicht.