
China: Alibaba-Finanzsparte plant offenbar Börsengang

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China: Alibaba-Finanzsparte plant offenbar Börsengang
Der chinesische Amazon-Konkurrent hat von Investoren 4,5 Milliarden Dollar erhalten. Noch nie hat ein privates Internetunternehmen so viel Geld eingesammelt. Insgesamt soll der Wert von „Ant Financial“ bei fast 60 Milliarden Dollar liegen.
Quelle: DWN
Quelle: DWN
Alibaba: Wie Jack Ma aus dem Nichts ein Imperium schuf
Als der Englischlehrer Jack Ma 1995 die USA besuchte, hatte er noch nie einen Computer gesehen und wusste nicht, was das Internet ist. Heute ist der Chinese Chef des Onlinegiganten Alibaba und einer der reichsten Männer seines Landes.
Der 19. September 2014 - es ist der große Tag des Jack Ma. In einem schwarzen Anzug und einem dunkelblauen Hemd steht er in der Menge auf dem Parkett der New York Stock Exchange. An diesem Tag eröffnet die Wall Street mit dem größten Börsengang ihrer Geschichte. Der chinesische Onlinehändler Alibaba, den Jack Ma 14 Jahre zuvor gegründet hatte, gibt sein Börsendebüt.
Wenn ein Unternehmen an die Börse geht, darf der Boss den Knopf drücken, der die Glocke, die "Opening Bell",auslöst. Jack Ma hat darauf verzichtet. An seiner Stelle stehen acht Kunden von Alibaba oben auf der Empore. Fünf Frauen und drei Männer. Darunter ein ehemaliger chinesischer Olympiateilnehmer, der inzwischen Armbänder verkauft, und ein Kirschenpflücker aus dem Bundesstaat Washington. Um 9.30 Uhr läutet die Glocke. Aber Jack Ma muss wegen der Flut von Kaufaufträgen über zwei Stunden auf die Erstnotiz seiner Alibaba-Aktie warten, die dann bei 92,70 Dollar liegt. Der Zeichnungspreis hatte bei 68 Dollar gelegen. Alibaba sprengt alle bisher dagewesenen Börsengänge. Inklusive der Mehrzuteilungsreserve von 48 Millionen Aktien, die ebenfalls platziert wurde, spielt der Gang aufs Parkett rund 25 Milliarden Dollar ein.
Alibaba ist jetzt mehr wert als alteingesessene amerikanische Konzerne wie Walt Disney und Coca-Cola.
Die New Yorker Börse feiert ihn wie einen Rockstar. Zum Mittagessen trifft sich Ma mit Größen der amerikanischen Wirtschaft. Die Alibaba-Aktie hatte für ein Börsenmärchen aus Tausendundeiner Nacht gesorgt. Ihr Boss war jetzt mit einem Schlag einer der reichsten Chinesen. Der britische Premierminister David Cameron holte ihn in seinen Beraterstab. Aber Ma machte in Interviews auch keinen Hehl daraus, dass sein Leben durch zahlreiche Rückschläge und Niederlagen geprägt war. Dass er etwa zehnmal von der Eliteuniversität Harvard abgelehnt wurde.
Ma wurde 1964 in der Stadt Hangzhou im totalitären China der maoistischen Volksrepublik geboren. Seine Eltern waren Balladensänger und Geschichtenerzähler im klassischen chinesischen Stil des Pingtan. Schwere Zeiten, China war im Umbruch, und der junge Jack erlebte in seiner frühen Jugend noch das Chaos und die Gewaltexzesse der
Kulturrevolution. "Ich war als Junge ganz dünn", erinnert sich Jack Ma. "Aber ich war ein gefürchteter Kämpfer."
Schon als Zwölfjähriger begann er sich für die englische Sprache zu interessieren. Er kaufte ein Radio, hörte regelmäßig den amerikanischen Auslandssender Voice of America und fuhr jeden Morgen und bei jedem
mit Ausländern Englisch zu sprechen und sich als Reiseleiter anzudienen.
"Diese Jahre haben mich zutiefst verändert", sagte er später. Er wusste jetzt mehr von der Welt als die meisten Chinesen. "Was ich von meinen Lehrern und aus den Büchern gelernt hatte, das unterschied sich völlig von dem, was uns die ausländischen Besucher erzählten."
Mit 24 bewarb er sich am Hangzhou Teachers College - er wollte Englischlehrer werden. Zweimal fiel er bei der Aufnahmeprüfung durch, seine Noten in Mathematik waren nicht ausreichend. Beim dritten Mal klappte es, und Jack Ma schloss 1988 sein Studium mit einem Bachelor in Englisch ab. Jetzt stand die Jobsuche an. "Ich hatte immer diesen Traum,nach dem Studium ein Unternehmen zu gründen oder vielleicht ein Hotel zu eröffnen", erzählte er in einem Interview.
Er arbeitete schließlich für ein Monatsgehalt von umgerechnet 12 Dollar als Englischlehrer an der Universität von Hangzhou und gründete später ein Übersetzungsbüro. 1995 reiste er als Dolmetscher einer chinesischen Handelsdelegation zum ersten Mal in die USA - eine Reise, um die sich viele Gerüchte ranken. Angeblich sollte Ma für eine chinesische Firmabei deren amerikanischem Vertragspartner Schulden eintreiben. Doch statt zu bezahlen, zog der Amerikaner eine Waffe und hielt ihn in seinerVilla in Malibugefangen. Ma gelang schließlich die Flucht und er konnte sich zu einem Freund nach Seattle absetzen. Dort entdeckte er zum ersten Mal das Internet, sah zum ersten Mal einen PC. Er tippte die Wörter "Bier" und "China" in die Suchmaschine Yahooein und stellte fest, dass für China keine Ergebnisse angezeigt wurden.Er erkannte sofort, dass dasInternet in China enorme Geschäftsmöglichkeiten bieten könnte.
Zurück in Hangzhou gründete Jack Ma mit einem Startkapital von 2000 Dollar Chinas erste kommerzielle Webseite: China Yellow Pages, ein Branchenportal für Unternehmer. Das Projekt war ein Flop.
Seine nächste Idee war erfolgreicher. 1999 lieh er sich von Freunden 60 000 Dollar und gründete Alibaba.com, eine E-Commerce-Webseite, mit derenHilfe sich chinesische Privatunternehmer mit westlichen Käufern verbinden und so die Zwischenhändler ausschalten konnten. Die Produktpalette reichte von Kleidern, Obst, Büromaterial, Ersatzteilen für Elektrogeräte und Spielzeugen bis hin zu Kuriositäten wie Wurstfüllmaschinen. Alles sollte gehandelt werden, die gängige Einheit war der Schiffscontainer.
Anders als Amazonhandelte Alibaba nicht selbst mit Waren und hatte keine eigenen Warenlager, sondern stellte Online-Marktplätze zur Verfügung und verdiente an Provisionen und Werbung.
Quelle: boerse-online.de
Der 19. September 2014 - es ist der große Tag des Jack Ma. In einem schwarzen Anzug und einem dunkelblauen Hemd steht er in der Menge auf dem Parkett der New York Stock Exchange. An diesem Tag eröffnet die Wall Street mit dem größten Börsengang ihrer Geschichte. Der chinesische Onlinehändler Alibaba, den Jack Ma 14 Jahre zuvor gegründet hatte, gibt sein Börsendebüt.
Wenn ein Unternehmen an die Börse geht, darf der Boss den Knopf drücken, der die Glocke, die "Opening Bell",auslöst. Jack Ma hat darauf verzichtet. An seiner Stelle stehen acht Kunden von Alibaba oben auf der Empore. Fünf Frauen und drei Männer. Darunter ein ehemaliger chinesischer Olympiateilnehmer, der inzwischen Armbänder verkauft, und ein Kirschenpflücker aus dem Bundesstaat Washington. Um 9.30 Uhr läutet die Glocke. Aber Jack Ma muss wegen der Flut von Kaufaufträgen über zwei Stunden auf die Erstnotiz seiner Alibaba-Aktie warten, die dann bei 92,70 Dollar liegt. Der Zeichnungspreis hatte bei 68 Dollar gelegen. Alibaba sprengt alle bisher dagewesenen Börsengänge. Inklusive der Mehrzuteilungsreserve von 48 Millionen Aktien, die ebenfalls platziert wurde, spielt der Gang aufs Parkett rund 25 Milliarden Dollar ein.
Alibaba ist jetzt mehr wert als alteingesessene amerikanische Konzerne wie Walt Disney und Coca-Cola.
Die New Yorker Börse feiert ihn wie einen Rockstar. Zum Mittagessen trifft sich Ma mit Größen der amerikanischen Wirtschaft. Die Alibaba-Aktie hatte für ein Börsenmärchen aus Tausendundeiner Nacht gesorgt. Ihr Boss war jetzt mit einem Schlag einer der reichsten Chinesen. Der britische Premierminister David Cameron holte ihn in seinen Beraterstab. Aber Ma machte in Interviews auch keinen Hehl daraus, dass sein Leben durch zahlreiche Rückschläge und Niederlagen geprägt war. Dass er etwa zehnmal von der Eliteuniversität Harvard abgelehnt wurde.
Ma wurde 1964 in der Stadt Hangzhou im totalitären China der maoistischen Volksrepublik geboren. Seine Eltern waren Balladensänger und Geschichtenerzähler im klassischen chinesischen Stil des Pingtan. Schwere Zeiten, China war im Umbruch, und der junge Jack erlebte in seiner frühen Jugend noch das Chaos und die Gewaltexzesse der
Kulturrevolution. "Ich war als Junge ganz dünn", erinnert sich Jack Ma. "Aber ich war ein gefürchteter Kämpfer."
Schon als Zwölfjähriger begann er sich für die englische Sprache zu interessieren. Er kaufte ein Radio, hörte regelmäßig den amerikanischen Auslandssender Voice of America und fuhr jeden Morgen und bei jedem
mit Ausländern Englisch zu sprechen und sich als Reiseleiter anzudienen.
"Diese Jahre haben mich zutiefst verändert", sagte er später. Er wusste jetzt mehr von der Welt als die meisten Chinesen. "Was ich von meinen Lehrern und aus den Büchern gelernt hatte, das unterschied sich völlig von dem, was uns die ausländischen Besucher erzählten."
Mit 24 bewarb er sich am Hangzhou Teachers College - er wollte Englischlehrer werden. Zweimal fiel er bei der Aufnahmeprüfung durch, seine Noten in Mathematik waren nicht ausreichend. Beim dritten Mal klappte es, und Jack Ma schloss 1988 sein Studium mit einem Bachelor in Englisch ab. Jetzt stand die Jobsuche an. "Ich hatte immer diesen Traum,nach dem Studium ein Unternehmen zu gründen oder vielleicht ein Hotel zu eröffnen", erzählte er in einem Interview.
Er arbeitete schließlich für ein Monatsgehalt von umgerechnet 12 Dollar als Englischlehrer an der Universität von Hangzhou und gründete später ein Übersetzungsbüro. 1995 reiste er als Dolmetscher einer chinesischen Handelsdelegation zum ersten Mal in die USA - eine Reise, um die sich viele Gerüchte ranken. Angeblich sollte Ma für eine chinesische Firmabei deren amerikanischem Vertragspartner Schulden eintreiben. Doch statt zu bezahlen, zog der Amerikaner eine Waffe und hielt ihn in seinerVilla in Malibugefangen. Ma gelang schließlich die Flucht und er konnte sich zu einem Freund nach Seattle absetzen. Dort entdeckte er zum ersten Mal das Internet, sah zum ersten Mal einen PC. Er tippte die Wörter "Bier" und "China" in die Suchmaschine Yahooein und stellte fest, dass für China keine Ergebnisse angezeigt wurden.Er erkannte sofort, dass dasInternet in China enorme Geschäftsmöglichkeiten bieten könnte.
Zurück in Hangzhou gründete Jack Ma mit einem Startkapital von 2000 Dollar Chinas erste kommerzielle Webseite: China Yellow Pages, ein Branchenportal für Unternehmer. Das Projekt war ein Flop.
Seine nächste Idee war erfolgreicher. 1999 lieh er sich von Freunden 60 000 Dollar und gründete Alibaba.com, eine E-Commerce-Webseite, mit derenHilfe sich chinesische Privatunternehmer mit westlichen Käufern verbinden und so die Zwischenhändler ausschalten konnten. Die Produktpalette reichte von Kleidern, Obst, Büromaterial, Ersatzteilen für Elektrogeräte und Spielzeugen bis hin zu Kuriositäten wie Wurstfüllmaschinen. Alles sollte gehandelt werden, die gängige Einheit war der Schiffscontainer.
Anders als Amazonhandelte Alibaba nicht selbst mit Waren und hatte keine eigenen Warenlager, sondern stellte Online-Marktplätze zur Verfügung und verdiente an Provisionen und Werbung.
Quelle: boerse-online.de