
Untreue bei AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG? Gab James Henry Klein Kredite an sich selbst?

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Untreue bei AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG? Gab James Henry Klein Kredite an sich selbst?

Noch im März 2018 warb die AVG eG auf ihrer Internetseite damit, dass die Bruttoerlöse (rot) der Geschäftsguthaben vom Dezember 2006 bis Dezember 2012 mit durchschnittlich 22,7 Prozent im Jahr den deutschen Aktienindex DAX (blau) geschlagen habe. Einen Nachweis darüber gab es nicht © Ausriss aus AVGeG.de vom 6. März 2018
Weil Diplom-Ingenieur Andreas Lechtenfeld (64) aus Kleinmachnow am 8. August 2018 in einem Brief alle Genossen der Potsdamer AVG Altersvorsorge-Genossenschaft eG davor warnte, dass die "Geschäftsguthaben in Gefahr" seien, wurde er als Genossenschaftsvorstand vom Aufsichtsrat gefeuert.
Inzwischen prüft die Staatsanwaltschaft Potsdam "Untreuevorwürfe zum Nachteil von Genossen", berichtete das Magazin Finanztest am 18. März 2019.
Dem Magazin zufolge fürchten im Fall der Potsdamer Genossenschaft zahlreiche Mitglieder um ihr Geld. Insgesamt hätten 800 Genossen rund 20 Millionen Euro bei der AVG investiert, heißt es.
Den potentiellen Anteilseignern wurden offenbar sogenannte "Express-Renten" versprochen.
Am 6. März 2018 konnte man noch folgenden Express-Renten-Plan auf der Genossenschaftsseite AVGeG.de nachlesen:
Zitat
Beispiel:
Sie wollen in 10 Jahren in Rente gehen und haben eine "Rentenlücke" von 750 Euro, das heißt, ihre Rente sollte (netto, also nach Steuern!) um 750 Euro höher sein als sie voraussichtlich ohne eine weitere Vorsorge sein wird.
Bei einer Beteiligung an der AVG ist die Schließung dieser Rentenlücke unter anderem dann möglich, wenn sie
41 Geschäftsanteile für je 1.000 Euro (zuzüglich Eintrittsgeld von 500 Euro pro Mitglied) erwerben, also 41.500 Euro sofort einzahlen
sowie weitere 15 Geschäftsanteile, auf die sie 10 Jahre lang monatlich 125 Euro einzahlen.
Sie haben in 10 Jahren dann 56.000 Eruo angespart und ein erwartetes Vermögen in Höhe von zirka 110.000 Euro.
Sie können dann jährlich 9 Geschäftsanteile kündigen und ausgezahlt bekommen - das sind durchschnittlich monatlich 750 Euro, ohne dass ihr (vererbbares) Vermögen schrumpft.
Um das Genossenschaftsvermögen zu vermehren, soll die AVG wiederum das Geld einer Potsdamer Gesellschaft namens Karriere AG, Consulting und Vertrieb geliehen haben, die damit an der Börse habe spekulieren sollen. Sowohl die Internetseite der AVG als auch der Potsdamer Gesellschaft sind derzeit nicht mehr in gewohnter Weise abrufbar. Beide haben ihren Sitz in der Menzelstraße 14.
Laut Finanztest hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bereits im Februar 2018 mit Bezug auf die Potsdamer Genossenschaft erklärt, eine ausschließliche Gewinnorientierung sei ein unzulässiger Förderzweck. Sie kündigte an, die AVG unter Zwangsverwaltung zu stellen.
Auch in der Kritik steht der sogenannte Potsdamer Prüfungsverband e.V. mit Sitz in Ludwigsfelde, die zuständige Aufsichtsbehörde, die wiederum an das Brandenburger Wirtschaftsministerium berichtet.
Der Potsdamer Prüfungsverband, vertreten durch den Rechtsanwalt, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Dr. Wolfram Klüber (68) aus Schwanenwerder in Berlin Nikolassee, soll der AVG trotz aller Kritik einen zulässigen Förderzweck attestiert haben.
Laut Finanztest gebe es bei der AVG zudem zahlreiche Interessenkonflikte zwischen Führungspersonal und wichtigen Geschäftspartnern.
Es sind ein- und diesselben Akteure.
Der Aufsichtsratschef Diplomkaufmann James Henry Klein (72) aus Potsdam beaufsichtigt seine eigene Frau Kauffrau Ilona Klein (60), die im Vorstand der Genossenschaft sitzt.
Der Vorstand reichte Geld der Mitglieder an die Karriere AG aus. Vorstandsvorsitzender und alleiniger Wirtschaftlich Berechtigter dieser nicht börsennotierten Karriere AG ist James Henry Klein.
Somit hat Klein praktisch an sich selbst Kredite vergeben, und die Genosschenschaft praktisch als Kapitalbeschaffer für seine Karriere AG benutzt.
Die AVG eG weist für das Geschäftsjahr 2016 neben rund 400.000 Euro ausstehenden Einzahlungen von Mitgliedern auch Forderungen gegen verbunde Unternehmen in Höhe von rund 9,7 Millionen Euro aus, ohne dass die Unternehmen genannt werden.
Die Kariere AG, Consulting und Vertrieb weist für dasselbe Jahr 2016 bei einem Eigenkapital von rund 846.000 Euro Verbindlichkeiten in Höhe von 10,6 Millionen Euro aus. Das Jahr 2016 endet für den Börsenspekulanten mit einem Bilanzverlust von rund 155.200 Euro. Im Folgejahr 2017 betrug der Bilanzverlust rund 108.200 Euro.
Die Genossenschaft weist dennoch stets Jahresüberschüsse aus. So für das Jahr 2016 etwa rund 669.000 Euro.
Sie verzeichnete allerdings einen steten Zustrom neuer Einzahlungen von neuen Genossen: Lesen Sie unseren Artikel.
Geschichte wiederholt sich
... leider auch in diesem Fall.
* Handelnde Akteure, die sich schon in früheren Jahren die Taschen mit Anlegergeldern vollgestopft haben.
* Eine Genossenschaft, die das Blaue vom Himmel verspricht
* Ein Genossenschaftsprüfverband, der nur formell prüft, nicht jedoch die langfristige Erfüllbarkeit der Verträge
* Strukkivertriebe, die mit hohen Vertriebsprovisionen geködert werden
* Anleger, die, verunsichert durch Rentenpolitik und Niedrigzinsen, an die Versprechungen glauben, weil ihnen jegliches finanzielles Wissen fehlt
[/list]
Es wundert mich allerdings sehr, dass dieser Potsdamer Prüfverband sich die Vergangenheiten der Herren Klein & Co. nicht angesehen haben.
Das Geld ist entgegen der Aussagen von Herrn Klein mit Sicherheit weg und er wird nur noch alles versuchen, sich der Strafverfolgung und eventuellen Zivilklagen zu entziehen. Daher würde ich mir die angeblichen Prüfungen des Prüfverbandes einmal ganz genau mit der Lupe ansehen. Im Zuge einer Amtshaftungsklage könnte hier für Anleger noch am ehesten etwas zu holen sein.
Struckischreck
Zitat
Der geschasste Vorstand Diplom-Ing. Andreas Lechtenfeld wurde am 6. Februrar 2019 durch den Bauhandwerker Dieter Lehmann (55) aus Idstein-Walsdorf in Hessen als neuer Liquidator ersetzt. Lehmann wurde der Liquidatorin Ilona Klein zur Seite gestellt.
Lehmann ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Karriere AG von James Henry Klein.
Auch war er von 2006 bis 2013 im Aufsichtsrat der Hansa-Bavaria Wohnungsbaugenosschaft eG aus der Carl-Zeiss-Straße 35 im hessischen Rödermark, die gegen das Genossenschaftsgesetz verstoßen haben soll, wie GoMoPa berichtete
Seit 2016 wird die Hansa-Bavaria Wohnungsbaugenossenschaft von dem gleichen Potsdamer Prüfungsverband e.V. geprüft wie die AVG eG.
Die Hansa-Bavaria Wohnungsbaugenossenschaft eG ist der Nachfolger der Skanalgenossenschaft Atlantis Hotel- und Freizeitanlagengenossenschaft eG.
Diese stand unter Leitung von James Henry Klein.
Die Atlantis-Genossenschaft war seit etwa 1989 auf dem Markt und kam durch aggressive Strukturvertriebe insbesondere in den neuen Bundesländern schnell auf zirka 85.000 Mitglieder mit einem Vertragsvolumen von 1 Milliarde Mark, von denen zirka 200 Millionen eingezahlt waren.
* Handelnde Akteure, die sich schon in früheren Jahren die Taschen mit Anlegergeldern vollgestopft haben.
* Eine Genossenschaft, die das Blaue vom Himmel verspricht
* Ein Genossenschaftsprüfverband, der nur formell prüft, nicht jedoch die langfristige Erfüllbarkeit der Verträge
* Strukkivertriebe, die mit hohen Vertriebsprovisionen geködert werden
* Anleger, die, verunsichert durch Rentenpolitik und Niedrigzinsen, an die Versprechungen glauben, weil ihnen jegliches finanzielles Wissen fehlt
[/list]
Es wundert mich allerdings sehr, dass dieser Potsdamer Prüfverband sich die Vergangenheiten der Herren Klein & Co. nicht angesehen haben.
Zitat
James Henry Klein versicherte gegenüber dem Verbraucherschutzforum.Berlin:
Zitat:
Ihm zufolge wird kein Anleger der Genossenschaft einen finanziellen Schaden erleiden durch die Liquidation der AVG eG.
Das Geld ist entgegen der Aussagen von Herrn Klein mit Sicherheit weg und er wird nur noch alles versuchen, sich der Strafverfolgung und eventuellen Zivilklagen zu entziehen. Daher würde ich mir die angeblichen Prüfungen des Prüfverbandes einmal ganz genau mit der Lupe ansehen. Im Zuge einer Amtshaftungsklage könnte hier für Anleger noch am ehesten etwas zu holen sein.
Struckischreck
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