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Rip Deal

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Rip Deal
Rip Deal = "rip" = englisch für "reißen/entreißen", "deal" englisch für "Handel". Der Begriff wurde ursprünglich 1994 von der niederländischen Polizei in Soest kreiert, wo frühe Fälle stattfanden und von der deutschen Polizei übernommen. Rip-Deals sind überwiegend vorgetäuschte Devisengeschäfte, bei denen die Verkäuferseite über den Tisch gezogen werden sollen
Sie haben Ihre Immobilie oder Yacht in einer Zeitung oder in einem Internetportal inseriert? Dann kann Ihnen dieses passieren: Ein Interessent ruft an und will das Objekt kaufen, schnell, keine Besichtigung, zum ausgeschriebenen Preis, ohne Verhandlungen. Er klingt freundlich und seriös. Ungewöhnlich, aber: besser kann es ja nicht laufen.
Von wegen: Oft sind es Betrüger, die mit solchen Angeboten versuchen, einen sogenannten "Rip-Deal" einzufädeln. Tatsächlich soll der Immobilienanbieter um möglichst viel Geld gebracht werden - die Immobilie interessiert gar nicht. Sie dient nur als Vorwand, um mit dem Verkäufer in Kontakt zu treten.
Der freundliche Anrufer gibt sich meist als Vermittler eines ausländischen Geschäftsmanns aus, der die Immobilie oder das Schiff oder einen sonstigen Gegenstand von gr0ßem Wert, erwerben will, derzeit aber nicht nach Deutschland reisen kann. Deshalb soll das Geschäft im Ausland - sehr häufig: Mailand oder Turin oder Amsterdam - abgewickelt werden.
Ködergeschäft wird eingefädelt
Im Laufe der Gespräche stellt sich heraus: Der Kauf, dass Geschäft, könne nur stattfinden, wenn vorher Geld getauscht werde. Der vermeintliche Investor verfüge über Schwarzgeld. Ein Ködergeschäft wird eingefädelt: "Meist werden 10.000 Schweizer Franken des Immobilienanbieters in 10.000 Euro umgetauscht", weiß Fachmann Huber. Das spätere Opfer macht so bei seinem ersten Besuch im Ausland zunächst einen Gewinn, schöpft so Vertrauen. Dann wird ihm ein größerer Deal angeboten, wobei Beträge um die 100.000 Euro normal und bis zu mehreren Millionen möglich sind.
Das Opfer reist erneut ins Ausland. Im Gepäck: ein Koffer voller Geld. Der Übergabeort: ein Luxushotel. Dort herrscht hektisches Treiben - das gehört zur Taktik der Betrüger. Sie dient dazu, dem Opfer blitzschnell im Austausch gegen echtes Geld einen Koffer mit sogenannten Facsimile-Noten unterzuschieben - das sind ungültige Scheine, die mit dem Aufdruck "Facsimilie" als solche gekennzeichnet sind (in Italien ist deren Besitz nicht strafbar). Schöpft das Opfer Verdacht, wird der Koffer mit dem echten Geld notfalls mit Gewalt entwendet. Sobald die Täter ihre Beute haben, verschwinden sie blitzschnell.
Gesamtschaden: Über 40 Millionen Euro
Schon über 1.200 Fälle wurden in Deutschland gemeldet und täglich werden es mehr. In 350 Fällen waren die Verbrecher erfolgreich. Der Gesamtschaden: über 40 Millionen Euro. Dunkelziffer: unbekannt. Betroffen sind vor allem Immobilienverkäufer. Doch auch auf Anzeigen, in denen teure Schiffe, Autos oder Pferde angeboten werden, reagieren die Betrüger.
Erfahrungen mit diesen Trickbetrügern machte auch die Firma aus Münsingen (Baden Württemberg): Ein vermeintlicher Interessent, der angeblich Geld aus Ölgeschäften hatte, interessierte sich für eine angebotene Immobilie. Der Deal sollte in Amsterdam stattfinden - am besten sofort. Die Firma erbat sich Bedenkzeit und stellte Recherchen an. Letztlich informierte sie die Kripo. Einiges stellte sich als faul heraus. So war beispielsweise die Identität des vermeintlichen Interessenten nicht zu klären: Vom Täter angegebene E-Mail-Adresse, Handy- und Fax-Nummern hatten drei verschiedene Inhaber an drei Orten in zwei Ländern...
Ein verdeckter Einsatz eines Undercoverbeamten wäre eine ideale Möglichkeit gewesen, die Betrüger zu schnappen. Doch das war leider nicht möglich, weil noch kein Verbrechen vorlag ...
Die Daten auch solcher versuchter Rip-Deals werden von der Polizei gesammelt: Eine Bund-Länder-Projektgruppe (BLPG), die BLPG "Rip-Deal", führt eine bundesweite Erhebung durch. Ziel: Infos über die Betrüger sammeln, um ihnen auf die Spur zu kommen.
Die Tricks der Betrüger
Der Vorwand: Interesse. Der Hintergedanke: Dem arglosen Verkäufer Geld abnehmen. So schützen Sie sich vor sogenannten Rip-Deals.
· Der vermeintliche Interessent zeigt starkes Interesse, ohne das Objekt zu kennen. Eventuell behauptet er auf Anfrage, er hätte sie schon einmal von außen besichtigt oder gesehen.
· Sie erfahren keine feste Adresse des vermeintlichen Interessenten, nur Handynummern (Prepaid-Karten) und E-Mail-Adressen
· Der vermeintliche Interessent will nicht handeln, sondern akzeptiert ihren Preis sofort (oder bietet noch mehr)
· Der Anrufer gibt vor, im Auftrag eines reichen ausländischen Geschäftsmanns zu arbeiten, der nach Immobilienanlagen in Deutschland sucht
· Der eigentliche Kaufinteressent könne derzeit nicht nach Deutschland reisen. Deshalb müsse das Geschäft im Ausland abgewickelt werden. Bevorzugte Orte: Mailand, Turin (Italien), aber auch Holland - und immer in noblen Hotels
Spätestens jetzt sollten Sie die Polizei einschalten
· Es wird ein Devisen-Tauschgeschäft vorgeschlagen. Vorwand: Der Käufer habe Schwarzgeld, beziehungsweise Steuern hinterzogen
· Dem Opfer wird eine Belohnung für den Umtausch versprochen. Begründung: Schließlich würden beide Seiten davon profitieren. Ein Ködergeschäft mit einer geringen Summe wird vorgeschlagen
· Das Ködergeschäft klappt. Es wird nun ein Umtausch mit einer großen Summe vorgeschlagen.
· Wenn Sie darauf eingehen, haben Sie Ihr Geld verloren. Vor Ort wird Ihnen Falschgeld (Facsimile) angedreht, oder die Verbrecher stehlen ihr Geld - notfalls mit Gewalt.
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, sich auf solche Geschäfte einzulassen. Betroffene sollten möglichst schnell die Polizei einschalten: Das ist bei dieser Art von Kriminalität besonders wichtig, um die Betrüger zu verfolgen. Denn diese haben offensichtlich keine festen Adressen, sondern nur wechselnde E-Mail-Adressen und Prepaid-Handynummern.
Oft würden Betroffene aus Scham nicht zur Polizei gehen - oder deshalb, weil sie selbst vorhatten, Schwarzgeld lukrativ zu vermehren. Deshalb ist die Dunkelziffer nach Polizeischätzungen enorm hoch. Der Polizei sind zudem bis heute drei Fälle (zwei in Deutschland, einer in Österreich) bekannt, bei denen die Opfer aus Verzweiflung Selbstmord begingen. Auch sind mehrere Fälle bekannt, bei denen es beim Geldtausch zu Gewaltanwendung kam.
Sie haben Ihre Immobilie oder Yacht in einer Zeitung oder in einem Internetportal inseriert? Dann kann Ihnen dieses passieren: Ein Interessent ruft an und will das Objekt kaufen, schnell, keine Besichtigung, zum ausgeschriebenen Preis, ohne Verhandlungen. Er klingt freundlich und seriös. Ungewöhnlich, aber: besser kann es ja nicht laufen.
Von wegen: Oft sind es Betrüger, die mit solchen Angeboten versuchen, einen sogenannten "Rip-Deal" einzufädeln. Tatsächlich soll der Immobilienanbieter um möglichst viel Geld gebracht werden - die Immobilie interessiert gar nicht. Sie dient nur als Vorwand, um mit dem Verkäufer in Kontakt zu treten.
Der freundliche Anrufer gibt sich meist als Vermittler eines ausländischen Geschäftsmanns aus, der die Immobilie oder das Schiff oder einen sonstigen Gegenstand von gr0ßem Wert, erwerben will, derzeit aber nicht nach Deutschland reisen kann. Deshalb soll das Geschäft im Ausland - sehr häufig: Mailand oder Turin oder Amsterdam - abgewickelt werden.
Ködergeschäft wird eingefädelt
Im Laufe der Gespräche stellt sich heraus: Der Kauf, dass Geschäft, könne nur stattfinden, wenn vorher Geld getauscht werde. Der vermeintliche Investor verfüge über Schwarzgeld. Ein Ködergeschäft wird eingefädelt: "Meist werden 10.000 Schweizer Franken des Immobilienanbieters in 10.000 Euro umgetauscht", weiß Fachmann Huber. Das spätere Opfer macht so bei seinem ersten Besuch im Ausland zunächst einen Gewinn, schöpft so Vertrauen. Dann wird ihm ein größerer Deal angeboten, wobei Beträge um die 100.000 Euro normal und bis zu mehreren Millionen möglich sind.
Das Opfer reist erneut ins Ausland. Im Gepäck: ein Koffer voller Geld. Der Übergabeort: ein Luxushotel. Dort herrscht hektisches Treiben - das gehört zur Taktik der Betrüger. Sie dient dazu, dem Opfer blitzschnell im Austausch gegen echtes Geld einen Koffer mit sogenannten Facsimile-Noten unterzuschieben - das sind ungültige Scheine, die mit dem Aufdruck "Facsimilie" als solche gekennzeichnet sind (in Italien ist deren Besitz nicht strafbar). Schöpft das Opfer Verdacht, wird der Koffer mit dem echten Geld notfalls mit Gewalt entwendet. Sobald die Täter ihre Beute haben, verschwinden sie blitzschnell.
Gesamtschaden: Über 40 Millionen Euro
Schon über 1.200 Fälle wurden in Deutschland gemeldet und täglich werden es mehr. In 350 Fällen waren die Verbrecher erfolgreich. Der Gesamtschaden: über 40 Millionen Euro. Dunkelziffer: unbekannt. Betroffen sind vor allem Immobilienverkäufer. Doch auch auf Anzeigen, in denen teure Schiffe, Autos oder Pferde angeboten werden, reagieren die Betrüger.
Erfahrungen mit diesen Trickbetrügern machte auch die Firma aus Münsingen (Baden Württemberg): Ein vermeintlicher Interessent, der angeblich Geld aus Ölgeschäften hatte, interessierte sich für eine angebotene Immobilie. Der Deal sollte in Amsterdam stattfinden - am besten sofort. Die Firma erbat sich Bedenkzeit und stellte Recherchen an. Letztlich informierte sie die Kripo. Einiges stellte sich als faul heraus. So war beispielsweise die Identität des vermeintlichen Interessenten nicht zu klären: Vom Täter angegebene E-Mail-Adresse, Handy- und Fax-Nummern hatten drei verschiedene Inhaber an drei Orten in zwei Ländern...
Ein verdeckter Einsatz eines Undercoverbeamten wäre eine ideale Möglichkeit gewesen, die Betrüger zu schnappen. Doch das war leider nicht möglich, weil noch kein Verbrechen vorlag ...
Die Daten auch solcher versuchter Rip-Deals werden von der Polizei gesammelt: Eine Bund-Länder-Projektgruppe (BLPG), die BLPG "Rip-Deal", führt eine bundesweite Erhebung durch. Ziel: Infos über die Betrüger sammeln, um ihnen auf die Spur zu kommen.
Die Tricks der Betrüger
Der Vorwand: Interesse. Der Hintergedanke: Dem arglosen Verkäufer Geld abnehmen. So schützen Sie sich vor sogenannten Rip-Deals.
· Der vermeintliche Interessent zeigt starkes Interesse, ohne das Objekt zu kennen. Eventuell behauptet er auf Anfrage, er hätte sie schon einmal von außen besichtigt oder gesehen.
· Sie erfahren keine feste Adresse des vermeintlichen Interessenten, nur Handynummern (Prepaid-Karten) und E-Mail-Adressen
· Der vermeintliche Interessent will nicht handeln, sondern akzeptiert ihren Preis sofort (oder bietet noch mehr)
· Der Anrufer gibt vor, im Auftrag eines reichen ausländischen Geschäftsmanns zu arbeiten, der nach Immobilienanlagen in Deutschland sucht
· Der eigentliche Kaufinteressent könne derzeit nicht nach Deutschland reisen. Deshalb müsse das Geschäft im Ausland abgewickelt werden. Bevorzugte Orte: Mailand, Turin (Italien), aber auch Holland - und immer in noblen Hotels
Spätestens jetzt sollten Sie die Polizei einschalten
· Es wird ein Devisen-Tauschgeschäft vorgeschlagen. Vorwand: Der Käufer habe Schwarzgeld, beziehungsweise Steuern hinterzogen
· Dem Opfer wird eine Belohnung für den Umtausch versprochen. Begründung: Schließlich würden beide Seiten davon profitieren. Ein Ködergeschäft mit einer geringen Summe wird vorgeschlagen
· Das Ködergeschäft klappt. Es wird nun ein Umtausch mit einer großen Summe vorgeschlagen.
· Wenn Sie darauf eingehen, haben Sie Ihr Geld verloren. Vor Ort wird Ihnen Falschgeld (Facsimile) angedreht, oder die Verbrecher stehlen ihr Geld - notfalls mit Gewalt.
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, sich auf solche Geschäfte einzulassen. Betroffene sollten möglichst schnell die Polizei einschalten: Das ist bei dieser Art von Kriminalität besonders wichtig, um die Betrüger zu verfolgen. Denn diese haben offensichtlich keine festen Adressen, sondern nur wechselnde E-Mail-Adressen und Prepaid-Handynummern.
Oft würden Betroffene aus Scham nicht zur Polizei gehen - oder deshalb, weil sie selbst vorhatten, Schwarzgeld lukrativ zu vermehren. Deshalb ist die Dunkelziffer nach Polizeischätzungen enorm hoch. Der Polizei sind zudem bis heute drei Fälle (zwei in Deutschland, einer in Österreich) bekannt, bei denen die Opfer aus Verzweiflung Selbstmord begingen. Auch sind mehrere Fälle bekannt, bei denen es beim Geldtausch zu Gewaltanwendung kam.
Betrug: „Rip Deal“ in Salzburg geplatzt
Ein Betrugsdeal um einen sechsstelligen Dollar-Betrag ist am Samstag in Salzburg geplatzt. Ein 51-jähriger Russe, ein 69-jähriger Deutscher und ein 70-jähriger Deutscher versuchten einem 45-jährigen Schweizer Geschäftsmann das Geld herauszulocken. Der Schweizer sollte für eine Gewinnbeteiligung an einem Millionenschweren Projekt Gelder lukrieren, so die Polizei.
Die Betrüger brachten eine Banksicherheit aus Kanada ins Spiel. Diese stellte sich als Totalfälschung heraus und die Polizei wurde eingeschalten. Wie Ermittlungen ergaben, existiert das angebliche Projekt, ein Zementwerk in Russland, nicht. Gegen Mittag nahmen Kriminalbeamte des Stadtpolizeikommandos Salzburg die drei Beschuldigten in einem Hotel in der Stadt Salzburg fest.
Der 51-jährige Haupttäter wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg in die Justizanstalt Salzburg gebracht. Die beiden Deutschen werden auf freiem Fuß angezeigt. Die Ermittlungen werden noch fortgesetzt.
Die Betrüger brachten eine Banksicherheit aus Kanada ins Spiel. Diese stellte sich als Totalfälschung heraus und die Polizei wurde eingeschalten. Wie Ermittlungen ergaben, existiert das angebliche Projekt, ein Zementwerk in Russland, nicht. Gegen Mittag nahmen Kriminalbeamte des Stadtpolizeikommandos Salzburg die drei Beschuldigten in einem Hotel in der Stadt Salzburg fest.
Der 51-jährige Haupttäter wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg in die Justizanstalt Salzburg gebracht. Die beiden Deutschen werden auf freiem Fuß angezeigt. Die Ermittlungen werden noch fortgesetzt.
Beim Geldzählen - Betrügerpärchen noch im Tresorraum verhaftet
Damit hatten raffinierte Rip-Deal-Betrüger bei einem 20-Millionen-Immobiliendeal nicht gerechnet: Als das rumänische Gaunerpärchen im Tresorraum einer Linzer Großbank die gerade zuvor gegen Papierschnipsel ausgetauschten 400.000 Euro für "Spesen" zählen wollte, klickten die Handschellen!
Das Sicherheits- und Beratungsunternehmen PRM (Professional Risk Management) war von einem bekannten oberösterreichischen Geschäftsmann beauftragt worden, den vermeintlichen spanischen Investor bei dem großen Immobiliendeal unter die Lupe zu nehmen. Tatsächlich gehörten die beiden angereisten vermeintlichen Wirtschaftsprüfer aus Südeuropa - er fein im Anzug - zu einer internationalen serbisch-rumänischen Rip-Deal-Bande.
Beim Abkassieren von 400.000 Euro für Spesen, Ausfallshaftungsversicherung und Vermittlungsprovision (danach sollte eine erste Tranche über zwei Millionen fließen) tauschte das Pärchen das Bargeld im Tresorraum der Linzer Bank blitzschnell gegen gleichartige Pakete mit Papierschnipseln.
Der Betrugsversuch wurde vereitelt, das Gaunerpärchen durch Beamte des LKA Oberösterreich an Ort und Stelle verhaftet. Das entwendete Bargeldpaket hatte die Frau unter der Achsel eingeklemmt. (krone)