
Zerstörung des Kreditwesens

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Im Strudel der Finanzkrise hat Irland seine milliardenschwere Staatsgarantie für Banken nun auch auf einige ausländische Institute ausgeweitet.
Damit stehe der Staat nunmehr für Bankeinlagen in Höhe von fast einer halben Billion Euro gerade, teilte das Finanzministerium in Dublin am Donnerstag mit.
Die EU-Kommission begrüßte die Einbeziehung ausländischer Institute. Dieser Schritt könnte einen möglichen Streit mit den EU-Wettbewerbsbehörden abwenden, hieß es aus Brüssel.
Das Land hat die bisherige 400-Milliarden-Euro schwere Garantie bislang ausschließlich für seine sechs größten wegen der Finanzkrise unter Druck geratenen Banken ausgesprochen. Das erweiterte Programm sieht nun Sicherheiten für 485 Milliarden Euro vor.
In das Programm würden Bankentöchter in Irland aufgenommen, "die eine bedeutende und breite Rolle in der nationalen Wirtschaft haben", sagte Finanzminister Brian Lenihan.
Zur Teilnahme berechtigt sind nun auch die irische Postbank, an der die belgische Fortis beteiligt ist, die zur Royal Bank of Scotland gehörende Ulster Bank, die zur britischen HBOS gehörende Halifax Bank of Scotland sowie die IIB Bank, die im Besitz der belgischen KBC ist, und schließlich die First Active.
Die EU-Kommission kündigte an, die umfassenderen Absicherungen baldmöglichst zu prüfen. Die Regierung in Dublin wollte in der kommenden Woche Einzelheiten zu dem Programm bekanntgeben.
Irische Banken gehören zu den europäischen Instituten, die am härtesten von der internationalen Finanzkrise betroffen sind. Nach der Garantiererklärung der Regierung für einheimische Institute nahm der Geldfluss aus Großbritannien auf irische Konten rapide zu. Die EU-Kommission und auch die britische Regierung sahen dadurch nicht-irische Institute benachteiligt.
(reuters)
Damit stehe der Staat nunmehr für Bankeinlagen in Höhe von fast einer halben Billion Euro gerade, teilte das Finanzministerium in Dublin am Donnerstag mit.
Die EU-Kommission begrüßte die Einbeziehung ausländischer Institute. Dieser Schritt könnte einen möglichen Streit mit den EU-Wettbewerbsbehörden abwenden, hieß es aus Brüssel.
Das Land hat die bisherige 400-Milliarden-Euro schwere Garantie bislang ausschließlich für seine sechs größten wegen der Finanzkrise unter Druck geratenen Banken ausgesprochen. Das erweiterte Programm sieht nun Sicherheiten für 485 Milliarden Euro vor.
In das Programm würden Bankentöchter in Irland aufgenommen, "die eine bedeutende und breite Rolle in der nationalen Wirtschaft haben", sagte Finanzminister Brian Lenihan.
Zur Teilnahme berechtigt sind nun auch die irische Postbank, an der die belgische Fortis beteiligt ist, die zur Royal Bank of Scotland gehörende Ulster Bank, die zur britischen HBOS gehörende Halifax Bank of Scotland sowie die IIB Bank, die im Besitz der belgischen KBC ist, und schließlich die First Active.
Die EU-Kommission kündigte an, die umfassenderen Absicherungen baldmöglichst zu prüfen. Die Regierung in Dublin wollte in der kommenden Woche Einzelheiten zu dem Programm bekanntgeben.
Irische Banken gehören zu den europäischen Instituten, die am härtesten von der internationalen Finanzkrise betroffen sind. Nach der Garantiererklärung der Regierung für einheimische Institute nahm der Geldfluss aus Großbritannien auf irische Konten rapide zu. Die EU-Kommission und auch die britische Regierung sahen dadurch nicht-irische Institute benachteiligt.
(reuters)
Nicht nur Banker, auch die deutschen Soziologen fragen nach den Ursachen der Finanzkatastrophe. Ihre Antwort: Die Krise ist eine originäre Mittelschichtkrise.
Nicht nur, weil davon mittlere Einkommen massiv getroffen werden, sondern auch, weil die Mittelschicht die Krise mit herbeigeführt hat. Weil sie meinte, es zu müssen.
Was hat der Ausbau von Kinderkrippen mit der Verstaatlichung von Banken gemein? Beide Male trägt der Staat Kosten, die eine verunsicherte Mittelschicht notgedrungen verursachte, aber nicht tragen kann.
„Ich sehe da ähnliche Prozesse“, sagte Wolfgang Streeck, Direktor am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. Streeck begründete seine These auf dem 34.Deutschen Soziologenkongress in Jena wie folgt.
Einerseits sichern Mittelschichtfamilien ihren Lebensstandard, indem auch die Frauen arbeiten und so als Kinderbetreuerinnen ausfallen – weshalb dann der Staat die Kleinen beaufsichtigen muss.
Andererseits wollten Teile der westlichen Mittelschicht ihren Lebensstandard behaupten, indem sie hohe Renditen auf den Finanzmärkten suchten, bis die kollabierten – worauf auch hier die Staaten die Folgekosten schultern müssen.
Streecks These steht für das Bemühen der Soziologen, die aktuelle Krise jenseits von moralisierenden Gier- und „Bankster“-Vorwürfen zu analysieren.
Bei diesem Bemühen wagten sich die Wissenschaftler in dieser Woche tief in die Komplexität der liberalisierten westlichen Gesellschaften vor. So wies der Kasseler Soziologe Heinz Bude darauf hin, dass sich der Auslöser der Krise, die Überhitzung des US-Immobilienmarktes, keineswegs nur einer fatalen Politik des billigen Geldes oder angelsächsischer Eigenheimideologie verdankt.
Vielmehr hätte die US-Mittelschicht kaum anders gekonnt, als sich für Häuser in guten Gegenden zu überschulden. Denn nur in jenen Gegenden seien die Schulen so, dass auch die Kinder dieser Leute noch die Chance auf ein Leben nach Art ihrer Eltern haben. Weil der öffentliche Sektor in den USA für die Weitergabe des Mittelschichtstatus wenig leistet, mussten die Leute es auf eigene Faust auf den Immobilien- und somit Kreditmärkten versuchen. So produzierte die Deregulierung der amerikanischen Gesellschaft Ausweichstrategien: Was der Staat nicht gab, sollten die Finanzmärkte liefern. Die es dann ebenfalls nicht hergaben.
Auch auf der anderen Seite der Finanzmärkte, bei den Kreditgebern, findet man die Mittelschicht, wie der Tübinger Wirtschaftssoziologe Christoph Deutschmann erläuterte. Selbst im aktienskeptischen Deutschland gibt es 10,3 Millionen Wertpapierbesitzer, eine Volksbewegung.
Die ist für ihre Altersvorsorge und die Absicherung ihres Lebensstandards dringend auf hohe Renditen angewiesen – die sich am besten über Kreditvergabe erzielen lassen. „Wegen des gewaltigen Anstiegs von anlagesuchenden Finanzvermögen“, so Deutschmann, „fahndeten die Banken und Fonds verzweifelt nach Kreditnehmern – und fanden sie unter anderem in der US-Mittelschicht.“
Nicht unersättliche Manager waren die Hauptverantwortlichen der Krise, sondern Mittelschichtangehörige, die die Renditeraserei der Manager antrieben.
Dazu aber fühlte sich die Mittelschicht selbst angetrieben. Deutschmann zitierte eine Studie über private Wertpapierbesitzer, die als ihr Hauptmotiv „Ausübung von Eigenverantwortung“ nannten. Sie stürzten sich auf die Finanzmärkte, weil überall gefordert wird, die Bürger sollten sich selbst um ihre Absicherung kümmern.
Diese Forderung begegnet den Bürgern nicht nur als Imperativ von Politik und Wirtschaft, nicht nur als Schlussfolgerung aus der beobachteten Erosion staatlicher Vorsorgeeinrichtungen. Vielmehr ist das Prinzip Eigenverantwortung längst in die Feinmechanik von Firmen und auch Behörden eingezogen.
Der Pariser Soziologe Patrick Le Galès zeigte am Beispiel Großbritanniens, wie man dort die Belegschaften von Kliniken oder Universitäten systematisch verunsichert, um sie zu mehr Eigeninitiative anzustacheln. Die Abteilungen werden scharf voneinander getrennt, jede für sich wird evaluiert und muss möglichst viel Eigenverantwortung beweisen, die Gewinner werden mit Geld und noch mehr Eigenverantwortung belohnt, die anderen fallen zurück. „The winner takes it all“ lautet die Lektion, die dann gerade die erfolgreichen Angestellten auf ihre private Geldanlage anwenden.
Wer aber aus Alltagserfahrungen schließen muss, dass größtmögliche Eigeninitiative im Wettbewerb Erfolg verheißt, entwickelt beim Engagement auf den Finanzmärkten eine Erwartungshaltung, die dem dortigen Risiko nicht angemessen ist. So ergab jene Studie zur Mentalität deutscher Privatanleger, dass sie an „ein Naturrecht auf steigende Gewinne“ glauben.
Dieser Glauben verstärkt, dass sie sich kaum noch selbst auf den Märkten umtun – wo die Unübersichtlichkeit die Risiken spürbar macht –, sondern zu Fonds oder Banken gehen, die suggerieren, die Erlöse kämen alsbald zurück „wie der Strom aus der Steckdose“ (Deutschmann). Daher dürften die derzeitigen Verluste nicht bloß zu Verzweiflung führen, sondern auch zur Empfindung kolossaler Ungerechtigkeit: Eine angeblich legitime Renditeerwartung wurde enttäuscht, eine überall geforderte und offenbar alternativlose Eigeninitiative plötzlich bestraft.
Die jetzt grassierenden Verschwörungstheorien, wonach die Finanzkrise das Werk gieriger Manager sei, lassen die Tiefe dieser Enttäuschung bereits erahnen.
Sinnverlust dürfte hinzukommen. Denn Privatanleger schienen ihr Tun bislang als lustvoll zu empfinden. Statt die Geldanlage im Sinne asketischen Sparens als Konsumverzicht und Triebaufschub zu verstehen, erleben sie die offenbar als etwas Ähnliches wie Konsum, als befriedigend, sinnstiftend, selbstwerterhöhend.
Weit überlegen fühlen sie sich all jenen Bekannten, die so dumm sind, ihr Geld auf die Sparkasse zu bringen. Insofern könnte die Finanzkrise zur tiefen narzisstischen Kränkung einer ganzen Schicht ausarten. Wohin das führen kann, zeigte sich in Ostdeutschland nach den Massenentlassungen der Neunzigerjahre und in der Unterschicht nach Hartz IV.
Quelle: M.Kamann
Nicht nur, weil davon mittlere Einkommen massiv getroffen werden, sondern auch, weil die Mittelschicht die Krise mit herbeigeführt hat. Weil sie meinte, es zu müssen.
Was hat der Ausbau von Kinderkrippen mit der Verstaatlichung von Banken gemein? Beide Male trägt der Staat Kosten, die eine verunsicherte Mittelschicht notgedrungen verursachte, aber nicht tragen kann.
„Ich sehe da ähnliche Prozesse“, sagte Wolfgang Streeck, Direktor am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. Streeck begründete seine These auf dem 34.Deutschen Soziologenkongress in Jena wie folgt.
Einerseits sichern Mittelschichtfamilien ihren Lebensstandard, indem auch die Frauen arbeiten und so als Kinderbetreuerinnen ausfallen – weshalb dann der Staat die Kleinen beaufsichtigen muss.
Andererseits wollten Teile der westlichen Mittelschicht ihren Lebensstandard behaupten, indem sie hohe Renditen auf den Finanzmärkten suchten, bis die kollabierten – worauf auch hier die Staaten die Folgekosten schultern müssen.
Streecks These steht für das Bemühen der Soziologen, die aktuelle Krise jenseits von moralisierenden Gier- und „Bankster“-Vorwürfen zu analysieren.
Bei diesem Bemühen wagten sich die Wissenschaftler in dieser Woche tief in die Komplexität der liberalisierten westlichen Gesellschaften vor. So wies der Kasseler Soziologe Heinz Bude darauf hin, dass sich der Auslöser der Krise, die Überhitzung des US-Immobilienmarktes, keineswegs nur einer fatalen Politik des billigen Geldes oder angelsächsischer Eigenheimideologie verdankt.
Vielmehr hätte die US-Mittelschicht kaum anders gekonnt, als sich für Häuser in guten Gegenden zu überschulden. Denn nur in jenen Gegenden seien die Schulen so, dass auch die Kinder dieser Leute noch die Chance auf ein Leben nach Art ihrer Eltern haben. Weil der öffentliche Sektor in den USA für die Weitergabe des Mittelschichtstatus wenig leistet, mussten die Leute es auf eigene Faust auf den Immobilien- und somit Kreditmärkten versuchen. So produzierte die Deregulierung der amerikanischen Gesellschaft Ausweichstrategien: Was der Staat nicht gab, sollten die Finanzmärkte liefern. Die es dann ebenfalls nicht hergaben.
Auch auf der anderen Seite der Finanzmärkte, bei den Kreditgebern, findet man die Mittelschicht, wie der Tübinger Wirtschaftssoziologe Christoph Deutschmann erläuterte. Selbst im aktienskeptischen Deutschland gibt es 10,3 Millionen Wertpapierbesitzer, eine Volksbewegung.
Die ist für ihre Altersvorsorge und die Absicherung ihres Lebensstandards dringend auf hohe Renditen angewiesen – die sich am besten über Kreditvergabe erzielen lassen. „Wegen des gewaltigen Anstiegs von anlagesuchenden Finanzvermögen“, so Deutschmann, „fahndeten die Banken und Fonds verzweifelt nach Kreditnehmern – und fanden sie unter anderem in der US-Mittelschicht.“
Nicht unersättliche Manager waren die Hauptverantwortlichen der Krise, sondern Mittelschichtangehörige, die die Renditeraserei der Manager antrieben.
Dazu aber fühlte sich die Mittelschicht selbst angetrieben. Deutschmann zitierte eine Studie über private Wertpapierbesitzer, die als ihr Hauptmotiv „Ausübung von Eigenverantwortung“ nannten. Sie stürzten sich auf die Finanzmärkte, weil überall gefordert wird, die Bürger sollten sich selbst um ihre Absicherung kümmern.
Diese Forderung begegnet den Bürgern nicht nur als Imperativ von Politik und Wirtschaft, nicht nur als Schlussfolgerung aus der beobachteten Erosion staatlicher Vorsorgeeinrichtungen. Vielmehr ist das Prinzip Eigenverantwortung längst in die Feinmechanik von Firmen und auch Behörden eingezogen.
Der Pariser Soziologe Patrick Le Galès zeigte am Beispiel Großbritanniens, wie man dort die Belegschaften von Kliniken oder Universitäten systematisch verunsichert, um sie zu mehr Eigeninitiative anzustacheln. Die Abteilungen werden scharf voneinander getrennt, jede für sich wird evaluiert und muss möglichst viel Eigenverantwortung beweisen, die Gewinner werden mit Geld und noch mehr Eigenverantwortung belohnt, die anderen fallen zurück. „The winner takes it all“ lautet die Lektion, die dann gerade die erfolgreichen Angestellten auf ihre private Geldanlage anwenden.
Wer aber aus Alltagserfahrungen schließen muss, dass größtmögliche Eigeninitiative im Wettbewerb Erfolg verheißt, entwickelt beim Engagement auf den Finanzmärkten eine Erwartungshaltung, die dem dortigen Risiko nicht angemessen ist. So ergab jene Studie zur Mentalität deutscher Privatanleger, dass sie an „ein Naturrecht auf steigende Gewinne“ glauben.
Dieser Glauben verstärkt, dass sie sich kaum noch selbst auf den Märkten umtun – wo die Unübersichtlichkeit die Risiken spürbar macht –, sondern zu Fonds oder Banken gehen, die suggerieren, die Erlöse kämen alsbald zurück „wie der Strom aus der Steckdose“ (Deutschmann). Daher dürften die derzeitigen Verluste nicht bloß zu Verzweiflung führen, sondern auch zur Empfindung kolossaler Ungerechtigkeit: Eine angeblich legitime Renditeerwartung wurde enttäuscht, eine überall geforderte und offenbar alternativlose Eigeninitiative plötzlich bestraft.
Die jetzt grassierenden Verschwörungstheorien, wonach die Finanzkrise das Werk gieriger Manager sei, lassen die Tiefe dieser Enttäuschung bereits erahnen.
Sinnverlust dürfte hinzukommen. Denn Privatanleger schienen ihr Tun bislang als lustvoll zu empfinden. Statt die Geldanlage im Sinne asketischen Sparens als Konsumverzicht und Triebaufschub zu verstehen, erleben sie die offenbar als etwas Ähnliches wie Konsum, als befriedigend, sinnstiftend, selbstwerterhöhend.
Weit überlegen fühlen sie sich all jenen Bekannten, die so dumm sind, ihr Geld auf die Sparkasse zu bringen. Insofern könnte die Finanzkrise zur tiefen narzisstischen Kränkung einer ganzen Schicht ausarten. Wohin das führen kann, zeigte sich in Ostdeutschland nach den Massenentlassungen der Neunzigerjahre und in der Unterschicht nach Hartz IV.
Quelle: M.Kamann
Peter Wilhelm
inaktiv
Nachdem ich glaubte, daß dieser Opener durch einen Moderator ein einmaliger Ausrutscher gewesen war, muß ich mich offensichtlich an dieser Stelle eines Besseren belehren lassen...
Hier wird wieder ein Beitrag aus der Springerpresse ( hier der komplette Link, damit auch die Kommentare lesbar werden ) 'reingerotzt' (anders kann ich das nicht bezeichnen), ohne mit einer einzigen Zeile zu erläutern, was der Moderator damit bezweckt...
- Ist das die Meinung des Moderators?
- Ist das nicht die Meinung des Moderators?
- Wünscht er Stellungnahmen? Dann soll er es dazu schreiben...
-----
Dieser eingestellte Beitrag aus der Springerpresse bedarf eigentlich keines Kommentars!
Ich habe selten so einen Stuss gelesen...
Hier wird wieder ein Beitrag aus der Springerpresse ( hier der komplette Link, damit auch die Kommentare lesbar werden ) 'reingerotzt' (anders kann ich das nicht bezeichnen), ohne mit einer einzigen Zeile zu erläutern, was der Moderator damit bezweckt...
- Ist das die Meinung des Moderators?
- Ist das nicht die Meinung des Moderators?
- Wünscht er Stellungnahmen? Dann soll er es dazu schreiben...
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Dieser eingestellte Beitrag aus der Springerpresse bedarf eigentlich keines Kommentars!
Ich habe selten so einen Stuss gelesen...
Mag das auch Ihre geschätzte Meinung sein, lieber Herr Wilhelm, so seien Sie sich doch bitte dessen bewusst, dass andere User auch vieles anders sehen. Warum sind Sie nicht froh und glücklich darüber umfassend zu einem Thema informiert zu werden? Woher nehmen Sie sich das Recht, Ihre zweifelsohne allgegenwärtige Antipathie gegen die Springerpresse anderen Usern indoktrinieren zu wollen? Pluralistisches Verständnis sieht anders aus - oder ist zukünftig nur alles richtig was Peter Wilhelm sagt, meint, denkt? Dann wird es Zeit für eine Peter Wilhelm Partei - sollten Sie mal drüber nachdenken.
Peter Wilhelm
inaktiv
rofl...
Ich war mir dessen nicht bewusst, daß sich hier auf BILD-Niveau bewegt wird...
Obwohl - ich es hätte wissen müssen... :-(
Wachstum, Pressesprecher usw. wurden angekündigt...
Aber irgendetwas im Gesamtgefüge scheint sich nicht mitentwickeln zu wollen... ?
-----
Übrigens: Keine meiner Fragen im Vorbeitrag wurden beantwortet...
Augenscheinlich gibt sich dieser - von Ihnen! angesprochene -
Kreis mit solch 'hingerotzten' Beiträgen zufrieden...
-----
Jetzt spielt Deutschland und anschließend boxt Klitschko...
-----
Ansonsten: Bezgl. der Partei haben Sie durchaus Recht!
Sollte ich mal drüber nachdenken...
Zitat von »"GoMoPa"«
Mag das auch Ihre geschätzte Meinung sein, lieber Herr Wilhelm, so seien Sie sich doch bitte dessen bewusst, dass andere User auch vieles anders sehen. Warum sind Sie nicht froh und glücklich darüber umfassend zu einem Thema informiert zu werden? Woher nehmen Sie sich das Recht, Ihre zweifelsohne allgegenwärtige Antipathie gegen die Springerpresse anderen Usern indoktrinieren zu wollen? Pluralistisches Verständnis sieht anders aus - oder ist zukünftig nur alles richtig was Peter Wilhelm sagt, meint, denkt? Dann wird es Zeit für eine Peter Wilhelm Partei - sollten Sie mal drüber nachdenken.
Ich war mir dessen nicht bewusst, daß sich hier auf BILD-Niveau bewegt wird...
Obwohl - ich es hätte wissen müssen... :-(
Wachstum, Pressesprecher usw. wurden angekündigt...
Aber irgendetwas im Gesamtgefüge scheint sich nicht mitentwickeln zu wollen... ?
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Übrigens: Keine meiner Fragen im Vorbeitrag wurden beantwortet...
Augenscheinlich gibt sich dieser - von Ihnen! angesprochene -
Zitat
so seien Sie sich doch bitte dessen bewusst, dass andere User auch vieles anders sehen
Kreis mit solch 'hingerotzten' Beiträgen zufrieden...
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Jetzt spielt Deutschland und anschließend boxt Klitschko...
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Ansonsten: Bezgl. der Partei haben Sie durchaus Recht!
Sollte ich mal drüber nachdenken...
Peter Wilhelm
inaktiv
Ja,
das fällt auf.
Vermutlich ist der Stoff zu schwierig... ;-)
Aber Spass beiseite:
Bleiben Sie ruhig bei der Meinung, daß die Bevölkerung an der Finanzkrise selbst schuld ist und die 'bedauernswerten Investmentbänkerlein' ja nicht anderes taten, als deren Befürfnisse letztlich zu stillen.
Ich bleibe derweil bei von mir vertretenen - und vor allem begründeten - Standpunkten.
Ich werde demzufolge mich zu diesen Themen nicht mehr äußern und wir schauen einfach, wer am Ende recht hat. So einfach ist das...
-----
Da die Krise nicht in drei Wochen behoben sein wird, habe ich mir - zunächst - einen Stillhaltezeitpunkt bis Ende 03/09 gesetzt.
Für diese Zeit erlaube ich mir, mein Profil zu neutralisieren.
Ausschließlich lesend dagegen werden Sie mich sicherlich auch weiterhin antreffen.
Zitat von »"GoMoPa"«
Fällt Ihnen nicht auch auf, Herr Wilhelm, dass nach einer gewissen Zeit meist niemand mehr Ihre Fragen oder Thesen beantwortet oder überhaupt darauf eingeht? Was meinen Sie, woran könnte das liegen?
das fällt auf.
Vermutlich ist der Stoff zu schwierig... ;-)
Aber Spass beiseite:
Bleiben Sie ruhig bei der Meinung, daß die Bevölkerung an der Finanzkrise selbst schuld ist und die 'bedauernswerten Investmentbänkerlein' ja nicht anderes taten, als deren Befürfnisse letztlich zu stillen.
Ich bleibe derweil bei von mir vertretenen - und vor allem begründeten - Standpunkten.
Ich werde demzufolge mich zu diesen Themen nicht mehr äußern und wir schauen einfach, wer am Ende recht hat. So einfach ist das...
-----
Da die Krise nicht in drei Wochen behoben sein wird, habe ich mir - zunächst - einen Stillhaltezeitpunkt bis Ende 03/09 gesetzt.
Für diese Zeit erlaube ich mir, mein Profil zu neutralisieren.
Ausschließlich lesend dagegen werden Sie mich sicherlich auch weiterhin antreffen.
Fünf-Punkte-Plan der G7
Die G7 sind sich heute einig darin, dass die aktuelle Situation nach dringendem und ungewöhnlichem Handeln verlangt. Wir verpflichten uns dazu, weiterhin gemeinsam darauf hin zu arbeiten, die Finanzmärkte zu stabilisieren und den Kreditfluss wieder herzustellen, um das weltweite Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Wir stimmen darin überein,
1. entschlossen zu handeln und alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um wichtige finanzielle Institutionen systematisch zu unterstützen und ihren Zusammenbruch zu verhindern,
2. alle nötigen Schritte zu unternehmen, um die Kreditströme und den Geldmarkt wieder in Bewegung zu bringen und sicherzustellen, dass Banken und andere Finanzinstitutionen breiten Zugang zu Liquidität und Refinanzierung haben,
3. sicherzustellen, dass unsere Banken und andere große Finanzhändler, die es benötigen, aus öffentlichen wie privaten Quellen ausreichend Kapital bekommen, um das Vertrauen wiederherzustellen und es ihnen zu ermöglichen, weiter Kredite an private Haushalte und Unternehmen zu vergeben,
4. sicherzustellen, dass unsere jeweiligen nationalen Garantien und Versicherungen für Spareinlagen stabil und beständig sind, damit Kleinsparer weiterhin Vertrauen in die Sicherheit ihrer Einlagen haben,
5. Maßnahmen zu ergreifen, wo es nötig ist, um die Märkte für Hypotheken und andere abgesicherte Kredite wieder anzukurbeln. Eine genaue Bewertung und transparente Offenlegung von Vermögenswerten sowie die ständige Anwendung hoher Bilanzierungsstandards sind nötig.
Alle diese Schritte sollten so ergriffen werden, dass Steuerzahler geschützt und schädliche Folgen für andere Staaten vermieden werden. Wir werden makroökonomische Werkzeuge nutzen, wie es nötig und angemessen ist.
Quelle: fr-online
? Jetzt werden wir alle Banker
Die G7 sind sich heute einig darin, dass die aktuelle Situation nach dringendem und ungewöhnlichem Handeln verlangt. Wir verpflichten uns dazu, weiterhin gemeinsam darauf hin zu arbeiten, die Finanzmärkte zu stabilisieren und den Kreditfluss wieder herzustellen, um das weltweite Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Wir stimmen darin überein,
1. entschlossen zu handeln und alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um wichtige finanzielle Institutionen systematisch zu unterstützen und ihren Zusammenbruch zu verhindern,
2. alle nötigen Schritte zu unternehmen, um die Kreditströme und den Geldmarkt wieder in Bewegung zu bringen und sicherzustellen, dass Banken und andere Finanzinstitutionen breiten Zugang zu Liquidität und Refinanzierung haben,
3. sicherzustellen, dass unsere Banken und andere große Finanzhändler, die es benötigen, aus öffentlichen wie privaten Quellen ausreichend Kapital bekommen, um das Vertrauen wiederherzustellen und es ihnen zu ermöglichen, weiter Kredite an private Haushalte und Unternehmen zu vergeben,
4. sicherzustellen, dass unsere jeweiligen nationalen Garantien und Versicherungen für Spareinlagen stabil und beständig sind, damit Kleinsparer weiterhin Vertrauen in die Sicherheit ihrer Einlagen haben,
5. Maßnahmen zu ergreifen, wo es nötig ist, um die Märkte für Hypotheken und andere abgesicherte Kredite wieder anzukurbeln. Eine genaue Bewertung und transparente Offenlegung von Vermögenswerten sowie die ständige Anwendung hoher Bilanzierungsstandards sind nötig.
Alle diese Schritte sollten so ergriffen werden, dass Steuerzahler geschützt und schädliche Folgen für andere Staaten vermieden werden. Wir werden makroökonomische Werkzeuge nutzen, wie es nötig und angemessen ist.
Quelle: fr-online
? Jetzt werden wir alle Banker
Euro-Gipfel beschließt Hilfe für Banken
Die 15 Staaten der Euro-Zone spannen einen Schutzschirm über ihrem gesamten Bankensystem auf. In der Erklärung ihres ersten Gipfeltreffens dehnten die Staats- und Regierungschefs die geplanten Maßnahmen am Sonntag auf die ganze Branche aus.
Bisher kamen angeschlagene Institute in den Genuss staatlicher Hilfe. Der Beschluss vom Sonntag schafft einen detaillierten Rahmen für jeweilige Maßnahmen der Mitgliedstaaten.
In der Passage über die Geschäfte zwischen Banken versprechen die Euro-Staaten verschiedene Hilfen zu Marktbedingungen, um die derzeit schwierigen Kreditbedingungen für die Institute zu verbessern. Dies soll nur für eine Übergangszeit gelten, bezieht sich aber ausdrücklich auch auf zahlungsfähige Banken.
Als weitere Möglichkeit der Hilfe sieht das Gipfeldokument den Einstieg der Mitgliedstaaten bei Banken vor - etwa durch den Kauf stimmrechtlosen Vorzugsaktien. Der Preis solle den Marktwert des betreffenden Instituts berücksichtigen. Eine Beschränkung auf angeschlagene Unternehmen ist auch hier nicht vorgesehen. Die Banken sollten dabei allerdings bestimmten Bedingungen unterworfen werden, heißt es in der Abschlusserklärung.
Auf dieser Grundlage werde Deutschland am Montag ebenfalls ein Stabilisierungsprogramm auf den Weg bringen, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Einzelheiten würden jedoch erst dann gemeinsam mit der französischen Regierung bekannt gegeben.
Auf die Frage, ob dies nicht als Signal für die Finanzmärkte zu spät komme, sagte die CDU-Chefin: "Die Börsen wissen, dass es ein wichtiges Signal gibt."
"Es geht nicht darum, den Banken ein Geschenk zu machen, sondern unsere Wirtschaft am Funktionieren zu halten", sagte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Manager, die ihre Arbeit nicht richtig machten, müssten ihren Platz räumen.
Die Europäische Zentralbank habe noch viel Arbeit vor sich, ergänzte deren Präsident Jean-Claude Trichet. Das betreffe vor allem die Verbesserung des Garantiesystems der EZB.
Trichet appellierte an die europäischen Regierungen, zur Lockerung der Kreditklemme auf den Finanzmärkten aktiv zu werden. "Die EZB kann nicht viel weiter gehen mit ihren Maßnahmen gegen die Krise", sagte der Notenbankchef. "Die Regierungen müssen eine wichtige Rolle übernehmen."
Sarkozy schlug zur Koordinierung der Maßnahmen einen Krisenstab vor.
Er wünsche sich, dass dem Gremium auch Trichet angehöre, sagte der derzeitige EU-Ratspräsident bei der Abschlusspressekonferenz. Seinen Worten zufolge hat Trichet die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt, die Märkte zur Normalität zurückzuführen.
"Wir kommen nicht den Bankiers zu Hilfe", sagte der luxemburgische Regierungschef und Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker. Die Hilfe gelte der Bevölkerung und den Unternehmen insgesamt. Dafür habe man ein Maßnahmenbündel vorgesehen, da einzelstaatliche Schritte keine Lösung brächten.
Quelle: FTD
Die 15 Staaten der Euro-Zone spannen einen Schutzschirm über ihrem gesamten Bankensystem auf. In der Erklärung ihres ersten Gipfeltreffens dehnten die Staats- und Regierungschefs die geplanten Maßnahmen am Sonntag auf die ganze Branche aus.
Bisher kamen angeschlagene Institute in den Genuss staatlicher Hilfe. Der Beschluss vom Sonntag schafft einen detaillierten Rahmen für jeweilige Maßnahmen der Mitgliedstaaten.
In der Passage über die Geschäfte zwischen Banken versprechen die Euro-Staaten verschiedene Hilfen zu Marktbedingungen, um die derzeit schwierigen Kreditbedingungen für die Institute zu verbessern. Dies soll nur für eine Übergangszeit gelten, bezieht sich aber ausdrücklich auch auf zahlungsfähige Banken.
Als weitere Möglichkeit der Hilfe sieht das Gipfeldokument den Einstieg der Mitgliedstaaten bei Banken vor - etwa durch den Kauf stimmrechtlosen Vorzugsaktien. Der Preis solle den Marktwert des betreffenden Instituts berücksichtigen. Eine Beschränkung auf angeschlagene Unternehmen ist auch hier nicht vorgesehen. Die Banken sollten dabei allerdings bestimmten Bedingungen unterworfen werden, heißt es in der Abschlusserklärung.
Auf dieser Grundlage werde Deutschland am Montag ebenfalls ein Stabilisierungsprogramm auf den Weg bringen, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Einzelheiten würden jedoch erst dann gemeinsam mit der französischen Regierung bekannt gegeben.
Auf die Frage, ob dies nicht als Signal für die Finanzmärkte zu spät komme, sagte die CDU-Chefin: "Die Börsen wissen, dass es ein wichtiges Signal gibt."
"Es geht nicht darum, den Banken ein Geschenk zu machen, sondern unsere Wirtschaft am Funktionieren zu halten", sagte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Manager, die ihre Arbeit nicht richtig machten, müssten ihren Platz räumen.
Die Europäische Zentralbank habe noch viel Arbeit vor sich, ergänzte deren Präsident Jean-Claude Trichet. Das betreffe vor allem die Verbesserung des Garantiesystems der EZB.
Trichet appellierte an die europäischen Regierungen, zur Lockerung der Kreditklemme auf den Finanzmärkten aktiv zu werden. "Die EZB kann nicht viel weiter gehen mit ihren Maßnahmen gegen die Krise", sagte der Notenbankchef. "Die Regierungen müssen eine wichtige Rolle übernehmen."
Sarkozy schlug zur Koordinierung der Maßnahmen einen Krisenstab vor.
Er wünsche sich, dass dem Gremium auch Trichet angehöre, sagte der derzeitige EU-Ratspräsident bei der Abschlusspressekonferenz. Seinen Worten zufolge hat Trichet die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt, die Märkte zur Normalität zurückzuführen.
"Wir kommen nicht den Bankiers zu Hilfe", sagte der luxemburgische Regierungschef und Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker. Die Hilfe gelte der Bevölkerung und den Unternehmen insgesamt. Dafür habe man ein Maßnahmenbündel vorgesehen, da einzelstaatliche Schritte keine Lösung brächten.
Quelle: FTD
Auf dem Weg in den Neodirigismus
...sieht man uns beim Antibürokratieteam:
[list]Zwar werden nicht einmal die sogenannten Banker jene von Marx und Engels vorhergesagten Totengräber sein, die den Kapitalismus unter die Erde bringen; der überlebte noch ganz andere Heimsuchungen. Doch haben ausgerechnet sie, die sich gerne als seine postmoderne Avantgarde gerierten, die in Deutschland ohnehin nicht tief wurzelnde Idee des freien, sich selbst regulierenden Marktes in einer Weise diskreditiert, die auf Jahre hinaus den politischen Diskurs vorbestimmen und einengen wird.[/list]
So kommentiert Berthold Kohler in der FAZ das “Ausschlagen des Pendels” in Richtung eines (noch weiter verstärkten) Dirigismus - was dem etatistischen Establishment nicht unrecht sein wird: eben jenen zockenden Bankern, die als Akteure die Krise zu verantworten haben, werden nun auf Kosten der Allgemeinheit zu ihrem Vorteil und zum Vorteil der politischen Klasse, die sich als Retter darstellen kann, die Verluste sozialisiert.
Nichts könnte deutlicher die Schwäche konsequent liberaler Lösungsansätze in der öffentlichen Wahrnehmung illustrieren, als die von vielen gefühlte Verantwortung eines imaginären Neoliberalismus für eine Krise, die wohl allein deshalb zur Systemkrise wurde, weil marktwirtschaftliche Regularien aufgrund des Primates der Politik ausser Kraft gesetzt wurden.
Ein “Neoliberalismus”, der doch nur, wie es der Liberale Roland Baaderauf den Punkt gebracht hat, einen “staatlich versumpften Kapitalismus mit seinem Geklüngel zwischen big government und big business” darstellt.
...sieht man uns beim Antibürokratieteam:
[list]Zwar werden nicht einmal die sogenannten Banker jene von Marx und Engels vorhergesagten Totengräber sein, die den Kapitalismus unter die Erde bringen; der überlebte noch ganz andere Heimsuchungen. Doch haben ausgerechnet sie, die sich gerne als seine postmoderne Avantgarde gerierten, die in Deutschland ohnehin nicht tief wurzelnde Idee des freien, sich selbst regulierenden Marktes in einer Weise diskreditiert, die auf Jahre hinaus den politischen Diskurs vorbestimmen und einengen wird.[/list]
So kommentiert Berthold Kohler in der FAZ das “Ausschlagen des Pendels” in Richtung eines (noch weiter verstärkten) Dirigismus - was dem etatistischen Establishment nicht unrecht sein wird: eben jenen zockenden Bankern, die als Akteure die Krise zu verantworten haben, werden nun auf Kosten der Allgemeinheit zu ihrem Vorteil und zum Vorteil der politischen Klasse, die sich als Retter darstellen kann, die Verluste sozialisiert.
Nichts könnte deutlicher die Schwäche konsequent liberaler Lösungsansätze in der öffentlichen Wahrnehmung illustrieren, als die von vielen gefühlte Verantwortung eines imaginären Neoliberalismus für eine Krise, die wohl allein deshalb zur Systemkrise wurde, weil marktwirtschaftliche Regularien aufgrund des Primates der Politik ausser Kraft gesetzt wurden.
Ein “Neoliberalismus”, der doch nur, wie es der Liberale Roland Baaderauf den Punkt gebracht hat, einen “staatlich versumpften Kapitalismus mit seinem Geklüngel zwischen big government und big business” darstellt.
Die Bundesregierung will den deutschen Finanzmarkt mit einem Rettungspaket im Umfang von rund einer halben Billion Euro vor dem befürchteten Kollaps bewahren.
Wie andere europäische Regierungen brachte das Kabinett am Montag ein Hilfsbündel auf den Weg, das neues Vertrauen an den Märkten schaffen soll. Das Gesetz soll die Geschäfte zwischen den Banken wiederbeleben, eröffnet aber auch die Möglichkeit zu befristeten Staatsbeteiligungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück unterstrichen, es gehe um den Schutz der Bürger, nicht der Banker. Auf der ganzen Welt atmeten die Börsen tief durch, der Dax legte um elf Prozent zu.
Merkel sagte nach dem Kabinettsbeschluss: "Wir haben heute einen ersten Baustein für eine neue Finanzmarktverfassung beschlossen." Als nächstes müssten international die Spielregeln an den Kapitalmärkten reformiert werden. Das Hilfspaket soll in nur einer Woche durch Bundestag und Bundesrat gepeitscht werden. Bei Wirtschaft und Ökonomen stieß es auf breite Zustimmung.
Mit dem Gesetz wird ein Finanzmarktstabilisierungsfonds aufgelegt, den Steinbrück führt und die Bundesbank verwaltet.
Er ist bis zum Ende des kommenden Jahres befristet. Der Fonds soll zum einen den eingefrorenen Geldmarkt zwischen den Banken wieder auftauen: Wegen der Serie von Bankenpleiten geben sich die Geldhäuser kaum noch Kredit untereinander, was zunehmend ihre Kreditausleihen an die Wirtschaft bedroht. Hier springt der Fonds ein, der für den Interbankenhandel gegen Gebühr Garantien bis zur Gesamtsumme von 400 Milliarden Euro anbietet. Zur Ausfall-Vorsorge stellt der Bund 20 Milliarden Euro bereit.
Zum anderen kann der Fonds auf maximal 80 Milliarden Euro zugreifen, um sich vorübergehend an wackelnden Instituten zu beteiligen. Insgesamt hat das Paket damit ein Gesamtvolumen von 500 Milliarden Euro - das sind 20 Prozent der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung eines Jahres. Die Garantien bedeuten aber nicht, dass das Geld der Steuerzahler tatsächlich fließen muss, zudem können Bankenbeteiligung später wieder verkauft werden.
Für die Regierung, die sich lange gegen umfassende Hilfen für den gesamten Finanzsektor gesträubt hatte, gab es keine Alternativen. "Es ist Gefahr im Verzug", sagte Steinbrück. Die Finanzkrise habe zunehmend Sparer und Mittelständler bedroht. Merkel betonte: "Der Staat ist Hüter der Ordnung." Die Regierung greife jetzt im Interesse der Bürger hart durch. Ein funktionierender Kapitalmarkt sei wesentlich für die Wirtschaft.
Um zu demonstrieren, dass sie den Banken nicht gutes Geld der Steuerzahler hinterherwirft, will die Regierung Hilfen nur unter harten Auflagen gewähren.
Banken, bei denen sie einsteigt, drohen Auflagen für ihre Geschäftspolitik, besonders gegenüber dem Mittelstand. Managergehälter, Abfindungen und Boni kommen auf den Prüfstand. Steinbrück sagte, das Gehalt von Vorständen, deren Banken von dem Paket Gebrauch machen, sollte auf maximal 500.000 Euro im Jahr zurückgestutzt werden. Das Paket wendet sich an private Institute, Landes- und Genossenschaftsbanken.
Streit zeichnet sich bereits über die Finanzierung ab.
Das Banken-Rettungspaket der Bundesregierung wird im Bundesrat wohl noch für Diskussionen sorgen. Bayern und Hessen sehen die Verantwortung für die Rettung des Finanzsektors bei der Bundesregierung. Thüringens Ministerpräsident Althaus stimmte dem Paket im Grunde zu. Auch er betonte allerdings, dass es noch Gesprächsbedarf bei der Beteiligung der Länder gebe. Baden-Württembergs Ministerpräsident Oettinger sieht zu dem Rettungspaket dagegen keine Alternative. Die Länder dürften sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Der Bund will, dass sich die Länder zu 35 Prozent beteiligen.
Am Montag kündigten neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Österreich und Spanien entsprechende Rettungspakete an.
Schweden stellte ein Hilfsprogramm in den nächsten Tagen in Aussicht. Die angekündigten Rettungsaktionen sind Teile eines Maßnahmenpakets, auf das sich die Staats- und Regierungschefs der 15 Euro-Länder am Sonntag in Paris geeinigt hatten. Wie hierzulande bestehen die meisten Hilfspakete aus zwei Säulen: Garantien im Interbankenmarkt und Staatsbeteiligungen. Damit orientieren sich die Länder an dem Modell Großbritanniens.
Der Deutsche Aktienindex Dax reagierte auf das Rettungspaket mit starken Kursgewinnen. "Die Panik scheint in Euphorie umzuschlagen. Die Leute kaufen, was das Zeug hält. Vor allem natürlich Finanztitel", sagte ein Händler.
reuters
Wie andere europäische Regierungen brachte das Kabinett am Montag ein Hilfsbündel auf den Weg, das neues Vertrauen an den Märkten schaffen soll. Das Gesetz soll die Geschäfte zwischen den Banken wiederbeleben, eröffnet aber auch die Möglichkeit zu befristeten Staatsbeteiligungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück unterstrichen, es gehe um den Schutz der Bürger, nicht der Banker. Auf der ganzen Welt atmeten die Börsen tief durch, der Dax legte um elf Prozent zu.
Merkel sagte nach dem Kabinettsbeschluss: "Wir haben heute einen ersten Baustein für eine neue Finanzmarktverfassung beschlossen." Als nächstes müssten international die Spielregeln an den Kapitalmärkten reformiert werden. Das Hilfspaket soll in nur einer Woche durch Bundestag und Bundesrat gepeitscht werden. Bei Wirtschaft und Ökonomen stieß es auf breite Zustimmung.
Mit dem Gesetz wird ein Finanzmarktstabilisierungsfonds aufgelegt, den Steinbrück führt und die Bundesbank verwaltet.
Er ist bis zum Ende des kommenden Jahres befristet. Der Fonds soll zum einen den eingefrorenen Geldmarkt zwischen den Banken wieder auftauen: Wegen der Serie von Bankenpleiten geben sich die Geldhäuser kaum noch Kredit untereinander, was zunehmend ihre Kreditausleihen an die Wirtschaft bedroht. Hier springt der Fonds ein, der für den Interbankenhandel gegen Gebühr Garantien bis zur Gesamtsumme von 400 Milliarden Euro anbietet. Zur Ausfall-Vorsorge stellt der Bund 20 Milliarden Euro bereit.
Zum anderen kann der Fonds auf maximal 80 Milliarden Euro zugreifen, um sich vorübergehend an wackelnden Instituten zu beteiligen. Insgesamt hat das Paket damit ein Gesamtvolumen von 500 Milliarden Euro - das sind 20 Prozent der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung eines Jahres. Die Garantien bedeuten aber nicht, dass das Geld der Steuerzahler tatsächlich fließen muss, zudem können Bankenbeteiligung später wieder verkauft werden.
Für die Regierung, die sich lange gegen umfassende Hilfen für den gesamten Finanzsektor gesträubt hatte, gab es keine Alternativen. "Es ist Gefahr im Verzug", sagte Steinbrück. Die Finanzkrise habe zunehmend Sparer und Mittelständler bedroht. Merkel betonte: "Der Staat ist Hüter der Ordnung." Die Regierung greife jetzt im Interesse der Bürger hart durch. Ein funktionierender Kapitalmarkt sei wesentlich für die Wirtschaft.
Um zu demonstrieren, dass sie den Banken nicht gutes Geld der Steuerzahler hinterherwirft, will die Regierung Hilfen nur unter harten Auflagen gewähren.
Banken, bei denen sie einsteigt, drohen Auflagen für ihre Geschäftspolitik, besonders gegenüber dem Mittelstand. Managergehälter, Abfindungen und Boni kommen auf den Prüfstand. Steinbrück sagte, das Gehalt von Vorständen, deren Banken von dem Paket Gebrauch machen, sollte auf maximal 500.000 Euro im Jahr zurückgestutzt werden. Das Paket wendet sich an private Institute, Landes- und Genossenschaftsbanken.
Streit zeichnet sich bereits über die Finanzierung ab.
Das Banken-Rettungspaket der Bundesregierung wird im Bundesrat wohl noch für Diskussionen sorgen. Bayern und Hessen sehen die Verantwortung für die Rettung des Finanzsektors bei der Bundesregierung. Thüringens Ministerpräsident Althaus stimmte dem Paket im Grunde zu. Auch er betonte allerdings, dass es noch Gesprächsbedarf bei der Beteiligung der Länder gebe. Baden-Württembergs Ministerpräsident Oettinger sieht zu dem Rettungspaket dagegen keine Alternative. Die Länder dürften sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Der Bund will, dass sich die Länder zu 35 Prozent beteiligen.
Am Montag kündigten neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Österreich und Spanien entsprechende Rettungspakete an.
Schweden stellte ein Hilfsprogramm in den nächsten Tagen in Aussicht. Die angekündigten Rettungsaktionen sind Teile eines Maßnahmenpakets, auf das sich die Staats- und Regierungschefs der 15 Euro-Länder am Sonntag in Paris geeinigt hatten. Wie hierzulande bestehen die meisten Hilfspakete aus zwei Säulen: Garantien im Interbankenmarkt und Staatsbeteiligungen. Damit orientieren sich die Länder an dem Modell Großbritanniens.
Der Deutsche Aktienindex Dax reagierte auf das Rettungspaket mit starken Kursgewinnen. "Die Panik scheint in Euphorie umzuschlagen. Die Leute kaufen, was das Zeug hält. Vor allem natürlich Finanztitel", sagte ein Händler.
reuters
Als erste deutsche Bank wird die Landesbank offenbar den vom Staat gespannten Rettungsschirm nutzen.
"Die BayernLB wird gemeinsam mit den Anteilseignern in der kommenden Woche ein Konzept erarbeiten, wie die Stärkung der Kapitalbasis gegebenenfalls auch unter Inanspruchnahme der Instrumente des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes erreicht werden kann", sagte ein Sprecher der Bank am Sonntag in München.
Derzeit werde der Kapitalbedarf "unter Berücksichtigung der gravierenden Entwicklungen auf den Finanzmärkten" ermittelt. Zur möglichen Höhe dieses Kapitalbedarfs machte der Sprecher keine Angaben.
Ob und wieviel Geld die Bank brauche, hänge von der Umsetzung des Risikoschirms in Höhe von 4,8 Milliarden Euro ab, den die bayerischen Sparkassen und der Freistaat Bayern als Anteilseigner für die BayernLB aufgespannt hatten, sowie von den geplanten Veränderungen bei den Bilanzierungsvorschriften, sagte der Sprecher.
Medienberichten zufolge scheint der Einstieg des Staates in die Krisenbank allerdings so gut wie sicher.
Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, die BayernLB werde das Hilfspaket in Anspruch nehmen. Der Bund solle Eigenkapital zur Verfügung stellen und im Gegenzug Anteile erwerben, sagte der bayerische Finanzminister und Vorsitzende des BayernLB-Verwaltungsrates, Erwin Huber, der B-Zeitung laut einer Vorabmeldung vom Sonntag. Aber auch staatliche Garantien und ein Aufkauf problematischer Aktiva oder eine Kombination der drei Stützungsmaßnahmen komme in Frage. "Es geht um Milliarden Euro", sagte der CSU-Politiker.
Wie die "SZ" in ihrer Montagsausgabe berichtet, beziffert der bayerische Sparkassenpräsident Siegfried Naser den Kapitalbedarf der BayernLB auf drei bis fünf Milliarden Euro.
Am Montag will das Bundeskabinett beschließen, zu welchen Bedingungen die Garantien und Eigenkapitalspritzen bereitstehen sollen, die das Rettungspaket den Banken zugesteht.
Andere Banken zögern mit dem Ruf um staatliche Hilfe, weil sie fürchten, dafür an den Aktien- und Kreditmärkten abgestraft zu werden.
Quelle: Zeit
"Die BayernLB wird gemeinsam mit den Anteilseignern in der kommenden Woche ein Konzept erarbeiten, wie die Stärkung der Kapitalbasis gegebenenfalls auch unter Inanspruchnahme der Instrumente des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes erreicht werden kann", sagte ein Sprecher der Bank am Sonntag in München.
Derzeit werde der Kapitalbedarf "unter Berücksichtigung der gravierenden Entwicklungen auf den Finanzmärkten" ermittelt. Zur möglichen Höhe dieses Kapitalbedarfs machte der Sprecher keine Angaben.
Ob und wieviel Geld die Bank brauche, hänge von der Umsetzung des Risikoschirms in Höhe von 4,8 Milliarden Euro ab, den die bayerischen Sparkassen und der Freistaat Bayern als Anteilseigner für die BayernLB aufgespannt hatten, sowie von den geplanten Veränderungen bei den Bilanzierungsvorschriften, sagte der Sprecher.
Medienberichten zufolge scheint der Einstieg des Staates in die Krisenbank allerdings so gut wie sicher.
Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, die BayernLB werde das Hilfspaket in Anspruch nehmen. Der Bund solle Eigenkapital zur Verfügung stellen und im Gegenzug Anteile erwerben, sagte der bayerische Finanzminister und Vorsitzende des BayernLB-Verwaltungsrates, Erwin Huber, der B-Zeitung laut einer Vorabmeldung vom Sonntag. Aber auch staatliche Garantien und ein Aufkauf problematischer Aktiva oder eine Kombination der drei Stützungsmaßnahmen komme in Frage. "Es geht um Milliarden Euro", sagte der CSU-Politiker.
Wie die "SZ" in ihrer Montagsausgabe berichtet, beziffert der bayerische Sparkassenpräsident Siegfried Naser den Kapitalbedarf der BayernLB auf drei bis fünf Milliarden Euro.
Am Montag will das Bundeskabinett beschließen, zu welchen Bedingungen die Garantien und Eigenkapitalspritzen bereitstehen sollen, die das Rettungspaket den Banken zugesteht.
Andere Banken zögern mit dem Ruf um staatliche Hilfe, weil sie fürchten, dafür an den Aktien- und Kreditmärkten abgestraft zu werden.
Quelle: Zeit
Strenge Auflagen für Banken
Jetzt gilt's: Das 500-Milliarden-Euro-Rettungspaket für Deutschlands Banken ist in Kraft.
Die deutsche Regierung verlangt für Leistungen aus dem milliardenschweren Rettungspaket für die Finanzbranche erhebliche Gegenleistungen von den betroffenen Banken. Sie will Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen und die Gehälter der Manager begrenzen.
Weiter hat sie vor, für Bürgschaften und Kapitalspritzen Gebühren zu berechnen. Das verlautete in der Nacht aus Regierungskreisen.
Die Angaben beziehen sich auf die Rechtsverordnung zum Rettungspaket, deren letzte Details noch am Sonntagabend diskutiert wurden und die am Morgen vom Kabinett beschlossen wurde - vor Öffnung der Börsen.
Die Gehälter der Manager sollen grundsätzlich auf 500.000 Euro jährlich begrenzt werden. Ausnahmen sind vorgesehen. Dies war bis zuletzt strittig.
Das Rettungspaket bietet angeschlagenen Finanzinstituten Bürgschaften für Kredite von Bank zu Bank ("Garantieübernahme"), Eigenkapital gegen Anteile oder stille Beteiligungen ("Rekapitalisierung") sowie die Übernahme von faulen Positionen in den Bilanzen ("Risikoübernahme").
Die Kapitalspritzen sollen auf 10 Milliarden Euro und der Ankauf von Risikopositionen auf 5 Milliarden Euro je Institut begrenzt werden. Insgesamt stehen bis zu 500 Milliarden Euro zur Verfügung.
Dafür behält sich die zuständige "Finanzmarktstabilisierungsanstalt" unter Aufsicht des Finanzministeriums vor, bei der betroffenen Bank "die Geschäftspolitik und deren Nachhaltigkeit" zu überprüfen. Dazu können Auflagen zählen, dass das Institut Geschäfte mit riskanten Produkten oder in bestimmten Märkten aufgibt.
Noch ist unklar, welche Bank als erste den Fonds in Anspruch nimmt, als ein Kandidat gilt die bayerische Landesbank BayernLB. Heute wollen nach Informationen aus Finanzkreisen mehrere Landes- und Privatbanken ausloten, ob sie das Angebot der Regierung gemeinsam annehmen wollen.
(sda)
Jetzt gilt's: Das 500-Milliarden-Euro-Rettungspaket für Deutschlands Banken ist in Kraft.
Die deutsche Regierung verlangt für Leistungen aus dem milliardenschweren Rettungspaket für die Finanzbranche erhebliche Gegenleistungen von den betroffenen Banken. Sie will Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen und die Gehälter der Manager begrenzen.
Weiter hat sie vor, für Bürgschaften und Kapitalspritzen Gebühren zu berechnen. Das verlautete in der Nacht aus Regierungskreisen.
Die Angaben beziehen sich auf die Rechtsverordnung zum Rettungspaket, deren letzte Details noch am Sonntagabend diskutiert wurden und die am Morgen vom Kabinett beschlossen wurde - vor Öffnung der Börsen.
Die Gehälter der Manager sollen grundsätzlich auf 500.000 Euro jährlich begrenzt werden. Ausnahmen sind vorgesehen. Dies war bis zuletzt strittig.
Das Rettungspaket bietet angeschlagenen Finanzinstituten Bürgschaften für Kredite von Bank zu Bank ("Garantieübernahme"), Eigenkapital gegen Anteile oder stille Beteiligungen ("Rekapitalisierung") sowie die Übernahme von faulen Positionen in den Bilanzen ("Risikoübernahme").
Die Kapitalspritzen sollen auf 10 Milliarden Euro und der Ankauf von Risikopositionen auf 5 Milliarden Euro je Institut begrenzt werden. Insgesamt stehen bis zu 500 Milliarden Euro zur Verfügung.
Dafür behält sich die zuständige "Finanzmarktstabilisierungsanstalt" unter Aufsicht des Finanzministeriums vor, bei der betroffenen Bank "die Geschäftspolitik und deren Nachhaltigkeit" zu überprüfen. Dazu können Auflagen zählen, dass das Institut Geschäfte mit riskanten Produkten oder in bestimmten Märkten aufgibt.
Noch ist unklar, welche Bank als erste den Fonds in Anspruch nimmt, als ein Kandidat gilt die bayerische Landesbank BayernLB. Heute wollen nach Informationen aus Finanzkreisen mehrere Landes- und Privatbanken ausloten, ob sie das Angebot der Regierung gemeinsam annehmen wollen.
(sda)
Am heutigen Morgen hat die Finanzmarktstabilisierungsanstalt (FSMA) ihre Arbeit aufgenommen. Grundlage bildet das Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz.
Von Seiten der Politik inszeniert man sich derzeit als starker Staat, der sich von den Banken nicht übervorteilen lässt.
Nichts könnte falscher sein – allein die Unverfrorenheit, mit der in Berlin geheuchelt wird, ist bemerkenswert.
Wer sich die Nachrichten über die staatlichen Hilfen für das Finanzsystem in Deutschland nur oberflächlich durchliest, könnte glatt dem Irrglauben verfallen, die hohe Berliner Politik – allen voran Merkel und Steinbrück – hätte ja schon immer gegen “esoterische” Finanzinstrumente und die Casino-Mentalität des Finanzkapitalismus angekämpft und würde nun die Gunst der Stunde ergreifen, um ein höchst fragiles System durch wirksame Regularien zu stabilisieren.
Sowohl Rot-Grün als auch Schwarz-Rot haben genau diese Regularien außer Kraft gesetzt, deren Abwesenheit heute mit Krokodilstränen beweint wird und die Rahmenbedingungen gesetzt, aufgrund derer auch deutsche Banken in den Sog der Finanzkrise gezogen wurden.
Noch nie konnten so wenige Leute auf solch undurchschaubarer Weise über die Verteilung einer derart hohen Summe von Steuergeldern entscheiden.
In der Schweiz weiß die Öffentlichkeit jedes Detail über das Rettungsprogramm für die UBS, in den USA werden genaue Zahlen veröffentlicht, welche Bank wie viel Geld aus dem Notfonds bekommt, und auch die Teilverstaatlichung britischer Banken ist vollkommen transparent.
In Deutschland müssen die Institute hingegen nur dann die Öffentlichkeit durch eine Ad-Hoc-Meldung über staatliche Hilfen informieren, wenn diese Hilfe in Form einer Aufstockung des Eigenkapitals besteht. [mehr]
? [url=http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_54192/DE/BMF__Startseite/Aktuelles/Aktuelle__Gesetze/Gesetze__Verordnungen/Finanzmarktstabi__anl,templateId=raw,property=publicationFile.pdf]Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG[/url]
Von Seiten der Politik inszeniert man sich derzeit als starker Staat, der sich von den Banken nicht übervorteilen lässt.
Nichts könnte falscher sein – allein die Unverfrorenheit, mit der in Berlin geheuchelt wird, ist bemerkenswert.
Wer sich die Nachrichten über die staatlichen Hilfen für das Finanzsystem in Deutschland nur oberflächlich durchliest, könnte glatt dem Irrglauben verfallen, die hohe Berliner Politik – allen voran Merkel und Steinbrück – hätte ja schon immer gegen “esoterische” Finanzinstrumente und die Casino-Mentalität des Finanzkapitalismus angekämpft und würde nun die Gunst der Stunde ergreifen, um ein höchst fragiles System durch wirksame Regularien zu stabilisieren.
Sowohl Rot-Grün als auch Schwarz-Rot haben genau diese Regularien außer Kraft gesetzt, deren Abwesenheit heute mit Krokodilstränen beweint wird und die Rahmenbedingungen gesetzt, aufgrund derer auch deutsche Banken in den Sog der Finanzkrise gezogen wurden.
Noch nie konnten so wenige Leute auf solch undurchschaubarer Weise über die Verteilung einer derart hohen Summe von Steuergeldern entscheiden.
In der Schweiz weiß die Öffentlichkeit jedes Detail über das Rettungsprogramm für die UBS, in den USA werden genaue Zahlen veröffentlicht, welche Bank wie viel Geld aus dem Notfonds bekommt, und auch die Teilverstaatlichung britischer Banken ist vollkommen transparent.
In Deutschland müssen die Institute hingegen nur dann die Öffentlichkeit durch eine Ad-Hoc-Meldung über staatliche Hilfen informieren, wenn diese Hilfe in Form einer Aufstockung des Eigenkapitals besteht. [mehr]
? [url=http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_54192/DE/BMF__Startseite/Aktuelles/Aktuelle__Gesetze/Gesetze__Verordnungen/Finanzmarktstabi__anl,templateId=raw,property=publicationFile.pdf]Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG[/url]
Jetzt liegt das Rettungspaket für die Banken geschnürt auf dem Tisch, doch kaum ein Institut hebt den Finger.
War es also viel Lärm um nichts? Geht es den Banken so blendend, dass sie abwarten können? Weit gefehlt.
Die Bundesregierung und ihre Berater haben leider erneut bewiesen, dass sie vom Kapitalismus wenig verstehen. Der große Fehler des Pakets ist seine Freiwilligkeit. Nur Banken, die überhaupt nicht mehr weiterwissen, schlüpfen unter die Fittiche des Staats. Und nur bei solchen Instituten legt der Staat dann Daumenschrauben an.
Viel klüger wäre die britische oder amerikanische Vorgehensweise gewesen. Die Regierung hat dort die systemrelevanten Banken schlicht zur Teilverstaatlichung gezwungen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, lautet die volkswirtschaftlich richtige Losung.
Doch in Deutschland überlässt man es der Deutschen Bank zu entscheiden, ob sie Hilfe braucht, und prügelt stattdessen lieber auf ihren Chef ein. Dabei hat Josef Ackermann nur das gemacht, was jeder andere Bankchef, der seinen Aktionären und Mitarbeitern verpflichtet ist, auch getan hätte: Er hat die Hilfe dankend abgelehnt.
Bis zur allerletzten Sekunde vor der Pleite ist es aus Bankensicht klüger, auf die eigene Stärke zu pochen.
Nur so bleiben Anteilseignern und Managern herbe Verluste erspart. Nur so wahrt der Bankenchef sein Gesicht. Das ist zwar kurzsichtig, aber in der Logik des Kapitalismus verständlich.
Kurzsichtig und volkswirtschaftlich schädlich ist das Verhalten der Deutschen Bank und aller anderen, die jetzt abwarten, weil alle wissen, dass auch die deutschen Institute dramatisch unterkapitalisiert sind. Und wer gibt einer Bank freiwillig Kredit, die schon morgen nicht mehr weiterweiß? Deshalb wird es in Deutschland bei der Finanzierung der Volkswirtschaft weiter hapern.
Die Zinssätze werden unnötig hoch bleiben, wenn sich die Banken überhaupt trauen, neue Kredite auszureichen. Denn aus Bankensicht gilt es jetzt, so restriktiv wie möglich zu agieren, um ja nicht doch den Finger heben zu müssen.
Damit konterkariert die Freiwilligkeit des deutschen Wegs das einzig vertretbare Ziel des Rettungspakets: den Neustart des Finanzierungssystems, das Durchbrechen der Blockade am Interbankenmarkt, das Abrutschen der Wirtschaft in eine Depression.
Genauso hasenfüßig wie die Freiwilligkeit sind einige Details des Rettungspakets.
Warum es Obergrenzen pro Institut für den Abkauf schlechter Papiere (fünf Milliarden Euro) sowie die Zufuhr frischen Eigenkapitals (zehn Milliarden Euro) geben soll, erschließt sich nicht. Sinn und Zweck muss es sein, dass das Vertrauen in die Solvabilität der Banken zurückkehrt. Glaubt jemand im Ernst, die Deutsche Bank käme mit nur zehn Milliarden Euro zurecht, wenn es knallt?
Dumm und populistisch sind die Daumenschrauben: Manager dürfen höchstens noch ein Jahressalär von 500.000 Euro verdienen, Aktionäre sollen bis zum Abschluss der Rettungsaktion keine Dividende erhalten. Das klingt gut, das klingt nach Genugtuung. Doch das funktioniert nur, wenn der ganze Rettungszauber sich rasch erledigt, der Staat sich schon nächstes Jahr wieder zurückziehen kann.
Diese Annahme ist gewagt. Die Krise ist so gravierend, dass der Staat eher zehn als fünf Jahre Aktionär wird bleiben müssen. Ein Dividendenverbot verhindert dann, dass sich privates Kapital zum staatlichen gesellt. Die volle Verstaatlichung wurde jedoch bislang nie als Ziel genannt und ist auch nicht wünschenswert. Viel besser wäre es doch, dass nach der Rettung private Investoren ebenfalls Geld zuschießen. Das tun sie aber nur, wenn die Bank Aussicht hat, wieder Dividende zu zahlen.
Das soll nicht heißen, dass der Staat mit Steuergeld Geschenke machen soll. Im Gegenteil.
Natürlich muss der Steuerzahler als erster und besser bedient werden als die anderen Aktionäre. Natürlich gilt es, die Dividendenpolitik der Banken konservativer zu gestalten sowie die Rückkäufe von eigenen Aktien restriktiver zu handhaben oder ganz zu verbieten. Genauso müssen auch die Gehälter gestutzt und die Gehaltsstrukturen geändert werden, damit übermäßiges Risiko und Kurzfristigkeit kein zweites Mal obsiegen.
Doch da helfen keine Daumenschrauben, sondern nur kluge Regulierung, die für alle Banken gilt.
Das Paket hat alle Chancen, als Rohrkrepierer zu enden. Nachbesserungen oder eine sehr großzügige Auslegung der Regelungen durch die Bankentreuhand lautet das Gebot der Stunde.
Quelle: R.v.Heusinger
War es also viel Lärm um nichts? Geht es den Banken so blendend, dass sie abwarten können? Weit gefehlt.
Die Bundesregierung und ihre Berater haben leider erneut bewiesen, dass sie vom Kapitalismus wenig verstehen. Der große Fehler des Pakets ist seine Freiwilligkeit. Nur Banken, die überhaupt nicht mehr weiterwissen, schlüpfen unter die Fittiche des Staats. Und nur bei solchen Instituten legt der Staat dann Daumenschrauben an.
Viel klüger wäre die britische oder amerikanische Vorgehensweise gewesen. Die Regierung hat dort die systemrelevanten Banken schlicht zur Teilverstaatlichung gezwungen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, lautet die volkswirtschaftlich richtige Losung.
Doch in Deutschland überlässt man es der Deutschen Bank zu entscheiden, ob sie Hilfe braucht, und prügelt stattdessen lieber auf ihren Chef ein. Dabei hat Josef Ackermann nur das gemacht, was jeder andere Bankchef, der seinen Aktionären und Mitarbeitern verpflichtet ist, auch getan hätte: Er hat die Hilfe dankend abgelehnt.
Bis zur allerletzten Sekunde vor der Pleite ist es aus Bankensicht klüger, auf die eigene Stärke zu pochen.
Nur so bleiben Anteilseignern und Managern herbe Verluste erspart. Nur so wahrt der Bankenchef sein Gesicht. Das ist zwar kurzsichtig, aber in der Logik des Kapitalismus verständlich.
Kurzsichtig und volkswirtschaftlich schädlich ist das Verhalten der Deutschen Bank und aller anderen, die jetzt abwarten, weil alle wissen, dass auch die deutschen Institute dramatisch unterkapitalisiert sind. Und wer gibt einer Bank freiwillig Kredit, die schon morgen nicht mehr weiterweiß? Deshalb wird es in Deutschland bei der Finanzierung der Volkswirtschaft weiter hapern.
Die Zinssätze werden unnötig hoch bleiben, wenn sich die Banken überhaupt trauen, neue Kredite auszureichen. Denn aus Bankensicht gilt es jetzt, so restriktiv wie möglich zu agieren, um ja nicht doch den Finger heben zu müssen.
Damit konterkariert die Freiwilligkeit des deutschen Wegs das einzig vertretbare Ziel des Rettungspakets: den Neustart des Finanzierungssystems, das Durchbrechen der Blockade am Interbankenmarkt, das Abrutschen der Wirtschaft in eine Depression.
Genauso hasenfüßig wie die Freiwilligkeit sind einige Details des Rettungspakets.
Warum es Obergrenzen pro Institut für den Abkauf schlechter Papiere (fünf Milliarden Euro) sowie die Zufuhr frischen Eigenkapitals (zehn Milliarden Euro) geben soll, erschließt sich nicht. Sinn und Zweck muss es sein, dass das Vertrauen in die Solvabilität der Banken zurückkehrt. Glaubt jemand im Ernst, die Deutsche Bank käme mit nur zehn Milliarden Euro zurecht, wenn es knallt?
Dumm und populistisch sind die Daumenschrauben: Manager dürfen höchstens noch ein Jahressalär von 500.000 Euro verdienen, Aktionäre sollen bis zum Abschluss der Rettungsaktion keine Dividende erhalten. Das klingt gut, das klingt nach Genugtuung. Doch das funktioniert nur, wenn der ganze Rettungszauber sich rasch erledigt, der Staat sich schon nächstes Jahr wieder zurückziehen kann.
Diese Annahme ist gewagt. Die Krise ist so gravierend, dass der Staat eher zehn als fünf Jahre Aktionär wird bleiben müssen. Ein Dividendenverbot verhindert dann, dass sich privates Kapital zum staatlichen gesellt. Die volle Verstaatlichung wurde jedoch bislang nie als Ziel genannt und ist auch nicht wünschenswert. Viel besser wäre es doch, dass nach der Rettung private Investoren ebenfalls Geld zuschießen. Das tun sie aber nur, wenn die Bank Aussicht hat, wieder Dividende zu zahlen.
Das soll nicht heißen, dass der Staat mit Steuergeld Geschenke machen soll. Im Gegenteil.
Natürlich muss der Steuerzahler als erster und besser bedient werden als die anderen Aktionäre. Natürlich gilt es, die Dividendenpolitik der Banken konservativer zu gestalten sowie die Rückkäufe von eigenen Aktien restriktiver zu handhaben oder ganz zu verbieten. Genauso müssen auch die Gehälter gestutzt und die Gehaltsstrukturen geändert werden, damit übermäßiges Risiko und Kurzfristigkeit kein zweites Mal obsiegen.
Doch da helfen keine Daumenschrauben, sondern nur kluge Regulierung, die für alle Banken gilt.
Das Paket hat alle Chancen, als Rohrkrepierer zu enden. Nachbesserungen oder eine sehr großzügige Auslegung der Regelungen durch die Bankentreuhand lautet das Gebot der Stunde.
Quelle: R.v.Heusinger
In einem längeren Artikel befasst sich Autor Urs Paul Engeler unter der Überschrift: "Der fatale Glauben an den Staat" mit der Unfähigkeit der Politiker.
In der ? weltwoche.ch liest es sich so:
"Am Montag, 15. September 2008, Punkt 8.37 Uhr, überwies die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 320 Millionen Euro an die Firma Lehman Brothers, die viertgrösste amerikanische Investmentbank. Die Transaktion war der Abschluss eines Währungsswaps der beiden Institute (Hintausch-Rücktausch). Am 16. September meldete die seit Wochen taumelnde Lehman Brothers Insolvenz an.
Die famose KfW, deren Geschäfte in den Berliner Ministerien «Fassungslosigkeit» ausgelöst haben, ist eine Staatsbank und wird von den entrüsteten Berliner Ministerien selbst geführt.
Präsident des Verwaltungsrats ist Michael Glos (CSU), Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, als Vize amtet Peer Steinbrück (SPD), Bundesminister für Finanzen, der politische Maulheld, der nun die Banker attackiert. Die restlichen Räte rekrutieren sich vornehmlich aus andern Ministerien, Regierungen der Bundesländer und aus dem Bundestag, inklusive Oskar Lafontaine (Die Linke).
Bei der KfW-Bankengruppe verwaltet die Politik das öffentliche und das private Geld nach dem «KfW-Kompass», wie der Katechismus des politisch korrekten Geschäftsgebarens heisst: «Kreativität, Humanität, Verantwortung, Marktwirtschaft, Nachhaltigkeit, Leistung und Toleranz».
Bereits bevor die wertebewussten Staatsbanker die peinliche Rolle bei der Lehman-Pleite spielten, verschleuderten sie Milliarden: rund acht bei der Übernahme der Deutschen Industriebank (IKB), die in Schieflage geraten war.
Die politisch korrekt geführte KfW («Um Werte zu schaffen, fangen wir bei uns selbst an») musste am 20. August 2008 ihre Milliarden-IKB-Anteile für minimale 115 Millionen Euro ausgerechnet an den umstrittenen Hedge-Fund Lone Star verkaufen, der von den gleichen Politikern als «Heuschrecke» diffamiert wird.
Was für Deutschland gilt, wo derzeit eine Art Staatsvergottung zu registrieren ist, lässt sich ebenso in der Schweiz feststellen: Politiker sind die schlechtesten Banker."
(...) "Der frühere deutsche Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) gibt der Politik die Schuld an der aktuellen Situation. «Die Finanzkrise ist eine Folge von Staatsversagen, nicht von Marktversagen», sagte der Liberale in Interviews." ...
In der ? weltwoche.ch liest es sich so:
"Am Montag, 15. September 2008, Punkt 8.37 Uhr, überwies die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 320 Millionen Euro an die Firma Lehman Brothers, die viertgrösste amerikanische Investmentbank. Die Transaktion war der Abschluss eines Währungsswaps der beiden Institute (Hintausch-Rücktausch). Am 16. September meldete die seit Wochen taumelnde Lehman Brothers Insolvenz an.
Die famose KfW, deren Geschäfte in den Berliner Ministerien «Fassungslosigkeit» ausgelöst haben, ist eine Staatsbank und wird von den entrüsteten Berliner Ministerien selbst geführt.
Präsident des Verwaltungsrats ist Michael Glos (CSU), Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, als Vize amtet Peer Steinbrück (SPD), Bundesminister für Finanzen, der politische Maulheld, der nun die Banker attackiert. Die restlichen Räte rekrutieren sich vornehmlich aus andern Ministerien, Regierungen der Bundesländer und aus dem Bundestag, inklusive Oskar Lafontaine (Die Linke).
Bei der KfW-Bankengruppe verwaltet die Politik das öffentliche und das private Geld nach dem «KfW-Kompass», wie der Katechismus des politisch korrekten Geschäftsgebarens heisst: «Kreativität, Humanität, Verantwortung, Marktwirtschaft, Nachhaltigkeit, Leistung und Toleranz».
Bereits bevor die wertebewussten Staatsbanker die peinliche Rolle bei der Lehman-Pleite spielten, verschleuderten sie Milliarden: rund acht bei der Übernahme der Deutschen Industriebank (IKB), die in Schieflage geraten war.
Die politisch korrekt geführte KfW («Um Werte zu schaffen, fangen wir bei uns selbst an») musste am 20. August 2008 ihre Milliarden-IKB-Anteile für minimale 115 Millionen Euro ausgerechnet an den umstrittenen Hedge-Fund Lone Star verkaufen, der von den gleichen Politikern als «Heuschrecke» diffamiert wird.
Was für Deutschland gilt, wo derzeit eine Art Staatsvergottung zu registrieren ist, lässt sich ebenso in der Schweiz feststellen: Politiker sind die schlechtesten Banker."
(...) "Der frühere deutsche Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) gibt der Politik die Schuld an der aktuellen Situation. «Die Finanzkrise ist eine Folge von Staatsversagen, nicht von Marktversagen», sagte der Liberale in Interviews." ...
Peter Wilhelm
inaktiv
Mit Verlaub...
was sind in diesem Szenario 320 Millionen Euro...?
Ein Furz im Wind...
Die 'Schweizer Weltwoche' sollte sich doch zunächst mit den Problemen im eigenen Ländle beschäftigten; s. UBS...
-----
Hängen Sie ein paar Nullen hinten an und Sie landen dann u. a. hier:
Und dann bitte lesen Sie auch in den Kommentaren...
Während man diesen noch als bittere Satire abtun kann,
bricht hier die absolute Dummheit durch:
Die passende Antwort dazu:
Man suche die Zahl der 'US-Häuslebauer' und multipliziere mit einem durchschnittlichen Hypothekenwert - und vergleiche diesen dann mit dem Krisenwert... Noch Fragen? Ich nicht!
Freundliche Grüße
Peter Wilhelm
Zitat von »"Moderator GM&P"«
In der ? weltwoche.ch liest es sich so:
"Am Montag, 15. September 2008, Punkt 8.37 Uhr, überwies die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 320 Millionen Euro an die Firma Lehman Brothers, die viertgrösste amerikanische Investmentbank. Die Transaktion war der Abschluss eines Währungsswaps der beiden Institute (Hintausch-Rücktausch). Am 16. September meldete die seit Wochen taumelnde Lehman Brothers Insolvenz an.
[.....]
was sind in diesem Szenario 320 Millionen Euro...?
Ein Furz im Wind...
Die 'Schweizer Weltwoche' sollte sich doch zunächst mit den Problemen im eigenen Ländle beschäftigten; s. UBS...
-----
Hängen Sie ein paar Nullen hinten an und Sie landen dann u. a. hier:
Zitat
...500 Mrd. Euro verabschieden...
Und dann bitte lesen Sie auch in den Kommentaren...
Während man diesen noch als bittere Satire abtun kann,
Zitat
Sehr gut – wir haben in der Tat nicht nur eine Finanzkrise, wir haben auch eine handfeste Krise unseres politischen Systems, die ausgerechnet mit dem Finanzspektakel offenbar wird.
Ich meine nicht eine Krise der Demokratie, sondern eine Krise der Art und Weise, wie bei uns Demokratie betrieben wird. Nicht nur in dieser Bankenkrise ist unsere aktuell herrschende Politikerkaste offenbar weder willens noch in der Lage, selbst Entscheidungen zu treffen, sie zu begründen und auch durchzusetzen; der groteske Missstand, dass in den Ministerien Lobbyisten damit beschäftigt werden, die ihren Interessenbereich berührenden Gesetzgebungsvorhaben direkt durch Mitarbeit an den Gesetzestexten zu beeinflussen, ist ja schon einige Male mit mässiger allgemeiner Resonanz öffentlich behandelt worden, aber an diesem “Krisenmanagement” sollte doch nun endgültig jedermann erkennen, dass sich unsere politische Klasse offenbar nur noch als unselbständigen Teil der herrschenden wirtschaftliche Elite versteht. Man ist dann gerne bereit, alle Angelegenheiten so zu regeln, wie sie selbst, die Betroffenen, es für wünschenswert halten.
Entweder müssen wir nun darauf drängen, dass die Hartz-IV-Population eingeladen wird, das Sozialgesetzbuch selbst zu novellieren, oder wir müssen das seit Jahrzehnten personell wenig veränderte Politpersonal bei den nächsten Wahlen komplett in die Wüste schicken – bzw. zurück in bürgerlichen Berufe als Schocktherapie.
Man könnte die “Himmlischen Flieger” wählen, schlimmer als jetzt würde es dann auch nicht mehr.
Kommentar von Hermann Keske | 23.10.2008 | 17:04
bricht hier die absolute Dummheit durch:
Zitat
Gleichschaltung – so liest man und tönt es überall. Gleichschaltung hatten wir schon mal. Gleichschaltung scheint ein Wert an sich zu sein, der bei vielen Zeitgenossen unbewußte Bedürfnisse befriedigt. Masse statt Klasse, denn in der Masse fühlt man sich wohl.
Oder welche großen Inspirationen erwarten Sie aus dem öffentlich rechtlichen Bereich? Was haben politisch-öffentlich-rechtliche Aufsichtsräte a la KfW, IKB, WestLB, BayernLB an großen Erkenntnissen im Aufsichtsrat der DB beizutragen?
Allein der politische Natur ihres Auftags wäre Grund genug, diese “Fachleute” nicht über die Schwelle des Hauses zu lassen. Die aktive Rolle des Staates würde
die Finanzmittel nicht nach ökonomischen Kautelen, sondern nach politischen Wünschen lenken. Letztendlich müßte die Politik, welche die Richtung der Geldströme bestimmt, auch die Wirtschaft im einzelnen lenken, womit wir beim ja sattsam bekannten 5-Jahreplan sind.
Wunschdenken, vor allem auch politisches Wunschdenken hat bisher jede Ökonomie zugrunde gerichtet. Dieses hat die derzeitige Finanzkrise wieder gezeigt: Sosehr aus sozialpolitischen Gründen der Zugang von “Subprimes” zu Wohnungseigentum zu wünschen ist, so katastrophal war es, die Banken dazu zu drängen, diesem Bevölkerungskreis Hypotheken ohne Eigenanteil, zu verbilligten Zinsen und ohne entsprechende Rückzahlungsverpflichtung zu geben.
Das Ende diesen Systems konnte nur wegen der extremen Drehzahl der Greenspanschen Druckmaschinen so lange hinausgeschoben werden – aber mit dem Nachteil des noch größeren Crashs.
Sogar die New York Times hat die Risiken schon 1999 beschrieben. Auch für Politiker lesbar.
Die Nichteinmischung der Politik in den Hypothekenmarkt hätte uns vor dieser Finanzkrise bewahrt, denn ohne die entsprechende Gesetzgebung (FHA, CRA u.a.) wäre die Vergabe solcher Hypotheken nicht möglich gewesen.
Kommentar von e. g. pohlhausen | 23.10.2008 | 23:25
Die passende Antwort dazu:
Zitat
@egp
die letzte verteidigungslinie, hier verläuft sie:
Zitat
Wunschdenken, vor allem auch politisches Wunschdenken hat bisher jede Ökonomie zugrunde gerichtet. Dieses hat die derzeitige Finanzkrise wieder gezeigt: Sosehr aus sozialpolitischen Gründen der Zugang von “Subprimes” zu Wohnungseigentum zu wünschen ist, so katastrophal war es, die Banken dazu zu drängen, diesem Bevölkerungskreis Hypotheken ohne Eigenanteil, zu verbilligten Zinsen und ohne entsprechende Rückzahlungsverpflichtung zu geben.
Das ist, mit Verlaub, grober Unsinn. Es sind keineswegs die kreditunwürdigen Hauserwerber in USA, die diese Krise verursacht haben, sondern die 100fache Hebelung dieser Kredite und ihre wiederum 10fache Verpackung und Weiterveräußerung auf einem gänzlich virtuellen, überflüssige Liquidität (Gewinne) absorbierenden, aber sofort in noch höherem Masse wieder spekulativ verfügbar machenden “Markt”.
Kommentar von edicius | 24.10.2008 | 1:41
Man suche die Zahl der 'US-Häuslebauer' und multipliziere mit einem durchschnittlichen Hypothekenwert - und vergleiche diesen dann mit dem Krisenwert... Noch Fragen? Ich nicht!
Freundliche Grüße
Peter Wilhelm
Das Statistische Bundesamt wird die Arbeit des Finanzmarktstabilisierungsfonds abbilden.
Die direkten finanziellen Auswirkungen der Fonds-Tätigkeiten zur Stabilisierung des deutschen Finanzmarktes auf den öffentlichen Gesamthaushalt würden aufgezeigt, teilte die Behörde am Montag in Wiesbaden mit. Dazu gehöre eine vierteljährliche Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben des Fonds.
Zudem werde dargestellt, in welcher Höhe der Fonds Garantien für Schuldtitel und Verbindlichkeiten von Finanzinstituten übernehme. Der Rahmen dafür liege bei 400 Milliarden Euro. Es werde ebenfalls veröffentlicht, wie sich dadurch die öffentliche Schuld verändere.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden weiterhin die Auswirkungen von Beteiligungen des Fonds an Unternehmen auf Umfang und Struktur des öffentlichen Finanzvermögens aufgezeigt.
(ddp)
Die direkten finanziellen Auswirkungen der Fonds-Tätigkeiten zur Stabilisierung des deutschen Finanzmarktes auf den öffentlichen Gesamthaushalt würden aufgezeigt, teilte die Behörde am Montag in Wiesbaden mit. Dazu gehöre eine vierteljährliche Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben des Fonds.
Zudem werde dargestellt, in welcher Höhe der Fonds Garantien für Schuldtitel und Verbindlichkeiten von Finanzinstituten übernehme. Der Rahmen dafür liege bei 400 Milliarden Euro. Es werde ebenfalls veröffentlicht, wie sich dadurch die öffentliche Schuld verändere.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden weiterhin die Auswirkungen von Beteiligungen des Fonds an Unternehmen auf Umfang und Struktur des öffentlichen Finanzvermögens aufgezeigt.
(ddp)
Die von der angeschlagenen Bayerischen Landesbank (BayernLB) angeforderte Milliardenhilfe aus dem Rettungspaket der Bundesregierung ist weiter unsicher.
Eine Entscheidung bis Ende der Woche sei aber nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) am Montag in Frankfurt.
Der Leitungsausschuss der SoFFin prüfe den Antrag der BayernLB für die beantragte Kapitalspritze von 5,4 Milliarden Euro und werde anschließend eine Empfehlung abgeben. Anschließend treffe der Lenkungsausschuss eine Entscheidung.
Nach einem Medienbericht will der Bund die beantragte Summe aus dem Banken-Rettungspaket zum Großteil verweigern. Denn offenbar kommt der Sonderfonds nach Rechtslage nicht für Altlasten der BayernLB auf.
Vielmehr müssten diese vom bereits im Frühjahr zugesicherten Rettungsschirm von Freistaat und Sparkassen über 4,8 Milliarden Euro übernommen werden. Allenfalls sei eine Kapitalspritze denkbar, die die Differenz zwischen den 4,8 Milliarden Euro und dem jetzigen Kapitalbedarf von 6,4 Milliarden Euro decke. Zusätzlich könnte sich die BayernLB dem Bericht zufolge noch aus dem Topf des Bundes für Kreditgarantien bedienen.
Ein Sprecher der BayernLB kündigte weitere Beratungen mit der SoFFin an. Vergangene Woche habe es zunächst ein erstes konstruktives Vorgespräch gegeben. Zudem hatte CSU-Chef Horst Seehofer angekündigt, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Milliardenhilfe zu sprechen.
(ddp)
Eine Entscheidung bis Ende der Woche sei aber nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) am Montag in Frankfurt.
Der Leitungsausschuss der SoFFin prüfe den Antrag der BayernLB für die beantragte Kapitalspritze von 5,4 Milliarden Euro und werde anschließend eine Empfehlung abgeben. Anschließend treffe der Lenkungsausschuss eine Entscheidung.
Nach einem Medienbericht will der Bund die beantragte Summe aus dem Banken-Rettungspaket zum Großteil verweigern. Denn offenbar kommt der Sonderfonds nach Rechtslage nicht für Altlasten der BayernLB auf.
Vielmehr müssten diese vom bereits im Frühjahr zugesicherten Rettungsschirm von Freistaat und Sparkassen über 4,8 Milliarden Euro übernommen werden. Allenfalls sei eine Kapitalspritze denkbar, die die Differenz zwischen den 4,8 Milliarden Euro und dem jetzigen Kapitalbedarf von 6,4 Milliarden Euro decke. Zusätzlich könnte sich die BayernLB dem Bericht zufolge noch aus dem Topf des Bundes für Kreditgarantien bedienen.
Ein Sprecher der BayernLB kündigte weitere Beratungen mit der SoFFin an. Vergangene Woche habe es zunächst ein erstes konstruktives Vorgespräch gegeben. Zudem hatte CSU-Chef Horst Seehofer angekündigt, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Milliardenhilfe zu sprechen.
(ddp)