
Crowdinvesting – die alternative Finanzierung für Startups

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Crowdinvesting – die alternative Finanzierung für Startups
Das Ziel des Crowdinvesting ist es ähnlich wie beim Crowdfunding eine bestimmte Summe innerhalb eines definierten Zeitraums über eine Vielzahl einzelner Investoren zu generieren.
Im Gegensatz zum Crowdfunding erhält der Geldgeber kein Produkt oder eine Dienstleistung sondern erwirbt in der Regel eine stille Beteiligung an einem Startup. Eine solche unterscheidet sich von einer offenen dadurch, dass Investoren keine aktiven Mitsprache- sondern nur Kontrollrechte im Unternehmen ausüben.
Besteht somit derzeit nicht die Gefahr, dass sich Crowdfunding zum Hype entwickelt, und es bald zu einer größeren Enttäuschung kommt, weil nicht jede finanzierte Idee und jedes Startup den hohen Erwartungen stand halten kann?
Robert MacKenzie* - Crowdinvesting-Plattform Innovestment
Die Investition in ein Startup ist ein Wagnis. Das muss jedem Investor klar sein. Bei Innovestment legen wir großen Wert darauf, dass Investoren ausreichend Zeit haben, sich mit dem jeweiligen Startup und Business Plan vertraut zu machen, um selbst die Chancen und Risiken abwägen zu können und eine Zahlungsbereitschaft zu formulieren. Es soll kein Druck entstehen, möglichst schnell zu einem vorgegebenen Preis zu kaufen, bevor alle Anteile vergeben sind.
Andererseits bietet Crowdinvesting auch die Möglichkeit, mit vergleichsweise geringem Aufwand in ein Portfolio an Startups zu investieren, und so das eigene Risiko zu streuen. Diese beiden Punkte sind in Bezug auf die Erwartungshaltung eines Investors nach unserer Meinung essentiell, nämlich eine bewusste Entscheidung und eine gesunde Risikostreuung.
Crowdinvesting ist nichts für schnelle Rendite
Es empfiehlt sich bei der Auswahl auf folgende Kriterien zu achten: Gibt es ein klares und innovatives Alleinstellungsmerkmal? Ist der Finanzplan realistisch? Überzeugt das Team, das hinter dem Startup steckt?
Eine Million Euro mal eben im Netz einsammeln - was die Macher des Stromberg-Filmes vorgemacht haben, hat sich mittlerweile zum festen Finanzierungsmodell für Startups im Internet entwickelt. Und bald schon könnte die Spielwiese für risikofreudige Investoren noch größer werden.
Dass ein Getriebeschaden sein Leben so verändern würde, hätte Nils Mahler nie gedacht. Doch als mitten in Korsika sein Wagen den Geist aufgab, und er zusammen mit seinem späteren Partner Timo Müller Werkstatt, Ersatzwagen und den Rücktransport in die Heimat organisieren musste - und das auf französisch - war die Geschäftsidee geboren: Die Vermittlung professioneller Dolmetscher sofort und unkompliziert ans Telefon.
Doch bis Müllers Plattform Lingoking an den Start gehen konnte, dauerte es. Zwar verschaffte ein Nachbar, der selbst ein Internetunternehmen aufgezogen hatte, den beiden für ihre Plattform Lingoking erstes Startkapital. Doch eine Unternehmensgründung ist teuer. Deshalb besorgten sich die beiden über die Crowdinvesting-Plattform Seedmatch im Februar weitere 100.000 Euro - von insgesamt 142 Investoren.
Dass auch Kleinvieh Mist macht, ist keine Entdeckung des Internetzeitalters. Schon Mozart und Beethoven baten für ihre Kunst Interessenten oft schon im Vorfeld zur Kasse. Und auch die Freiheitsstatue in New York wurde über Spenden der Bevölkerung finanziert.
Dank des Internets erlebt diese Form der Finanzierung nun wieder eine Blüte. Beim sogenannten Crowdfunding sind es dabei vor allem soziale oder künstlerische Projekte, die im Internet um finanzielle Unterstützung werben - selbst Barack Obama setzte im Wahlkampf auf dieses Finanzierungsinstrument. Mittlerweile nutzen aber auch Unternehmen die "peer-to-business"-Finanzierung, wie es neudeutsch heißt, übers Internet.
So sammelte die Kölner Produktionsfirma Brainpool vor einigen Monaten öffentlichkeitswirksam innerhalb einer Woche eine Million Euro für die geplante Kinovariante der Sitcom Stromberg ein - und warb gleich noch Tausende potenzielle Kinobesucher dazu.
Mehr als nur Goodwill
Die Zahl der Plattformen, die Investitionen vermitteln, ist in den vergangenen Monaten rasant gewachsen - und wächst weiter. Und mit ihr die Summen, die über das Netz eingesammelt wurden. Auf bis zu vier Millionen Euro schätzt Karsten Wenzlaff, der am Institut für Kommunikation in sozialen Medien (Ikosom) über crowdfunding forscht, die Summe, die seit 2010 alleine in Deutschland über das Internet eingesammelt wurde. In den USA ist es ein Vielfaches.
Mit der Zunahme der Schwarmplattformen sind auch die Ansprüche der Investoren gestiegen. Können Investoren bei Plattformen wie Inkubato, Pling, Vision bakery oder Mysherpas, Sellaband oder Gamesplant vor allem auf Ideelles und kleinere Anerkennungen wie eine Nennung im Filmabspann, eine handsignierte DVD oder auf Eintrittskarten hoffen, steht bei den sogenannten Crowdinvesting-Portalen wie Seedmatch oder Innovestment ganz klar die Rendite mit im Vordergrund.
Hier kann sich jeder Nutzer zum Teil schon mit Beträgen ab 250 Euro an Startups beteiligen - und auf gute Renditen hoffen. Angelegt wird in der Regel auf fünf bis sieben Jahre, nach deren Ablauf der Geldgeber dann mit einer mehrmonatigen Vorlaufsfrist seine Beteiligung zu Geld machen kann. Bewertet wird das Unternehmen dann in der Regel anhand einer festgelegten Formel, die sich nach Kennzahlen wie Umsatz oder Ebit richtet
Wer investiert, muss durchhalten
Die Plattform selbst lebt von Zahlungen der Startups. Gelingt es diesen, den gewünschten Betrag bei den Schwarminvestoren einzuwerben, zahlen sie dem Betreiber des Internetportals einen Prozentsatz von meist bis zu 10 Prozent der zusammengekommenen Summe. Manchmal wird auch Geld für das Unternehmen fällig, das die Zahlungen abwickelt.
Die Art, wie investiert wird, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Während Seedmatch und Innovest stille Beteiligungen vermitteln, bei denen Invstoren zwar die Möglichkeit haben, den Unternehmen Anregungen zu geben, aber kein tatsächliches Mitspracherecht haben, setzen andere Anbieter auf Genossenschaftsmodelle. Bei diesen können sich Investoren formell als Genossenschaftler an den Unternehmen beteiligen.
Achten aufs Kleingedruckte
Gibt es mehrere Finanzierungsrunden, kann die Art der Beteiligung durchaus einen Unterschied machen. Denn stehen weitere Finanzierungsrunden an, droht den Geldgebern eventuell eine Verwässerung der gehaltenen Anteile und sie können letztlich sogar ganz aus dem Unternehmen gedrängt werden. Dies schließen einige Anbieter derzeit zwar aus. Beim Genossenschaftsmodell gibt es hier aber zumindest ein gewisses Mitspracherecht
Für den Investor macht dies zumindest am Anfang keinen Unterschied: Sie können aufs richtige Pferd oder zumindest die richtige Mischung setzen und - allerdings erst nach mehreren Jahren - eine satte Rendite einstreichen - oder ihren gesamten Einsatz verlieren.
Die Gefahr eines Verlusts ist erheblich: Laut dem Gründungmonitor der KfW ist bereits drei Jahre nach dem Start jedes dritte Startup wieder vom Markt verschwunden. Diese Quote versuchen die Investitionsplattformen zwar durch Auswahl der aussichtsreichsten Kandidaten und einem genauen Blick auf Geschäfts- und Finanzierungsmodalitäten zu senken. Doch ein beträchtliches Risiko bleibt.
Als Altersersorgung ist Crowdinvesting daher ungeeignet, warnt Finanzjurist Markus Fleck von der Verbraucherzentrale NRW. Sie sind eher etwas für Menschen mit Spieltrieb, die Spaß und Interesse an ihren Investments haben, Verluste verschmerzen können und über das nötige Spielgeld verfügen.
Und tatsächlich steht für viele Crowdfunding-Investoren neben der Rendite die Begeisterung für das Investment im Vordergrund. So bieten fast alle Plattformen die Möglichkeit, Kontakt zu den Unternehmen aufzunehmen, in die man investiert hat. Eine Möglichkeit, die viele der technikaffinen und überwiegend männlichen Investoren nutzen.
Und auch die Unternehmen profitieren: Zum einen, weil sie in der schwierigen Startphase teils wertvolle Tipps und Hilfe von ihren Investoren bekommen. Zum andern können sie davon profitieren, dass Anlegetipps in der Netzgemeinde ziemlich schnell die Runde machen. Auch der Gründer von Seedmatch, Jens- Uwe Sauer, sammelte Startkapital für seine Plattform im Internet ein.
Auch wenn der Markt wächst, Geld mit dem Geschäftsmodell verdient - zumindest in Deutschland - wohl noch keiner. Auch für Sedmatch, nach eigenen Angaben derzeit die Nummer eins des noch jungen Crowdinvestmentmarktes in Deutschland, rechnet sich das Geschäft finanziell noch nicht.
Rechtliche Grauzone
Um die für Startups verhältnismäßig teure Entwicklung eines Prospektes zu vermeiden, ist die Investitionssumme derzeit auf 100.000 Euro beschränkt. Zu wenig, um damit richtig Geld zu verdienen.
Um finanziell auf einen grünen Zweig zu kommen, setzen vor allem die renditeorientierten Plattformen daher zunehmend auf größere Volumina, die sie entweder durch mehrere Finanzierungsrunden hintereinander oder durch juristische Kniffe wie beispielsweise über sogenannte paritätische Darlehen durchsetzen.
Letzlich "läuft da viel in einer rechtlichen Grauzone", resümiert Wenzlaff, der über kurz oder lang mit mehr Kontrolle rechnet - sollte der Markt wie erwartet weiter wachsen.
"Das ist die Hochrisiko-Klasse"
Einen noch einmal anderen Weg will die Firma Bergfürst des StudiVZ-Gründers Dennis Bemmannn und des ehemaligen Vorstandsmitglied der Berliner Effektengesellschaft, Gudio Sandler, einschlagen. Sie wollen noch in diesem Herbst einen Online-Marktplatz für Eigenkapitalbeteiligungen schaffen. Dort können Privatleute auch in größerem Umfang in Unternehmen investieren, die sich bereits in der Wachstumsphase befinden und deutlich mehr als 100.000 Euro benötigen.
Anstelle stiller Beteiligungen sollen Investoren hier ab einer Invstitionsuntergrenze von 250 Euro vinkulierte Namensaktien einzelner Unternehmen erwerben können, die sich vom Erwerb an auf der Plattform handeln lassen sollen. Die rechtlichen Verpflichtungen in Form von Prospektpflicht, Hauptversammlungen und Ad-Hoc-Pflicht sind hier ungleich größer als bei der Konkurrenz. Und es sind auch umfangreichere Bafin-Lizenzen nötig, die bsilang beantragt aber noch nicht erteilt sind.
"Wir wollen jedem die Möglichkeit geben, in einem Bereich mitzuspielen, der bislang Venture Capital, und Private Equity vorbehalten war", sagt Zeitler. Entsprechend sieht es allerdings auch bei den Risiken aus. "Wir reden hier über den Fahrersitz", sagt er. "Das ist die Hochrisiko-Klasse."
Voraussetzung für eine Bewerbung um eine Crowdinvesting-Finanzierung sind hier u.a. eine vielversprechende Geschäftsidee mit Wachstumspotential, ein ausführlicher Business- und Finanzierungsplan sowie ein erfolgter oder unmittelbar bevorstehender Markteintritt
Im Gegensatz zum Crowdfunding erhält der Geldgeber kein Produkt oder eine Dienstleistung sondern erwirbt in der Regel eine stille Beteiligung an einem Startup. Eine solche unterscheidet sich von einer offenen dadurch, dass Investoren keine aktiven Mitsprache- sondern nur Kontrollrechte im Unternehmen ausüben.
Besteht somit derzeit nicht die Gefahr, dass sich Crowdfunding zum Hype entwickelt, und es bald zu einer größeren Enttäuschung kommt, weil nicht jede finanzierte Idee und jedes Startup den hohen Erwartungen stand halten kann?
Robert MacKenzie* - Crowdinvesting-Plattform Innovestment
Die Investition in ein Startup ist ein Wagnis. Das muss jedem Investor klar sein. Bei Innovestment legen wir großen Wert darauf, dass Investoren ausreichend Zeit haben, sich mit dem jeweiligen Startup und Business Plan vertraut zu machen, um selbst die Chancen und Risiken abwägen zu können und eine Zahlungsbereitschaft zu formulieren. Es soll kein Druck entstehen, möglichst schnell zu einem vorgegebenen Preis zu kaufen, bevor alle Anteile vergeben sind.
Andererseits bietet Crowdinvesting auch die Möglichkeit, mit vergleichsweise geringem Aufwand in ein Portfolio an Startups zu investieren, und so das eigene Risiko zu streuen. Diese beiden Punkte sind in Bezug auf die Erwartungshaltung eines Investors nach unserer Meinung essentiell, nämlich eine bewusste Entscheidung und eine gesunde Risikostreuung.
Crowdinvesting ist nichts für schnelle Rendite
Es empfiehlt sich bei der Auswahl auf folgende Kriterien zu achten: Gibt es ein klares und innovatives Alleinstellungsmerkmal? Ist der Finanzplan realistisch? Überzeugt das Team, das hinter dem Startup steckt?
Eine Million Euro mal eben im Netz einsammeln - was die Macher des Stromberg-Filmes vorgemacht haben, hat sich mittlerweile zum festen Finanzierungsmodell für Startups im Internet entwickelt. Und bald schon könnte die Spielwiese für risikofreudige Investoren noch größer werden.
Dass ein Getriebeschaden sein Leben so verändern würde, hätte Nils Mahler nie gedacht. Doch als mitten in Korsika sein Wagen den Geist aufgab, und er zusammen mit seinem späteren Partner Timo Müller Werkstatt, Ersatzwagen und den Rücktransport in die Heimat organisieren musste - und das auf französisch - war die Geschäftsidee geboren: Die Vermittlung professioneller Dolmetscher sofort und unkompliziert ans Telefon.
Doch bis Müllers Plattform Lingoking an den Start gehen konnte, dauerte es. Zwar verschaffte ein Nachbar, der selbst ein Internetunternehmen aufgezogen hatte, den beiden für ihre Plattform Lingoking erstes Startkapital. Doch eine Unternehmensgründung ist teuer. Deshalb besorgten sich die beiden über die Crowdinvesting-Plattform Seedmatch im Februar weitere 100.000 Euro - von insgesamt 142 Investoren.
Dass auch Kleinvieh Mist macht, ist keine Entdeckung des Internetzeitalters. Schon Mozart und Beethoven baten für ihre Kunst Interessenten oft schon im Vorfeld zur Kasse. Und auch die Freiheitsstatue in New York wurde über Spenden der Bevölkerung finanziert.
Dank des Internets erlebt diese Form der Finanzierung nun wieder eine Blüte. Beim sogenannten Crowdfunding sind es dabei vor allem soziale oder künstlerische Projekte, die im Internet um finanzielle Unterstützung werben - selbst Barack Obama setzte im Wahlkampf auf dieses Finanzierungsinstrument. Mittlerweile nutzen aber auch Unternehmen die "peer-to-business"-Finanzierung, wie es neudeutsch heißt, übers Internet.
So sammelte die Kölner Produktionsfirma Brainpool vor einigen Monaten öffentlichkeitswirksam innerhalb einer Woche eine Million Euro für die geplante Kinovariante der Sitcom Stromberg ein - und warb gleich noch Tausende potenzielle Kinobesucher dazu.
Mehr als nur Goodwill
Die Zahl der Plattformen, die Investitionen vermitteln, ist in den vergangenen Monaten rasant gewachsen - und wächst weiter. Und mit ihr die Summen, die über das Netz eingesammelt wurden. Auf bis zu vier Millionen Euro schätzt Karsten Wenzlaff, der am Institut für Kommunikation in sozialen Medien (Ikosom) über crowdfunding forscht, die Summe, die seit 2010 alleine in Deutschland über das Internet eingesammelt wurde. In den USA ist es ein Vielfaches.
Mit der Zunahme der Schwarmplattformen sind auch die Ansprüche der Investoren gestiegen. Können Investoren bei Plattformen wie Inkubato, Pling, Vision bakery oder Mysherpas, Sellaband oder Gamesplant vor allem auf Ideelles und kleinere Anerkennungen wie eine Nennung im Filmabspann, eine handsignierte DVD oder auf Eintrittskarten hoffen, steht bei den sogenannten Crowdinvesting-Portalen wie Seedmatch oder Innovestment ganz klar die Rendite mit im Vordergrund.
Hier kann sich jeder Nutzer zum Teil schon mit Beträgen ab 250 Euro an Startups beteiligen - und auf gute Renditen hoffen. Angelegt wird in der Regel auf fünf bis sieben Jahre, nach deren Ablauf der Geldgeber dann mit einer mehrmonatigen Vorlaufsfrist seine Beteiligung zu Geld machen kann. Bewertet wird das Unternehmen dann in der Regel anhand einer festgelegten Formel, die sich nach Kennzahlen wie Umsatz oder Ebit richtet
Wer investiert, muss durchhalten
Die Plattform selbst lebt von Zahlungen der Startups. Gelingt es diesen, den gewünschten Betrag bei den Schwarminvestoren einzuwerben, zahlen sie dem Betreiber des Internetportals einen Prozentsatz von meist bis zu 10 Prozent der zusammengekommenen Summe. Manchmal wird auch Geld für das Unternehmen fällig, das die Zahlungen abwickelt.
Die Art, wie investiert wird, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Während Seedmatch und Innovest stille Beteiligungen vermitteln, bei denen Invstoren zwar die Möglichkeit haben, den Unternehmen Anregungen zu geben, aber kein tatsächliches Mitspracherecht haben, setzen andere Anbieter auf Genossenschaftsmodelle. Bei diesen können sich Investoren formell als Genossenschaftler an den Unternehmen beteiligen.
Achten aufs Kleingedruckte
Gibt es mehrere Finanzierungsrunden, kann die Art der Beteiligung durchaus einen Unterschied machen. Denn stehen weitere Finanzierungsrunden an, droht den Geldgebern eventuell eine Verwässerung der gehaltenen Anteile und sie können letztlich sogar ganz aus dem Unternehmen gedrängt werden. Dies schließen einige Anbieter derzeit zwar aus. Beim Genossenschaftsmodell gibt es hier aber zumindest ein gewisses Mitspracherecht
Für den Investor macht dies zumindest am Anfang keinen Unterschied: Sie können aufs richtige Pferd oder zumindest die richtige Mischung setzen und - allerdings erst nach mehreren Jahren - eine satte Rendite einstreichen - oder ihren gesamten Einsatz verlieren.
Die Gefahr eines Verlusts ist erheblich: Laut dem Gründungmonitor der KfW ist bereits drei Jahre nach dem Start jedes dritte Startup wieder vom Markt verschwunden. Diese Quote versuchen die Investitionsplattformen zwar durch Auswahl der aussichtsreichsten Kandidaten und einem genauen Blick auf Geschäfts- und Finanzierungsmodalitäten zu senken. Doch ein beträchtliches Risiko bleibt.
Als Altersersorgung ist Crowdinvesting daher ungeeignet, warnt Finanzjurist Markus Fleck von der Verbraucherzentrale NRW. Sie sind eher etwas für Menschen mit Spieltrieb, die Spaß und Interesse an ihren Investments haben, Verluste verschmerzen können und über das nötige Spielgeld verfügen.
Und tatsächlich steht für viele Crowdfunding-Investoren neben der Rendite die Begeisterung für das Investment im Vordergrund. So bieten fast alle Plattformen die Möglichkeit, Kontakt zu den Unternehmen aufzunehmen, in die man investiert hat. Eine Möglichkeit, die viele der technikaffinen und überwiegend männlichen Investoren nutzen.
Und auch die Unternehmen profitieren: Zum einen, weil sie in der schwierigen Startphase teils wertvolle Tipps und Hilfe von ihren Investoren bekommen. Zum andern können sie davon profitieren, dass Anlegetipps in der Netzgemeinde ziemlich schnell die Runde machen. Auch der Gründer von Seedmatch, Jens- Uwe Sauer, sammelte Startkapital für seine Plattform im Internet ein.
Auch wenn der Markt wächst, Geld mit dem Geschäftsmodell verdient - zumindest in Deutschland - wohl noch keiner. Auch für Sedmatch, nach eigenen Angaben derzeit die Nummer eins des noch jungen Crowdinvestmentmarktes in Deutschland, rechnet sich das Geschäft finanziell noch nicht.
Rechtliche Grauzone
Um die für Startups verhältnismäßig teure Entwicklung eines Prospektes zu vermeiden, ist die Investitionssumme derzeit auf 100.000 Euro beschränkt. Zu wenig, um damit richtig Geld zu verdienen.
Um finanziell auf einen grünen Zweig zu kommen, setzen vor allem die renditeorientierten Plattformen daher zunehmend auf größere Volumina, die sie entweder durch mehrere Finanzierungsrunden hintereinander oder durch juristische Kniffe wie beispielsweise über sogenannte paritätische Darlehen durchsetzen.
Letzlich "läuft da viel in einer rechtlichen Grauzone", resümiert Wenzlaff, der über kurz oder lang mit mehr Kontrolle rechnet - sollte der Markt wie erwartet weiter wachsen.
"Das ist die Hochrisiko-Klasse"
Einen noch einmal anderen Weg will die Firma Bergfürst des StudiVZ-Gründers Dennis Bemmannn und des ehemaligen Vorstandsmitglied der Berliner Effektengesellschaft, Gudio Sandler, einschlagen. Sie wollen noch in diesem Herbst einen Online-Marktplatz für Eigenkapitalbeteiligungen schaffen. Dort können Privatleute auch in größerem Umfang in Unternehmen investieren, die sich bereits in der Wachstumsphase befinden und deutlich mehr als 100.000 Euro benötigen.
Anstelle stiller Beteiligungen sollen Investoren hier ab einer Invstitionsuntergrenze von 250 Euro vinkulierte Namensaktien einzelner Unternehmen erwerben können, die sich vom Erwerb an auf der Plattform handeln lassen sollen. Die rechtlichen Verpflichtungen in Form von Prospektpflicht, Hauptversammlungen und Ad-Hoc-Pflicht sind hier ungleich größer als bei der Konkurrenz. Und es sind auch umfangreichere Bafin-Lizenzen nötig, die bsilang beantragt aber noch nicht erteilt sind.
"Wir wollen jedem die Möglichkeit geben, in einem Bereich mitzuspielen, der bislang Venture Capital, und Private Equity vorbehalten war", sagt Zeitler. Entsprechend sieht es allerdings auch bei den Risiken aus. "Wir reden hier über den Fahrersitz", sagt er. "Das ist die Hochrisiko-Klasse."
Voraussetzung für eine Bewerbung um eine Crowdinvesting-Finanzierung sind hier u.a. eine vielversprechende Geschäftsidee mit Wachstumspotential, ein ausführlicher Business- und Finanzierungsplan sowie ein erfolgter oder unmittelbar bevorstehender Markteintritt
Unternehmensfinanzierung per Crowdinvesting.
Exklusives Interview von Crowdinvestor24 mit der Crowdinvesting Plattform Companisto GmbH
Crowdinvestor24, das eMagazin rund um das Thema Crowdinvesting für junge Startup Unternehmen, veröffentlicht heute ein exklusives Interview mit Tamo Zwinge von der Companisto GmbH.
Die Companisto GmbH ist eine Crowdinvesting Plattform und hat sich selber über die eigene Plattform per Crowdinvesting erfolgreich finanziert.
Crowdinvesting bietet die Möglichkeit sich mit einem geringen Einsatz direkt an einem jungen Startup Unternehmen beteiligen zu können. Dadurch partizipiert der Investor mit seinem Anteil an der möglichen Wertsteigerung und Gewinnen des Unternehmens. Zahlreiche Crowdinvesting Plattformen bieten für Investoren den direkten Zugang zu den Startup Unternehmen. Über die Plattformen erhält der Investor Informationen zu den Geschäftsmodellen und Businessplänen der Startups und kann über die Plattformen direkt investieren.
Gerade für junge innovative Startup Unternehmen bietet Crowdinvesting eine neue moderne Möglichkeit sich für Kapitalgeber zu öffnen. Durch die geringen Mindestbeteiligungen erhält das zu finanzierende Startup nicht nur die notwendigen Mittel um weiter wachsen zu können, sondern hat gleichzeitig die "Crowd" als Multiplikator hinter sich.
Tamo Zwinge schildert sehr ausführlich die eigenen Erfahrungen, nimmt Stellung zum Geschäftsmodell und die weiteren Ziele von Companisto.
Mit Companisto und Doxter stehen die ersten beiden Investmentangebote kurz vor Auktionsende. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Premiere?
Extrem zufrieden! Keine Crowdinvesting-Plattform konnte so kurz nach dem Start so viel Umsatz generieren wie Companisto. Wir sind jetzt zwei Monate online und haben über 162.000 € Umsatz gemacht und das, obwohl wir bis zum Launch im absoluten Stealth Modus verharrten. Niemand wusste, dass wir kommen.
An keinem anderen Startup in Deutschland sind so viele Leute beteiligt wie bei uns. Momentan haben sich 430 Investoren - wir nennen sie Companisten - mit über 93.000 € an Companisto beteiligt. An doxter haben sich bereits 307 Companisten mit über 68.000 € beteiligt. Die Spanne der Investments reicht dabei von 4 € bis 5.000 €.
Wann und in welche Branche besteht die nächste Möglichkeit in ein Startup auf ihrer Plattform zu investieren?
Wir werden sehr bald neue Startups auf www.companisto.de präsentieren. Die Startups werden dabei aus verschiedenen Branchen kommen. Wir sind auf keine bestimmte Branche beschränkt. Für Companisto eignen sich alle Startups, deren Geschäftsidee leicht nachzuvollziehen ist und die Menschen begeistern kann.
Mit einer Mindestbeteiligung ab 4 Euro pro Anteil setzen Sie einen Maßstab im Markt. Warum haben Sie die Hürde so niedrig angesetzt? Ist dies überhaupt noch wirtschaftlich, denn dies bedeutet doch einen enormen Verwaltungsaufwand?
Man muss sich zunächst bewusst machen, dass für die Startups und die Investoren letztlich der Erfolg des Startups entscheidend ist. Die Erfolgschancen für Startups steigen ganz erheblich, wenn man viele Personen und nicht nur einige wenige beteiligt. Denn jeder Investor ist gleichzeitig ein wertvoller Multiplikator und wird nicht nur häufig Kunde des Startups, sondern berichtet auch in seinem Freundes- und Familienkreis von „seinem“ Startup.
Gerade junge und webaffine Leute sind sehr häufig ganz besonders starke Multiplikatoren, da sie mit den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter sehr vertraut sind und diese stark nutzen. Aus Startup- und Investorensicht möchte man diese sehr starken Multiplikatoren natürlich an Bord haben. Viele dieser jungen Leute würde man jedoch mit einer hohen Mindestinvestitionssumme von z.B. 250 € oder sogar 1.000 € von einem Crowdinvesting ausschließen.
Wir haben uns daher sehr bewusst dafür entschieden, keine Mindestinvestitionsumme zu verlangen, weil absolut jeder in gute Ideen investieren können soll – und zwar von Anfang an. Gerade für junge Leute kann Companisto der erste Zugang zum Unternehmertum werden, wir können zu einer neuen Anlegerkultur beitragen.
Für die Startups entsteht durch die Vielzahl der Investoren kein Verwaltungsaufwand, denn als einzige Crowdinvesting-Plattform bündelt Companisto die Beteiligungen der Investoren. Das Startup selbst hat daher nur einen Beteiligten, nämlich Companisto. Die Companisten sind durch Verträge mit Companisto unterbeteiligt.
Damit bleiben bei Companisto crowdfinanzierte Startups auch für Anschlussfinanzierungen durch Venture Capital-Gesellschaften attraktiv. Hätte jeder Investor – wie bei anderen Crowdinvesting Plattformen – einen eigenen stillen Beteiligungsvertrag, wäre das Startup für Anschlussfinanzierungen durch VCs nicht mehr attraktiv: Denn VCs investieren nicht in Startups mit einer Vielzahl von Beteiligten.
Der Verwaltungsaufwand für Companisto ist ebenfalls sehr begrenzt. Für uns macht es vom Aufwand keinen Unterschied, ob sich 2 oder 20.000 Personen beteiligen. Dies ist schließlich Teil unseres Kerngeschäfts, sodass wir die entsprechenden Abläufe vollautomatisiert haben.
In dem noch sehr jungen Segment Crowdinvesting werden bis zum Jahresende schon bis zu 15 Plattformen ihre Geschäftsmodelle anbieten. Wie sehen Sie die Marktentwicklung für die kommenden zwei Jahre und was macht Sie zuversichtlich sich in diesem Umfeld durchzusetzen?
Ja, es gibt einen regelrechten Boom der Plattformen. Für Startups in der absoluten Frühphase ist Crowdinvesting ungemein attraktiv, wir merken das ja auch an ihrer Nachfrage, sich über Companisto finanzieren zu lassen. Aller Voraussicht nach wird die Nachfrage der Startups noch stark zunehmen, quantifizieren lässt sich das allerdings nicht.
Entscheidend für den Erfolg der einzelnen Crowdinvesting-Anbieter wird jedoch letztlich die rechtliche Ausgestaltung des Beteiligungsmodells sein. Die Frage wird immer sein: Was bekommen Investoren für Ihr Geld und sind Anschlussfinanzierungen durch VCs möglich?
Bei fast allen Crowdinvesting-Anbietern erhalten die Investoren eine Gewinnbeteiligung. Entscheidend ist jedoch, dass Investoren auch bei einem Unternehmensverkauf (Exit) beteiligt werden. Dies ist bei vielen Crowdinvesting-Plattformen nicht der Fall. Ein professioneller Investor möchte immer auch an Erlösen aus einem Unternehmensverkauf beteiligt werden. Es gibt keinen Grund, Mikroinvestoren anders zu behandeln. Als erste Crowdinvesting-Plattform hat Companisto daher sein Modell auf eine Beteiligung der Investoren am Exit optimiert.
Die Erstellung professioneller Beteiligungsmodelle, deren ständige Weiterentwicklung und die Abstimmung auf Anschlussfinanzierungen erfordert, dass die Crowdinvesting-Anbieter ihre Kernkompetenz im rechtlichen Bereich haben. Hier sind wir sehr gut aufgestellt. David Rhotert ist Rechtsanwalt und hat sich auf die Beratung von Startups spezialisiert. Ich, Tamo Zwinge, war mehrere Jahre Rechtsanwalt in der internationalen Großkanzlei CMS Hasche Sigle im Bereich Gesellschaftsrecht, Unternehmenstransaktionen und Private Clients. CMS Hasche Sigle ist eine der führenden wirtschaftsberatenden Anwaltssozietäten. Mehr als 600 Anwälte sind in neun wichtigen deutschen Wirtschaftszentren sowie in Brüssel, Moskau und Shanghai für ihre Mandanten tätig. Ich bin zugelassener Rechtsanwalt in Berlin, habe juristische Universitätsabschlüsse in Deutschland und Neuseeland erworben und international zu Corporate Governance-Themen veröffentlicht.
Welche persönlichen Ziele hat Companisto für 2012 und 2013?
Wir wollen Crowdinvesting so bekannt machen, dass wir einen Unterschied ausmachen können für die Startups. Wenn wir dazu beitragen können, dass junge Gründer ihre Ideen umsetzen können, Arbeitsplätze geschaffen werden und insgesamt der Unternehmergeist bei jungen Leuten geweckt wird, ist viel erreicht. Im Oktober 2012 wird unsere Geburtsstadt 775 Jahre alt und wir werden einiges dafür tun, dass man weiterhin über den Startup-Hot Spot Berlin sprechen wird. Natürlich beschränkt sich dieses Vorhaben nicht auf 2012.
Welche Erfahrungen hat das Management von Companisto mit Crowdfunding bzw. Crowdinvesting?
Die Erfahrungen die man für Crowdinvesting mitbringen muss, sind Erfahrungen im Bereich Entrepreneurship und rechtliches Know How.
Wir, David Rhotert und Tamo Zwinge, haben bereits im Jahr 2001 unser erstes Startup „partycard“ gegründet und es gemeinsam erfolgreich bis zum Beteiligungsverkauf im Jahre 2005 geleitet. Die Herausforderungen und Schwierigkeiten junger Gründer kennen wir daher er aus eigener Erfahrung.
Das für erfolgreiches Crowdinvesting erforderliche rechtliche Know How stammt aus unseren Erfahrungen als Rechtsanwälte.
Exklusives Interview von Crowdinvestor24 mit der Crowdinvesting Plattform Companisto GmbH
Crowdinvestor24, das eMagazin rund um das Thema Crowdinvesting für junge Startup Unternehmen, veröffentlicht heute ein exklusives Interview mit Tamo Zwinge von der Companisto GmbH.
Die Companisto GmbH ist eine Crowdinvesting Plattform und hat sich selber über die eigene Plattform per Crowdinvesting erfolgreich finanziert.
Crowdinvesting bietet die Möglichkeit sich mit einem geringen Einsatz direkt an einem jungen Startup Unternehmen beteiligen zu können. Dadurch partizipiert der Investor mit seinem Anteil an der möglichen Wertsteigerung und Gewinnen des Unternehmens. Zahlreiche Crowdinvesting Plattformen bieten für Investoren den direkten Zugang zu den Startup Unternehmen. Über die Plattformen erhält der Investor Informationen zu den Geschäftsmodellen und Businessplänen der Startups und kann über die Plattformen direkt investieren.
Gerade für junge innovative Startup Unternehmen bietet Crowdinvesting eine neue moderne Möglichkeit sich für Kapitalgeber zu öffnen. Durch die geringen Mindestbeteiligungen erhält das zu finanzierende Startup nicht nur die notwendigen Mittel um weiter wachsen zu können, sondern hat gleichzeitig die "Crowd" als Multiplikator hinter sich.
Tamo Zwinge schildert sehr ausführlich die eigenen Erfahrungen, nimmt Stellung zum Geschäftsmodell und die weiteren Ziele von Companisto.
Mit Companisto und Doxter stehen die ersten beiden Investmentangebote kurz vor Auktionsende. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Premiere?
Extrem zufrieden! Keine Crowdinvesting-Plattform konnte so kurz nach dem Start so viel Umsatz generieren wie Companisto. Wir sind jetzt zwei Monate online und haben über 162.000 € Umsatz gemacht und das, obwohl wir bis zum Launch im absoluten Stealth Modus verharrten. Niemand wusste, dass wir kommen.
An keinem anderen Startup in Deutschland sind so viele Leute beteiligt wie bei uns. Momentan haben sich 430 Investoren - wir nennen sie Companisten - mit über 93.000 € an Companisto beteiligt. An doxter haben sich bereits 307 Companisten mit über 68.000 € beteiligt. Die Spanne der Investments reicht dabei von 4 € bis 5.000 €.
Wann und in welche Branche besteht die nächste Möglichkeit in ein Startup auf ihrer Plattform zu investieren?
Wir werden sehr bald neue Startups auf www.companisto.de präsentieren. Die Startups werden dabei aus verschiedenen Branchen kommen. Wir sind auf keine bestimmte Branche beschränkt. Für Companisto eignen sich alle Startups, deren Geschäftsidee leicht nachzuvollziehen ist und die Menschen begeistern kann.
Mit einer Mindestbeteiligung ab 4 Euro pro Anteil setzen Sie einen Maßstab im Markt. Warum haben Sie die Hürde so niedrig angesetzt? Ist dies überhaupt noch wirtschaftlich, denn dies bedeutet doch einen enormen Verwaltungsaufwand?
Man muss sich zunächst bewusst machen, dass für die Startups und die Investoren letztlich der Erfolg des Startups entscheidend ist. Die Erfolgschancen für Startups steigen ganz erheblich, wenn man viele Personen und nicht nur einige wenige beteiligt. Denn jeder Investor ist gleichzeitig ein wertvoller Multiplikator und wird nicht nur häufig Kunde des Startups, sondern berichtet auch in seinem Freundes- und Familienkreis von „seinem“ Startup.
Gerade junge und webaffine Leute sind sehr häufig ganz besonders starke Multiplikatoren, da sie mit den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter sehr vertraut sind und diese stark nutzen. Aus Startup- und Investorensicht möchte man diese sehr starken Multiplikatoren natürlich an Bord haben. Viele dieser jungen Leute würde man jedoch mit einer hohen Mindestinvestitionssumme von z.B. 250 € oder sogar 1.000 € von einem Crowdinvesting ausschließen.
Wir haben uns daher sehr bewusst dafür entschieden, keine Mindestinvestitionsumme zu verlangen, weil absolut jeder in gute Ideen investieren können soll – und zwar von Anfang an. Gerade für junge Leute kann Companisto der erste Zugang zum Unternehmertum werden, wir können zu einer neuen Anlegerkultur beitragen.
Für die Startups entsteht durch die Vielzahl der Investoren kein Verwaltungsaufwand, denn als einzige Crowdinvesting-Plattform bündelt Companisto die Beteiligungen der Investoren. Das Startup selbst hat daher nur einen Beteiligten, nämlich Companisto. Die Companisten sind durch Verträge mit Companisto unterbeteiligt.
Damit bleiben bei Companisto crowdfinanzierte Startups auch für Anschlussfinanzierungen durch Venture Capital-Gesellschaften attraktiv. Hätte jeder Investor – wie bei anderen Crowdinvesting Plattformen – einen eigenen stillen Beteiligungsvertrag, wäre das Startup für Anschlussfinanzierungen durch VCs nicht mehr attraktiv: Denn VCs investieren nicht in Startups mit einer Vielzahl von Beteiligten.
Der Verwaltungsaufwand für Companisto ist ebenfalls sehr begrenzt. Für uns macht es vom Aufwand keinen Unterschied, ob sich 2 oder 20.000 Personen beteiligen. Dies ist schließlich Teil unseres Kerngeschäfts, sodass wir die entsprechenden Abläufe vollautomatisiert haben.
In dem noch sehr jungen Segment Crowdinvesting werden bis zum Jahresende schon bis zu 15 Plattformen ihre Geschäftsmodelle anbieten. Wie sehen Sie die Marktentwicklung für die kommenden zwei Jahre und was macht Sie zuversichtlich sich in diesem Umfeld durchzusetzen?
Ja, es gibt einen regelrechten Boom der Plattformen. Für Startups in der absoluten Frühphase ist Crowdinvesting ungemein attraktiv, wir merken das ja auch an ihrer Nachfrage, sich über Companisto finanzieren zu lassen. Aller Voraussicht nach wird die Nachfrage der Startups noch stark zunehmen, quantifizieren lässt sich das allerdings nicht.
Entscheidend für den Erfolg der einzelnen Crowdinvesting-Anbieter wird jedoch letztlich die rechtliche Ausgestaltung des Beteiligungsmodells sein. Die Frage wird immer sein: Was bekommen Investoren für Ihr Geld und sind Anschlussfinanzierungen durch VCs möglich?
Bei fast allen Crowdinvesting-Anbietern erhalten die Investoren eine Gewinnbeteiligung. Entscheidend ist jedoch, dass Investoren auch bei einem Unternehmensverkauf (Exit) beteiligt werden. Dies ist bei vielen Crowdinvesting-Plattformen nicht der Fall. Ein professioneller Investor möchte immer auch an Erlösen aus einem Unternehmensverkauf beteiligt werden. Es gibt keinen Grund, Mikroinvestoren anders zu behandeln. Als erste Crowdinvesting-Plattform hat Companisto daher sein Modell auf eine Beteiligung der Investoren am Exit optimiert.
Die Erstellung professioneller Beteiligungsmodelle, deren ständige Weiterentwicklung und die Abstimmung auf Anschlussfinanzierungen erfordert, dass die Crowdinvesting-Anbieter ihre Kernkompetenz im rechtlichen Bereich haben. Hier sind wir sehr gut aufgestellt. David Rhotert ist Rechtsanwalt und hat sich auf die Beratung von Startups spezialisiert. Ich, Tamo Zwinge, war mehrere Jahre Rechtsanwalt in der internationalen Großkanzlei CMS Hasche Sigle im Bereich Gesellschaftsrecht, Unternehmenstransaktionen und Private Clients. CMS Hasche Sigle ist eine der führenden wirtschaftsberatenden Anwaltssozietäten. Mehr als 600 Anwälte sind in neun wichtigen deutschen Wirtschaftszentren sowie in Brüssel, Moskau und Shanghai für ihre Mandanten tätig. Ich bin zugelassener Rechtsanwalt in Berlin, habe juristische Universitätsabschlüsse in Deutschland und Neuseeland erworben und international zu Corporate Governance-Themen veröffentlicht.
Welche persönlichen Ziele hat Companisto für 2012 und 2013?
Wir wollen Crowdinvesting so bekannt machen, dass wir einen Unterschied ausmachen können für die Startups. Wenn wir dazu beitragen können, dass junge Gründer ihre Ideen umsetzen können, Arbeitsplätze geschaffen werden und insgesamt der Unternehmergeist bei jungen Leuten geweckt wird, ist viel erreicht. Im Oktober 2012 wird unsere Geburtsstadt 775 Jahre alt und wir werden einiges dafür tun, dass man weiterhin über den Startup-Hot Spot Berlin sprechen wird. Natürlich beschränkt sich dieses Vorhaben nicht auf 2012.
Welche Erfahrungen hat das Management von Companisto mit Crowdfunding bzw. Crowdinvesting?
Die Erfahrungen die man für Crowdinvesting mitbringen muss, sind Erfahrungen im Bereich Entrepreneurship und rechtliches Know How.
Wir, David Rhotert und Tamo Zwinge, haben bereits im Jahr 2001 unser erstes Startup „partycard“ gegründet und es gemeinsam erfolgreich bis zum Beteiligungsverkauf im Jahre 2005 geleitet. Die Herausforderungen und Schwierigkeiten junger Gründer kennen wir daher er aus eigener Erfahrung.
Das für erfolgreiches Crowdinvesting erforderliche rechtliche Know How stammt aus unseren Erfahrungen als Rechtsanwälte.
Eine Bedrohung für den Finanzvertrieb?
Von der Finanzdienstleistungsbranche eher unbemerkt wächst im Internet eine Konkurrenz, die möglicherweise gefährlich werden könnte. Die Rede ist von Crowdinvesting. Es handelt sich dabei um eine junge Finanzierungsform, bei der sich viele Einzelpersonen mit geringen Geldbeträgen über das Netz an jungen Unternehmen beteiligen können. Vorläufer ist das Crowdfunding, eine eher projektbezogene Finanzierungsmöglichkeit.
Im Vorjahr ist mit 1000x1000.at die erste österreichische Handelsplattform für Crowdinvesting online gegangen, über die Anleger ab einem Betrag von 250 Euro Genussscheine an Start-ups erwerben können. Fachleute halten es für nicht unwahrscheinlich, dass sich hier in den nächsten Jahren ein riesiger Markt entwickelt, der auch die Finanzdienstleistungsbranche ein Stück weit revolutionieren könnte.
Wie stehen Sie zu dem Thema?
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Im Vorjahr ist mit 1000x1000.at die erste österreichische Handelsplattform für Crowdinvesting online gegangen, über die Anleger ab einem Betrag von 250 Euro Genussscheine an Start-ups erwerben können. Fachleute halten es für nicht unwahrscheinlich, dass sich hier in den nächsten Jahren ein riesiger Markt entwickelt, der auch die Finanzdienstleistungsbranche ein Stück weit revolutionieren könnte.
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Lohnt sich das Crowdinvesting für private Investoren überhaupt?
Meldungen über Start-ups, die jüngst Insolvenz anmelden mussten, häufen sich. Mit foodieSquare hat jetzt ein weiteres über Crowdinvesting finanziertes Start-up Insolvenz anmelden müssen.
Allen Zweiflern zum Trotz: Crowdinvesting boomt, und das zu Recht. Denn das Konzept lohnt an sich für beide Seiten. Junge, innovative Unternehmen verschaffen sich über das Internet Eigenkapital und haben aufgrund der Menge an begeisterten Investoren zugleich ein Indiz dafür, dass es für ihre Geschäftsidee einen Markt gibt. Anleger haben im Gegenzug nicht nur die Aussicht auf Rendite, sondern zudem die Chance, Teil einer Erfolgsstory zu werden.
Rechtslage ist unklar
Die Rechtslage in Deutschland hat mit dem Boom des Crowdfunding allerdings nicht Schritt gehalten: Eindeutige Vorgaben und damit auch Rechtssicherheit fehlen bislang. Plattformen sind zum Beispiel nicht verpflichtet, die Angaben und Prognosen der Start-ups inhaltlich zu prüfen oder detailliert über die Risiken aufzuklären.
So hilft es derzeit nur, dass die Investoren im Vorfeld ihrer Investmententscheidung ihrerseits genau prüfen, ob Kontrollmechanismen und besondere Reporting-Pflichten existieren, die das natürliche Informationsdefizit der Mikroinvestoren ausgleichen. Ein vertiefter Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Plattformbetreibers ist daher – neben einer vertieften Lektüre des Business Plans des Start-ups – unbedingt zu empfehlen.
Totalverlust ist möglich
Einem jungen Unternehmen Geld zu geben ist ein Risikoinvestment. Das heißt, es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes – eine Tatsache, die professionellen Investoren geläufig ist, aber von Privatinvestoren gerne verdrängt wird. Hinzu kommt, dass sich das Risiko eines Verlustes nur mit detaillierten Branchenkenntnissen angemessen beurteilen lässt. Über dieses Wissen verfügen Privatinvestoren in aller Regel nicht. Stattdessen lassen sie sich unter Umständen vom medialen Hype um Start-ups und einzelne Big Deals blenden.
Besser wäre es, von professionellen Investoren zu lernen: Sie diversifizieren ihre Investments immer über einen Portfolio-Mix von mehreren Start-ups und kalkulieren ein, dass nur ein Projekt die Verluste, die die übrigen unter dem Strich einfahren, am Ende überkompensiert. Wer also 1.000 Euro investieren möchte, sollte diese Summe besser auf zwei oder noch mehr Start-ups aufteilen, als alles auf eine Karte zu setzen. Auch sollten private Investoren nur so viel Geld einbringen, wie sie als Totalverlust verschmerzen können.
Für viele private Geldgeber ist im Nachhinein auch die Erkenntnis überraschend, dass sie beim Crowdfunding in aller Regel nur in Form von stillen Beteiligungen oder nachrangigen Darlehen am Unternehmen partizipieren. Zu klassischen Gesellschaftern des Unternehmens, dem sie Eigenkapital zuführen, werden sie in keinem Fall.
Das heißt, sie sind nicht in der Position, eigene Vorstellungen und Wünsche, wie in Beteiligungsverhandlungen üblich, mit dem Gegenüber auszuhandeln. Unter Umständen sind sie sogar nur über eine extra zwischengeschaltete Projektgesellschaft an dem Start-up beteiligt. Ob das der Fall ist, ist meist den von der Plattform vorgegebenen Vertragsbedingungen zu entnehmen. Ändern lassen sich diese allerdings nicht – entweder sie werden akzeptiert oder das Investment kommt gar nicht erst zustande.
Nicht erst hinterher schlau
Statt also blind Geld in eine „große Idee“ zu stecken, müssen private Investoren zunächst einmal Zeit investieren: Sie sollten unbedingt darauf achten, ob die wirtschaftlichen Prognosen des Start-ups realistisch sind und ob bei der Projektbeschreibung neben allen ambitionierten Prognosen auch Schwächen und Risiken (Stichwort: SWOT-Analyse) aufgezeigt werden.
Dabei ist hilfreich, wenn die Plattform über einen Blog verfügt, auf dem sich User bereits im Vorfeld ihres Investments über die Validität, also die Belastbarkeit der Angaben, austauschen können. Hilfreich ist auch der Blick darauf, wie transparent und ehrlich die Plattform das Thema „Scheitern von Unternehmen“ angeht.
Manchen der über Crowdinvesting finanzierten Unternehmen wird auch in Zukunft der Gang zum Insolvenzgericht nicht erspart bleiben. Pleiten gehören zum Wirtschaftsleben nun einmal dazu. Wichtig ist, dass sich jeder private Investor dies bei allen großartigen Chancen vor Augen führt und sein Geld in bewusster Kenntnis der Risiken investiert. Dann bleibt Crowdinvesting, was es ist: zur Altersvorsorge sicherlich ungeeignet, jedoch ein innovatives Produkt des Web 2.0 mit jeder Menge Möglichkeiten und Potential.
Dr. Christopher Hahn
Wirtschaftskanzlei Luther
Meldungen über Start-ups, die jüngst Insolvenz anmelden mussten, häufen sich. Mit foodieSquare hat jetzt ein weiteres über Crowdinvesting finanziertes Start-up Insolvenz anmelden müssen.
Allen Zweiflern zum Trotz: Crowdinvesting boomt, und das zu Recht. Denn das Konzept lohnt an sich für beide Seiten. Junge, innovative Unternehmen verschaffen sich über das Internet Eigenkapital und haben aufgrund der Menge an begeisterten Investoren zugleich ein Indiz dafür, dass es für ihre Geschäftsidee einen Markt gibt. Anleger haben im Gegenzug nicht nur die Aussicht auf Rendite, sondern zudem die Chance, Teil einer Erfolgsstory zu werden.
Rechtslage ist unklar
Die Rechtslage in Deutschland hat mit dem Boom des Crowdfunding allerdings nicht Schritt gehalten: Eindeutige Vorgaben und damit auch Rechtssicherheit fehlen bislang. Plattformen sind zum Beispiel nicht verpflichtet, die Angaben und Prognosen der Start-ups inhaltlich zu prüfen oder detailliert über die Risiken aufzuklären.
So hilft es derzeit nur, dass die Investoren im Vorfeld ihrer Investmententscheidung ihrerseits genau prüfen, ob Kontrollmechanismen und besondere Reporting-Pflichten existieren, die das natürliche Informationsdefizit der Mikroinvestoren ausgleichen. Ein vertiefter Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Plattformbetreibers ist daher – neben einer vertieften Lektüre des Business Plans des Start-ups – unbedingt zu empfehlen.
Totalverlust ist möglich
Einem jungen Unternehmen Geld zu geben ist ein Risikoinvestment. Das heißt, es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes – eine Tatsache, die professionellen Investoren geläufig ist, aber von Privatinvestoren gerne verdrängt wird. Hinzu kommt, dass sich das Risiko eines Verlustes nur mit detaillierten Branchenkenntnissen angemessen beurteilen lässt. Über dieses Wissen verfügen Privatinvestoren in aller Regel nicht. Stattdessen lassen sie sich unter Umständen vom medialen Hype um Start-ups und einzelne Big Deals blenden.
Besser wäre es, von professionellen Investoren zu lernen: Sie diversifizieren ihre Investments immer über einen Portfolio-Mix von mehreren Start-ups und kalkulieren ein, dass nur ein Projekt die Verluste, die die übrigen unter dem Strich einfahren, am Ende überkompensiert. Wer also 1.000 Euro investieren möchte, sollte diese Summe besser auf zwei oder noch mehr Start-ups aufteilen, als alles auf eine Karte zu setzen. Auch sollten private Investoren nur so viel Geld einbringen, wie sie als Totalverlust verschmerzen können.
Für viele private Geldgeber ist im Nachhinein auch die Erkenntnis überraschend, dass sie beim Crowdfunding in aller Regel nur in Form von stillen Beteiligungen oder nachrangigen Darlehen am Unternehmen partizipieren. Zu klassischen Gesellschaftern des Unternehmens, dem sie Eigenkapital zuführen, werden sie in keinem Fall.
Das heißt, sie sind nicht in der Position, eigene Vorstellungen und Wünsche, wie in Beteiligungsverhandlungen üblich, mit dem Gegenüber auszuhandeln. Unter Umständen sind sie sogar nur über eine extra zwischengeschaltete Projektgesellschaft an dem Start-up beteiligt. Ob das der Fall ist, ist meist den von der Plattform vorgegebenen Vertragsbedingungen zu entnehmen. Ändern lassen sich diese allerdings nicht – entweder sie werden akzeptiert oder das Investment kommt gar nicht erst zustande.
Nicht erst hinterher schlau
Statt also blind Geld in eine „große Idee“ zu stecken, müssen private Investoren zunächst einmal Zeit investieren: Sie sollten unbedingt darauf achten, ob die wirtschaftlichen Prognosen des Start-ups realistisch sind und ob bei der Projektbeschreibung neben allen ambitionierten Prognosen auch Schwächen und Risiken (Stichwort: SWOT-Analyse) aufgezeigt werden.
Dabei ist hilfreich, wenn die Plattform über einen Blog verfügt, auf dem sich User bereits im Vorfeld ihres Investments über die Validität, also die Belastbarkeit der Angaben, austauschen können. Hilfreich ist auch der Blick darauf, wie transparent und ehrlich die Plattform das Thema „Scheitern von Unternehmen“ angeht.
Manchen der über Crowdinvesting finanzierten Unternehmen wird auch in Zukunft der Gang zum Insolvenzgericht nicht erspart bleiben. Pleiten gehören zum Wirtschaftsleben nun einmal dazu. Wichtig ist, dass sich jeder private Investor dies bei allen großartigen Chancen vor Augen führt und sein Geld in bewusster Kenntnis der Risiken investiert. Dann bleibt Crowdinvesting, was es ist: zur Altersvorsorge sicherlich ungeeignet, jedoch ein innovatives Produkt des Web 2.0 mit jeder Menge Möglichkeiten und Potential.
Dr. Christopher Hahn
Wirtschaftskanzlei Luther
