
Bitcoin (BTC) - die neue digitale Währung

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Bitcoin (BTC) - die neue digitale Währung
Bekommen Dollar und Euro bald Konkurrenz?
Ein Hacker hat eine neue Währung erschaffen: Bitcoins. Eine echte Alternative oder doch nur ein Fluchtvehikel für Schwarzgeld und Steuerflüchtlinge?
Neue Entwicklungen setzen sich immer dann durch, wenn deren Zeit gekommen ist. Die Zeit ist dann gekommen, wenn ein bestehendes System das Vertrauen verliert oder sich schlichtweg als das schwächere, anfälligere System erweist. Es kann keine zwei Meinungen über den Gesundheitszustand unseres aktuellen Geld- und Kreditsystems geben. Noch wird ein System wie Bitcoin von den Währungshütern nur unterschwellig registriert. Das Kennzeichen einer jeglichen Revolution ist die kritische Masse.
Wenn nun eine digitale Währung wie Bitcoin den Bereich einer kritischen Masse zu erreichen droht, müssten sich die Zentralbanken für eine Strategie entscheiden. Die eine wäre die „Syrien-Strategie” (Bitcoin-Verbot und Bestrafung der Bitcoin-Nutzer). Die zweite wäre die „Saudi-Arabien-Strategie” (mehr Geld drucken).
Die „Ägypten-Strategie“ wäre der dritte Weg: Man lässt die Dinge laufen, bis sich eine Währung wie Bitcoin zu einem nicht mehr wegzudenkenden Zahlungsmittel entwickelt hat: Die kritische Masse wäre erreicht. Bitcoin würde parallel zum Dollar und zum Euro existieren. Mit dem Fortschreiten der Schuldenkrise würde das Vertrauen in Dollar, Yen und Euro fallen, das in Bitcoin mutmaßlich steigen. Die Folge wäre eine weitere Aufwertung von Bitcoin. Irgendwann würden Euro und Dollar – ähnlich wie der „Netscape Navigator“ nicht mehr benutzt werden.
Während man im Februar für eine Bitcoin nur einen US-Dollar zahlen musste, waren es Anfang Juni bereits 7,5 Dollar
Ursprünglich konnte man Bitcoins erwerben, indem man seinen Computer zum Berechnen komplexer Programme freigab. Inzwischen hat sich aber ein eigener Markt rund um das Computer-Geld entwickelt.
Denn Bitcoins haben gleich mehrere Besonderheiten, die sie von Euro oder Dollar unterscheiden. Allen voran: Es gibt keine Zentralbank und damit auch keinen staatlichen Eingriff ins System. Interaktionen und Überweisungen werden zwar protokolliert, allerdings ist nicht nachvollziehbar wer hinter den Bitcoins steht. Doch der wichtigste Unterschied: Es gibt nur eine gewisse Anzahl an Bitcoins.
Interessante Verschlüsselung
Technisch gesehen sind die Bitcoins vor allem wegen ihrer Verschlüsselung interessant, erklärt Thomas Rößler vom Grazer IT-Forschungsunternehmen evolaris. Denn auch wenn der Code Open Source ist, so lässt sich eine Bitcoin kaum manipulieren. "Man bekommt Bitcoins für Computerleistung und jede dieser Einheiten ist mit der vorhergehenden verknüpft. Es würde einen enormen Rechenaufwand benötigen, eine Bitcoin zu fälschen."
Der IT-Profi kann dem System der Bitcoins durchaus etwas abgewinnen. "Der Kurs ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen und auch der Pool derer, die ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen, wird laufend größer. Die Frage ist nur: Wie viel Einfluss kann so eine Alternativwährung wirklich haben?"
Ein Hacker hat eine neue Währung erschaffen: Bitcoins. Eine echte Alternative oder doch nur ein Fluchtvehikel für Schwarzgeld und Steuerflüchtlinge?
Zitat
Bitcoin ist eine Form von elektronischem Geld auf Basis eines Peer-to-Peer-Systems. Konzipiert als digitale Währung wurde es 2009 von Satoshi Nakamoto als gleichnamiges Open-Source-Softwareprojekt ins Leben gerufen. Bitcoin verwendet eine offene Public-Key-Infrastruktur, um Zahlungen zwischen Bitcoin-Teilnehmern durchzuführen.
Neue Entwicklungen setzen sich immer dann durch, wenn deren Zeit gekommen ist. Die Zeit ist dann gekommen, wenn ein bestehendes System das Vertrauen verliert oder sich schlichtweg als das schwächere, anfälligere System erweist. Es kann keine zwei Meinungen über den Gesundheitszustand unseres aktuellen Geld- und Kreditsystems geben. Noch wird ein System wie Bitcoin von den Währungshütern nur unterschwellig registriert. Das Kennzeichen einer jeglichen Revolution ist die kritische Masse.
Wenn nun eine digitale Währung wie Bitcoin den Bereich einer kritischen Masse zu erreichen droht, müssten sich die Zentralbanken für eine Strategie entscheiden. Die eine wäre die „Syrien-Strategie” (Bitcoin-Verbot und Bestrafung der Bitcoin-Nutzer). Die zweite wäre die „Saudi-Arabien-Strategie” (mehr Geld drucken).
Die „Ägypten-Strategie“ wäre der dritte Weg: Man lässt die Dinge laufen, bis sich eine Währung wie Bitcoin zu einem nicht mehr wegzudenkenden Zahlungsmittel entwickelt hat: Die kritische Masse wäre erreicht. Bitcoin würde parallel zum Dollar und zum Euro existieren. Mit dem Fortschreiten der Schuldenkrise würde das Vertrauen in Dollar, Yen und Euro fallen, das in Bitcoin mutmaßlich steigen. Die Folge wäre eine weitere Aufwertung von Bitcoin. Irgendwann würden Euro und Dollar – ähnlich wie der „Netscape Navigator“ nicht mehr benutzt werden.
Zitat
Zitat
Bitcoin ist so anonym wie Bargeld. Es gäbe keine Bankkonten – und wohl auch keine Banken – mehr. Transaktionskontrollen wären unmöglich. Damit erhielten die Finanzämter keinerlei Möglichkeiten, Steuerhinterziehungen als solche zu erkennen. Dann würde Anarchie herrschen. Da ich mit der Mehrheit der Bevölkerung der Meinung bin, dass ein – möglichst demokratisches – Staatswesen besser ist als Anarchie, erscheint es sinnvoll, wenn die Politik Teile der Bitcoin-Idee für sich adaptieren würde.
Da wäre die Schaffung einer neuen digitalen Währung, die eine gewisse, für ein geordnetes Staatswesen notwendige Kontrollfunktion ermöglicht. Da wäre die Idee, dieser neuen Währung – wie Bitcoin – eine Inflationssperre einzubauen. Da wäre die Idee, dass sich diese Währung das Vertrauen an der Börse erarbeiten muss. Würde sich die Vertrauensbildung über mehrere Jahre hinziehen und in einem jahrelang steigenden Wechselkurs zu Euro, Dollar und Yen ausdrücken, so könnten die Schulden (die ja auf Euro, Dollar oder Yen lauten) mit der Zeit gegen null gehen, wenn die genannten Währungen gegen null tendieren.
Fazit: Wir stehen in der Evolution des Geldes an einer neuen, durch das Internet ermöglichten Entwicklungsstufe. Die Politiker haben noch die Möglichkeit, diese Entwicklung zu beeinflussen. Verpassen sie diese Chance, so könnte es sein, dass digitales Geld wie Bitcoin nicht nur neue Zahlungswege schafft, sondern unser Staatswesen verändert. Und das nicht nur im positiven Sinne. Die Gewinner wäre die Early Adopters einer neuen Währung, aber sie tragen derzeit auch die größten Risiken. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.
* Auszug: wellenreiter-invest.de
Während man im Februar für eine Bitcoin nur einen US-Dollar zahlen musste, waren es Anfang Juni bereits 7,5 Dollar
Ursprünglich konnte man Bitcoins erwerben, indem man seinen Computer zum Berechnen komplexer Programme freigab. Inzwischen hat sich aber ein eigener Markt rund um das Computer-Geld entwickelt.
Denn Bitcoins haben gleich mehrere Besonderheiten, die sie von Euro oder Dollar unterscheiden. Allen voran: Es gibt keine Zentralbank und damit auch keinen staatlichen Eingriff ins System. Interaktionen und Überweisungen werden zwar protokolliert, allerdings ist nicht nachvollziehbar wer hinter den Bitcoins steht. Doch der wichtigste Unterschied: Es gibt nur eine gewisse Anzahl an Bitcoins.
Zitat
Ist Bitcoin legal?
Ja, Tauschgeschäfte und Geschäfte in Fremdwährungen sind in Deutschland legal. Dazu müssen die Geschäfte in Euro umgerechnet und natürlich steuerlich ausgewiesen werden.
Wer erzeugt Bitcoins?
Alle laufenden Knoten (Programme), die diese Option aktiviert haben. Jeder kann also Bitcoins erzeugen. Zum Erzeugen von Münzen muß eine rechenintensive Aufgabe gelöst werden, der Prozessor läuft dann auf 100%. Der Rechner, der im ganzen Netzwerk die Aufgabe zuerst löst, verdient eine Belohnung und darf Bitcoins erzeugen. Derzeit sind das 50 BTC, später werden es automatisch immer weniger.
Wer kontrolliert die umlaufende Zahl von Bitcoins?
Alle Teilnehmer im Peer-to-Peer-Netzwerk. Es kann niemand betrügen. Nach der Phase der Bitcoin-Erzeugung, wird es für alle Zeiten bei der maximalen Anzahl von 21 Mio. Bitcoin bleiben.
Interessante Verschlüsselung
Technisch gesehen sind die Bitcoins vor allem wegen ihrer Verschlüsselung interessant, erklärt Thomas Rößler vom Grazer IT-Forschungsunternehmen evolaris. Denn auch wenn der Code Open Source ist, so lässt sich eine Bitcoin kaum manipulieren. "Man bekommt Bitcoins für Computerleistung und jede dieser Einheiten ist mit der vorhergehenden verknüpft. Es würde einen enormen Rechenaufwand benötigen, eine Bitcoin zu fälschen."
Der IT-Profi kann dem System der Bitcoins durchaus etwas abgewinnen. "Der Kurs ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen und auch der Pool derer, die ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen, wird laufend größer. Die Frage ist nur: Wie viel Einfluss kann so eine Alternativwährung wirklich haben?"
Zitat
Jörn Kleinert, Volkswirtschaftsprofessor auf der Uni Graz, fehlt bei den Bitcoins vor allem der Vorteil gegenüber einer regulären Währung. Die Argument, die Bitcoins wären inflationssicher lässt er nicht gelten. "Das funktioniert nur solange die User dem System vertrauen und ihre Zahl weiter steigt. Sobald jedoch eine Krise auftaucht, fehlt eine Autorität, welche diese beseitigen könnte." Aufgrund der Dezentralität des Systems würde es lange dauern, bis alle User sich auf eine Strategie zur Lösung eines Problems einigen. "Bitcoins haben die kritische Größe überschritten, ab der man Schwierigkeiten auf einfachem Weg lösen kann." Dennoch ist das Projekt für Kleiner durchaus spannend, auch wenn es keine echten Vorteile bietet.
Banker warnt
Während Rößler und Kleinert den Bitcoins nicht negativ gegenüber stehen, warnt die Steiermärkische Sparkasse klar vor dieser virtuellen Währung. Peter Konrad, IT-Mitarbeiter in der Bank, stellt klar, dass es keinen Zusammenhang mit dem echten Geldmarkt gibt. "Ich kann die Kunden nur warnen. Es handelt sich um Spielgeld und erinnert stark an ein Pyramidensystem." Auch wenn man derzeit vielleicht Leute fänden, welche diese Bitcoins kauften, so sei das eigentlich nur ein Tauschhandel. Profitieren würden nur die Entwickler.
Konrad ist der Meinung, dass die Entwickler von Bitcoins versuchen wollten, das "System mit den eigenen Mitteln zu schlagen." Daher sei es abstrus zu denken, dass man mit einem Angebot Geld verdienen könnte, das eigentlich entworfen wurde, um Geld abzuschaffen.
* Kleine Zeitung
500.000 US Doller bei Bitcoin gestohlen?
Wie das Internet Magazin heise.de am 15.06.2011 berichtet, soll es wohl zu einem Diebstahl im Bitcoin Netzwerk gekommen sein. Hier nach zu lesen:
http://www.heise.de/open/meldung/Bitcoin…eg-1261046.html
http://www.heise.de/open/meldung/Bitcoin…eg-1261046.html
Eine unsichtbare, nahezu unbekannte virtuelle Währung steht aktuell hoch im Kurs: die Bitcoins. In den vergangenen Monaten hat sich der Wert einer „Münze“ mehr als verelffacht. Müssen etablierte Währungen wie Euro und Dollar nun um ihre Berechtigung bangen?
Das war schon eine unglaubliche Rallye, die die Bitcoins in den vergangenen Monaten hingelegt haben. 1051 Prozent Wertzuwachs zwischen Ende Oktober 2012 und Anfang April 2013. Das bedeutet einen Sprung von 10,61 auf 122,2 US-Dollar je Bitcoin. Nicht einmal die Rekorde beim Gold zwischen Herbst 2008 und Spätsommer 2011 können da mithalten.
An dem digitalen Geld, das es nur im Internet gibt, zeigen mittlerweile sogar große Investoren Interesse. So ist jüngst der erste Hedgefonds in das Geschäft mit den Bitcoins eingestiegen. Der Anbieter Exante bietet Spekulanten mit seinem auf Malta registrierten „Bitcoin Fund“ die Möglichkeit, vom Auftrieb der Währung zu profitieren. Auf Zypern plant ein Geschäftsmann gar, einen Automaten aufzustellen, an dem man das virtuelle Geld erwerben kann. Und in den südeuropäischen Krisenländern haben Downloads von Bitcoin-Apps auf Smartphones Konjunktur. Wirtschaftsnachrichtendienste wie Business Insider fragen schon: Sind Bitcoins das neue Gold?
Ein Computer-Netzwerk verwaltet die Geldbeutel
Was macht die virtuellen Münzen so interessant? Und wo kommen sie überhaupt her? Im Prinzip ist es ganz einfach. Zumindest wenn man Bitcoins kaufen oder wieder verkaufen möchte. Mittlerweile finden sich nämlich zahlreiche Börsen beziehungsweise Marktplätze wie Mt. Gox und bitcoin.de im Internet, die das elektronischen Geld anbieten. Nachdem sich der Nutzer dort angemeldet hat, kann er direkt loslegen. Euro, Dollar und Yen werden dann in Windeseile durch Banküberweisung gegen Bitcoins getauscht.
Anschließend landen diese in einem persönlichen „Wallet“, einem virtuellen Geldbeutel. Ein Netzwerk aus Computern verwaltet die Summen, die in den „Wallets“ schlummern. „Jeder, der sich die Bitcoin-Software herunterlädt, installiert und online geht, wird Teil des großen Netzwerkes und übernimmt Aufgaben innerhalb des Netzwerkes“, sagt Oliver Flaskämper, Geschäftsführer von bitcoin.de.
Viel anfangen kann ein Wallet-Besitzer mit der nach Spielgeld klingenden Währung jedoch noch nicht.
Besonders nicht in Deutschland. „Das Angebot ist noch überschaubar. In Berlin gibt es den Bitcoin-Kiez rund um den Room77“, weiß Flaskämper. „Dort kann man in mittlerweile rund fünf Kneipen Bier und Burger mit Bitcoins bezahlen.“ Online akzeptieren bisher nur wenige Händler die virtuellen Münzen als Zahlungsmittel. Darunter ein Reifen- und Felgenhändler sowie ein Online-Feinkostladen. Bei den großen Versandhäusern wie Zalando und Amazon+0,44% hingegen kann man noch nicht mit den virtuellen Münzen bezahlen. Dafür nimmt der BUND Berlin Spenden in Form von Bitcoins an.
* Focus
Das war schon eine unglaubliche Rallye, die die Bitcoins in den vergangenen Monaten hingelegt haben. 1051 Prozent Wertzuwachs zwischen Ende Oktober 2012 und Anfang April 2013. Das bedeutet einen Sprung von 10,61 auf 122,2 US-Dollar je Bitcoin. Nicht einmal die Rekorde beim Gold zwischen Herbst 2008 und Spätsommer 2011 können da mithalten.
An dem digitalen Geld, das es nur im Internet gibt, zeigen mittlerweile sogar große Investoren Interesse. So ist jüngst der erste Hedgefonds in das Geschäft mit den Bitcoins eingestiegen. Der Anbieter Exante bietet Spekulanten mit seinem auf Malta registrierten „Bitcoin Fund“ die Möglichkeit, vom Auftrieb der Währung zu profitieren. Auf Zypern plant ein Geschäftsmann gar, einen Automaten aufzustellen, an dem man das virtuelle Geld erwerben kann. Und in den südeuropäischen Krisenländern haben Downloads von Bitcoin-Apps auf Smartphones Konjunktur. Wirtschaftsnachrichtendienste wie Business Insider fragen schon: Sind Bitcoins das neue Gold?
Ein Computer-Netzwerk verwaltet die Geldbeutel
Was macht die virtuellen Münzen so interessant? Und wo kommen sie überhaupt her? Im Prinzip ist es ganz einfach. Zumindest wenn man Bitcoins kaufen oder wieder verkaufen möchte. Mittlerweile finden sich nämlich zahlreiche Börsen beziehungsweise Marktplätze wie Mt. Gox und bitcoin.de im Internet, die das elektronischen Geld anbieten. Nachdem sich der Nutzer dort angemeldet hat, kann er direkt loslegen. Euro, Dollar und Yen werden dann in Windeseile durch Banküberweisung gegen Bitcoins getauscht.
Anschließend landen diese in einem persönlichen „Wallet“, einem virtuellen Geldbeutel. Ein Netzwerk aus Computern verwaltet die Summen, die in den „Wallets“ schlummern. „Jeder, der sich die Bitcoin-Software herunterlädt, installiert und online geht, wird Teil des großen Netzwerkes und übernimmt Aufgaben innerhalb des Netzwerkes“, sagt Oliver Flaskämper, Geschäftsführer von bitcoin.de.
Viel anfangen kann ein Wallet-Besitzer mit der nach Spielgeld klingenden Währung jedoch noch nicht.
Besonders nicht in Deutschland. „Das Angebot ist noch überschaubar. In Berlin gibt es den Bitcoin-Kiez rund um den Room77“, weiß Flaskämper. „Dort kann man in mittlerweile rund fünf Kneipen Bier und Burger mit Bitcoins bezahlen.“ Online akzeptieren bisher nur wenige Händler die virtuellen Münzen als Zahlungsmittel. Darunter ein Reifen- und Felgenhändler sowie ein Online-Feinkostladen. Bei den großen Versandhäusern wie Zalando und Amazon+0,44% hingegen kann man noch nicht mit den virtuellen Münzen bezahlen. Dafür nimmt der BUND Berlin Spenden in Form von Bitcoins an.
* Focus
BitCoin ist nicht das, was es scheint
Das erinnert mich sehr an das Autosurf-Eurosurf-Meisterjodas-System von -> Sven Schalbe Mitte der 00er Jahre.
Zunächst einmal konnte man durch tägliches Surfen auf Werbeseiten jeweils ein paar Cent pro Tag verdienen. Damit man nicht selber ständig vor dem PC hocken musste, erledigten das die sog. Autosurfer für den Nutzer. Anschließend konnte man das echte Geld in sog. Jodi umtauschen, die im Laufe der Zeit auch immer mehr wert wurden, angeblich auch durch das "Arbeiten" im Internet.
Und natürlich durch die wundersamen Fähigkeiten des Sven Schalbe. Dessen Anhängerschar wuchs und wuchs dementsprechend, weil der virtuelle Reichtum unbegrenzt zu wachsen schien. Das ging so lange gut, bis...
Ja, bis es darum ging, dass nicht nur ein paar Euro auszuzahlen waren, sondern die virtuellen Jodi-Guthaben tausende Euros wert waren. Und die Auszahlungen stockten, die Ausreden mehr, die ersten Jünger nervös und ärgerlich und die Einzahlungen weniger wurden.
Und am Ende? Verpisste sich Sven Schalbe, kam mit einem neuen System MPE MoneyPayEurope daher, das er in genau der gleichen betrügerischen Absicht an die Wand fuhr.
Und genauso wird es Bitcoin ergehen:
Eine gute(?), zumindest originelle Idee (Virtuelle Internetwährung)
Anfänglich unterlegt mit realer Wertschöpfung (Prozessorkapazitäten)
Ethische und moralische Ziele des Initiators (Weltwährung)
Wachsendes Volumen ohne zusätzliche Wertschöpfung
Steigender Nutzerkreis durch Mundpropaganda/soziale Netzwerke
Scheinbar nachhaltiger virtueller Wertzuwachs der "Währung"
Fehlende externe Kontrollmöglichkeit führt zu Umdenkprozess bei Initiator von ethischer Verantwortung hin zu Gewinnstreben
Unbemerktes Abschöpfen erster Gewinne durch den Initiator noch möglich
Weitere scheinbare Wertsteigerungen heizen die Nachfrage an
Erste Auszahlungen werden verzögert oder fallen aus
Negativmeldungen verbreiten sich
Behörden werden tätig
Initiator setzt sich ab, falls er nicht vorher dingfest gemacht wird
Zusammenbruch des Systems
Warten wir mal ab.
Struckischreck
Zunächst einmal konnte man durch tägliches Surfen auf Werbeseiten jeweils ein paar Cent pro Tag verdienen. Damit man nicht selber ständig vor dem PC hocken musste, erledigten das die sog. Autosurfer für den Nutzer. Anschließend konnte man das echte Geld in sog. Jodi umtauschen, die im Laufe der Zeit auch immer mehr wert wurden, angeblich auch durch das "Arbeiten" im Internet.
Und natürlich durch die wundersamen Fähigkeiten des Sven Schalbe. Dessen Anhängerschar wuchs und wuchs dementsprechend, weil der virtuelle Reichtum unbegrenzt zu wachsen schien. Das ging so lange gut, bis...
Ja, bis es darum ging, dass nicht nur ein paar Euro auszuzahlen waren, sondern die virtuellen Jodi-Guthaben tausende Euros wert waren. Und die Auszahlungen stockten, die Ausreden mehr, die ersten Jünger nervös und ärgerlich und die Einzahlungen weniger wurden.
Und am Ende? Verpisste sich Sven Schalbe, kam mit einem neuen System MPE MoneyPayEurope daher, das er in genau der gleichen betrügerischen Absicht an die Wand fuhr.
Und genauso wird es Bitcoin ergehen:
Eine gute(?), zumindest originelle Idee (Virtuelle Internetwährung)
Anfänglich unterlegt mit realer Wertschöpfung (Prozessorkapazitäten)
Ethische und moralische Ziele des Initiators (Weltwährung)
Wachsendes Volumen ohne zusätzliche Wertschöpfung
Steigender Nutzerkreis durch Mundpropaganda/soziale Netzwerke
Scheinbar nachhaltiger virtueller Wertzuwachs der "Währung"
Fehlende externe Kontrollmöglichkeit führt zu Umdenkprozess bei Initiator von ethischer Verantwortung hin zu Gewinnstreben
Unbemerktes Abschöpfen erster Gewinne durch den Initiator noch möglich
Weitere scheinbare Wertsteigerungen heizen die Nachfrage an
Erste Auszahlungen werden verzögert oder fallen aus
Negativmeldungen verbreiten sich
Behörden werden tätig
Initiator setzt sich ab, falls er nicht vorher dingfest gemacht wird
Zusammenbruch des Systems
Warten wir mal ab.
Struckischreck
Die Onlinewährung Bitcoin explodiert weiter im Wert: Am Montag stieg der Kurs auf fast 150 Euro - ein Anstieg von 1400 Prozent seit Jahresbeginn. In einem sehr, sehr dünnen Markt allerdings.
Die neuartige Onlinewährung Bitcoin ist am Wochenende und Anfang der Woche weiter im Kurs gestiegen. Der Wert einer Bitcoin erreichte am Montag einen neuen Höchststand von knapp 150 Euro (188 Dollar). Die Marktkapitalisierung ist weiterhin sehr gering, wächst aber stetig und steht derzeit bei rund 1,9 Mrd. Dollar
Inzwischen berichten auch große internationale Zeitungen wie die „New York Times“ über die Onlinewährung, deren Popularität derzeit exponentiell wächst. Bitcoin ist anonym und in der Verwendung – anders als Kreditkarten – kostenlos. Die Zahl der Onlineshops, die Bitcoin akzeptieren, wächst stetig. Woher die Begeisterung für Bitcoin kommt, ist offensichtlich: Die staatlichen Währungen leiden unter rapidem Vertrauensverlust. Gold, die „natürliche“ Alternative, ist seit 2001 schon stark im Preis gestiegen. Bitcoin ist vergleichsweise günstig – und die Internetcommunity ist immer rasch dabei, neue Technologien zu adaptieren.
Zumindest in der Theorie besitzt Bitcoin Eigenschaften, die die Onlinewährung zu einem ernsten Teil des Geldsystems machen könnten – in der Zukunft. So ist das System zwar anfällig für Hackerattacken – aber unanfällig für „menschliche Fehler“ in der Geldpolitik (sprich „Geldentwertung durch Inflation“). Die Menge an Bitcoin ist (angeblich) auf insgesamt 21 Mio. Stück begrenzt. Diese Grenze wird aber erst im Jahr 2140 erreicht sein.
* Auszug Die Presse
Die neuartige Onlinewährung Bitcoin ist am Wochenende und Anfang der Woche weiter im Kurs gestiegen. Der Wert einer Bitcoin erreichte am Montag einen neuen Höchststand von knapp 150 Euro (188 Dollar). Die Marktkapitalisierung ist weiterhin sehr gering, wächst aber stetig und steht derzeit bei rund 1,9 Mrd. Dollar
Inzwischen berichten auch große internationale Zeitungen wie die „New York Times“ über die Onlinewährung, deren Popularität derzeit exponentiell wächst. Bitcoin ist anonym und in der Verwendung – anders als Kreditkarten – kostenlos. Die Zahl der Onlineshops, die Bitcoin akzeptieren, wächst stetig. Woher die Begeisterung für Bitcoin kommt, ist offensichtlich: Die staatlichen Währungen leiden unter rapidem Vertrauensverlust. Gold, die „natürliche“ Alternative, ist seit 2001 schon stark im Preis gestiegen. Bitcoin ist vergleichsweise günstig – und die Internetcommunity ist immer rasch dabei, neue Technologien zu adaptieren.
Zumindest in der Theorie besitzt Bitcoin Eigenschaften, die die Onlinewährung zu einem ernsten Teil des Geldsystems machen könnten – in der Zukunft. So ist das System zwar anfällig für Hackerattacken – aber unanfällig für „menschliche Fehler“ in der Geldpolitik (sprich „Geldentwertung durch Inflation“). Die Menge an Bitcoin ist (angeblich) auf insgesamt 21 Mio. Stück begrenzt. Diese Grenze wird aber erst im Jahr 2140 erreicht sein.
* Auszug Die Presse
So lange wird es nicht dauern
Zitat
Zumindest in der Theorie besitzt Bitcoin Eigenschaften, die die Onlinewährung zu einem ernsten Teil des Geldsystems machen könnten – in der Zukunft.
Aber auch nur in der Theorie.
Zitat
So ist das System zwar anfällig für Hackerattacken – aber unanfällig für „menschliche Fehler“ in der Geldpolitik (sprich „Geldentwertung durch Inflation“).
Im Gegenteil, Bitcoin ist sehr, sehr anfällig für menschliche Fehler - und zwar für den Fehler des Betruges. Denn da es keine Kontrolle gibt, bleibt es ausschließlich den Initiatoren überlassen, was mit dem eingezahlten Geld in tatsächlich vorhandener und konvertibler Währung geschieht.
Zitat
Die Menge an Bitcoin ist (angeblich) auf insgesamt 21 Mio. Stück begrenzt.
Das ist zunächst einmal eine nicht überprüfbare Behauptung. Warum 21 Mio. und nicht irgendeine geringere oder höhere Anzahl? Aber selbst wenn das so wäre - es macht keinen Sinn, eine Währung auf eine bestimmte Stückzahl an Einheiten zu begrenzen.
Zitat
Diese Grenze wird aber erst im Jahr 2140 erreicht sein.
Ich gehe davon aus, dass Bitcoin in einem Zeitraum implodieren wird, dessen Anzahl an Jahren an den Fingern einer Hand abzuzählen ist.
Struckischreck
Panik-Verkäufe bei Bitcoin
Die Euro-Krise hat die Internetwährung Bitcoin beflügelt. Zunächst stieg der Kurs auf Rekordhöhe, doch plötzlich ging es steil bergab. Die größte Bitcoin-Börse spricht von technischen Problemen. Die Achterbahnfahrt verstärkt die Sorge vor einer Spekulationsblase
( leider ist der vollständige Beitrag bei Capital z.Zt. nicht abrufbar)
( leider ist der vollständige Beitrag bei Capital z.Zt. nicht abrufbar)
Ende des digitalen Goldrausches? Panik-Verkäufe beim Bitcoin
Donnerstag, 11. April
Wer hoch steigt, fällt auch tief. Diese schmerzliche Erfahrung machen gerade Anleger, die in die Internetwährung Bitcoin investiert haben. Wochenlang kannte die Währung nur eine Richtung – nach oben. Nun verliert die erfundene Alternativwährung aus dem Netz über 60 Prozent an Wert. Das ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker.
Das umstrittene Internet-Geld Bitcoin ist erwartungsgemäß auch kein sicherer Fels in der Brandung der Euro-Krise. Nach dem wochenlangen Hype um die Kunst-Währung zeigt sich, wie instabil sie sein kann. Nachdem der Kurs auf der wichtigsten Handelsplattform Mt.Gox das Rekordhoch bei 266 Dollar erreicht hatte, stürzte er binnen weniger Stunden auf 105 Dollar ab.
Overkill - Zu viel für die Technik
Zur Begründung erklärte Mt.Gox über Facebook, das Handelssystem habe Aussetzer gehabt, weil es den Zufluss neuer Nutzer nicht verarbeiten konnte. Das habe bei den Bitcoin-Besitzern eine Panik-Reaktion ausgelöst. Die Zahl der Transaktionen habe sich innerhalb von 24 Stunden verdreifacht. Jeden Tag würden 20 000 neue Konten bei der Online-Börse eingerichtet. Damit eine solche Panne in Zukunft ausgeschlossen werden kann, sollen zusätzliche Server zugeschaltet werden.
Der Bitcoin-Kurs erholte sich im weiteren Verlauf bis auf immerhin 168 Dollar. Bitcoin-Fans sollten trotzdem alarmiert sein. Denn die Achterbahnfahrt rückt die Sorge vor einer Spekulationsblase in den Fokus.
Das Bitcoin-Beben ist eine schlechte Nachricht für alle, die meinten, dass die Cyber-Währung sicherer sei als "normale" Währungen wie Dollar, Euro & Co. Der Bitcoin erlebte zuletzt einen massiven Ansturm von Interessenten, die den herkömmlichen Devisen nicht mehr trauen, was sich am Kursverlauf deutlich zeigt: Vor einem Jahr hatte die "Hacker-Währung" noch bei lediglich fünf Dollar notiert.
Manch einer hat sich in der Zwischenzeit mit seinem Investment gesund gestoßen. Einer, der profitiert hat, ist der Gründer der Piratenpartei Rick Falkvinge, der nach eigenem Bekunden nicht davor zurückscheute, sein gesamtes Vermögen in Bitcoins anzulegen. Die Hälfte seines Gewinns habe er wieder in andere Währungen getauscht. Ein lukratives Geschäft: "Ich war noch nie so reich." Aber nicht nur besonders verwegene Anleger, Spekulanten oder Nerds lassen sich hier offenbar hinreißen. Wie es heißt, sollen mittlerweile sogar große Vermögensverwalter Interesse an der "Hackerwährung" bekundet haben. Der Rummel um das virtuelle Geld ist so groß, dass Kritiker bereits vor der unweigerlichen Spekulationsblase warnen. Der Aussetzer bei der Technik und die Panik der Nutzer hat ein mögliches Platzen der Blase gewissermaßen vorweggenommen.
Der Anfang vom Ende?
Der Hype um den Bitcoin wird von den staatlichen Behörden durchaus kritisch beobachtet, was nicht verwundert, denn erfunden wurde das Netzgeld, um das Monopol der Notenbanken zu brechen. Berlin und Washington sind zumindest in Habachtstellung. Während Deutschland aber bislang noch keinen Handlungsbedarf sieht, hat das US-Finanzministerium den Bitcoin immerhin den staatlichen Geldwäscheregulierungen unterworfen.
Wie kommt man an Bitcoins?
Am Geldautomaten ziehen lassen sich Bitcoins nicht. Entweder man erzeugt ("schürft") sie selbst am Rechner mit einer speziellen Software oder man füllt seine digitale Brieftasche auf einer Handelsplattform wie Mt.Gox gegen reale Dollar oder Euro. Das japanische Unternehmen ist die wichtigste Börse, sie wickelt nach eigenen Angaben etwa 80 Prozent des weltweiten Handelsvolumens ab. Vorsicht ist beim Handel an dieser Börse unter mehreren Gesichtspunkten geboten: So kämpft das Portal nicht nur mit der Technik, die unter dem Ansturm zusammenbricht, sondern auch regelmäßig mit Cyber-Attacken. Den größten Hacker-Angriff gab es nach eigenen Angaben Anfang des Monats.
Inzwischen gibt es eine Reihe von Internetseiten und Geschäften, die Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren. Grundmotivation für die Nutzer ist, dass er vor allem unabhängig von Regierungen und Zentralbanken funktioniert. Das größte Interesse findet die Währung nach Angaben der Bitcoin Foundation, der selbsternannten Interessensvertretung, in den wohlhabenden Regionen wie den USA und Nordeuropa. Um eine Fluchtwährung für verunsicherte Zyprer oder Spanier handelt es sich demnach nicht.
Erfinder der Alternativwährung zu Euro und Dollar ist ein Unbekannter, der nur unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt ist. Eine unversiegbare Geldquelle ist auch der Bitcoin nicht. Die Gesamtmenge der seit 2009 kursierenden Währung soll bei 21 Millionen eingefroren werden. So der Plan. Bisher wurde rund die Hälfte davon erstellt. Der Gesamtwert aller existierenden Bitcoins kletterte zuletzt über eine Milliarde US-Dollar. Danach wäre also Halbzeit.
Quelle: n-tv.de , ddi/dpa
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Panik-Verk…le10454586.html
Wer hoch steigt, fällt auch tief. Diese schmerzliche Erfahrung machen gerade Anleger, die in die Internetwährung Bitcoin investiert haben. Wochenlang kannte die Währung nur eine Richtung – nach oben. Nun verliert die erfundene Alternativwährung aus dem Netz über 60 Prozent an Wert. Das ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker.
Das umstrittene Internet-Geld Bitcoin ist erwartungsgemäß auch kein sicherer Fels in der Brandung der Euro-Krise. Nach dem wochenlangen Hype um die Kunst-Währung zeigt sich, wie instabil sie sein kann. Nachdem der Kurs auf der wichtigsten Handelsplattform Mt.Gox das Rekordhoch bei 266 Dollar erreicht hatte, stürzte er binnen weniger Stunden auf 105 Dollar ab.
Overkill - Zu viel für die Technik
Zur Begründung erklärte Mt.Gox über Facebook, das Handelssystem habe Aussetzer gehabt, weil es den Zufluss neuer Nutzer nicht verarbeiten konnte. Das habe bei den Bitcoin-Besitzern eine Panik-Reaktion ausgelöst. Die Zahl der Transaktionen habe sich innerhalb von 24 Stunden verdreifacht. Jeden Tag würden 20 000 neue Konten bei der Online-Börse eingerichtet. Damit eine solche Panne in Zukunft ausgeschlossen werden kann, sollen zusätzliche Server zugeschaltet werden.
Der Bitcoin-Kurs erholte sich im weiteren Verlauf bis auf immerhin 168 Dollar. Bitcoin-Fans sollten trotzdem alarmiert sein. Denn die Achterbahnfahrt rückt die Sorge vor einer Spekulationsblase in den Fokus.
Das Bitcoin-Beben ist eine schlechte Nachricht für alle, die meinten, dass die Cyber-Währung sicherer sei als "normale" Währungen wie Dollar, Euro & Co. Der Bitcoin erlebte zuletzt einen massiven Ansturm von Interessenten, die den herkömmlichen Devisen nicht mehr trauen, was sich am Kursverlauf deutlich zeigt: Vor einem Jahr hatte die "Hacker-Währung" noch bei lediglich fünf Dollar notiert.
Manch einer hat sich in der Zwischenzeit mit seinem Investment gesund gestoßen. Einer, der profitiert hat, ist der Gründer der Piratenpartei Rick Falkvinge, der nach eigenem Bekunden nicht davor zurückscheute, sein gesamtes Vermögen in Bitcoins anzulegen. Die Hälfte seines Gewinns habe er wieder in andere Währungen getauscht. Ein lukratives Geschäft: "Ich war noch nie so reich." Aber nicht nur besonders verwegene Anleger, Spekulanten oder Nerds lassen sich hier offenbar hinreißen. Wie es heißt, sollen mittlerweile sogar große Vermögensverwalter Interesse an der "Hackerwährung" bekundet haben. Der Rummel um das virtuelle Geld ist so groß, dass Kritiker bereits vor der unweigerlichen Spekulationsblase warnen. Der Aussetzer bei der Technik und die Panik der Nutzer hat ein mögliches Platzen der Blase gewissermaßen vorweggenommen.
Der Anfang vom Ende?
Das Problem am Bitcoin - neben allen technischen Tücken und Unwägbarkeiten - ist, dass kurzfristige Kursanstiege aufgrund eines Hypes eigentlich das Gegenteil von dem sind, was eine zuverlässige Währung ausmacht. "Wenn der Bitcoin zu teuer wird, verliert er seinen Nutzen als Zahlungsmittel", gab der Analyst Sebastien Galy von der Großbank Société Générale jüngst zu Bedenken. Die Währung wird nur noch gehortet statt ausgegeben und Investoren mutieren zu Spekulanten. Der "Economist" sagte dem Bitcoin bereits sein Waterloo voraus. "Es gibt jeden Grund anzunehmen, dass der Bitcoin-Boom bald endet," schrieb das renommierte Londoner Wirtschaftsmagazin.
Der Hype um den Bitcoin wird von den staatlichen Behörden durchaus kritisch beobachtet, was nicht verwundert, denn erfunden wurde das Netzgeld, um das Monopol der Notenbanken zu brechen. Berlin und Washington sind zumindest in Habachtstellung. Während Deutschland aber bislang noch keinen Handlungsbedarf sieht, hat das US-Finanzministerium den Bitcoin immerhin den staatlichen Geldwäscheregulierungen unterworfen.
Wie kommt man an Bitcoins?
Am Geldautomaten ziehen lassen sich Bitcoins nicht. Entweder man erzeugt ("schürft") sie selbst am Rechner mit einer speziellen Software oder man füllt seine digitale Brieftasche auf einer Handelsplattform wie Mt.Gox gegen reale Dollar oder Euro. Das japanische Unternehmen ist die wichtigste Börse, sie wickelt nach eigenen Angaben etwa 80 Prozent des weltweiten Handelsvolumens ab. Vorsicht ist beim Handel an dieser Börse unter mehreren Gesichtspunkten geboten: So kämpft das Portal nicht nur mit der Technik, die unter dem Ansturm zusammenbricht, sondern auch regelmäßig mit Cyber-Attacken. Den größten Hacker-Angriff gab es nach eigenen Angaben Anfang des Monats.
Inzwischen gibt es eine Reihe von Internetseiten und Geschäften, die Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren. Grundmotivation für die Nutzer ist, dass er vor allem unabhängig von Regierungen und Zentralbanken funktioniert. Das größte Interesse findet die Währung nach Angaben der Bitcoin Foundation, der selbsternannten Interessensvertretung, in den wohlhabenden Regionen wie den USA und Nordeuropa. Um eine Fluchtwährung für verunsicherte Zyprer oder Spanier handelt es sich demnach nicht.
Erfinder der Alternativwährung zu Euro und Dollar ist ein Unbekannter, der nur unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt ist. Eine unversiegbare Geldquelle ist auch der Bitcoin nicht. Die Gesamtmenge der seit 2009 kursierenden Währung soll bei 21 Millionen eingefroren werden. So der Plan. Bisher wurde rund die Hälfte davon erstellt. Der Gesamtwert aller existierenden Bitcoins kletterte zuletzt über eine Milliarde US-Dollar. Danach wäre also Halbzeit.
Quelle: n-tv.de , ddi/dpa
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Panik-Verk…le10454586.html
Was ist dran an der digitalen Währung Bitcoins?
Ab 12 Uhr sprechen wir im WiWo Lunchtalk an dieser Stelle für 15 Minuten über ein Thema. Heute: die umstrittene digitale Währung Bitcoins. Unser Gast: der renommierte Finanzblogger egghat
Das umstrittene Internet-Geld Bitcoin hat demonstriert, wie instabil es sein kann: Der Kurs auf der wichtigsten Handelsplattform Mt.Gox erreichte am Mittwoch erst das nächste Rekordhoch bei 266 Dollar und stürzte dann binnen weniger Stunden um 60 Prozent auf 105 Dollar ab.
Wie es zu dem Hype in den vergangenen Wochen gekommen ist, was dran ist und ob Sie auch Bitcoins brauchen - darüber sprechen wir heute mit einem renommierten deutschen Finanzblogger. Ulrich Voß, besser bekannt unter dem Pseudonym @egghat, bloggt unter diewunderbareweltderwirtschaft.de und hat dafür im Jahr 2012 den Sonderpreis beim Finanzblog-Award bekommen.
Der "WiWo Lunchtalk" entsteht mit Hilfe von Google Hangouts. Dort gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit, diese Videokonferenzen auch live via Youtube ins Netz zu übertragen - von überall. Jeden Tag um kurz vor zwölf werden wir den Link zu unserem Lunchtalk bei Twitter, Google+, Facebook und auf unserer Webseite verlinken, so dass Sie die Möglichkeit haben, ihn zu finden.
Wenn Sie sich beteiligen wollen - kein Problem: Schicken Sie uns Ihre Frage oder Ihren Beitrag am besten über Twitter unter dem Hashtag #lunchtalk.
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Das umstrittene Internet-Geld Bitcoin hat demonstriert, wie instabil es sein kann: Der Kurs auf der wichtigsten Handelsplattform Mt.Gox erreichte am Mittwoch erst das nächste Rekordhoch bei 266 Dollar und stürzte dann binnen weniger Stunden um 60 Prozent auf 105 Dollar ab.
Wie es zu dem Hype in den vergangenen Wochen gekommen ist, was dran ist und ob Sie auch Bitcoins brauchen - darüber sprechen wir heute mit einem renommierten deutschen Finanzblogger. Ulrich Voß, besser bekannt unter dem Pseudonym @egghat, bloggt unter diewunderbareweltderwirtschaft.de und hat dafür im Jahr 2012 den Sonderpreis beim Finanzblog-Award bekommen.
Der "WiWo Lunchtalk" entsteht mit Hilfe von Google Hangouts. Dort gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit, diese Videokonferenzen auch live via Youtube ins Netz zu übertragen - von überall. Jeden Tag um kurz vor zwölf werden wir den Link zu unserem Lunchtalk bei Twitter, Google+, Facebook und auf unserer Webseite verlinken, so dass Sie die Möglichkeit haben, ihn zu finden.
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Internet-Währung Bitcoin im freien Fall
Der Kurs ist seit Jahresbeginn drastisch gestiegen, der Gesamtwert aller existierenden Bitcoins kletterte zuletzt erstmals über eine Milliarde US-Dollar.
Bitcoin stürzte binnen weniger Stunden um 60 Prozent ab. Bis Freitag verlor die Währung nochmals deutlich an Wert.
Warum dieser jähe Absturz?
Experten hatten schon länger vor einer Spekulationsblase gewarnt – vor einem Jahr notierte der auch als „Hacker-Währung“ bezeichnete Bitcoin noch bei fünf Dollar.
Bevor am Mittwoch der Absturz einsetzte, war der Bitcoin bis auf den Spitzenwert von 266 Dollar geklettert. Am Freitag lag der Wert der Währung bei 80 Dollar. Die Digital-Währung befindet sich im freien Fall.
Zitat
Wall-Street-Veteranen wie Art Cashin stehen dem elektronischen Geld dagegen sehr kritisch gegenüber: „Es ist ungewöhnlich, dass man die Entwicklung einer Blase Schritt für Schritt in Echtzeit mitverfolgen kann”, unkte der UBS-Aktienhändler kürzlich.
Bitcoin stürzte binnen weniger Stunden um 60 Prozent ab. Bis Freitag verlor die Währung nochmals deutlich an Wert.
Warum dieser jähe Absturz?
Experten hatten schon länger vor einer Spekulationsblase gewarnt – vor einem Jahr notierte der auch als „Hacker-Währung“ bezeichnete Bitcoin noch bei fünf Dollar.
Bevor am Mittwoch der Absturz einsetzte, war der Bitcoin bis auf den Spitzenwert von 266 Dollar geklettert. Am Freitag lag der Wert der Währung bei 80 Dollar. Die Digital-Währung befindet sich im freien Fall.
Zitat
Friedhelm A. Schmitt vom Münchner Investmenthaus Phylax Financial Innovations glaubt dennoch felsenfest an den Erfolg des Digitalgelds: „Der Bitcoin hat ein enormes Potenzial. Momentan passiert unheimlich vieles, was das Projekt langfristig stützen wird. Das alles ist ja noch im Aufbau und dem großen Ansturm nicht gewachsen, wie man gerade sehen kann. Doch während von außen vor allem Hackerangriffe und abnorme Kursausschläge wahrgenommen werden, sehen wir fast täglich positive Dinge im Hintergrund – Leute, die Google mitentwickelt haben, setzen inzwischen auf den Bitcoin.“
Betrugsverdacht bei Bitcoin-Börsen
Die virtuelle Währung Bitcoin entwickelt sich offenbar zum Spielfeld Krimineller. Zwei Online-Handelsplätze für Bitcoins mussten nach Behördeninterventionen bereits dicht machen. Der Verdacht: Geldwäsche und Betrug.
Die Bitcoin-Börsen Bitcoin24 und Bitfloor mussten bis auf Weiteres den Betrieb einstellen. Bitfloor-Gründer Roman Shtyler teilte mit, dass die US-Bankkonten des Unternehmens gesperrt wurden, meldete heise.de. Weil Transaktionen im gewohnten Umfang nicht mehr möglich seien, musste der Online-Handelsplatz vorerst schließen. Bitcoin-Anleger, die bei Bitfloor noch Guthaben haben, sollen dem Betreiber zufolge komplett entschädigt werden. Der Grund für die Kontensperrungen in den USA ist indessen noch nicht bekannt.
Bereits seit vergangener Woche ist Europas größte Börse für das digitale Geld, Bitcoin24, offline. Wegen des Verdachts auf Geldwäsche sperrten polnische Behörden Konten der Betreiber. Am vergangenen Montag reichten die Anwälte von Bitcoin24 Einspruch ein. Die Betreiber zeigten sich optimistisch, dass die Geschäfte kurzfristig wieder aufgenommen würden, Abhebungen könnten nach und nach über andere Konten abgewickelt werden. Bitfloor geriet bereits vor einem halben Jahr in die Schlagzeilen, als dort von unbekannten Cyberkriminellen rund 24.000 Bitcoins gestohlen wurden.
Beide geschlossenen Handelsplätze sind eher kleine Lichter im Tausch von Bargeld gegen Bitcoins. Marktführer ist die Plattform Mt. Gox, die rund zwei Drittel der Tauschgeschäfte abwickelt.
Nicht nur die starken Schwankungen der Bitcoin-Notierungen, sondern auch die zweifelhafte Zuverlässigkeit der Handelsplattformen machen die Geschäfte mit der virtuellen Währung zu einer riskanten Wette. So sollen für den jüngsten Kurseinbruch vor allem technische Probleme durch einen Nutzeransturm verantwortlich gewesen sein. In den vergangenen Tagen schaukelte sich der Bitcoin-Kurs erst auf 266 Dollar (Anfang April waren es etwa 90 Dollar) hoch, um dann am vorigen Mittwoch binnen Stunden auf 105 Dollar zu fallen. Aktuell kostet ein Bitcoin wieder 113 Dollar beziehungsweise 89 Euro an der größten Online-Börse Mt.Gox. Bei Bitcoin24 wurden die Digitalmünzen laut bitcoincharts.com zuletzt vor sechs Tagen für nur 76 Euro zurückgenommen.
Zudem ist der Handel offenbar massiven Hackerattacken ausgesetzt. Vergangene Woche musste der Handel für zwölf Stunden komplett gestoppt werden.
Hinter den Angriffen vermuten Kenner den Versuch der Kursmanipulation
Derweil haben laut Süddeutscher Zeitung etwa 100 geprellte Kunden von Bitcoin 24 eine Hetzjagd auf Facebook gegen den Plattformbetreiber gestartet. Dem Landeskriminalamt Berlin soll eine Anzeige wegen Betrugs gegen den Betreiber der Plattform vorliegen.
Auch eine deutsche Bank hat offenbar Anzeige erstattet, nachdem dort aufgefallen war, dass auf einem Konto von Bitcoin24 zunächst hohe Beträge eingegangen waren und der Inhaber anschließend eine ungewöhnlich hohe Summe am Automaten abheben wollte. In Internetforen soll der Beschuldigte angegeben haben, mehr als sieben Millionen Euro eingenommen zu haben, die bei einer polnischen und einer deutschen Bank deponiert waren. Bitcoin24-Nutzer haben nun die berechtigte Befürchtung, dass sie ihr Geld nicht wiedersehen.
Der jüngste Boom bei Bitcoins, die von einigen sogar als sichere Alternative zum Papiergeld der Notenbanken bezeichnet werden, lädt offenbar zu kriminellen Handlungen ein. Dabei sollte den Käufern eigentlich klar sein, dass eine wertbeständige und sichere Währung vor allem drei Aspekte erfüllen muss: stabile Wechselkurse, hohe Liquidität und jederzeitige Verfügbarkeit.
Dass Bitcoins diesen Anspruch bei weitem nicht erfüllen, machte der jüngste Ansturm auf das virtuelle Geld, das technisch auf 21 Millionen Stück begrenzt ist und aus komplex verschlüsselten Datenpaketen besteht, nur allzu deutlich. Zwar erfreuten die steil ansteigenden Kurse die Käufer, doch dürfte der ebenso dramatische Wertverlust kurz darauf auch für einige Ernüchterung gesorgt haben. Jedem Nutzer des Cybergeldes müsste daher klar sein, dass Bitcoins als Fluchtwährung für von Inflationssorgen Getriebene nicht taugen.
* WiWo
Die virtuelle Währung Bitcoin entwickelt sich offenbar zum Spielfeld Krimineller. Zwei Online-Handelsplätze für Bitcoins mussten nach Behördeninterventionen bereits dicht machen. Der Verdacht: Geldwäsche und Betrug.
Die Bitcoin-Börsen Bitcoin24 und Bitfloor mussten bis auf Weiteres den Betrieb einstellen. Bitfloor-Gründer Roman Shtyler teilte mit, dass die US-Bankkonten des Unternehmens gesperrt wurden, meldete heise.de. Weil Transaktionen im gewohnten Umfang nicht mehr möglich seien, musste der Online-Handelsplatz vorerst schließen. Bitcoin-Anleger, die bei Bitfloor noch Guthaben haben, sollen dem Betreiber zufolge komplett entschädigt werden. Der Grund für die Kontensperrungen in den USA ist indessen noch nicht bekannt.
Bereits seit vergangener Woche ist Europas größte Börse für das digitale Geld, Bitcoin24, offline. Wegen des Verdachts auf Geldwäsche sperrten polnische Behörden Konten der Betreiber. Am vergangenen Montag reichten die Anwälte von Bitcoin24 Einspruch ein. Die Betreiber zeigten sich optimistisch, dass die Geschäfte kurzfristig wieder aufgenommen würden, Abhebungen könnten nach und nach über andere Konten abgewickelt werden. Bitfloor geriet bereits vor einem halben Jahr in die Schlagzeilen, als dort von unbekannten Cyberkriminellen rund 24.000 Bitcoins gestohlen wurden.
Beide geschlossenen Handelsplätze sind eher kleine Lichter im Tausch von Bargeld gegen Bitcoins. Marktführer ist die Plattform Mt. Gox, die rund zwei Drittel der Tauschgeschäfte abwickelt.
Nicht nur die starken Schwankungen der Bitcoin-Notierungen, sondern auch die zweifelhafte Zuverlässigkeit der Handelsplattformen machen die Geschäfte mit der virtuellen Währung zu einer riskanten Wette. So sollen für den jüngsten Kurseinbruch vor allem technische Probleme durch einen Nutzeransturm verantwortlich gewesen sein. In den vergangenen Tagen schaukelte sich der Bitcoin-Kurs erst auf 266 Dollar (Anfang April waren es etwa 90 Dollar) hoch, um dann am vorigen Mittwoch binnen Stunden auf 105 Dollar zu fallen. Aktuell kostet ein Bitcoin wieder 113 Dollar beziehungsweise 89 Euro an der größten Online-Börse Mt.Gox. Bei Bitcoin24 wurden die Digitalmünzen laut bitcoincharts.com zuletzt vor sechs Tagen für nur 76 Euro zurückgenommen.
Zudem ist der Handel offenbar massiven Hackerattacken ausgesetzt. Vergangene Woche musste der Handel für zwölf Stunden komplett gestoppt werden.
Hinter den Angriffen vermuten Kenner den Versuch der Kursmanipulation
Derweil haben laut Süddeutscher Zeitung etwa 100 geprellte Kunden von Bitcoin 24 eine Hetzjagd auf Facebook gegen den Plattformbetreiber gestartet. Dem Landeskriminalamt Berlin soll eine Anzeige wegen Betrugs gegen den Betreiber der Plattform vorliegen.
Auch eine deutsche Bank hat offenbar Anzeige erstattet, nachdem dort aufgefallen war, dass auf einem Konto von Bitcoin24 zunächst hohe Beträge eingegangen waren und der Inhaber anschließend eine ungewöhnlich hohe Summe am Automaten abheben wollte. In Internetforen soll der Beschuldigte angegeben haben, mehr als sieben Millionen Euro eingenommen zu haben, die bei einer polnischen und einer deutschen Bank deponiert waren. Bitcoin24-Nutzer haben nun die berechtigte Befürchtung, dass sie ihr Geld nicht wiedersehen.
Der jüngste Boom bei Bitcoins, die von einigen sogar als sichere Alternative zum Papiergeld der Notenbanken bezeichnet werden, lädt offenbar zu kriminellen Handlungen ein. Dabei sollte den Käufern eigentlich klar sein, dass eine wertbeständige und sichere Währung vor allem drei Aspekte erfüllen muss: stabile Wechselkurse, hohe Liquidität und jederzeitige Verfügbarkeit.
Dass Bitcoins diesen Anspruch bei weitem nicht erfüllen, machte der jüngste Ansturm auf das virtuelle Geld, das technisch auf 21 Millionen Stück begrenzt ist und aus komplex verschlüsselten Datenpaketen besteht, nur allzu deutlich. Zwar erfreuten die steil ansteigenden Kurse die Käufer, doch dürfte der ebenso dramatische Wertverlust kurz darauf auch für einige Ernüchterung gesorgt haben. Jedem Nutzer des Cybergeldes müsste daher klar sein, dass Bitcoins als Fluchtwährung für von Inflationssorgen Getriebene nicht taugen.
* WiWo
Bitcoin-Anbieter soll Kunden um Millionen geprellt haben
Mit dem Versprechen auf ein digitales Vermögen hat eine Tauschbörse im Internet zahlreiche Kunden geködert. Doch plötzlich ist die Seite vom Netz - und die Justiz schaltet sich ein. Die Betroffenen haben wenig Hoffnung, ihr Geld wiederzusehen. Auf Facebook gab es eine Hetzjagd
Sie hatten ihm ihr Vertrauen geschenkt - und eine Menge Geld. Und nun, da beides dahin ist, haben sie die Jagd auf ihn eröffnet: Etwa 100 geprellte Kunden von Bitcoin 24, einer digitalen Tauschbörse für digitale Münzen, haben sich auf Facebook bereits zusammengetan. Der Initiator der Gruppe hat dort mutmaßliche Aufenthaltsorte des Gesuchten veröffentlicht, mit dem Aufruf: "Bluthunde, macht Euch auf die Suche!"
Beim Landeskriminalamt Berlin liegt bereits eine Anzeige gegen den Betreiber der Plattform vor - wegen Leistungs- und Warenbetrugs. Auch eine deutsche Bank hat Anzeige erstattet. Dort war man wegen der ungewöhnlichen Bewegungen auf dem Konto stutzig geworden: Binnen kurzer Zeit wurden außergewöhnlich hohe Summen auf das Konto überwiesen - und dann wollte der Inhaber auch noch außergewöhnlich viel Geld am Automaten abheben.
Mehr als sieben Millionen Euro, so hat der Betreiber der Tauschbörse vor kurzem noch in Internetforen geprahlt, habe er eingenommen. Einen Teil davon hat er bei einer polnischen Bank, einen anderen bei einer deutschen Bank deponiert.
Firma mit Hauptsitz in England
Was viele auf diese Tauschbörse gelockt hat, war wohl vor allem: die eigene Gier. Bitcoins sind eine Währung, die im Internet geschaffen und gehandelt wird. Die digitalen Münzen sind das Ergebnis eines aufwendigen Rechenprozesses. Es sind verschlüsselte Datenpakte. Die Menge der Bitcoins ist technisch auf 21 Millionen begrenzt. Deshalb gilt sie nun, in Zeiten der Eurokrise und der Inflationsangst, manchen als letzte Zuflucht für sein Vermögen. Zwischenzeitlich notierte der Bitcoin bei 266 Dollar. In der vergangenen Woche stürzte der Kurs auf 60 Dollar ab. Seit einigen Tagen liegt er bei etwa 90 Dollar.
An den bekannten Tauschbörsen herrschte in den vergangenen Tagen großer Andrang. Wer sich dort zum Handel mit Bitcoins anmeldet, wird erst einmal überprüft. Das kann schon mal einige Tage dauern. In einigen Tagen, so sorgte sich mancher, kann aber auch der Kurs der Bitcoins weiter steigen. Diejenigen, die die Geduld verloren, gingen zu Bitcoin 24. Dort versprach man, die Transaktionen schneller abzuwickeln. Eine Überweisung auf ein polnisches Konto, später auf ein deutsches Konto, genüge - und schon wurden einem die Bitcoins auf der Plattform zur freien Verfügung gutgeschrieben.
Dass die Firma, die die digitale Tauschbörse betrieb, ihren Hauptsitz im fernen England hatte, das hätte einen natürlich stutzig machen können. Aber wer will sich schon lange mit solcherlei Formalitäten aufhalten? Ein bisschen Risiko gehört eben dazu.
Kaum Hoffnungen, das Geld zurückzubekommen
Am vergangenen Freitag aber ging plötzlich nichts mehr: Die Seite war vom Netz. Die ersten Kunden wurden unruhig. Sie tauschten sich in Foren auf. Auch auf der Facebook-Seite von Bitcoin 24 häufen sich Beiträge von besorgten Kunden. Einige haben sogar schon selbst Kontakt zur Polizei aufgenommen. Einer, der mehr als 2000 Euro überwiesen hat, um auf der Plattform Bitcoins zu erwerben, denkt zwar über eine Anzeige nach. Große Hoffnungen aber, dass er von seinem Geld etwas wiedersieht, hat er nicht mehr.
Doch der Betreiber der Plattform, er schwieg. Ein kurzer Hinweis auf der eigenen Internetseite, mehr gab es nicht. Die polnischen Behörden hätten das Konto gesperrt, so hieß es dort. Dazu gab es das Versprechen, dass die Guthaben sicher seien.
Entschuldigung für Hetzjagd
Am Donnerstagmittag nun erschien auf der Internetseite von Bitcoin 24 das erste offizielle Statement: "Die Gründe für die Schließung unserer Konten durch internationale Großbanken sind uns nun bekannt und rechtlich mehr als fragwürdig." Angehängt ist ein ins Deutsche übersetzter Beschluss, den das Unternehmen von der polnischen Staatsanwaltschaft erhalten haben soll. Auch ein Durchsuchungsbefehl der Wohn- und Geschäftsräume des Plattform-Betreibers ist dort als eigenes Dokument einzusehen.
In einem Internetforum hat jemand unter dem Namen, der laut Handelsregister als Geschäftsführer hinter der Plattform steht, eine längere Erklärung abgegeben. Der Verfasser des Beitrags bezeichnet die Vorwürfe, er habe das Vertrauen seiner Kunden missbraucht, als "lächerlich."
Gegen die Sperrung des polnischen Kontos sei bereits Einspruch eingelegt worden, eine Klage gegen die deutsche Bank wegen des entstandenen Schadens sei geplant. Und gegen den Initiator der Gruppe, die bei Facebook zur virtuellen Hetzjagd aufruft, laufe auch schon eine Anzeige. Der Anstifter hat sich auf Facebook bereits entschuldigt.
* SD
Starke Angriffe auf Bitcoin-Börse Mt. Gox
Die Bitcoin-Börse Mt. Gox leidet derzeit unter starken DDoS-Attacken. Laut den Betreibern werde bereits an der Implementierung einer Lösung gearbeitet, um diese Angriffe zu verhindern. Mehr als 60 Prozent aller Bitcoins werden derzeit über Mt. Gox gehandelt.
Die derzeit größte Bitcoin-Börse Mt. Gox ist derzeit Ziel von starken DDoS-Attacken. In einem Facebook-Posting entschuldigten sich die Betreiber am Sonntag Abend für den erneuten Ausfall und versprach, dass bereits an der Implementierung einer besseren Abwehr dieser Attacken gearbeitet werde. Mt. Gox wurde in den vergangenen Wochen immer wieder Opfer von gezielten DDoS-Attacken, mit denen die Angreifer den Preis der digitalen Währung beeinflussen wollen.
Preis soll gedrückt werden
Durch die Attacken wird der Handel auf Mt. Gox verlangsamt, wodurch viele Nutzer keine aktuellen Daten erhalten oder aber ihre Bitcoins irrtümlich zu niedrigeren Preisen verkaufen. Auch Panik-Verkäufe, die den Preis rasch fallen ließen, wurden des öfteren durch diese Attacken ausgelöst. Eine beliebte Taktik der Angreifer ist auch der rasche Verkauf von vielen kleinen Beträgen, beispielsweise 0,01 Bitcoins, umgerechnet etwas mehr als ein US-Dollar, um den Preis zu drücken.
Die Angreifer nutzen dann den sinkenden Preis aus, um Bitcoins günstig einzukaufen. Diese Methode sei laut Gonzague Gay-Bouchery, Marketing-Leiter von Mt. Gox, jedoch derzeit nur mehr eingeschränkt möglich. Die Zahl der kleinen Transaktionen wurde demnach durch eine "elastische Bremse" eingeschränkt.
Beliebte Bitcoin-Börse
Mt. Gox ist die derzeit größte Bitcoin-Börse. Zur Zeit wird dort ein Volumen von mehr als 4,5 Millionen Bitcoins gehandelt, umgerechnet knapp 468 Millionen US-Dollar. Die Betreiber sind in Tokyo tätig. Mt. Gox ist eng mit dem Aufstieg von Bitcoins verknüpft, geriet jedoch aber auch 2011 in die Schlagzeilen, als ein Hacker den Preis mit Hilfe eines gestohlenen Bitcoin-Kontos den Preis von 17 US-Dollar auf ein Cent pro Bitcoin drücken konnte. Derzeit notiert ein Bitcoin bei rund 120 US-Dollar.
* futurezone.at
Mit dem Versprechen auf ein digitales Vermögen hat eine Tauschbörse im Internet zahlreiche Kunden geködert. Doch plötzlich ist die Seite vom Netz - und die Justiz schaltet sich ein. Die Betroffenen haben wenig Hoffnung, ihr Geld wiederzusehen. Auf Facebook gab es eine Hetzjagd
Sie hatten ihm ihr Vertrauen geschenkt - und eine Menge Geld. Und nun, da beides dahin ist, haben sie die Jagd auf ihn eröffnet: Etwa 100 geprellte Kunden von Bitcoin 24, einer digitalen Tauschbörse für digitale Münzen, haben sich auf Facebook bereits zusammengetan. Der Initiator der Gruppe hat dort mutmaßliche Aufenthaltsorte des Gesuchten veröffentlicht, mit dem Aufruf: "Bluthunde, macht Euch auf die Suche!"
Beim Landeskriminalamt Berlin liegt bereits eine Anzeige gegen den Betreiber der Plattform vor - wegen Leistungs- und Warenbetrugs. Auch eine deutsche Bank hat Anzeige erstattet. Dort war man wegen der ungewöhnlichen Bewegungen auf dem Konto stutzig geworden: Binnen kurzer Zeit wurden außergewöhnlich hohe Summen auf das Konto überwiesen - und dann wollte der Inhaber auch noch außergewöhnlich viel Geld am Automaten abheben.
Mehr als sieben Millionen Euro, so hat der Betreiber der Tauschbörse vor kurzem noch in Internetforen geprahlt, habe er eingenommen. Einen Teil davon hat er bei einer polnischen Bank, einen anderen bei einer deutschen Bank deponiert.
Firma mit Hauptsitz in England
Was viele auf diese Tauschbörse gelockt hat, war wohl vor allem: die eigene Gier. Bitcoins sind eine Währung, die im Internet geschaffen und gehandelt wird. Die digitalen Münzen sind das Ergebnis eines aufwendigen Rechenprozesses. Es sind verschlüsselte Datenpakte. Die Menge der Bitcoins ist technisch auf 21 Millionen begrenzt. Deshalb gilt sie nun, in Zeiten der Eurokrise und der Inflationsangst, manchen als letzte Zuflucht für sein Vermögen. Zwischenzeitlich notierte der Bitcoin bei 266 Dollar. In der vergangenen Woche stürzte der Kurs auf 60 Dollar ab. Seit einigen Tagen liegt er bei etwa 90 Dollar.
An den bekannten Tauschbörsen herrschte in den vergangenen Tagen großer Andrang. Wer sich dort zum Handel mit Bitcoins anmeldet, wird erst einmal überprüft. Das kann schon mal einige Tage dauern. In einigen Tagen, so sorgte sich mancher, kann aber auch der Kurs der Bitcoins weiter steigen. Diejenigen, die die Geduld verloren, gingen zu Bitcoin 24. Dort versprach man, die Transaktionen schneller abzuwickeln. Eine Überweisung auf ein polnisches Konto, später auf ein deutsches Konto, genüge - und schon wurden einem die Bitcoins auf der Plattform zur freien Verfügung gutgeschrieben.
Dass die Firma, die die digitale Tauschbörse betrieb, ihren Hauptsitz im fernen England hatte, das hätte einen natürlich stutzig machen können. Aber wer will sich schon lange mit solcherlei Formalitäten aufhalten? Ein bisschen Risiko gehört eben dazu.
Kaum Hoffnungen, das Geld zurückzubekommen
Am vergangenen Freitag aber ging plötzlich nichts mehr: Die Seite war vom Netz. Die ersten Kunden wurden unruhig. Sie tauschten sich in Foren auf. Auch auf der Facebook-Seite von Bitcoin 24 häufen sich Beiträge von besorgten Kunden. Einige haben sogar schon selbst Kontakt zur Polizei aufgenommen. Einer, der mehr als 2000 Euro überwiesen hat, um auf der Plattform Bitcoins zu erwerben, denkt zwar über eine Anzeige nach. Große Hoffnungen aber, dass er von seinem Geld etwas wiedersieht, hat er nicht mehr.
Doch der Betreiber der Plattform, er schwieg. Ein kurzer Hinweis auf der eigenen Internetseite, mehr gab es nicht. Die polnischen Behörden hätten das Konto gesperrt, so hieß es dort. Dazu gab es das Versprechen, dass die Guthaben sicher seien.
Entschuldigung für Hetzjagd
Am Donnerstagmittag nun erschien auf der Internetseite von Bitcoin 24 das erste offizielle Statement: "Die Gründe für die Schließung unserer Konten durch internationale Großbanken sind uns nun bekannt und rechtlich mehr als fragwürdig." Angehängt ist ein ins Deutsche übersetzter Beschluss, den das Unternehmen von der polnischen Staatsanwaltschaft erhalten haben soll. Auch ein Durchsuchungsbefehl der Wohn- und Geschäftsräume des Plattform-Betreibers ist dort als eigenes Dokument einzusehen.
In einem Internetforum hat jemand unter dem Namen, der laut Handelsregister als Geschäftsführer hinter der Plattform steht, eine längere Erklärung abgegeben. Der Verfasser des Beitrags bezeichnet die Vorwürfe, er habe das Vertrauen seiner Kunden missbraucht, als "lächerlich."
Gegen die Sperrung des polnischen Kontos sei bereits Einspruch eingelegt worden, eine Klage gegen die deutsche Bank wegen des entstandenen Schadens sei geplant. Und gegen den Initiator der Gruppe, die bei Facebook zur virtuellen Hetzjagd aufruft, laufe auch schon eine Anzeige. Der Anstifter hat sich auf Facebook bereits entschuldigt.
* SD
Starke Angriffe auf Bitcoin-Börse Mt. Gox
Die Bitcoin-Börse Mt. Gox leidet derzeit unter starken DDoS-Attacken. Laut den Betreibern werde bereits an der Implementierung einer Lösung gearbeitet, um diese Angriffe zu verhindern. Mehr als 60 Prozent aller Bitcoins werden derzeit über Mt. Gox gehandelt.
Die derzeit größte Bitcoin-Börse Mt. Gox ist derzeit Ziel von starken DDoS-Attacken. In einem Facebook-Posting entschuldigten sich die Betreiber am Sonntag Abend für den erneuten Ausfall und versprach, dass bereits an der Implementierung einer besseren Abwehr dieser Attacken gearbeitet werde. Mt. Gox wurde in den vergangenen Wochen immer wieder Opfer von gezielten DDoS-Attacken, mit denen die Angreifer den Preis der digitalen Währung beeinflussen wollen.
Preis soll gedrückt werden
Durch die Attacken wird der Handel auf Mt. Gox verlangsamt, wodurch viele Nutzer keine aktuellen Daten erhalten oder aber ihre Bitcoins irrtümlich zu niedrigeren Preisen verkaufen. Auch Panik-Verkäufe, die den Preis rasch fallen ließen, wurden des öfteren durch diese Attacken ausgelöst. Eine beliebte Taktik der Angreifer ist auch der rasche Verkauf von vielen kleinen Beträgen, beispielsweise 0,01 Bitcoins, umgerechnet etwas mehr als ein US-Dollar, um den Preis zu drücken.
Die Angreifer nutzen dann den sinkenden Preis aus, um Bitcoins günstig einzukaufen. Diese Methode sei laut Gonzague Gay-Bouchery, Marketing-Leiter von Mt. Gox, jedoch derzeit nur mehr eingeschränkt möglich. Die Zahl der kleinen Transaktionen wurde demnach durch eine "elastische Bremse" eingeschränkt.
Beliebte Bitcoin-Börse
Mt. Gox ist die derzeit größte Bitcoin-Börse. Zur Zeit wird dort ein Volumen von mehr als 4,5 Millionen Bitcoins gehandelt, umgerechnet knapp 468 Millionen US-Dollar. Die Betreiber sind in Tokyo tätig. Mt. Gox ist eng mit dem Aufstieg von Bitcoins verknüpft, geriet jedoch aber auch 2011 in die Schlagzeilen, als ein Hacker den Preis mit Hilfe eines gestohlenen Bitcoin-Kontos den Preis von 17 US-Dollar auf ein Cent pro Bitcoin drücken konnte. Derzeit notiert ein Bitcoin bei rund 120 US-Dollar.
* futurezone.at
Eine deutsche Bank will ihren Kunden den Handel mit Bitcoin ermöglichen. Auch in den USA wollen prominente Unternehmer Investments in die virtuelle Währung vereinfachen
Die Internet-Direktbank Fidor vermarktet ihr Angebot als „Konto für den digitalen Lebensstil“. So koppelt Chef und Gründer Matthias Kröner schon mal den Zinssatz an die Zahl der Facebook-Fans. Sein neuester Coup passt dazu: Als erste deutsche Bank will er seinen Kunden auch Bitcoin anbieten.
„Das Ziel ist es, einen Bitcoinbestand der Kunden im FidorPay-Konto abzubilden“, sagte Kröner der WirtschaftsWoche. Dazu kooperiert er mit Bitcoin.de, der größten deutschen Börse für die virtuelle Währung.
Im Frühjahr machten Bitcoins durch einen rapiden Kursanstieg und das Interesse namhafter US-Investoren Furore. So geriet die Währung in den Fokus der Finanzaufseher, denn Bitcoin werden anonym transferiert und eignen sich so auch für Geldwäsche. Aus dieser Grauzone will Kröner Bitcoin herausholen: „Wir heben das ins Licht.“
Fidor kontrolliere, dass der Handel Regulierungsgrundlagen entspräche. Die Bank stellt dazu ein so genanntes Haftungsdach. Allerdings muss die Finanzaufsicht Bafin das Vorhaben noch genehmigen, sie prüft den Plan derzeit
Wie das Angebot im Detail aussehen wird ist daher noch nicht endgültig klar. Denn bislang können Bitcoin ganz anonym genutzt werden, bei Fidor wäre eine Identifikation nötig. Doch das sei durchaus im Interesse von Kunden, denen Bitcoin bisher zu unsicher waren, sagt Kröner. Zudem will er vor allem den Handel schneller und einfacher machen. „Bitcoin-Transaktionen sollen in Echtzeit möglich werden“, sagt Kröner. Bislang kann ein Kauf der Online-Währung auf Bitcoin.de auch schon mal drei Tage dauern.
Auch in den USA gibt es verschiedene Versuche, den Handel mit Bitcoins zu erleichtern. So stellten die Winklevoss-Zwillinge Anfang des Monats in einem Antrag bei der US-Börsenaufsicht Pläne für eine Bitcoin-Investmentgesellschaft vor. Der geplante Bitcoin-Trust würde Aktien im Wert von insgesamt 20 Millionen Dollar ausgeben - jeder Anteilsschein für 20 Dollar echtes Geld hätte bei der Ausgabe einen bestimmten Wert in Bitcoins
Cameron und Tyler Winklevoss wurden durch den Streit mit Mark Zuckerberg um die Urheberschaft von Facebook bekannt. Die Einigung in dem Rechtsstreit brachte ihnen mindestens 60 Millionen Dollar ein – von denen sie einen großen Teil in Bitcoin investierten. Sie sind heute die größten bekannten Besitzer der Netzwährung, im Mai verfügten die Brüder über Bitcoin im Wert von 13 Millionen Dollar.
Fidor-Chef Kröner denkt dagegen schon über Bitcoins hinaus: Auch alternative Währungen zum Anfassen haben sein Interesse geweckt und so spricht Kröner derzeit mit Betreibern von Regionalwährungen wie dem Chiemgauer. Durch die Eurokrise sei das Interesse an Alternativgeld groß. „Bis Ende nächsten Jahres, wollen wir drei bis vier Komplementärwährungen anbieten.“
* WiWo
Die Internet-Direktbank Fidor vermarktet ihr Angebot als „Konto für den digitalen Lebensstil“. So koppelt Chef und Gründer Matthias Kröner schon mal den Zinssatz an die Zahl der Facebook-Fans. Sein neuester Coup passt dazu: Als erste deutsche Bank will er seinen Kunden auch Bitcoin anbieten.
„Das Ziel ist es, einen Bitcoinbestand der Kunden im FidorPay-Konto abzubilden“, sagte Kröner der WirtschaftsWoche. Dazu kooperiert er mit Bitcoin.de, der größten deutschen Börse für die virtuelle Währung.
Im Frühjahr machten Bitcoins durch einen rapiden Kursanstieg und das Interesse namhafter US-Investoren Furore. So geriet die Währung in den Fokus der Finanzaufseher, denn Bitcoin werden anonym transferiert und eignen sich so auch für Geldwäsche. Aus dieser Grauzone will Kröner Bitcoin herausholen: „Wir heben das ins Licht.“
Fidor kontrolliere, dass der Handel Regulierungsgrundlagen entspräche. Die Bank stellt dazu ein so genanntes Haftungsdach. Allerdings muss die Finanzaufsicht Bafin das Vorhaben noch genehmigen, sie prüft den Plan derzeit
Wie das Angebot im Detail aussehen wird ist daher noch nicht endgültig klar. Denn bislang können Bitcoin ganz anonym genutzt werden, bei Fidor wäre eine Identifikation nötig. Doch das sei durchaus im Interesse von Kunden, denen Bitcoin bisher zu unsicher waren, sagt Kröner. Zudem will er vor allem den Handel schneller und einfacher machen. „Bitcoin-Transaktionen sollen in Echtzeit möglich werden“, sagt Kröner. Bislang kann ein Kauf der Online-Währung auf Bitcoin.de auch schon mal drei Tage dauern.
Auch in den USA gibt es verschiedene Versuche, den Handel mit Bitcoins zu erleichtern. So stellten die Winklevoss-Zwillinge Anfang des Monats in einem Antrag bei der US-Börsenaufsicht Pläne für eine Bitcoin-Investmentgesellschaft vor. Der geplante Bitcoin-Trust würde Aktien im Wert von insgesamt 20 Millionen Dollar ausgeben - jeder Anteilsschein für 20 Dollar echtes Geld hätte bei der Ausgabe einen bestimmten Wert in Bitcoins
Cameron und Tyler Winklevoss wurden durch den Streit mit Mark Zuckerberg um die Urheberschaft von Facebook bekannt. Die Einigung in dem Rechtsstreit brachte ihnen mindestens 60 Millionen Dollar ein – von denen sie einen großen Teil in Bitcoin investierten. Sie sind heute die größten bekannten Besitzer der Netzwährung, im Mai verfügten die Brüder über Bitcoin im Wert von 13 Millionen Dollar.
Fidor-Chef Kröner denkt dagegen schon über Bitcoins hinaus: Auch alternative Währungen zum Anfassen haben sein Interesse geweckt und so spricht Kröner derzeit mit Betreibern von Regionalwährungen wie dem Chiemgauer. Durch die Eurokrise sei das Interesse an Alternativgeld groß. „Bis Ende nächsten Jahres, wollen wir drei bis vier Komplementärwährungen anbieten.“
* WiWo
Die Kunstwährung Bitcoin sorgt wieder mit einem Betrugsfall für Schlagzeilen. Ein texanischer Investor soll Anleger um einen Millionenbetrag geprellt haben. Die US-Börsenaufsicht warnt: Investoren könnten bei der Kunstwährung durch Schneeballsysteme und andere illegale Verfahren leicht hinters Licht geführt werden.
Die US-Behörden gehen gegen einen neuen Fall von Betrug mit der digitalen Währung Bitcoin vor. Die Börsenaufsicht SEC reichte eine Klage gegen den Investor Trendon Shavers aus Texas ein, der Anleger mithilfe eines Schneeball-Systems betrogen haben soll. Shavers habe mindestens 66 Anlegern versprochen, ihre Bitcoin zu investieren und hohe Renditen damit zu erwirtschaften. Dies habe er allerdings tatsächlich nie getan.
Bitcoin wurden 2009 als Antwort auf die internationale Finanzkrise erfunden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Nutzer können die Währung als virtuelle Guthaben erwerben. Der Wechselkurs zu echtem Geld wird täglich errechnet - und kann teils extrem schwanken
Shavers versprach den Anlegern nach Angaben der SEC, ihre Bitcoin mit bis zu sieben Prozent pro Woche zu verzinsen. Dafür hätten ihm Anleger 2011 und 2012 insgesamt 700.000 Bitcoin anvertraut. Tatsächlich habe der mutmaßliche Betrüger die Währung aber nie investiert, sondern aus dem Geld neuer Anleger lediglich Zinsen sowie Anleger bezahlt, die wieder ausgestiegen sind. Die 700.000 Bitcoin waren laut 2011 und 2012 laut SEC im Schnitt 4,5 Mio. US-Dollar (3,4 Mio. Euro) wert. Heute wären sie 60 Mio. US-Dollar wert.
Die US-Börsenaufsicht SEC warnt vor zunehmenden Gefahren durch den betrügerischen Einsatz von Kunstwährungen. Virtuelle Währungen lockten womöglich Betrüger an, weil sie weniger reguliert seien und weniger in der Öffentlichkeit stünden als reale Währungen.
* N-TV
Die US-Behörden gehen gegen einen neuen Fall von Betrug mit der digitalen Währung Bitcoin vor. Die Börsenaufsicht SEC reichte eine Klage gegen den Investor Trendon Shavers aus Texas ein, der Anleger mithilfe eines Schneeball-Systems betrogen haben soll. Shavers habe mindestens 66 Anlegern versprochen, ihre Bitcoin zu investieren und hohe Renditen damit zu erwirtschaften. Dies habe er allerdings tatsächlich nie getan.
Bitcoin wurden 2009 als Antwort auf die internationale Finanzkrise erfunden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Nutzer können die Währung als virtuelle Guthaben erwerben. Der Wechselkurs zu echtem Geld wird täglich errechnet - und kann teils extrem schwanken
Shavers versprach den Anlegern nach Angaben der SEC, ihre Bitcoin mit bis zu sieben Prozent pro Woche zu verzinsen. Dafür hätten ihm Anleger 2011 und 2012 insgesamt 700.000 Bitcoin anvertraut. Tatsächlich habe der mutmaßliche Betrüger die Währung aber nie investiert, sondern aus dem Geld neuer Anleger lediglich Zinsen sowie Anleger bezahlt, die wieder ausgestiegen sind. Die 700.000 Bitcoin waren laut 2011 und 2012 laut SEC im Schnitt 4,5 Mio. US-Dollar (3,4 Mio. Euro) wert. Heute wären sie 60 Mio. US-Dollar wert.
Die US-Börsenaufsicht SEC warnt vor zunehmenden Gefahren durch den betrügerischen Einsatz von Kunstwährungen. Virtuelle Währungen lockten womöglich Betrüger an, weil sie weniger reguliert seien und weniger in der Öffentlichkeit stünden als reale Währungen.
* N-TV
Geldwäsche-Bedrohung durch Cyber-Währung Bitcoin
Das Für und Wider von Bitcoins, der bekanntesten Internetwährung, wird zurzeit heiß diskutiert. Vor allem ein negativer Aspekt wird dabei immer wieder vorgebracht: Die Gefahr von Geldwäsche. Der Berliner Rechtsanwalt Thomas Schulte teilt diese Vorbehalte.
Obwohl bis heute kaum jemand vollständig versteht, wie die Internetwährung Bitcoin entsteht und funktioniert, bleibt das virtuelle Geld in den Schlagzeilen. Dabei ist noch nicht einmal der "Erfinder" der Bitcoins eindeutig identifizierbar, die Online-Enzyklopädie Wikipädia schreibt dies zwar einem Satoshi Nakamoto zu, im entsprechenden Eintrag steht aber auch, dass es sich dabei um ein Pseudonym für eine Person bzw. eventuell sogar für eine Gruppe handeln dürfte.
Erzeugt werden Bitcoins mit Hilfe eines Entschlüsselungsvorgangs, der mit zunehmender Zahl von Bitcoins komplizierter wird, wobei es eine absolute Obergrenze für die Gesamtanzahl von Bitcoins gibt. An speziellen Internetbörsen kann die Web-Währung gegen "echtes Geld" getauscht werden, immer mehr Händler und Dienstleister akzeptieren das Cyber-Geld auch – und einen ersten Höhenflug mit anschließendem Crash hat die Währung auch schon hinter sich.
Während sie die einen als unabhängige, nicht vermehrbare und demokratische Währung lieben, sehen immer mehr andere in ihr Gefahren – die Bandbreite reicht von Geldwäsche bis hin zum Kapitalanlagenbetrug. Thailand hat als erster Staat dem Handel mit der virtuellen Währung jüngst einen Riegel vorgeschoben. Thomas Schulte, Gründungspartner und Namensgeber der Kanzlei Dr. Schulte und Partner Rechtsanwälte, publiziert nun seine Einschätzung zur Problematik:
"Hinter dem virtuellen Zahlungsmittel Bitcoin steht keine Notenbank und kein Staat. Theoretisch kann jeder PC-Nutzer, der einen Bitcoin-Client auf seinem Rechner installiert hat, die virtuelle Währung fernab von staatlicher Kontrolle selbst herstellen. Was gerade in Zeiten von PRISM nach einer recht guten Idee klingt, bringt allerdings auch wesentliche Haken mit sich. Denn alle Schandtaten, die bereits mit realem Geld möglich sind, können jetzt anonym, global und in bislang unklarem rechtlichen Raum getätigt werden. Geldwäsche ist nur eine Möglichkeit hierbei.
Die Online-Registrierungen laufen bisher viel lockerer ab als Anmeldeprozeduren bei konventionellen Banken. Falsche Profile können wesentlich leichter erstellt und Geldquellen verändert werden. Geld aus unlauteren Geschäften kann dadurch auf Onlinekonten transferiert, in virtuelle Währungen umgetauscht und dann bei teilnehmenden Onlinehändlern zum Bezahlen eingesetzt: das ist Geldwäsche!
Einheitliche, grenzüberschreitende Regeln gegen diese Praxis existieren aufgrund der Komplexität des Themas noch nicht. Hier herrscht dringend Handlungsbedarf – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Denn ob sich das Problem durch ein einfaches Verbot in einzelnen Ländern – wie jetzt in Thailand geschehen – lösen lässt, ist in Zeiten globalen Internethandels stark zu bezweifeln."
Obwohl bis heute kaum jemand vollständig versteht, wie die Internetwährung Bitcoin entsteht und funktioniert, bleibt das virtuelle Geld in den Schlagzeilen. Dabei ist noch nicht einmal der "Erfinder" der Bitcoins eindeutig identifizierbar, die Online-Enzyklopädie Wikipädia schreibt dies zwar einem Satoshi Nakamoto zu, im entsprechenden Eintrag steht aber auch, dass es sich dabei um ein Pseudonym für eine Person bzw. eventuell sogar für eine Gruppe handeln dürfte.
Erzeugt werden Bitcoins mit Hilfe eines Entschlüsselungsvorgangs, der mit zunehmender Zahl von Bitcoins komplizierter wird, wobei es eine absolute Obergrenze für die Gesamtanzahl von Bitcoins gibt. An speziellen Internetbörsen kann die Web-Währung gegen "echtes Geld" getauscht werden, immer mehr Händler und Dienstleister akzeptieren das Cyber-Geld auch – und einen ersten Höhenflug mit anschließendem Crash hat die Währung auch schon hinter sich.
Während sie die einen als unabhängige, nicht vermehrbare und demokratische Währung lieben, sehen immer mehr andere in ihr Gefahren – die Bandbreite reicht von Geldwäsche bis hin zum Kapitalanlagenbetrug. Thailand hat als erster Staat dem Handel mit der virtuellen Währung jüngst einen Riegel vorgeschoben. Thomas Schulte, Gründungspartner und Namensgeber der Kanzlei Dr. Schulte und Partner Rechtsanwälte, publiziert nun seine Einschätzung zur Problematik:
"Hinter dem virtuellen Zahlungsmittel Bitcoin steht keine Notenbank und kein Staat. Theoretisch kann jeder PC-Nutzer, der einen Bitcoin-Client auf seinem Rechner installiert hat, die virtuelle Währung fernab von staatlicher Kontrolle selbst herstellen. Was gerade in Zeiten von PRISM nach einer recht guten Idee klingt, bringt allerdings auch wesentliche Haken mit sich. Denn alle Schandtaten, die bereits mit realem Geld möglich sind, können jetzt anonym, global und in bislang unklarem rechtlichen Raum getätigt werden. Geldwäsche ist nur eine Möglichkeit hierbei.
Die Online-Registrierungen laufen bisher viel lockerer ab als Anmeldeprozeduren bei konventionellen Banken. Falsche Profile können wesentlich leichter erstellt und Geldquellen verändert werden. Geld aus unlauteren Geschäften kann dadurch auf Onlinekonten transferiert, in virtuelle Währungen umgetauscht und dann bei teilnehmenden Onlinehändlern zum Bezahlen eingesetzt: das ist Geldwäsche!
Einheitliche, grenzüberschreitende Regeln gegen diese Praxis existieren aufgrund der Komplexität des Themas noch nicht. Hier herrscht dringend Handlungsbedarf – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Denn ob sich das Problem durch ein einfaches Verbot in einzelnen Ländern – wie jetzt in Thailand geschehen – lösen lässt, ist in Zeiten globalen Internethandels stark zu bezweifeln."
Nach Tyler und Cameron Winklevoss steigt nun Joe Lewis in das Geschäft mit der digitalen Währung Bitcoins ein. Doch der ehemalige Geschäftspartner von George Soros hat einen anderen Ansatz als die Winklevoss-Brüder
Anfang Juli reichten Tyler und Cameron Winklevoss einen Antrag auf Gründung eines Bitcoin-Trusts bei der US-Börsenaufsicht ein. Der Fonds für virtuelle Währung soll eine Million Anteilscheine zu je 20 US-Dollar ausgeben. Jeder Anteilsschein hätte bei der Ausgabe gleichzeitig einen bestimmten Wert in Bitcoins. Damit wollten die Zwillingsbrüder, die durch ihren Rechtsstreit mit dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg berühmt geworden sind, am Umtausch des realen Geldes in Bitcoins– und umgekehrt – verdienen.
Nun steigt auch Joe Lewis, der 1992 zusammen mit George Soros gegen den britischen Pfund wettete, in das Geschäft mit der virtuellen Währung ein. Allerdings verfolgt der Finanzexperte einen anderen Ansatz als die Branchenneulinge Winklevoss. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, will Lewis‘ Private-Equity-Fonds Phoenix für 200 Millionen US-Dollar Anteile an Avalon kaufen. Avalon ist ein Unternehmen, das Computerserver herstellt, auf denen Bitcoins geprägt werden sollen.
Bei Bitcoins handelt es sich um digitale Währung, die von einem bislang unbekannten Programmierer erschaffen wurde. Die Kunstwährung ist nicht an Zentralbanken oder andere Institutionen gebunden, ihre Menge ist allerdings auf 21 Millionen Einheiten begrenzt. Wer ein virtuelles Guthaben für die digitale Währung erwirbt, kann damit in einigen Online-Shops zahlen oder die Bitcoins gegen echtes Geld tauschen. Der Kurs wird täglich errechnet und schwankt sehr stark.
* dasinvestment.com
Anfang Juli reichten Tyler und Cameron Winklevoss einen Antrag auf Gründung eines Bitcoin-Trusts bei der US-Börsenaufsicht ein. Der Fonds für virtuelle Währung soll eine Million Anteilscheine zu je 20 US-Dollar ausgeben. Jeder Anteilsschein hätte bei der Ausgabe gleichzeitig einen bestimmten Wert in Bitcoins. Damit wollten die Zwillingsbrüder, die durch ihren Rechtsstreit mit dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg berühmt geworden sind, am Umtausch des realen Geldes in Bitcoins– und umgekehrt – verdienen.
Nun steigt auch Joe Lewis, der 1992 zusammen mit George Soros gegen den britischen Pfund wettete, in das Geschäft mit der virtuellen Währung ein. Allerdings verfolgt der Finanzexperte einen anderen Ansatz als die Branchenneulinge Winklevoss. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, will Lewis‘ Private-Equity-Fonds Phoenix für 200 Millionen US-Dollar Anteile an Avalon kaufen. Avalon ist ein Unternehmen, das Computerserver herstellt, auf denen Bitcoins geprägt werden sollen.
Bei Bitcoins handelt es sich um digitale Währung, die von einem bislang unbekannten Programmierer erschaffen wurde. Die Kunstwährung ist nicht an Zentralbanken oder andere Institutionen gebunden, ihre Menge ist allerdings auf 21 Millionen Einheiten begrenzt. Wer ein virtuelles Guthaben für die digitale Währung erwirbt, kann damit in einigen Online-Shops zahlen oder die Bitcoins gegen echtes Geld tauschen. Der Kurs wird täglich errechnet und schwankt sehr stark.
* dasinvestment.com
Bald gibt's Bitcoins auf der Bank
Wieder ein Schritt auf dem Weg vom Internet-Spielgeld zur Währung: In Deutschland schafft die Fidor Bank den ersten Bitcoin-Handelsplatz mit Bank-Backup.
Die deutsche Fidor Bank geht eine Partnerschaft mit dem Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de ein. Die börsennotierte Online-Bank stellt der Bitcoin Deutschland GmbH ein sogenanntes Haftungsdach zur Verfügung
Was heisst das? Sobald die Bankenaufsicht das Modell bewilligt hat, wird die Bitcoin Deutschland GmbH als Vermittler der Fidor Bank den Handel von Bitcoins abwickeln.
Damit entsteht der erste Bitcoin-Handelsplatz Europas mit einer direkten Bankenkooperation – orientiert an den Finanzmarkt-Vorschriften, etwa dem deutschen Geldwäschereigesetz.
«Mit der Fidor Bank als Partner wird die virtuelle Währung Bitcoin nach nur 4 Jahren vom anfänglich belächelten Internet-Spielgeld immer mehr zur ernstzunehmenden Alternativ-Währung», sagt Oliver Flaskämper, Geschäftsführer der Bitcoin Deutschland GmbH. Die Kooperation ermöglicht es, dass man über ein Fidor-Girokonto nahezu in Echtzeit auf Bitcoin.de handelt.
Bitcoin.de und Fidor Bank AG vereinbaren weitgehende Partnerschaft
Wieder ein Schritt auf dem Weg vom Internet-Spielgeld zur Währung: In Deutschland schafft die Fidor Bank den ersten Bitcoin-Handelsplatz mit Bank-Backup.
Die deutsche Fidor Bank geht eine Partnerschaft mit dem Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de ein. Die börsennotierte Online-Bank stellt der Bitcoin Deutschland GmbH ein sogenanntes Haftungsdach zur Verfügung
Was heisst das? Sobald die Bankenaufsicht das Modell bewilligt hat, wird die Bitcoin Deutschland GmbH als Vermittler der Fidor Bank den Handel von Bitcoins abwickeln.
Damit entsteht der erste Bitcoin-Handelsplatz Europas mit einer direkten Bankenkooperation – orientiert an den Finanzmarkt-Vorschriften, etwa dem deutschen Geldwäschereigesetz.
«Mit der Fidor Bank als Partner wird die virtuelle Währung Bitcoin nach nur 4 Jahren vom anfänglich belächelten Internet-Spielgeld immer mehr zur ernstzunehmenden Alternativ-Währung», sagt Oliver Flaskämper, Geschäftsführer der Bitcoin Deutschland GmbH. Die Kooperation ermöglicht es, dass man über ein Fidor-Girokonto nahezu in Echtzeit auf Bitcoin.de handelt.
Bitcoin.de und Fidor Bank AG vereinbaren weitgehende Partnerschaft
Zitat
Hallo zusammen,
endlich dürfen wir die Partnerschaft mit unserer Partnerbank bekannt geben :-) Es ist…die Fidor Bank AG aus München. In diese Richtung gab es ja schon einige Vermutungen und wir mussten uns immer schön auf die Lippen beißen, um uns nicht zu verquatschen ;-) Denn die ersten Gespräche mit Fidor liegen schon einige Monate zurück. Nachfolgend schon einmal die aktuelle Pressemeldung die in diesen Minuten versendet wird.
Onlinewährung Bitcoin gilt offiziell als "privates Geld"
Das deutsche Finanzministerium hat erstmals die Onlinewährung Bitcoin klassifiziert. Das virtuelle Zahlungsmittel ist demnach als "privates Geld" einzustufen- damit ist die Digitalwährung rechtlich und steuerlich gebilligt
Es ist ein Triumph für die „Generation Internet“ – auch weil nur sie wirklich verstehen dürfte, was es bedeutet, dass das deutsche Finanzministerium die virtuelle Währung Bitcoin nun offiziell als „privates Geld“ anerkennt. Denn das geht aus der Beantwortung einer Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler hervor.
Demnach sei das Herstellen von Bitcoins als „private Geldschöpfung“ zu klassifizieren – klingt irgendwie illegal, ist es aber nicht. Tatsächlich seien Bitcoins damit als „privates Geld“ zu betrachten, das in „multilateralen Verrechnungskreisen“ eingesetzt werden kann. Auf Deutsch: im internationalen Zahlungsverkehr.
Aber was ist Bitcoin? Die Onlinewährung ist tatsächlich in dem Sinn „privat“, dass sie nicht der Kontrolle einer staatlichen Zentralbank unterworfen ist. Tatsächlich existiert sie nur virtuell, bzw. als physische Bits und Bytes auf Festplatten und USB-Sticks. Kontrolliert wird ihre Herstellung nur über einen Algorithmus. Die Entstehungsgeschichte von Bitcoin ist mysteriös – angeblich hat ein Hacker namens Satoshi Nakamoto die Währung erfunden. Wer hinter dem Pseudonym steckt ist freilich unbekannt. Manche vermuten auch ein Firmenkonsortium unter Beteiligung von Samsung, Toshiba und Motorola hinter Bitcoin. Am einfachsten kann man sich die virtuelle Währung wohl als die Wiki-Version von Paypal vorstellen. Denn da liegt die Stärke von Bitcoin: in ihrem Zweck als Zahlungssystem.
Steuerliche Relevanz geklärt
Das sieht auch das deutsche Finanzministerium so und schreibt, Bitcoin sei eine „Rechnungseinheit“. Mit der Anfragebeantwortung scheint auch die steuerliche Relevanz von Bitcoin geklärt: Kursgewinne sind nach einem Jahr steuerfrei, davor muss Abgeltungssteuer gezahlt werden.
Auch im österreichischen Finanzministerium werden Onlinewährungen „laufend beobachtet“, hieß es am Sonntag nach einer Anfrage der „Presse“. Generell sind die Antworten der Staaten auf die „Herausforderung“ Bitcoin international sehr unterschiedlich. So hat Thailand als erstes Land die Onlinewährung kürzlich verboten und die USA (Herausgeber der Weltleitwährung Dollar) haben sich noch nicht so recht entschieden. Die Finanzaufsicht SEC prüft derzeit die strengere Kontrolle von Bitcoin, weil sie vermutet, dass damit Drogengeschäfte abgewickelt werden (was allerdings auch mit Dollar geschieht).
Die Europäer scheinen einen entspannteren Zugang zu Bitcoin zu pflegen – wie das deutsche Beispiel zeigt. Die Europäische Zentralbank hat als erste große Zentralbank schon Ende 2012 ein Paper zum Thema produziert, das Bitcoin als Alternativwährung klassifiziert – und auf die Gefahren eines derart neuen und unerprobten Systems hinweist, ohne drastische Maßnahmen wie Verbote zu empfehlen.
Eine Währung, viele Marktplätze
Dieser Zugang dürfte auch deswegen vielversprechend sein, weil eine Regulierung von Bitcoin schwierig bis unmöglich zu sein scheint. Die Währung nutzt das Bit-Torrent-System, das auch zum Filesharing eingesetzt werden kann und praktisch weder zu stoppen noch nachzuverfolgen ist.
Gehandelt wird Bitcoin auf einer Reihe von Online-Marktplätzen, von denen die größeren den Preis bestimmen – und die kleineren kommen und gehen, was immer wieder zu Verlusten für unvorsichtige Spekulanten führt.
Der Bitcoin-Kurs stieg im März in einer blasenhaften Entwicklung bis auf 140 Euro pro Stück, seitdem hat sich der Kurs zwischen 60 und 80 Euro eingependelt. Zuletzt stieg er wieder leicht an. Die Meldung aus Berlin hat den Kurs aber nicht nachhaltig beeinflusst.
*Die Presse
Es ist ein Triumph für die „Generation Internet“ – auch weil nur sie wirklich verstehen dürfte, was es bedeutet, dass das deutsche Finanzministerium die virtuelle Währung Bitcoin nun offiziell als „privates Geld“ anerkennt. Denn das geht aus der Beantwortung einer Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler hervor.
Demnach sei das Herstellen von Bitcoins als „private Geldschöpfung“ zu klassifizieren – klingt irgendwie illegal, ist es aber nicht. Tatsächlich seien Bitcoins damit als „privates Geld“ zu betrachten, das in „multilateralen Verrechnungskreisen“ eingesetzt werden kann. Auf Deutsch: im internationalen Zahlungsverkehr.
Aber was ist Bitcoin? Die Onlinewährung ist tatsächlich in dem Sinn „privat“, dass sie nicht der Kontrolle einer staatlichen Zentralbank unterworfen ist. Tatsächlich existiert sie nur virtuell, bzw. als physische Bits und Bytes auf Festplatten und USB-Sticks. Kontrolliert wird ihre Herstellung nur über einen Algorithmus. Die Entstehungsgeschichte von Bitcoin ist mysteriös – angeblich hat ein Hacker namens Satoshi Nakamoto die Währung erfunden. Wer hinter dem Pseudonym steckt ist freilich unbekannt. Manche vermuten auch ein Firmenkonsortium unter Beteiligung von Samsung, Toshiba und Motorola hinter Bitcoin. Am einfachsten kann man sich die virtuelle Währung wohl als die Wiki-Version von Paypal vorstellen. Denn da liegt die Stärke von Bitcoin: in ihrem Zweck als Zahlungssystem.
Steuerliche Relevanz geklärt
Das sieht auch das deutsche Finanzministerium so und schreibt, Bitcoin sei eine „Rechnungseinheit“. Mit der Anfragebeantwortung scheint auch die steuerliche Relevanz von Bitcoin geklärt: Kursgewinne sind nach einem Jahr steuerfrei, davor muss Abgeltungssteuer gezahlt werden.
Auch im österreichischen Finanzministerium werden Onlinewährungen „laufend beobachtet“, hieß es am Sonntag nach einer Anfrage der „Presse“. Generell sind die Antworten der Staaten auf die „Herausforderung“ Bitcoin international sehr unterschiedlich. So hat Thailand als erstes Land die Onlinewährung kürzlich verboten und die USA (Herausgeber der Weltleitwährung Dollar) haben sich noch nicht so recht entschieden. Die Finanzaufsicht SEC prüft derzeit die strengere Kontrolle von Bitcoin, weil sie vermutet, dass damit Drogengeschäfte abgewickelt werden (was allerdings auch mit Dollar geschieht).
Die Europäer scheinen einen entspannteren Zugang zu Bitcoin zu pflegen – wie das deutsche Beispiel zeigt. Die Europäische Zentralbank hat als erste große Zentralbank schon Ende 2012 ein Paper zum Thema produziert, das Bitcoin als Alternativwährung klassifiziert – und auf die Gefahren eines derart neuen und unerprobten Systems hinweist, ohne drastische Maßnahmen wie Verbote zu empfehlen.
Eine Währung, viele Marktplätze
Dieser Zugang dürfte auch deswegen vielversprechend sein, weil eine Regulierung von Bitcoin schwierig bis unmöglich zu sein scheint. Die Währung nutzt das Bit-Torrent-System, das auch zum Filesharing eingesetzt werden kann und praktisch weder zu stoppen noch nachzuverfolgen ist.
Gehandelt wird Bitcoin auf einer Reihe von Online-Marktplätzen, von denen die größeren den Preis bestimmen – und die kleineren kommen und gehen, was immer wieder zu Verlusten für unvorsichtige Spekulanten führt.
Der Bitcoin-Kurs stieg im März in einer blasenhaften Entwicklung bis auf 140 Euro pro Stück, seitdem hat sich der Kurs zwischen 60 und 80 Euro eingependelt. Zuletzt stieg er wieder leicht an. Die Meldung aus Berlin hat den Kurs aber nicht nachhaltig beeinflusst.
*Die Presse
In Berlin-Kreuzberg findet ein Versuch statt: Viele Geschäfte und Bars akzeptieren das Netzgeld Bitcoin
Auf den ersten Blick sieht die Graefestraße aus wie andere Straßen in Berlin-Kreuzberg. Eine Mischung aus Gründerzeithäusern und sozialem Wohnungsbau. Nur wer genau hinsieht, entdeckt an den Fenstern von Läden und Kneipen einen unscheinbaren schwarz-weißen Aufkleber: "Bitcoins accepted" steht darauf. Die kryptische Botschaft weist die Graefestraße und das umliegende Viertel als einen Ort aus, an dem sich Revolutionäres tut. Hier findet eine leise Finanz-Revolution statt.
Die Geschäfte des Graefe-Kiezes akzeptieren eine zweite Währung neben dem Euro, eine Währung ohne Zentralbank und Regierungskontrolle. Der Name dieses Geldes verweist auf seine Herkunft: Zum englischen Wort für Münze "coin" gesellt sich die Silbe "bit", die in der Informatik eine Menge von Daten bezeichnet.
Tatsächlich ist der Bitcoin eine Währung aus dem Internet. Eine Währung, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das World Wide Web selbst, eine Währung, die nicht an einen Ort oder ein Land gebunden ist und international verwendet werden kann.
Tech-Freaks aus aller Welt
Das "Room77" in der Graefestraße war eine der ersten Kneipen weltweit, die Bitcoins akzeptierten. Das hat das Burger-Lokal zu einem Anziehungspunkt für Tech-Freaks aus aller Welt gemacht. Abends herrscht hier babylonische Vielsprachigkeit, Englisch überwiegt.
Im weichen Licht von Kerzen werden MacBooks aufgeklappt. Das bläuliche Licht von Smartphones erhellt die Gesichter. Ein scharfer Firecracker ("The Burger that fights back!") kostet hier zwölf Euro – oder eben 0,12 Bitcoins. Im Hintergrund läuft Independent-Musik, an der Decke glitzert eine Disco-Kugel.
"Die Ursprungsidee war, eine weltweite freie Währung zu schaffen", sagt Jörg Platzer, der Inhaber des "Room77". Platzer könnte auch einen Saloon im Wilden Westen führen. Statur und Gestus des 46-Jährigen mit dem markanten Kinn passen zu einem harten Kerl der "Frontier", des amerikanischen Grenzlands im 19. Jahrhundert. Fehlen nur der Cowboyhut und die Lederweste.
Wie so viele, die sich auf Bitcoins eingelassen haben, ist Platzer ein Pionier. Bitcoins sind wirkliches Neuland, eine Finanz-Frontier.
Projekt "Bitcoin-Kiez"
Neben dem "Room77" akzeptieren gut zwei Dutzend Läden rund um die Graefestraße das digitale Geld. "Es hat eine Weile gedauert, bis die Gewerbetreibenden davon überzeugt waren", sagt Platzer. Es war seine Idee, das Projekt vor zwei Jahren "Bitcoin-Kiez" zu nennen. Dazu gehören neben Kneipen und Cafés unter anderem ein Lebensmittelgeschäft, ein Plattenladen und ein Copyshop.
"Die technische Abwicklung ist denkbar einfach", sagt Cassandra Wintgens, Chefin von Feinkost "Lekkerurlaub". Wer etwas mit Bitcoin bezahlen will, braucht dafür nur ein Smartphone und eine Smartphone-App namens Wallet, die wie eine Börse für digitale Münzen funktioniert.
Der Käufer gibt den Betrag ein, scannt mit seinem Handy den "Quick-Response"-Code (QR-Code) des Verkäufers und drückt auf Senden. Auf dessen Tablet oder Laptop erklingt zur Bestätigung ein Jingle (das Klimpern von Geldstücken), schon ist die Transaktion abgeschlossen.
Eher Bargeld als Kreditkarte
Mit der Bestätigung ist das Geld in der Kasse des Verkäufers, wie bei Bargeld. Auch was die Kosten angeht, sind die digitalen Münzen eher mit Bargeld als mit Kreditkarten zu vergleichen.
"Bitcoins sind für Gewerbetreibende ein Riesenfortschritt. Anders als bei Kreditkartenfirmen fallen nur minimale Gebühren an. Auch Rückbuchungen sind nicht möglich", wirbt Platzer für seine Idee. Obendrein sind Bitcoin-Transaktionen auch ohne Namen möglich.
Wer Bitcoin verstehen will, muss zuerst verstehen, was Geld ist. Damit ein Ding als Währung fungieren kann, müssen drei Grundbedingungen erfüllt sein: Es darf nicht beliebig vermehrt werden, es muss fälschungssicher sein und es muss allgemeine Akzeptanz als Tauschmittel finden.
Das System ist fälschungssicher
Für die ersten beiden Probleme präsentierte der japanische Programmierer Satoshi Nakamoto im Jahr 2009 eine Lösung: Sein Algorithmus erlaubte es einem Netzwerk von Computern, fälschungssichere Einheiten (digitale "Münzen") zu erzeugen, die sich in Sekundenschnelle ohne Bankkonto transferieren lassen. In einem Essay benannte Nakamoto, hinter dem viele Kenner der Szene nicht eine Person, sondern eine ganze Gruppe von Programmierern vermuten, das Ziel: "Online-Zahlungen unter Umgehung von Finanzinstitutionen".
Fälschungssicher sind Bitcoins dadurch, dass sie nicht an einem bestimmten Ort, sondern im Netzwerk abgelegt sind. Hacker mögen zwar einzelne Wallets oder Konten knacken können, aber nie das Bitcoin-System als Ganzes.
Als schwieriger erwies es sich da schon, Bitcoins allgemein bekannt zu machen. Schließlich steht dahinter kein Staat, der sie als gesetzliches Zahlungsmittel protegiert. Waren es am Anfang nur ein paar Computer-Freaks wie Platzer, die sich der digitalen Münzen bedienten, um sich Beträge zu überweisen und online Hardware zu kaufen, so hat das Interesse in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen.
Bitcoins kann man nicht beliebig vermehren
So sehr, dass die meisten Nutzer längst nicht mehr selbst Bitcoins auf ihren Rechnern erzeugen. Es haben sich Tauschplätze gebildet, die mehr oder weniger wie Ebay funktionieren, mit dem einen Unterschied, dass hier gesetzliche Zahlungsmittel und Bitcoins, für den sich das Kürzel BTC etabliert hat, gegeneinander gehandelt werden.
Ein Grund für das zunehmende Interesse am Bitcoin ist die Euro-Krise. Das digitale Zahlungsmittel hat nämlich eine Eigenschaft, die der Euro nicht hat. Aufgrund seiner Genese kann es nicht beliebig vermehrt werden. Um neue Bitcoins zu erzeugen, müssen Computer komplizierte Rechenaufgaben lösen. Die Aufgaben sind für sich genommen zwar sinnlos, ihre Lösung kostet den Computer aber Zeit und Energie.
Die Herstellung von Bitcoins wird von Jahr zu Jahr aufwendiger, ähnlich wie es immer mühsamer wird, der Erde Gold und Silber abzutrotzen. Kenner nennen die Erzeugung von Bitcoins auf dem Computer daher auch "Mining" (englisch für Schürfen).
Grundübel unserer Zeit
Im Laufe der Zeit nimmt die Rate der neu geschaffenen digitalen Münzen ab. Nach dem Jahr 2033 werden nur noch wenige neue Einheiten dazukommen, irgendwann im 22. Jahrhundert wird die Neuproduktion ganz aufhören. Ökonomen reden davon, dass der Bitcoin ein "unelastisches Geld" ist, während der Euro "elastisch" ist.
Elastisch klingt zunächst einmal gut, kann jedoch bedeuten, dass die Notenbank die Geldmenge stark ausweitet und die Kaufkraft der Währungen damit unterminiert. Nicht wenige Fans des Bitcoins mutmaßen, dass die europäischen Geldpolitiker unter Mario Draghi genau das vorbereiten. Und nicht nur die Europäische Zentralbank, sondern auch die amerikanische Fed und die Bank of England.
Einer dieser Papiergeldkritiker ist Aaron Koenig. Für den Berliner Unternehmer und Blogger ist das staatliche Geldmonopol das Grundübel unserer Zeit. "Die Notenbanken können nach Gutdünken Euro, Dollar oder Pfund drucken. Das ist die tiefere Ursache aller Finanzkrisen der letzten Zeit."
Politische Mission
Mit seiner Firma Bitfilm produziert Koenig kleine Clips für Projekte und Start-ups aus der Bitcoin-Szene, die Namen wie Colored Coins, KnC Miner oder BopShop tragen. Außerdem organisiert er die Bitcoin-Börse Berlin, wo Nutzer alle paar Wochen Bargeld gegen Bitcoins tauschen können.
Für Koenig, der sich als "klassischen Liberalen" bezeichnet, ist der Einsatz für Bitcoins eine politische Mission. Bei der letzten Bitcoin-Börse im August trug ein Country-Sänger einen von Koenig verfassten Song vor, eine Art Hymne auf das digitale Geld.
Deren erste Zeilen lauten: "Hey Mr. Draghi, suchen Sie sich einen neuen Job, die europäische Währung ist ein Flop, mit dem wir Schluss machen werden, wir wollen, dass unser Geld und unsere Märkte frei sind." Der Refrain lautet dann: "Wir werden das Geldmonopol beenden, die Währung dezentralisieren, Schluss machen mit der Fed, Schluss machen mit der EZB."
"Bitcoins werden unser Geldsystem besser machen"
Auch Oliver Flaskämper, Chef des Internet-Handelsplatzes bitcoin.de, sieht sich als Idealisten und Währungsreformer: "Bitcoins werden ihren Teil dazu beitragen, unser Geldsystem besser zu machen", ist er überzeugt. Einen wichtigen Etappensieg haben die Anhänger des privaten Geldes schon erzielt. Das Finanzministerium hat Bitcoins in einer Einschätzung als "privates Geld" bezeichnet.
Eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten und Euro-Rebellen Frank Schäffler (FDP) erbrachte zudem, dass mit Bitcoins erzielte Kursgewinne in Deutschland nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei sind. Der rechtliche Rahmen des digitalen Geldes, bis vor Kurzem noch völlig unklar, hat damit Konturen gewonnen.
Die Eigenheit des Bitcoin, kein Papiergeld zu sein, bedeutet jedoch nicht, dass die digitale Währung wertstabil wäre gegenüber offiziellen Zahlungsmitteln wie Euro oder Dollar. Die Legende will, dass die erste Transaktion in der echten Welt 2009 der Kauf von zwei Pizzas für 10.000 Bitcoins war.
Das Interesse von Spekulanten ist geweckt
Seither ist der Preis erheblich gestiegen. Heute sind 10.000 Bitcoins, der damalige Gegenwert der Pizzas, rund eine Million Euro wert. Die Wertexplosion des Bitcoin ging jedoch mit heftigen Schwankungen einher.
Seine besonderen Eigenschaften machen den Bitcoin interessant für Spekulanten: Wenn die Verwendung und damit die Nachfrage schneller wächst als die Menge der verfügbaren Bitcoins, kann der Preis langfristig nur nach oben gehen, lautet die dahinterstehende Logik. Schon zweimal war die Online-Währung das Opfer heftiger spekulativer Übertreibungen.
Im Sommer 2011 schoss der Preis, der zu Beginn noch bei ein paar Cent gelegen hatte, auf 30 Dollar. Als jedoch Meldungen die Runde machten, dass Hacker den Inhalt von Bitcoin-Konten entwenden können, gab es einen Einbruch. Die Lage beruhigte sich, nachdem die Tauschbörsen ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöhten.
Winkelvoss-Brüder planen Bitcoin-Fonds
Das Frühjahr 2013 erlebte dann die nächste Manie. Diesmal stieg der Bitcoin von knapp über zehn Dollar auf mehr als 200 Dollar, um sich danach (nach Abklingen der Zypern-Krise) in kürzester Zeit zu halbieren. Zuletzt schwankte der Kurs zwischen 100 und 150 Dollar. Umgerechnet mussten damit zwischen 75 und 110 Euro für einen Bitcoin bezahlt werden.
Das Wertsteigerungspotenzial lockt zunehmend auch Hedgefonds und Großinvestoren an. Die prominentesten davon sind vielleicht die Winkelvoss-Brüder, denen Marc Zuckerberg die Idee für Facebook gestohlen haben soll. Die Zwillinge planen einen Bitcoin-Fonds, mit dem sie Anleger für die Internet-Währung begeistern wollen.
Doch nicht alle sehen den Bitcoin als Geschäft. Und nicht alle sehen ihn als Heilsbringer. Für manche ist er einfach eine nette technische Spielerei.
Digitale Währung lockt Touristen an
Florentina Mertens gehört das "Floor's", ein kleines Café in der Schönleinstraße, unweit des "Room77". Auch hier prangt der Hinweis "Bitcoins accepted" an der Tür. Die junge Holländerin betreibt das "Floor's" seit einem halben Jahr. Das Interesse an Bitcoins habe deutlich zugenommen, berichtet sie. "Am Anfang hatten wir einmal im Monat einen, der mit Bitcoin bezahlen wollte. Mittlerweile mindestens einmal pro Woche."
Viele Touristen kommen allein wegen der digitalen Währung in das Viertel. Mertens erzählt von Touristen aus Italien und den USA, die von dem Kiez gelesen hatten. "Ein Pärchen aus San Francisco wollte hier ausprobieren, ob es sich allein mit Bitcoins durchschlagen kann."
Tatsächlich sind Bitcoins in der echten Welt vermutlich nirgendwo so präsent wie in Berlin. Eine Reihe von jungen Internet-Firmen hat sich hier angesiedelt, die mit Programmen und Produkten rund um das digitale Geld verdienen wollen. Von Gewinnen sind die meisten Start-ups weit entfernt. Optimisten sprechen davon, die Gründerstadt Berlin habe die Chance, eine Art Bitcoin Valley zu werden. "Hier könnte eine spannende neue Szene entstehen", sagt Koenig.
Argwohn der Finanzbehörden
Doch selbst die Visionäre können die Risiken nicht leugnen. Auch nach den juristischen Teilerfolgen in Deutschland ist es keineswegs sicher, dass internationale Regulatoren die Anarchowährung auf Dauer dulden werden. Auch wenn sich das Bitcoin-Netzwerk im eigentlichen Sinne nicht abschalten lässt, so ließe sich theoretisch die Verwendung verbieten.
Die Europäische Zentralbank wie auch amerikanische Finanzbehörden haben bereits Argwohn geäußert und fordern eine strengere Regulierung. Ihre Begründung: Wegen der Möglichkeit anonymer Transaktionen eigneten sich Bitcoins für Geldwäsche, gar Waffen- und Drogengeschäfte seien möglich. Dass vermutlich 99 Prozent aller Waffen- und Drogengeschäfte auf der Welt mit Banknoten abgewickelt werden, ficht die offiziellen Bedenkenträger nicht an.
Wenn der Bitcoin wirklich das Geld der Zukunft werden will, muss er aber vor allem eines schaffen: eine größere Anhängerschaft finden. Berlin mag die Bitcoin-Hauptstadt der Welt sein, doch selbst hier ist das Volumen der Transaktionen im Vergleich mit den Volumina des gesamten Einzelhandels und der gesamten Gastronomie marginal.
Selbst im "Room77" zahle allenfalls ein Fünftel der Kunden mit den digitalen Münzen, räumt Platzer ein. "Geld ist der Bitcoin erst dann, wenn sich die Leute damit ganz entspannt ein Feierabendbier gönnen", sagt der Wirt mit seiner kernigen Stimme. Bis es so weit ist, ist Berlin noch eine Frontier-City und das "Room77" ein Saloon der Pioniere.
* Welt
Auf den ersten Blick sieht die Graefestraße aus wie andere Straßen in Berlin-Kreuzberg. Eine Mischung aus Gründerzeithäusern und sozialem Wohnungsbau. Nur wer genau hinsieht, entdeckt an den Fenstern von Läden und Kneipen einen unscheinbaren schwarz-weißen Aufkleber: "Bitcoins accepted" steht darauf. Die kryptische Botschaft weist die Graefestraße und das umliegende Viertel als einen Ort aus, an dem sich Revolutionäres tut. Hier findet eine leise Finanz-Revolution statt.
Die Geschäfte des Graefe-Kiezes akzeptieren eine zweite Währung neben dem Euro, eine Währung ohne Zentralbank und Regierungskontrolle. Der Name dieses Geldes verweist auf seine Herkunft: Zum englischen Wort für Münze "coin" gesellt sich die Silbe "bit", die in der Informatik eine Menge von Daten bezeichnet.
Tatsächlich ist der Bitcoin eine Währung aus dem Internet. Eine Währung, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das World Wide Web selbst, eine Währung, die nicht an einen Ort oder ein Land gebunden ist und international verwendet werden kann.
Tech-Freaks aus aller Welt
Das "Room77" in der Graefestraße war eine der ersten Kneipen weltweit, die Bitcoins akzeptierten. Das hat das Burger-Lokal zu einem Anziehungspunkt für Tech-Freaks aus aller Welt gemacht. Abends herrscht hier babylonische Vielsprachigkeit, Englisch überwiegt.
Im weichen Licht von Kerzen werden MacBooks aufgeklappt. Das bläuliche Licht von Smartphones erhellt die Gesichter. Ein scharfer Firecracker ("The Burger that fights back!") kostet hier zwölf Euro – oder eben 0,12 Bitcoins. Im Hintergrund läuft Independent-Musik, an der Decke glitzert eine Disco-Kugel.
"Die Ursprungsidee war, eine weltweite freie Währung zu schaffen", sagt Jörg Platzer, der Inhaber des "Room77". Platzer könnte auch einen Saloon im Wilden Westen führen. Statur und Gestus des 46-Jährigen mit dem markanten Kinn passen zu einem harten Kerl der "Frontier", des amerikanischen Grenzlands im 19. Jahrhundert. Fehlen nur der Cowboyhut und die Lederweste.
Wie so viele, die sich auf Bitcoins eingelassen haben, ist Platzer ein Pionier. Bitcoins sind wirkliches Neuland, eine Finanz-Frontier.
Projekt "Bitcoin-Kiez"
Neben dem "Room77" akzeptieren gut zwei Dutzend Läden rund um die Graefestraße das digitale Geld. "Es hat eine Weile gedauert, bis die Gewerbetreibenden davon überzeugt waren", sagt Platzer. Es war seine Idee, das Projekt vor zwei Jahren "Bitcoin-Kiez" zu nennen. Dazu gehören neben Kneipen und Cafés unter anderem ein Lebensmittelgeschäft, ein Plattenladen und ein Copyshop.
"Die technische Abwicklung ist denkbar einfach", sagt Cassandra Wintgens, Chefin von Feinkost "Lekkerurlaub". Wer etwas mit Bitcoin bezahlen will, braucht dafür nur ein Smartphone und eine Smartphone-App namens Wallet, die wie eine Börse für digitale Münzen funktioniert.
Der Käufer gibt den Betrag ein, scannt mit seinem Handy den "Quick-Response"-Code (QR-Code) des Verkäufers und drückt auf Senden. Auf dessen Tablet oder Laptop erklingt zur Bestätigung ein Jingle (das Klimpern von Geldstücken), schon ist die Transaktion abgeschlossen.
Eher Bargeld als Kreditkarte
Mit der Bestätigung ist das Geld in der Kasse des Verkäufers, wie bei Bargeld. Auch was die Kosten angeht, sind die digitalen Münzen eher mit Bargeld als mit Kreditkarten zu vergleichen.
"Bitcoins sind für Gewerbetreibende ein Riesenfortschritt. Anders als bei Kreditkartenfirmen fallen nur minimale Gebühren an. Auch Rückbuchungen sind nicht möglich", wirbt Platzer für seine Idee. Obendrein sind Bitcoin-Transaktionen auch ohne Namen möglich.
Wer Bitcoin verstehen will, muss zuerst verstehen, was Geld ist. Damit ein Ding als Währung fungieren kann, müssen drei Grundbedingungen erfüllt sein: Es darf nicht beliebig vermehrt werden, es muss fälschungssicher sein und es muss allgemeine Akzeptanz als Tauschmittel finden.
Das System ist fälschungssicher
Für die ersten beiden Probleme präsentierte der japanische Programmierer Satoshi Nakamoto im Jahr 2009 eine Lösung: Sein Algorithmus erlaubte es einem Netzwerk von Computern, fälschungssichere Einheiten (digitale "Münzen") zu erzeugen, die sich in Sekundenschnelle ohne Bankkonto transferieren lassen. In einem Essay benannte Nakamoto, hinter dem viele Kenner der Szene nicht eine Person, sondern eine ganze Gruppe von Programmierern vermuten, das Ziel: "Online-Zahlungen unter Umgehung von Finanzinstitutionen".
Fälschungssicher sind Bitcoins dadurch, dass sie nicht an einem bestimmten Ort, sondern im Netzwerk abgelegt sind. Hacker mögen zwar einzelne Wallets oder Konten knacken können, aber nie das Bitcoin-System als Ganzes.
Als schwieriger erwies es sich da schon, Bitcoins allgemein bekannt zu machen. Schließlich steht dahinter kein Staat, der sie als gesetzliches Zahlungsmittel protegiert. Waren es am Anfang nur ein paar Computer-Freaks wie Platzer, die sich der digitalen Münzen bedienten, um sich Beträge zu überweisen und online Hardware zu kaufen, so hat das Interesse in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen.
Bitcoins kann man nicht beliebig vermehren
So sehr, dass die meisten Nutzer längst nicht mehr selbst Bitcoins auf ihren Rechnern erzeugen. Es haben sich Tauschplätze gebildet, die mehr oder weniger wie Ebay funktionieren, mit dem einen Unterschied, dass hier gesetzliche Zahlungsmittel und Bitcoins, für den sich das Kürzel BTC etabliert hat, gegeneinander gehandelt werden.
Ein Grund für das zunehmende Interesse am Bitcoin ist die Euro-Krise. Das digitale Zahlungsmittel hat nämlich eine Eigenschaft, die der Euro nicht hat. Aufgrund seiner Genese kann es nicht beliebig vermehrt werden. Um neue Bitcoins zu erzeugen, müssen Computer komplizierte Rechenaufgaben lösen. Die Aufgaben sind für sich genommen zwar sinnlos, ihre Lösung kostet den Computer aber Zeit und Energie.
Die Herstellung von Bitcoins wird von Jahr zu Jahr aufwendiger, ähnlich wie es immer mühsamer wird, der Erde Gold und Silber abzutrotzen. Kenner nennen die Erzeugung von Bitcoins auf dem Computer daher auch "Mining" (englisch für Schürfen).
Grundübel unserer Zeit
Im Laufe der Zeit nimmt die Rate der neu geschaffenen digitalen Münzen ab. Nach dem Jahr 2033 werden nur noch wenige neue Einheiten dazukommen, irgendwann im 22. Jahrhundert wird die Neuproduktion ganz aufhören. Ökonomen reden davon, dass der Bitcoin ein "unelastisches Geld" ist, während der Euro "elastisch" ist.
Elastisch klingt zunächst einmal gut, kann jedoch bedeuten, dass die Notenbank die Geldmenge stark ausweitet und die Kaufkraft der Währungen damit unterminiert. Nicht wenige Fans des Bitcoins mutmaßen, dass die europäischen Geldpolitiker unter Mario Draghi genau das vorbereiten. Und nicht nur die Europäische Zentralbank, sondern auch die amerikanische Fed und die Bank of England.
Einer dieser Papiergeldkritiker ist Aaron Koenig. Für den Berliner Unternehmer und Blogger ist das staatliche Geldmonopol das Grundübel unserer Zeit. "Die Notenbanken können nach Gutdünken Euro, Dollar oder Pfund drucken. Das ist die tiefere Ursache aller Finanzkrisen der letzten Zeit."
Politische Mission
Mit seiner Firma Bitfilm produziert Koenig kleine Clips für Projekte und Start-ups aus der Bitcoin-Szene, die Namen wie Colored Coins, KnC Miner oder BopShop tragen. Außerdem organisiert er die Bitcoin-Börse Berlin, wo Nutzer alle paar Wochen Bargeld gegen Bitcoins tauschen können.
Für Koenig, der sich als "klassischen Liberalen" bezeichnet, ist der Einsatz für Bitcoins eine politische Mission. Bei der letzten Bitcoin-Börse im August trug ein Country-Sänger einen von Koenig verfassten Song vor, eine Art Hymne auf das digitale Geld.
Deren erste Zeilen lauten: "Hey Mr. Draghi, suchen Sie sich einen neuen Job, die europäische Währung ist ein Flop, mit dem wir Schluss machen werden, wir wollen, dass unser Geld und unsere Märkte frei sind." Der Refrain lautet dann: "Wir werden das Geldmonopol beenden, die Währung dezentralisieren, Schluss machen mit der Fed, Schluss machen mit der EZB."
"Bitcoins werden unser Geldsystem besser machen"
Auch Oliver Flaskämper, Chef des Internet-Handelsplatzes bitcoin.de, sieht sich als Idealisten und Währungsreformer: "Bitcoins werden ihren Teil dazu beitragen, unser Geldsystem besser zu machen", ist er überzeugt. Einen wichtigen Etappensieg haben die Anhänger des privaten Geldes schon erzielt. Das Finanzministerium hat Bitcoins in einer Einschätzung als "privates Geld" bezeichnet.
Eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten und Euro-Rebellen Frank Schäffler (FDP) erbrachte zudem, dass mit Bitcoins erzielte Kursgewinne in Deutschland nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei sind. Der rechtliche Rahmen des digitalen Geldes, bis vor Kurzem noch völlig unklar, hat damit Konturen gewonnen.
Die Eigenheit des Bitcoin, kein Papiergeld zu sein, bedeutet jedoch nicht, dass die digitale Währung wertstabil wäre gegenüber offiziellen Zahlungsmitteln wie Euro oder Dollar. Die Legende will, dass die erste Transaktion in der echten Welt 2009 der Kauf von zwei Pizzas für 10.000 Bitcoins war.
Das Interesse von Spekulanten ist geweckt
Seither ist der Preis erheblich gestiegen. Heute sind 10.000 Bitcoins, der damalige Gegenwert der Pizzas, rund eine Million Euro wert. Die Wertexplosion des Bitcoin ging jedoch mit heftigen Schwankungen einher.
Seine besonderen Eigenschaften machen den Bitcoin interessant für Spekulanten: Wenn die Verwendung und damit die Nachfrage schneller wächst als die Menge der verfügbaren Bitcoins, kann der Preis langfristig nur nach oben gehen, lautet die dahinterstehende Logik. Schon zweimal war die Online-Währung das Opfer heftiger spekulativer Übertreibungen.
Im Sommer 2011 schoss der Preis, der zu Beginn noch bei ein paar Cent gelegen hatte, auf 30 Dollar. Als jedoch Meldungen die Runde machten, dass Hacker den Inhalt von Bitcoin-Konten entwenden können, gab es einen Einbruch. Die Lage beruhigte sich, nachdem die Tauschbörsen ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöhten.
Winkelvoss-Brüder planen Bitcoin-Fonds
Das Frühjahr 2013 erlebte dann die nächste Manie. Diesmal stieg der Bitcoin von knapp über zehn Dollar auf mehr als 200 Dollar, um sich danach (nach Abklingen der Zypern-Krise) in kürzester Zeit zu halbieren. Zuletzt schwankte der Kurs zwischen 100 und 150 Dollar. Umgerechnet mussten damit zwischen 75 und 110 Euro für einen Bitcoin bezahlt werden.
Das Wertsteigerungspotenzial lockt zunehmend auch Hedgefonds und Großinvestoren an. Die prominentesten davon sind vielleicht die Winkelvoss-Brüder, denen Marc Zuckerberg die Idee für Facebook gestohlen haben soll. Die Zwillinge planen einen Bitcoin-Fonds, mit dem sie Anleger für die Internet-Währung begeistern wollen.
Doch nicht alle sehen den Bitcoin als Geschäft. Und nicht alle sehen ihn als Heilsbringer. Für manche ist er einfach eine nette technische Spielerei.
Digitale Währung lockt Touristen an
Florentina Mertens gehört das "Floor's", ein kleines Café in der Schönleinstraße, unweit des "Room77". Auch hier prangt der Hinweis "Bitcoins accepted" an der Tür. Die junge Holländerin betreibt das "Floor's" seit einem halben Jahr. Das Interesse an Bitcoins habe deutlich zugenommen, berichtet sie. "Am Anfang hatten wir einmal im Monat einen, der mit Bitcoin bezahlen wollte. Mittlerweile mindestens einmal pro Woche."
Viele Touristen kommen allein wegen der digitalen Währung in das Viertel. Mertens erzählt von Touristen aus Italien und den USA, die von dem Kiez gelesen hatten. "Ein Pärchen aus San Francisco wollte hier ausprobieren, ob es sich allein mit Bitcoins durchschlagen kann."
Tatsächlich sind Bitcoins in der echten Welt vermutlich nirgendwo so präsent wie in Berlin. Eine Reihe von jungen Internet-Firmen hat sich hier angesiedelt, die mit Programmen und Produkten rund um das digitale Geld verdienen wollen. Von Gewinnen sind die meisten Start-ups weit entfernt. Optimisten sprechen davon, die Gründerstadt Berlin habe die Chance, eine Art Bitcoin Valley zu werden. "Hier könnte eine spannende neue Szene entstehen", sagt Koenig.
Argwohn der Finanzbehörden
Doch selbst die Visionäre können die Risiken nicht leugnen. Auch nach den juristischen Teilerfolgen in Deutschland ist es keineswegs sicher, dass internationale Regulatoren die Anarchowährung auf Dauer dulden werden. Auch wenn sich das Bitcoin-Netzwerk im eigentlichen Sinne nicht abschalten lässt, so ließe sich theoretisch die Verwendung verbieten.
Die Europäische Zentralbank wie auch amerikanische Finanzbehörden haben bereits Argwohn geäußert und fordern eine strengere Regulierung. Ihre Begründung: Wegen der Möglichkeit anonymer Transaktionen eigneten sich Bitcoins für Geldwäsche, gar Waffen- und Drogengeschäfte seien möglich. Dass vermutlich 99 Prozent aller Waffen- und Drogengeschäfte auf der Welt mit Banknoten abgewickelt werden, ficht die offiziellen Bedenkenträger nicht an.
Wenn der Bitcoin wirklich das Geld der Zukunft werden will, muss er aber vor allem eines schaffen: eine größere Anhängerschaft finden. Berlin mag die Bitcoin-Hauptstadt der Welt sein, doch selbst hier ist das Volumen der Transaktionen im Vergleich mit den Volumina des gesamten Einzelhandels und der gesamten Gastronomie marginal.
Selbst im "Room77" zahle allenfalls ein Fünftel der Kunden mit den digitalen Münzen, räumt Platzer ein. "Geld ist der Bitcoin erst dann, wenn sich die Leute damit ganz entspannt ein Feierabendbier gönnen", sagt der Wirt mit seiner kernigen Stimme. Bis es so weit ist, ist Berlin noch eine Frontier-City und das "Room77" ein Saloon der Pioniere.
* Welt
Erster Bitcoin-Bankomat
Der erste Bitcoin-Bankomat steht in den USA.
Die Online-Währung Bitcoins schafft den Weg aus dem Internet auf die Straße. Das Unternehmen Lamassu hat den ersten Bitcoin-Bankomaten nach Atlanta, Georgia, geliefert, berichtet coindesk.com. Hier können Nutzer physisches Geld einzahlen und bekommen die virtuelle Währung gutgeschrieben. Oder aber sie lösen Bitcoins ein und heben dafür Dollar oder Euros ab.
In den kommenden Wochen will das Unternehmen auch weitere Bitcoin-Bankomaten unter anderem nach China, Frankreich, Finnland, Brasilien ausliefern. Für Österreicher wohl am interessantesten: Auch gut 50 Kilometer von Wien ist ein Bitcoin-Bankomat geplant. In Bratislava.
Bitcoins sind eine Onlinewährung, die im Jahr 2009 vermutlich von einem Hacker-Kollektiv unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto erfunden wurde. Anders als "staatliches Geld" braucht man zur Schaffung dieser Währung keine Zentralbanken. Nutzer können Bitcoins entstehen lassen, indem sie ihre Computer zum Lösen von hochkomplexen Algorithmen bereit stellen. Im Internet (und auch in manchen Geschäften) zählen Bitcoins mittlerweile aber wie physisches Geld.
Zuletzt kam die virtuelle Währung in die Schlagzeilen, als das FBI den Online-Schwarzmarkt "Silk Road" geschlossen hat. Bitcoins waren dort - weil sie weitgehend Anonymität versprechen - das beliebteste Zahlungsmittel der Kriminellen.
Die Online-Währung Bitcoins schafft den Weg aus dem Internet auf die Straße. Das Unternehmen Lamassu hat den ersten Bitcoin-Bankomaten nach Atlanta, Georgia, geliefert, berichtet coindesk.com. Hier können Nutzer physisches Geld einzahlen und bekommen die virtuelle Währung gutgeschrieben. Oder aber sie lösen Bitcoins ein und heben dafür Dollar oder Euros ab.
In den kommenden Wochen will das Unternehmen auch weitere Bitcoin-Bankomaten unter anderem nach China, Frankreich, Finnland, Brasilien ausliefern. Für Österreicher wohl am interessantesten: Auch gut 50 Kilometer von Wien ist ein Bitcoin-Bankomat geplant. In Bratislava.
Bitcoins sind eine Onlinewährung, die im Jahr 2009 vermutlich von einem Hacker-Kollektiv unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto erfunden wurde. Anders als "staatliches Geld" braucht man zur Schaffung dieser Währung keine Zentralbanken. Nutzer können Bitcoins entstehen lassen, indem sie ihre Computer zum Lösen von hochkomplexen Algorithmen bereit stellen. Im Internet (und auch in manchen Geschäften) zählen Bitcoins mittlerweile aber wie physisches Geld.
Zuletzt kam die virtuelle Währung in die Schlagzeilen, als das FBI den Online-Schwarzmarkt "Silk Road" geschlossen hat. Bitcoins waren dort - weil sie weitgehend Anonymität versprechen - das beliebteste Zahlungsmittel der Kriminellen.