
Piratenjagd

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Piratenjagd
Der Aufmarsch der Kriegschiffe vor Somalias Küste hat wohl nicht nur mit der Bekämpfung der Piraterie zu tun.
Man kann sich kaum des Eindrucks erwehren, dass der UN-Sicherheitsrat mit seiner Einladung an alle, sich an der Bekämpfung der Piraterie mit militärischen Mitteln zu beteiligen, weniger eine Verpflichtung zum Schutz der Schiffe mit Lebensmitteln vom UN-Welternährungsprogramm (WEP) oder der zivilen Schifffahrt ausgelöst hat, sondern eher schon ein Rennen, vor Ort militärisch präsent zu sein.
So wird die Küste zum Aufmarschgebiet von russischen, chinesischen, japanischen, iranischen, indischen , europäischen und US-amerikanischen Kriegsschiffen.
Dazu kommen noch die Verbände im Rahmen der Operation Enduring Freedom (OEF) unter US-amerikanischer Führung, woran die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern beteiligt ist. Möglicherweise kommen ernsthafte Konflikte nicht mit Piraten, sondern zwischen den Piratenjägern auf. Gleichzeitig versinkt das Land selbst weiter im Chaos.
Für China ist es zumindest auch eine Möglichkeit, eine Auslandsmission durchzuführen, ohne direkt Verdacht zu erregen, schließlich sind alle anderen Großmächte auch in der Region zwischen den Golfstaaten und Afrika präsent. Da Chinas Macht größer geworden ist, ist auch die Verantwortung gewachsen. So wird in China etwa die Entsendung von Kriegsschiffen an die Küste Somalias begründet, um dort Piraten wie viele andere zu jagen. China schickt gleich zwei Zerstörer und ein Versorgungsschiff mit tausend Mann an den Golf von Aden.
Unterdessen forderte der japanische Regierungschef Taro Aso sein Kabinett auf, die Vorbereitungen seines Landes für eine mögliche Marine-Mission in Somalia voranzubringen. Aso habe ihn aufgerufen, die Prüfung einer Selbstverteidigungsmission gegen die Piraten zu beschleunigen, sagte Verteidigungsminister Yasukazu Hamada.
Japan verfolgt seit seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg einen pazifistischen Kurs. Nach derzeitigen Gesetzen darf die Marine nur Schiffe unter japanischer Flagge oder mit Japanern an Bord schützen.
Die deutsche Fregatte "Karlsruhe", am 23. Dezember gerade erst von Djibouti aus in den Einsatz gezogen, meldete gestern bereits den ersten Erfolg – was Bundeswehr und deutsche Medien stolz berichten. Man habe von einem Schiff vor der jemenitischen Küste einen Notruf erhalten und sei zur Hilfe geeilt. Nach dem Eintreffen eines deutschen Bordhubschraubers hätten die Piraten den Angriff abgeblasen.
Verteidigungsminister Jung versicherte zuvor, dass die Operation ein robustes Mandat habe, wie es ihn "in dieser Art und Weise" noch nicht gegeben hatte.
Es darf also im neuen Wilden Westen scharf und schnell geschossen werden?
Quelle: F.Rötzer
Man kann sich kaum des Eindrucks erwehren, dass der UN-Sicherheitsrat mit seiner Einladung an alle, sich an der Bekämpfung der Piraterie mit militärischen Mitteln zu beteiligen, weniger eine Verpflichtung zum Schutz der Schiffe mit Lebensmitteln vom UN-Welternährungsprogramm (WEP) oder der zivilen Schifffahrt ausgelöst hat, sondern eher schon ein Rennen, vor Ort militärisch präsent zu sein.
So wird die Küste zum Aufmarschgebiet von russischen, chinesischen, japanischen, iranischen, indischen , europäischen und US-amerikanischen Kriegsschiffen.
Dazu kommen noch die Verbände im Rahmen der Operation Enduring Freedom (OEF) unter US-amerikanischer Führung, woran die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern beteiligt ist. Möglicherweise kommen ernsthafte Konflikte nicht mit Piraten, sondern zwischen den Piratenjägern auf. Gleichzeitig versinkt das Land selbst weiter im Chaos.
Für China ist es zumindest auch eine Möglichkeit, eine Auslandsmission durchzuführen, ohne direkt Verdacht zu erregen, schließlich sind alle anderen Großmächte auch in der Region zwischen den Golfstaaten und Afrika präsent. Da Chinas Macht größer geworden ist, ist auch die Verantwortung gewachsen. So wird in China etwa die Entsendung von Kriegsschiffen an die Küste Somalias begründet, um dort Piraten wie viele andere zu jagen. China schickt gleich zwei Zerstörer und ein Versorgungsschiff mit tausend Mann an den Golf von Aden.
Unterdessen forderte der japanische Regierungschef Taro Aso sein Kabinett auf, die Vorbereitungen seines Landes für eine mögliche Marine-Mission in Somalia voranzubringen. Aso habe ihn aufgerufen, die Prüfung einer Selbstverteidigungsmission gegen die Piraten zu beschleunigen, sagte Verteidigungsminister Yasukazu Hamada.
Japan verfolgt seit seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg einen pazifistischen Kurs. Nach derzeitigen Gesetzen darf die Marine nur Schiffe unter japanischer Flagge oder mit Japanern an Bord schützen.
Die deutsche Fregatte "Karlsruhe", am 23. Dezember gerade erst von Djibouti aus in den Einsatz gezogen, meldete gestern bereits den ersten Erfolg – was Bundeswehr und deutsche Medien stolz berichten. Man habe von einem Schiff vor der jemenitischen Küste einen Notruf erhalten und sei zur Hilfe geeilt. Nach dem Eintreffen eines deutschen Bordhubschraubers hätten die Piraten den Angriff abgeblasen.
Verteidigungsminister Jung versicherte zuvor, dass die Operation ein robustes Mandat habe, wie es ihn "in dieser Art und Weise" noch nicht gegeben hatte.
Es darf also im neuen Wilden Westen scharf und schnell geschossen werden?
Quelle: F.Rötzer
Sie hatten nach fast zwei Monaten die Besatzung der "Sirius Star" gegen 3 Mio. $ freigelassen und wollten sich absetzen.
Nach der Freigabe eines gekaperten saudiarabischen Supertankers vor Somalia sind fünf Piraten mit ihrem Anteil des millionenschweren Lösegeldes im Indischen Ozean ertrunken.
Ein Boot mit insgesamt acht Piraten sei im Sturm gekentert, berichtete der Seeräuber Daud Nure. Drei von ihnen hätten das Ufer nach mehreren Stunden schwimmend erreicht. Nure gehört selbst nicht zu den Piraten, die die "Sirius Star" vor knapp zwei Monaten entführten, kennt aber die Beteiligten.
Ein Bewohner der Küstenstadt Haradhere bestätigte, dass das Boot mit den acht Piraten gesunken sei. Ihr Anteil an der Beute sei mit untergegangen. Für die Freilassung des Supertankers wurden Berichten zufolge 3 Mio. $ Lösegeld gezahlt, das unter Dutzenden Seeräubern aufgeteilt wurde.
Unterdessen wurde am Freitagabend laut einem Bericht des staatlichen iranischen Fernsehens ein entführter iranischer Frachter wieder freigegeben. Die mit Weizen beladene "Daylight" war am 18. November entführt worden. Allen 25 Besatzungsmitgliedern gehe es gut.
Die Überfälle sind inzwischen das einträglichste Geschäft in Somalia, das seit Jahrzehnten keine stabile Regierung mehr hat.
Quelle: FTD
Nach der Freigabe eines gekaperten saudiarabischen Supertankers vor Somalia sind fünf Piraten mit ihrem Anteil des millionenschweren Lösegeldes im Indischen Ozean ertrunken.
Ein Boot mit insgesamt acht Piraten sei im Sturm gekentert, berichtete der Seeräuber Daud Nure. Drei von ihnen hätten das Ufer nach mehreren Stunden schwimmend erreicht. Nure gehört selbst nicht zu den Piraten, die die "Sirius Star" vor knapp zwei Monaten entführten, kennt aber die Beteiligten.
Ein Bewohner der Küstenstadt Haradhere bestätigte, dass das Boot mit den acht Piraten gesunken sei. Ihr Anteil an der Beute sei mit untergegangen. Für die Freilassung des Supertankers wurden Berichten zufolge 3 Mio. $ Lösegeld gezahlt, das unter Dutzenden Seeräubern aufgeteilt wurde.
Unterdessen wurde am Freitagabend laut einem Bericht des staatlichen iranischen Fernsehens ein entführter iranischer Frachter wieder freigegeben. Die mit Weizen beladene "Daylight" war am 18. November entführt worden. Allen 25 Besatzungsmitgliedern gehe es gut.
Die Überfälle sind inzwischen das einträglichste Geschäft in Somalia, das seit Jahrzehnten keine stabile Regierung mehr hat.
Quelle: FTD
Im Kampf gegen Piraten vor der Küste Somalias und Geiselnehmer in anderen Ländern wollen die Innenexperten der großen Koalition dem Bundesnachrichtendienst mehr Befugnisse zugestehen.
Dem BND solle erlaubt werden, künftig die Telefone entführter Deutscher im Ausland zu orten und abzuhören, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung am Dienstag.
SPD-Fraktionsvize Fritz Rudolf Körper sagte, er gehe davon aus, daß die Koalition die nötige Gesetzesergänzung noch in dieser Legislaturperiode hinbekomme.
Dem BND solle erlaubt werden, künftig die Telefone entführter Deutscher im Ausland zu orten und abzuhören, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung am Dienstag.
SPD-Fraktionsvize Fritz Rudolf Körper sagte, er gehe davon aus, daß die Koalition die nötige Gesetzesergänzung noch in dieser Legislaturperiode hinbekomme.
Der libysche Präsident und neue Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Muammar Gaddafi, hat die vor der somalischen Küste grassierende Seeräuberei verteidigt.
Die kenianische Zeitung "Daily Nation" berichtete, Gaddafi habe die Piraten bei seinem Antrittsbesuch im AU-Hauptquartier in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba in Schutz genommen.
Die Piraterie sei eine Art der Verteidigung gegen "gierige Nationen des Westens", sagte er dem Bericht zufolge.
"Es ist keine Piraterie, sondern Selbstverteidigung. Es ist eine Verteidigung des Essens der somalischen Kinder", erklärte Gaddafi zu dem Millionengeschäft mit der Erpressung von Lösegeld für gekaperte Schiffe.
Erst am Donnerstag war nach vier Monaten ein mit 31 Kampfpanzern beladener ukrainischer Frachter gegen eine Millionensumme freigegeben worden. Derzeit haben somalische Piraten etwa ein Dutzend Schiffe in ihrer Gewalt, darunter auch den deutschen Frachter "Longchamps".
Die kenianische Zeitung "Daily Nation" berichtete, Gaddafi habe die Piraten bei seinem Antrittsbesuch im AU-Hauptquartier in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba in Schutz genommen.
Die Piraterie sei eine Art der Verteidigung gegen "gierige Nationen des Westens", sagte er dem Bericht zufolge.
"Es ist keine Piraterie, sondern Selbstverteidigung. Es ist eine Verteidigung des Essens der somalischen Kinder", erklärte Gaddafi zu dem Millionengeschäft mit der Erpressung von Lösegeld für gekaperte Schiffe.
Erst am Donnerstag war nach vier Monaten ein mit 31 Kampfpanzern beladener ukrainischer Frachter gegen eine Millionensumme freigegeben worden. Derzeit haben somalische Piraten etwa ein Dutzend Schiffe in ihrer Gewalt, darunter auch den deutschen Frachter "Longchamps".
Nach dem Erlass von Haftbefehlen gegen die von der Bundeswehr im Golf von Aden gefassten Piraten prüft die Hamburger Justiz den tatsächlichen Vollzug. Sollte dieser angeordnet werden, sind die deutschen Stellen nach Angaben des Verteidigungsministeriums auf die Überstellung der Piraten nach Deutschland vorbereitet.
Derzeit nimmt die Fregatte "Rheinland Pfalz" mit den neun Piraten an Bord weiter Kurs auf Kenia.
Das Amtsgericht Hamburg hatte am Freitagabend die Haftbefehle gegen die neun somalischen Staatsbürger erlassen, denen "gemeinschaftlicher Angriff auf den Seeverkehr" zur Last gelegt wird. Derzeit würden noch Unterlagen des Bundesjustizministeriums ausgewertet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP.
Die Haftbefehle bedeuten nicht, dass es automatisch auch zu einem Prozess in Deutschland kommt.
Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, welche Auswirkungen das zwischen der EU und Kenia geschlossene Übergabeabkommen für Piraten auf das Verfahren hat. Sollte der Vollzug des Haftbefehls angeordnet werden, dann würden die Piraten voraussichtlich der Bundespolizei übergeben und nach Hamburg gebracht.
Die vier beteiligten Bundesministerien - Inneres, Justiz, Verteidigung und Auswärtiges - berieten in Berlin auf Beamtenebene über den Fall.
Es habe aber keine abschließende Entscheidung gegeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Der Staatsekretär im Bundesverteidigungsministerium, Thomas Kossendey (CDU), sprach sich auf NDR Info dafür aus, dass die Piraten in Kenia vor Gericht gestellt werden: "Ich halte es auch im Interesse der neun Festgesetzten für sinnvoller, wenn sie in der Nähe ihrer Heimat vor Gericht gestellt werden."
Die Bundeswehr-Fregatte "Rheinland Pfalz" hatte am Dienstag neun Piraten in Gewahrsam genommen, nachdem diese den Frachter "MV Courier" der deutschen Reederei Gebrüder Winter angegriffen hatten. Das Schiff fährt unter der Flagge von Antigua und Barbuda, die Besatzung stammt von den Philippinen.
Derzeit nimmt die Fregatte "Rheinland Pfalz" mit den neun Piraten an Bord weiter Kurs auf Kenia.
Das Amtsgericht Hamburg hatte am Freitagabend die Haftbefehle gegen die neun somalischen Staatsbürger erlassen, denen "gemeinschaftlicher Angriff auf den Seeverkehr" zur Last gelegt wird. Derzeit würden noch Unterlagen des Bundesjustizministeriums ausgewertet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP.
Die Haftbefehle bedeuten nicht, dass es automatisch auch zu einem Prozess in Deutschland kommt.
Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, welche Auswirkungen das zwischen der EU und Kenia geschlossene Übergabeabkommen für Piraten auf das Verfahren hat. Sollte der Vollzug des Haftbefehls angeordnet werden, dann würden die Piraten voraussichtlich der Bundespolizei übergeben und nach Hamburg gebracht.
Die vier beteiligten Bundesministerien - Inneres, Justiz, Verteidigung und Auswärtiges - berieten in Berlin auf Beamtenebene über den Fall.
Es habe aber keine abschließende Entscheidung gegeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Der Staatsekretär im Bundesverteidigungsministerium, Thomas Kossendey (CDU), sprach sich auf NDR Info dafür aus, dass die Piraten in Kenia vor Gericht gestellt werden: "Ich halte es auch im Interesse der neun Festgesetzten für sinnvoller, wenn sie in der Nähe ihrer Heimat vor Gericht gestellt werden."
Die Bundeswehr-Fregatte "Rheinland Pfalz" hatte am Dienstag neun Piraten in Gewahrsam genommen, nachdem diese den Frachter "MV Courier" der deutschen Reederei Gebrüder Winter angegriffen hatten. Das Schiff fährt unter der Flagge von Antigua und Barbuda, die Besatzung stammt von den Philippinen.
Sensationsgeil
Die Passagiere des ZDF-Traumschiffs MS "Deutschland" haben auf ihrer Reise durch den Golf von Aden die gefangenen Piraten auf der Bundeswehr-Fregatte "Rheinland-Pfalz" in Augenschein nehmen können.
"Ganz schön aufregend! Ein historischer Moment! Die Fregatte begleitete unser Traumschiff eine Stunde lang. Die Passagiere machten Fotos", sagte Traumschiff-Produzent Wolfgang Rademann der "Bild am Sonntag".
Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte, dass es am Freitag eine Begegnung der beiden Schiffe gab. Die MS "Deutschland" hatte sich zuvor für den Transit durch den Schutzkorridor der EU-Mission Atalanta angemeldet.
(afp)
Die Passagiere des ZDF-Traumschiffs MS "Deutschland" haben auf ihrer Reise durch den Golf von Aden die gefangenen Piraten auf der Bundeswehr-Fregatte "Rheinland-Pfalz" in Augenschein nehmen können.
"Ganz schön aufregend! Ein historischer Moment! Die Fregatte begleitete unser Traumschiff eine Stunde lang. Die Passagiere machten Fotos", sagte Traumschiff-Produzent Wolfgang Rademann der "Bild am Sonntag".
Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte, dass es am Freitag eine Begegnung der beiden Schiffe gab. Die MS "Deutschland" hatte sich zuvor für den Transit durch den Schutzkorridor der EU-Mission Atalanta angemeldet.
(afp)
Piratengeld für Waffen, Häuser, Schmuggel, Miliz und Islam
150 Millionen US-Dollar kassierten somalische Piraten im letzten Jahr am Horn von Afrika. Der Golf von Aden, den jährlich 16.000 schwer beladenen Handelsriesen befahren, ist zur gefährlichsten Wasserstraße der Welt geworden. Die Piraterie ist zum einträglichsten Wirtschaftszweig in einem Land geworden, in dem seit 1991 Anarchie herrscht.
Was geschieht mit dem Geld?
Niels Stolberg (47), Gesellschafter Geschäftsführer der Beluga Shipping GmbH aus Bremen (über 50 Schiffe), dessen Frachter BBC Trinidad für 21 Tage gekapert worden war: "In unserem Fall haben die Piraten die erpressten 1,1 Millionen US-Dollar direkt nach der Geldübergabe in unterschiedlichen Summen auf 18 einzelne Pakete verteilt %u2013 vermutlich je nach Hierarchie ein Paket für jeden an der Kaperung Beteiligten. Üblicherweise werden von einem Großteil der Lösegelder neue Waffen erworben, und es wird in die Verstärkung der infrastrukturellen Möglichkeiten der Piraten investiert, das heißt, eventuell neue Schnellboote, Ortungsgerät und dergleichen mehr gekauft."
Die Piratenbosse bleiben nicht in Somalia. Sie kaufen in Nairobi im benachbarten Kenia mit Koffern voller Bargeld umzäunte Villen mit Pool und Tennisplatz, teils gleich im Rohbau, teils ganze Straßenzüge. Sie zahlen den doppelten Preis, um nicht warten zu müssen.
Um das Piratengeld zu mehren, investieren die Bosse in den nach der Seeräuberei zweitstärksten Wirtschaftszweig Somalias: dem Schmuggel von Elektronik, Mais, gefälschter Designerkleidung, Zucker und teuren Geländewagen von Somalia nach Kenia.
Und die Gewinne, die die Schmuggler machen, werden sofort zurück nach Somalia überwiesen. Spuren hinterlassen sie nicht: Die meisten benutzen das traditionelle islamische Hawallah-System, bei dem ein Telefonanruf reicht, um Geld tausende Kilometer weit zu verschicken. Es ist das gleiche System, das angeblich zur Finanzierung von Terroranschlägen islamistischer Gruppen genutzt worden sein soll. %u201EWir müssen Teile der Lösegelder an die Islamisten abgeben, ein anderer Teil geht an Gruppen, die der Übergangsregierung nahe stehen%u201C, sagt ein Pirat, der sich Achmed Gel-Qonaf nennt. %u201EEs gibt eine riesige Zahl an Gruppen, die ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen.%u201C Und keine, sagt Gel-Qonaf, bekommt mehr als die Shabaab-Miliz, die derzeit mächtigste Islamistengruppe.
Niels Stolberg sieht für seine Schiffe nur noch einen Ausweg: "Wir lassen unsere Schiffseinheiten den Golf von Aden nur als gemeldetes Mitglied im Konvoiverbund durchfahren und wir werden darüber hinaus vielschichtige Maßnahmen und regelmäßige Sicherheitsschulungen unternehmen, um das Risiko eines Übergriffes durch Piraten bestmöglich zu minimieren. Die EU-Mission Operation Atalanta hat dazu geführt, dass die Piraten im Golf von Aden nicht mehr ungestört agieren können. Sie hat jedoch auch dazu geführt, dass die Angriffe und Kaperungen jetzt in einem weit größeren Gebiet auf hoher See vonstatten gehen. Das Problem hat sich in den vergangenen Monaten geographisch verlagert, so dass es das Ziel sein muss, die militärische Aktion entsprechend auszudehnen und mit größerer Flottenstärke gegen die gefährlichen, unberechenbaren Piraten und die Mutterschiffe, die sie als Basis für ihre Angriffe nutzen, entschlossen vorzugehen."
Was sagen Sie, wie kann man der Piratenplage vor Somalia Herr werden?
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Pressemitteilung: Geheime Geldströme der Somalia-Piraten
Piratenjagd
Versicherungen gegen Entführung und Lösegelderpressung
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Was geschieht mit dem Geld?
Niels Stolberg (47), Gesellschafter Geschäftsführer der Beluga Shipping GmbH aus Bremen (über 50 Schiffe), dessen Frachter BBC Trinidad für 21 Tage gekapert worden war: "In unserem Fall haben die Piraten die erpressten 1,1 Millionen US-Dollar direkt nach der Geldübergabe in unterschiedlichen Summen auf 18 einzelne Pakete verteilt %u2013 vermutlich je nach Hierarchie ein Paket für jeden an der Kaperung Beteiligten. Üblicherweise werden von einem Großteil der Lösegelder neue Waffen erworben, und es wird in die Verstärkung der infrastrukturellen Möglichkeiten der Piraten investiert, das heißt, eventuell neue Schnellboote, Ortungsgerät und dergleichen mehr gekauft."
Die Piratenbosse bleiben nicht in Somalia. Sie kaufen in Nairobi im benachbarten Kenia mit Koffern voller Bargeld umzäunte Villen mit Pool und Tennisplatz, teils gleich im Rohbau, teils ganze Straßenzüge. Sie zahlen den doppelten Preis, um nicht warten zu müssen.
Um das Piratengeld zu mehren, investieren die Bosse in den nach der Seeräuberei zweitstärksten Wirtschaftszweig Somalias: dem Schmuggel von Elektronik, Mais, gefälschter Designerkleidung, Zucker und teuren Geländewagen von Somalia nach Kenia.
Und die Gewinne, die die Schmuggler machen, werden sofort zurück nach Somalia überwiesen. Spuren hinterlassen sie nicht: Die meisten benutzen das traditionelle islamische Hawallah-System, bei dem ein Telefonanruf reicht, um Geld tausende Kilometer weit zu verschicken. Es ist das gleiche System, das angeblich zur Finanzierung von Terroranschlägen islamistischer Gruppen genutzt worden sein soll. %u201EWir müssen Teile der Lösegelder an die Islamisten abgeben, ein anderer Teil geht an Gruppen, die der Übergangsregierung nahe stehen%u201C, sagt ein Pirat, der sich Achmed Gel-Qonaf nennt. %u201EEs gibt eine riesige Zahl an Gruppen, die ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen.%u201C Und keine, sagt Gel-Qonaf, bekommt mehr als die Shabaab-Miliz, die derzeit mächtigste Islamistengruppe.
Niels Stolberg sieht für seine Schiffe nur noch einen Ausweg: "Wir lassen unsere Schiffseinheiten den Golf von Aden nur als gemeldetes Mitglied im Konvoiverbund durchfahren und wir werden darüber hinaus vielschichtige Maßnahmen und regelmäßige Sicherheitsschulungen unternehmen, um das Risiko eines Übergriffes durch Piraten bestmöglich zu minimieren. Die EU-Mission Operation Atalanta hat dazu geführt, dass die Piraten im Golf von Aden nicht mehr ungestört agieren können. Sie hat jedoch auch dazu geführt, dass die Angriffe und Kaperungen jetzt in einem weit größeren Gebiet auf hoher See vonstatten gehen. Das Problem hat sich in den vergangenen Monaten geographisch verlagert, so dass es das Ziel sein muss, die militärische Aktion entsprechend auszudehnen und mit größerer Flottenstärke gegen die gefährlichen, unberechenbaren Piraten und die Mutterschiffe, die sie als Basis für ihre Angriffe nutzen, entschlossen vorzugehen."
Was sagen Sie, wie kann man der Piratenplage vor Somalia Herr werden?
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In dem man so handelt, wie vor 200 Jahren: Jedes Piratenschiff versenken, ohne die Schiffbrüchigen zu retten.
Dazu sollten die USA, GB, F mit jeweils einem Flugzeugträger präsent sein. Ein Notruf eines Schiffes (oder eines der Konvoipartner) und sofort mit drei Jagdfliegern aufsteigen, die Piratenschiffe samt sog. Mutterschiffe mit Raketen angreifen und versenken.
Die Entschuldigung, dass die Küste von den bösen fremden Fischfängern abgefischt wurde und die Somalier deswegen sich nur verteidigen, ist absoluter Schwachsinn und nur eine Verschleierung der wahren Gründe: Habsucht.
Causa
Dazu sollten die USA, GB, F mit jeweils einem Flugzeugträger präsent sein. Ein Notruf eines Schiffes (oder eines der Konvoipartner) und sofort mit drei Jagdfliegern aufsteigen, die Piratenschiffe samt sog. Mutterschiffe mit Raketen angreifen und versenken.
Die Entschuldigung, dass die Küste von den bösen fremden Fischfängern abgefischt wurde und die Somalier deswegen sich nur verteidigen, ist absoluter Schwachsinn und nur eine Verschleierung der wahren Gründe: Habsucht.
Causa
Im Kampf gegen die Piraterie vor der afrikanischen Küste soll das Einsatzgebiet der Bundeswehr auf die Seychellen ausgedehnt werden.
Das Bundeskabinett beschloss die Erweiterung des Mandats am Mittwoch in Berlin, nachdem die Piraten mit ihren Angriffen zunehmend auf weiter entfernte Gewässer des Indischen Ozeans ausgewichen waren. Bisher hatte sich der EU-Einsatz "Atalanta" auf den Golf von Aden und das Gebiet vor der Küste Somalias und Kenias konzentriert. Nach der Ausweitung wird der europäische Marineverband eine Zone von fünf Millionen statt bisher 3,5 Millionen Quadratkilometern See überwachen.
Der Bundestag wird am 19. Juni abschließend über die Ausdehnung des Einsatzgebiets entscheiden.
Derzeit sind rund 650 deutsche Soldaten mit zwei Fregatten, einem Versorger und einem Aufklärungsflugzeug im Einsatz gegen die Seeräuber, die eine der wichtigsten Seehandelsrouten der Welt bedrohen. Ihre Aufgabe ist es, Schiffe des Welternährungsprogramms mit Lebensmitteln für Somalia sicher durch die gefährdeten Gewässer zu geleiten. Außerdem bemühen sich die Soldaten, Überfälle der Piraten auf Handelsschiffe zu verhindern.
Die FDP kritisierte, das riesige Operationsgebiet sei schon bisher mit den vorhandenen Schiffen nicht abzudecken. "Wie das bei einer Ausweitung funktionieren soll, lässt die Bundesregierung offen", bemängelte der Verteidigungsexperte Rainer Stinner. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind in dem Seegebiet etwa 40 Militärschiffe im Einsatz, 13 davon unter dem EU-Mandat "Atalanta".
Das Bundeskabinett beschloss die Erweiterung des Mandats am Mittwoch in Berlin, nachdem die Piraten mit ihren Angriffen zunehmend auf weiter entfernte Gewässer des Indischen Ozeans ausgewichen waren. Bisher hatte sich der EU-Einsatz "Atalanta" auf den Golf von Aden und das Gebiet vor der Küste Somalias und Kenias konzentriert. Nach der Ausweitung wird der europäische Marineverband eine Zone von fünf Millionen statt bisher 3,5 Millionen Quadratkilometern See überwachen.
Der Bundestag wird am 19. Juni abschließend über die Ausdehnung des Einsatzgebiets entscheiden.
Derzeit sind rund 650 deutsche Soldaten mit zwei Fregatten, einem Versorger und einem Aufklärungsflugzeug im Einsatz gegen die Seeräuber, die eine der wichtigsten Seehandelsrouten der Welt bedrohen. Ihre Aufgabe ist es, Schiffe des Welternährungsprogramms mit Lebensmitteln für Somalia sicher durch die gefährdeten Gewässer zu geleiten. Außerdem bemühen sich die Soldaten, Überfälle der Piraten auf Handelsschiffe zu verhindern.
Die FDP kritisierte, das riesige Operationsgebiet sei schon bisher mit den vorhandenen Schiffen nicht abzudecken. "Wie das bei einer Ausweitung funktionieren soll, lässt die Bundesregierung offen", bemängelte der Verteidigungsexperte Rainer Stinner. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind in dem Seegebiet etwa 40 Militärschiffe im Einsatz, 13 davon unter dem EU-Mandat "Atalanta".
Jachten der Superreichen sind das nächste Piraten-Ziel
Die Luxusjachten der Superreichen könnten Experten zufolge das nächste Ziel der somalischen Piraten werden. Die zum Teil mehr als 100 Meter langen Boote, Eigentum der reichsten Menschen der Welt, befinden sich oft während des europäischen Winters im Indischen Ozean. Im Frühling fahren sie wieder über den Suezkanal ins Mittelmeer, eine Reise, die sie durch den piratenverseuchten Golf von Aden führt. Im vergangenen April war in der Region schon die französische Jacht "Le Ponant" gekapert worden. Sie war ohne Passagiere unterwegs.
"Die Piraten haben ihre Möglichkeiten deutlich erweitert", sagte am Donnerstag der Sicherheitsexperte Crispian Cuss von der Olive Group der Nachrichtenagentur Reuters. "Sie haben bessere, schnellere Boote mit größerer Reichweite", erklärt er. Die Superjachten seien eine "fette Beute". Den größten Schutz bietet im Moment noch die höhere Geschwindigkeit der Jachten. Allerdings weist Scott Lidbetter von der Sicherheitsfirma Veritas International darauf hin, dass die Piraten gut darüber unterrichtet sind, wer in Richtung Suez-Kanal unterwegs ist.
Entsprechend sieht Lidbetter eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach den Diensten seiner Firma. Insbesondere werden mehr bewaffnete Wachen an Bord der Jachten stationiert. "Wenn es in den vergangenen Wochen eine Veränderung gegeben hat, dann ist es der zunehmende Wunsch, Waffen an Bord zu haben", sagte er. Juristisch sei das zwar kompliziert, aber einige Besitzer sähen keine Alternative, um sich zu schützen.
Wirtschaftsblatt
"Die Piraten haben ihre Möglichkeiten deutlich erweitert", sagte am Donnerstag der Sicherheitsexperte Crispian Cuss von der Olive Group der Nachrichtenagentur Reuters. "Sie haben bessere, schnellere Boote mit größerer Reichweite", erklärt er. Die Superjachten seien eine "fette Beute". Den größten Schutz bietet im Moment noch die höhere Geschwindigkeit der Jachten. Allerdings weist Scott Lidbetter von der Sicherheitsfirma Veritas International darauf hin, dass die Piraten gut darüber unterrichtet sind, wer in Richtung Suez-Kanal unterwegs ist.
Entsprechend sieht Lidbetter eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach den Diensten seiner Firma. Insbesondere werden mehr bewaffnete Wachen an Bord der Jachten stationiert. "Wenn es in den vergangenen Wochen eine Veränderung gegeben hat, dann ist es der zunehmende Wunsch, Waffen an Bord zu haben", sagte er. Juristisch sei das zwar kompliziert, aber einige Besitzer sähen keine Alternative, um sich zu schützen.
Wirtschaftsblatt
Mutmaßliche somalische Piraten haben am Donnerstag vor der ostafrikanischen Küste ein US-Kriegsschiff beschossen.
Offenbar wollten sie die mit Lenkraketen bestückte Fregatte "USS Nicholas" entführen, wie ein Sprecher der US-Marine erklärte.
Die Fregatte habe das Feuer erwidert und das Piratenschiff versenkt.
Offenbar wollten sie die mit Lenkraketen bestückte Fregatte "USS Nicholas" entführen, wie ein Sprecher der US-Marine erklärte.
Die Fregatte habe das Feuer erwidert und das Piratenschiff versenkt.
Gerichtshof für Piraten
Die kenianische Regierung hat in der Hafenstadt Mombasa einen speziellen Gerichtshof eingerichtet, der einzig über Piraterieverbrechen urteilen soll.
Das unter anderem von der UN und der EU finanzierte Gericht soll dafür sorgen, den in Kenia inhaftierten Piraten schneller den Prozess zu machen, um damit für rechtliche Klarheit zu sorgen.
Vom benachbarten Somalia brechen immer wieder Piraten in den Indischen Ozean auf und machen diesen zu einer der gefährlichsten Schiffsrouten der Welt.
Nachdem in der Vergangenheit immer wieder Unklarheit darüber herrschte, wo den inhaftierten Piraten der Prozess zu machen wäre, könnte der neue Gerichtshof einen wichtigen Schritt zu einer dauerhaften Lösung darstellen.
(Ag)
Die kenianische Regierung hat in der Hafenstadt Mombasa einen speziellen Gerichtshof eingerichtet, der einzig über Piraterieverbrechen urteilen soll.
Das unter anderem von der UN und der EU finanzierte Gericht soll dafür sorgen, den in Kenia inhaftierten Piraten schneller den Prozess zu machen, um damit für rechtliche Klarheit zu sorgen.
Vom benachbarten Somalia brechen immer wieder Piraten in den Indischen Ozean auf und machen diesen zu einer der gefährlichsten Schiffsrouten der Welt.
Nachdem in der Vergangenheit immer wieder Unklarheit darüber herrschte, wo den inhaftierten Piraten der Prozess zu machen wäre, könnte der neue Gerichtshof einen wichtigen Schritt zu einer dauerhaften Lösung darstellen.
(Ag)
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat jetzt Anklage gegen einen somalischen Staatsangehörigen erhoben, dem vorgeworfen wird, im Zeitraum vom 8. Mai bis 28. Dezember 2010 im indischen Ozean vor der Küste Somalias ein Schiff entführt und anschließend die Reederei aus Haren/Ems erpresst zu haben. Ferner wird dem Mann vorgeworfen, gemeinschaftlich mit anderen Piraten Mitglieder der Besatzung schwer misshandelt zu haben.
Nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft soll der Angeschuldigte Mitglied einer Bande somalischer Piraten sein, die ihren Lebensunterhalt mit der Entführung von Handelsschiffen und der anschließenden Erpressung der betroffenen Reedereien oder Versicherung bestreitet. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, bei dieser Tat so genannter „Investor" gewesen zu sein, d.h. finanzielle Mittel für die Beschaffung von Waffen, Booten, Personal und Lebensmittel sowie Drogen gestellt zu haben.
Während ihrer Gefangenschaft wurden die Besatzungsmitglieder durch grausame Misshandlungen und Folterungen sowie Scheinhinrichtungen gequält. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, sich während der gesamten Entführungszeit regelmäßig für jeweils mehrere Tage - bewaffnet mit einer Maschinenpistole AK 47 - an Bord der Marida Marguerite aufgehalten zu haben und in dieser Zeit das Kommando über die übrigen Kommandeure und Piraten auf dem Schiff geführt zu haben.
Auf dem Schiff sind im Rahmen der Spurensuche durch Experten des Landeskriminalamtes Niedersachsen Fingerspuren gesichert worden, die dem Angeschuldigten zugeordnet werden konnten. Aufgrund dieser Fingerspuren wurde der Angeschuldigte am 29.4.2013 bei der illegalen Einreise in München im Bahnhofsbereich festgestellt und festgenommen.
Der Angeschuldigte bestreitet jegliche Beteiligung an der Entführung. Er gibt an, als Schuhputzer und Friseur gearbeitet zu haben, sei verheiratet und jetzt 44 Jahr alt. Er wird von Rechtsanwalts Meggers aus Osnabrück vertreten.
Die Anklage ist zur großen Strafkammer des Landgerichts Osnabrück erhoben worden. Die Kammer hat noch nicht über die Zulassung der Anklage erschienen. Ein Hauptverhandlungstermin ist noch nicht anberaumt.
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Osnabrück
Nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft soll der Angeschuldigte Mitglied einer Bande somalischer Piraten sein, die ihren Lebensunterhalt mit der Entführung von Handelsschiffen und der anschließenden Erpressung der betroffenen Reedereien oder Versicherung bestreitet. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, bei dieser Tat so genannter „Investor" gewesen zu sein, d.h. finanzielle Mittel für die Beschaffung von Waffen, Booten, Personal und Lebensmittel sowie Drogen gestellt zu haben.
Während ihrer Gefangenschaft wurden die Besatzungsmitglieder durch grausame Misshandlungen und Folterungen sowie Scheinhinrichtungen gequält. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, sich während der gesamten Entführungszeit regelmäßig für jeweils mehrere Tage - bewaffnet mit einer Maschinenpistole AK 47 - an Bord der Marida Marguerite aufgehalten zu haben und in dieser Zeit das Kommando über die übrigen Kommandeure und Piraten auf dem Schiff geführt zu haben.
Auf dem Schiff sind im Rahmen der Spurensuche durch Experten des Landeskriminalamtes Niedersachsen Fingerspuren gesichert worden, die dem Angeschuldigten zugeordnet werden konnten. Aufgrund dieser Fingerspuren wurde der Angeschuldigte am 29.4.2013 bei der illegalen Einreise in München im Bahnhofsbereich festgestellt und festgenommen.
Der Angeschuldigte bestreitet jegliche Beteiligung an der Entführung. Er gibt an, als Schuhputzer und Friseur gearbeitet zu haben, sei verheiratet und jetzt 44 Jahr alt. Er wird von Rechtsanwalts Meggers aus Osnabrück vertreten.
Die Anklage ist zur großen Strafkammer des Landgerichts Osnabrück erhoben worden. Die Kammer hat noch nicht über die Zulassung der Anklage erschienen. Ein Hauptverhandlungstermin ist noch nicht anberaumt.
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Osnabrück