
Strom wird teurer - Ökostrom treibt die Preisspirale an

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Strom wird teurer - Ökostrom treibt die Preisspirale an
Überschüssiger Ökostrom treibt die Preisspirale an und gefährdet die Versorgung Deutschlands mit Strom. Laufend wird der Strompreis erhöht, um die Kosten einer unsinnigen Energiepolitik aufzufangen. Trotzdem wollen die Bundesregierung und die Landesregierungen mit Unterstützung der Gemeinden die unwirtschaftliche Windenergie und Solarenergie weiter ausbauen.
In Deutschland produzieren Windanlagen und Solaranlagen immer häufiger mehr Energie, als gerade gebraucht wird. Ursache ist die maximale Leistung, die die Ökostromanlagen bei Starkwind und bei starker Sonneneinstrahlung abgeben. Vor allem nachts und an Wochenenden ist sie oft höher als die nachgefragte Leistung. Dann stellt sich die Frage: 'Wohin mit dem überschüssigen Strom?'. Nach dem planwirtschaftlichen EEG Erneuerbaren Energien Gesetz muss der Ökostrom gegen eine feste und hohe Vergütung, die den Strom kräftig verteuert, in das Netz eingespeist werden. Ökostrom ist im Mittel fünf Mal teurer als Strom aus konventionellen Kraftwerken.
Um überflüssigen und teuren Strom loszuwerden, wird er an der Strombörse verschenkt. Die Abnehmer erhalten häufig sogar ein Aufgeld. Im Extremfall wurden bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Man spricht dann von Negativpreisen. Auch dies muss der Stromkunde bezahlen. Herr Trittin und Frau Künast von den Grünen brüsten sich öffentlich: 'Ökostrom drückt die Preise.' Offensichtlich kennen sie die Auswirkungen ihrer eigenen Gesetze nicht.
Wenn sich für Überschussstrom trotz Negativpreise keine Abnehmer finden, werden Ökostromanlagen abgeschaltet. Andernfalls stoppen Überlastsicherungen automatisch die Versorgung ganzer Netzbereiche. Der Betreiber hat jedoch keinen Nachteil. Nach § 12 des EEG erhält er für den nicht gelieferten Strom eine Ausfallentschädigung von 95 Prozent der Einspeisevergütung. Wird häufiger im Jahr abgeschaltet, steigt die Entschädigung sogar auf 100 Prozent. Auch diese Kosten werden auf den Strompreis aufgeschlagen.
Unwirtschaftliche und unzureichende Stromspeicher
Nach den Vorstellungen der Politik soll überschüssiger Strom gespeichert werden. Die bis jetzt finanziell günstigste Möglichkeit sind Pumpspeicherwerke [1], die nur einen Stromverlust von 20 Prozent aufweisen. Um eine Kilowattstunde Strom zu speichern, muss ein Kubikmeter Wasser 360 Meter hoch gepumpt werden. Solche Wasserspeicher reichen nicht aus, um auch nur kurzfristig die landesweite Stromversorgung sicherzustellen. Alle Pumpspeicherwerke in Deutschland zusammen können nur circa zehn Prozent der Netzleistung liefern. Und nach sechs Stunden sind die Wasserbecken leer. Die Stromverluste von Druckluftspeichern in Kavernen [2] liegen bei 50 bis 60 Prozent. Die Speicherung als elektrolytisch gewonnener Wasserstoff und die Rückumwandlung in Strom hat sogar Verluste von 80 bis 90 Prozent. Hier handelt es sich um physikalische Prozesse, die auch durch einen einstimmigen Parlamentsbeschluss nicht geändert werden können. Dies scheint manchen Politikern nicht klar zu sein.
Die Netzkosten steigen
Die von der Bundesregierung propagierte 'Energiewende' fordert und fördert immer mehr Windanlagen und Solaranlagen, die naturgemäß über das Land verstreut sind. Die Einspeisung erfolgt in lokale Versorgungsnetze, die nur für den Bedarf der Stromkunden ausgelegt sind. Den hohen Leistungen von Energieparks sind sie nicht gewachsen. Nach Angaben von Katherina Reiche, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, müssen für die Einspeisung des Ökostroms 200.000 Kilometer der Verteilernetze ertüchtigt werden. Die Kosten hierfür sind weitaus höher als die geschätzten 15 Milliarden Euro für die geforderten und geplanten rund 4.000 Kilometer Höchstspannungstrassen von Norddeutschland nach Süddeutschland.
Nach den Vorschriften des EEG muss der Netzbetreiber den Anschluss von Ökostromanlagen sicherstellen. Den Netzbetreibern fehlen jedoch die finanziellen Mittel zum Ausbau der Netze. Hier wurden aus einem Wunschdenken heraus undurchführbare Gesetze erlassen. Zur Finanzierung sollen nun die Netzkosten kräftig erhöht werden. Damit kommt ein weiterer Kostenschub auf die Stromverbraucher zu.
Schattenkraftwerke sind unrentabel
Für jede Windstromanlage und Solarstromanlage muss die gleiche Leistung aus einem Kernkraftwerk, Kohlekraftwerk oder Gaskraftwerk bereitstehen, die zugeschaltet wird, sobald weniger Sonne scheint oder weniger Wind weht. Die Ökostromkraftwerke müssen sekundenschnell durch konventionelle Kraftwerke ersetzt werden. Der Ausbau von Ökostromanlagen führt zu einer sinkenden Jahresproduktion der immer bereitstehenden Schattenkraftwerke. Deren Erzeugerpreis steigt und ihre Rentabilität sinkt. Der Bau von geplanten Gaskraftwerken, die schnell regelbar sind, wurde in vielen Fällen zurückgestellt, weil kein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Es wurde nach staatlicher Hilfe gerufen.
Die E-ON AG hat bekanntgegeben, sie wolle zwei Gaskraftwerke stilllegen, die unwirtschaftlich seien, da sie nur 100 Stunden im Jahr Strom erzeugten. Diese Kraftwerke werden jedoch gebraucht, um das Stromnetz stabil zu halten. Mit ihrer Ankündigung möchte E-ON eine staatliche Preisgarantie für diesen Spitzenstrom erreichen, um die Kosten zu decken. Mit anderen Worten: Auch der Strom aus den Schattenkraftwerken soll unter den planwirtschaftlichen Mantel des EEG. Dies erzeugt einen weiteren kräftigen Kostenschub für die Stromkunden.
Stromkostenzuschüsse für Geringverdiener
Jede neue Ökostromanlage erhöht die Stromkosten direkt durch die hohen Einspeisevergütungen und indirekt durch steigende Netzgebühren und höhere Kosten für die Schattenkraftwerke. Viele Mitbürger mit geringem Einkommen können die steigenden Stromrechnungen nicht mehr bezahlen. Nach Zeitungsberichten wurden mehr als 600.000 Haushalte in Deutschland wegen offener Rechnungen der Strom abgeschaltet. Die Tendenz ist weiter steigend. Die Bundesregierung und die Landesregierungen samt der etablierten politischen Parteien reagieren auf diese kritische Entwicklung nicht mit einem Baustopp weiterer preistreibender Ökostromanlagen. Die 'Stromwende' wird ohne Rücksicht auf die Kosten durchgesetzt. So soll es künftig Stromkostenzuschüsse aus Steuergeldern für Geringverdiener geben. Auch diese Kosten muss der Steuerzahler aufbringen.
Verdopplung der Stromkosten noch vor 2020
Die deutsche Energiepolitik basiert auf unsicheren und nachweisbar falschen Klimaprognosen, auf nicht realisierbaren Hoffnungen und einer Fehleinschätzung der physikalischen Möglichkeiten. Die künftige Energieversorgung wird weitgehend als Möglichkeit beschrieben. Dabei sind die Kosten für die von der Bundesregierung geplanten 'Energiewende' bekannt und können recht genau kalkuliert werden. Die direkten und indirekten Kosten für Strom werden sich bis zum Jahr 2020 mehr als verdoppeln, wenn mit dem Ausbau der Windanlagen und Solaranlagen wie geplant fortgefahren wird. Auch die Umweltzerstörung durch Ökostromanlagen und neue Stromtrassen ist bekannt. Massive Eingriffe in die Landschaft, Artenverluste vor allem in der Vogelwelt und wirtschaftliche Nachteile ohne Entschädigung für Anwohner werden mit der 'alternativlosen Energiewende' begründet. Im Gegensatz zu Deutschland erkennen die Nachbarstaaten mögliche Alternativen und nutzen sie.
Das unsoziale EEG provoziert den ideologisch motivierten unwirtschaftlichen Ausbau von Ökostromanlagen. Jede neue Ökostromanlage ist eine Anlage zu viel und schafft Probleme. Ohne das EEG gäbe es keine mit hohen Einspeisevergütungen gestützten Windanlagen und Solaranlagen. Ein Netzausbau wäre nicht nötig. Die Stromversorgung wäre nicht gefährdet. Die Kernkraftwerke können abgeschaltet werden, wenn sie durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, ohne dass höhere Stromerzeugungskosten anfallen. Die NAEB Nationale Anti-EEG Bewegung e.V. mahnt die verantwortlichen Politiker mit ihrem Internetauftritt www.naeb.info (www.naeb.info) , ihren Amtseid zu folgen, nämlich 'Schaden von der Bundesrepublik Deutschland abzuwenden' und fordert die sofortige Abschaffung des EEG.
Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Beiratsvorsitzender NAEB e.V.
In Deutschland produzieren Windanlagen und Solaranlagen immer häufiger mehr Energie, als gerade gebraucht wird. Ursache ist die maximale Leistung, die die Ökostromanlagen bei Starkwind und bei starker Sonneneinstrahlung abgeben. Vor allem nachts und an Wochenenden ist sie oft höher als die nachgefragte Leistung. Dann stellt sich die Frage: 'Wohin mit dem überschüssigen Strom?'. Nach dem planwirtschaftlichen EEG Erneuerbaren Energien Gesetz muss der Ökostrom gegen eine feste und hohe Vergütung, die den Strom kräftig verteuert, in das Netz eingespeist werden. Ökostrom ist im Mittel fünf Mal teurer als Strom aus konventionellen Kraftwerken.
Um überflüssigen und teuren Strom loszuwerden, wird er an der Strombörse verschenkt. Die Abnehmer erhalten häufig sogar ein Aufgeld. Im Extremfall wurden bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Man spricht dann von Negativpreisen. Auch dies muss der Stromkunde bezahlen. Herr Trittin und Frau Künast von den Grünen brüsten sich öffentlich: 'Ökostrom drückt die Preise.' Offensichtlich kennen sie die Auswirkungen ihrer eigenen Gesetze nicht.
Wenn sich für Überschussstrom trotz Negativpreise keine Abnehmer finden, werden Ökostromanlagen abgeschaltet. Andernfalls stoppen Überlastsicherungen automatisch die Versorgung ganzer Netzbereiche. Der Betreiber hat jedoch keinen Nachteil. Nach § 12 des EEG erhält er für den nicht gelieferten Strom eine Ausfallentschädigung von 95 Prozent der Einspeisevergütung. Wird häufiger im Jahr abgeschaltet, steigt die Entschädigung sogar auf 100 Prozent. Auch diese Kosten werden auf den Strompreis aufgeschlagen.
Unwirtschaftliche und unzureichende Stromspeicher
Nach den Vorstellungen der Politik soll überschüssiger Strom gespeichert werden. Die bis jetzt finanziell günstigste Möglichkeit sind Pumpspeicherwerke [1], die nur einen Stromverlust von 20 Prozent aufweisen. Um eine Kilowattstunde Strom zu speichern, muss ein Kubikmeter Wasser 360 Meter hoch gepumpt werden. Solche Wasserspeicher reichen nicht aus, um auch nur kurzfristig die landesweite Stromversorgung sicherzustellen. Alle Pumpspeicherwerke in Deutschland zusammen können nur circa zehn Prozent der Netzleistung liefern. Und nach sechs Stunden sind die Wasserbecken leer. Die Stromverluste von Druckluftspeichern in Kavernen [2] liegen bei 50 bis 60 Prozent. Die Speicherung als elektrolytisch gewonnener Wasserstoff und die Rückumwandlung in Strom hat sogar Verluste von 80 bis 90 Prozent. Hier handelt es sich um physikalische Prozesse, die auch durch einen einstimmigen Parlamentsbeschluss nicht geändert werden können. Dies scheint manchen Politikern nicht klar zu sein.
Die Netzkosten steigen
Die von der Bundesregierung propagierte 'Energiewende' fordert und fördert immer mehr Windanlagen und Solaranlagen, die naturgemäß über das Land verstreut sind. Die Einspeisung erfolgt in lokale Versorgungsnetze, die nur für den Bedarf der Stromkunden ausgelegt sind. Den hohen Leistungen von Energieparks sind sie nicht gewachsen. Nach Angaben von Katherina Reiche, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, müssen für die Einspeisung des Ökostroms 200.000 Kilometer der Verteilernetze ertüchtigt werden. Die Kosten hierfür sind weitaus höher als die geschätzten 15 Milliarden Euro für die geforderten und geplanten rund 4.000 Kilometer Höchstspannungstrassen von Norddeutschland nach Süddeutschland.
Nach den Vorschriften des EEG muss der Netzbetreiber den Anschluss von Ökostromanlagen sicherstellen. Den Netzbetreibern fehlen jedoch die finanziellen Mittel zum Ausbau der Netze. Hier wurden aus einem Wunschdenken heraus undurchführbare Gesetze erlassen. Zur Finanzierung sollen nun die Netzkosten kräftig erhöht werden. Damit kommt ein weiterer Kostenschub auf die Stromverbraucher zu.
Schattenkraftwerke sind unrentabel
Für jede Windstromanlage und Solarstromanlage muss die gleiche Leistung aus einem Kernkraftwerk, Kohlekraftwerk oder Gaskraftwerk bereitstehen, die zugeschaltet wird, sobald weniger Sonne scheint oder weniger Wind weht. Die Ökostromkraftwerke müssen sekundenschnell durch konventionelle Kraftwerke ersetzt werden. Der Ausbau von Ökostromanlagen führt zu einer sinkenden Jahresproduktion der immer bereitstehenden Schattenkraftwerke. Deren Erzeugerpreis steigt und ihre Rentabilität sinkt. Der Bau von geplanten Gaskraftwerken, die schnell regelbar sind, wurde in vielen Fällen zurückgestellt, weil kein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Es wurde nach staatlicher Hilfe gerufen.
Die E-ON AG hat bekanntgegeben, sie wolle zwei Gaskraftwerke stilllegen, die unwirtschaftlich seien, da sie nur 100 Stunden im Jahr Strom erzeugten. Diese Kraftwerke werden jedoch gebraucht, um das Stromnetz stabil zu halten. Mit ihrer Ankündigung möchte E-ON eine staatliche Preisgarantie für diesen Spitzenstrom erreichen, um die Kosten zu decken. Mit anderen Worten: Auch der Strom aus den Schattenkraftwerken soll unter den planwirtschaftlichen Mantel des EEG. Dies erzeugt einen weiteren kräftigen Kostenschub für die Stromkunden.
Stromkostenzuschüsse für Geringverdiener
Jede neue Ökostromanlage erhöht die Stromkosten direkt durch die hohen Einspeisevergütungen und indirekt durch steigende Netzgebühren und höhere Kosten für die Schattenkraftwerke. Viele Mitbürger mit geringem Einkommen können die steigenden Stromrechnungen nicht mehr bezahlen. Nach Zeitungsberichten wurden mehr als 600.000 Haushalte in Deutschland wegen offener Rechnungen der Strom abgeschaltet. Die Tendenz ist weiter steigend. Die Bundesregierung und die Landesregierungen samt der etablierten politischen Parteien reagieren auf diese kritische Entwicklung nicht mit einem Baustopp weiterer preistreibender Ökostromanlagen. Die 'Stromwende' wird ohne Rücksicht auf die Kosten durchgesetzt. So soll es künftig Stromkostenzuschüsse aus Steuergeldern für Geringverdiener geben. Auch diese Kosten muss der Steuerzahler aufbringen.
Verdopplung der Stromkosten noch vor 2020
Die deutsche Energiepolitik basiert auf unsicheren und nachweisbar falschen Klimaprognosen, auf nicht realisierbaren Hoffnungen und einer Fehleinschätzung der physikalischen Möglichkeiten. Die künftige Energieversorgung wird weitgehend als Möglichkeit beschrieben. Dabei sind die Kosten für die von der Bundesregierung geplanten 'Energiewende' bekannt und können recht genau kalkuliert werden. Die direkten und indirekten Kosten für Strom werden sich bis zum Jahr 2020 mehr als verdoppeln, wenn mit dem Ausbau der Windanlagen und Solaranlagen wie geplant fortgefahren wird. Auch die Umweltzerstörung durch Ökostromanlagen und neue Stromtrassen ist bekannt. Massive Eingriffe in die Landschaft, Artenverluste vor allem in der Vogelwelt und wirtschaftliche Nachteile ohne Entschädigung für Anwohner werden mit der 'alternativlosen Energiewende' begründet. Im Gegensatz zu Deutschland erkennen die Nachbarstaaten mögliche Alternativen und nutzen sie.
Das unsoziale EEG provoziert den ideologisch motivierten unwirtschaftlichen Ausbau von Ökostromanlagen. Jede neue Ökostromanlage ist eine Anlage zu viel und schafft Probleme. Ohne das EEG gäbe es keine mit hohen Einspeisevergütungen gestützten Windanlagen und Solaranlagen. Ein Netzausbau wäre nicht nötig. Die Stromversorgung wäre nicht gefährdet. Die Kernkraftwerke können abgeschaltet werden, wenn sie durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, ohne dass höhere Stromerzeugungskosten anfallen. Die NAEB Nationale Anti-EEG Bewegung e.V. mahnt die verantwortlichen Politiker mit ihrem Internetauftritt www.naeb.info (www.naeb.info) , ihren Amtseid zu folgen, nämlich 'Schaden von der Bundesrepublik Deutschland abzuwenden' und fordert die sofortige Abschaffung des EEG.
Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Beiratsvorsitzender NAEB e.V.
Ökostrom-Umlage steigt um 50 Prozent
Die Bundesnetzagentur hat bestätigt, was Verbraucherschützer und Experten längst verkündet haben: Stromkunden müssen sich auf eine kräftige Preiserhöhung einstellen.
„Die Ökostromumlage wird für 2013 wohl über fünf Cent liegen“, sagte Jochen Homann, der Präsident der Regulierungsbehörde, der „Süddeutschen Zeitung”.
Derzeit liegt die Ökostromumlage (auch EEG-Umlage), mit der die Förderung erneuerbarer Energien subventioniert wird, bei 3,6 Cent pro Kilowattstunde. Am 15. Oktober geben die vier Übertragungsnetzbetreiber bekannt, wie teuer es 2013 wird.
Die Netzagentur rechnet also mit einem Anstieg von rund 50 Prozent.
Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden müsste demnach jährlich 50 Euro mehr zahlen (dann 175 Euro für die Umlage).
Verbraucherschützer zeichnen im ZDF-Wirtschaftsmagazin „WISO“ (Montag, 19.25 Uhr) sogar noch ein düstereres Bild: Nach Prognosen des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen wird die EEG-Umlage auf bis zu neun Cent pro Kilowattstunde steigen.
Dabei hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Juni 2011 noch versichert, die EEG-Umlage werde nicht über die damalige Größenordnung, nämlich etwa 3,5 Cent, steigen.
Doch die Umlage ist nicht der einzige Preistreiber. „Auch die Netzentgelte werden in Zukunft höher ausfallen, denn wir müssen in Stromleitungen investieren”, kündigte Homann an. Höhere Strompreise ließen sich daher „kaum vermeiden”.
Mehr grüner Strom, mehr konventionelle Reserven und mehr Netze seien nicht zum Nulltarif zu haben.
DROHT EIN BLACKOUT?
Die Probleme bei der Versorgungssicherheit nach der Energiewende hält Homann noch nicht für gelöst.
„Die Gefahr eines Engpasses besteht”, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Die Regulierungsbehörde werde deshalb „noch mehr Reserve vorhalten als im vergangenen Winter, weil wir uns zusätzlich auch noch gegen extreme Kälteperioden und beschränkte Gaslieferungen wappnen“.
Homann zeigte sich aber „ziemlich sicher, dass wir den Bedarf decken können”.
Nach Plänen der Bundesregierung soll die Bundesnetzagentur künftig auch direkt in den Strommarkt eingreifen und „systemrelevante” Kraftwerke in Notsituationen unter staatliche Aufsicht stellen können
Laut Homann treibt die Behörde diese Vorbereitungen derzeit voran. „Die Netzbetreiber haben uns inzwischen eine Liste von 51 Gaskraftwerken erstellt, die sie für systemrelevant halten. Diese sollten möglichst nicht abgeschaltet werden”, sagte er.
Vergangenen Winter hatte das deutsche Energieversorgungssystem angesichts einer mehrwöchigen extremen Kältewelle an seiner Leistungsgrenze gearbeitet. Nur durch das Anzapfen auch ausländischer Kraftwerke und -netze konnte die Sicherheit der Versorgung nach Angaben der Netzbetreiber gewährleistet werden.
„Die Ökostromumlage wird für 2013 wohl über fünf Cent liegen“, sagte Jochen Homann, der Präsident der Regulierungsbehörde, der „Süddeutschen Zeitung”.
Derzeit liegt die Ökostromumlage (auch EEG-Umlage), mit der die Förderung erneuerbarer Energien subventioniert wird, bei 3,6 Cent pro Kilowattstunde. Am 15. Oktober geben die vier Übertragungsnetzbetreiber bekannt, wie teuer es 2013 wird.
Die Netzagentur rechnet also mit einem Anstieg von rund 50 Prozent.
Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden müsste demnach jährlich 50 Euro mehr zahlen (dann 175 Euro für die Umlage).
Verbraucherschützer zeichnen im ZDF-Wirtschaftsmagazin „WISO“ (Montag, 19.25 Uhr) sogar noch ein düstereres Bild: Nach Prognosen des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen wird die EEG-Umlage auf bis zu neun Cent pro Kilowattstunde steigen.
Dabei hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Juni 2011 noch versichert, die EEG-Umlage werde nicht über die damalige Größenordnung, nämlich etwa 3,5 Cent, steigen.
Doch die Umlage ist nicht der einzige Preistreiber. „Auch die Netzentgelte werden in Zukunft höher ausfallen, denn wir müssen in Stromleitungen investieren”, kündigte Homann an. Höhere Strompreise ließen sich daher „kaum vermeiden”.
Mehr grüner Strom, mehr konventionelle Reserven und mehr Netze seien nicht zum Nulltarif zu haben.
DROHT EIN BLACKOUT?
Die Probleme bei der Versorgungssicherheit nach der Energiewende hält Homann noch nicht für gelöst.
„Die Gefahr eines Engpasses besteht”, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Die Regulierungsbehörde werde deshalb „noch mehr Reserve vorhalten als im vergangenen Winter, weil wir uns zusätzlich auch noch gegen extreme Kälteperioden und beschränkte Gaslieferungen wappnen“.
Homann zeigte sich aber „ziemlich sicher, dass wir den Bedarf decken können”.
Nach Plänen der Bundesregierung soll die Bundesnetzagentur künftig auch direkt in den Strommarkt eingreifen und „systemrelevante” Kraftwerke in Notsituationen unter staatliche Aufsicht stellen können
Laut Homann treibt die Behörde diese Vorbereitungen derzeit voran. „Die Netzbetreiber haben uns inzwischen eine Liste von 51 Gaskraftwerken erstellt, die sie für systemrelevant halten. Diese sollten möglichst nicht abgeschaltet werden”, sagte er.
Vergangenen Winter hatte das deutsche Energieversorgungssystem angesichts einer mehrwöchigen extremen Kältewelle an seiner Leistungsgrenze gearbeitet. Nur durch das Anzapfen auch ausländischer Kraftwerke und -netze konnte die Sicherheit der Versorgung nach Angaben der Netzbetreiber gewährleistet werden.
Gegendarstellung zur EEG-Quote von 5,3 Cent
Aussagen von Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel, den Herren Gabriel und Trittin fordern Widerspruch heraus: 8,5 Cent statt 5,3 sind korrekt.
Die seit langem erwartete starke Erhöhung der EEG-Umlage ab 2013 führt zu gegenseitigen Schuldzuweisungen der Politiker mit dem gewünschten Medieneffekt: Die Ursache des Übels, der Energiewendestrom, steht nicht zur Disposition, stattdessen wird das EEG und die vermeintliche Interessenlage von Industrie und Energiewirtschaft als Ursache angesehen. Die NAEB e.V. hat nachgerechnet und belegt die Ursachen.
Bereits im Vorgriff auf die nun veröffentlichten EEG-Kosten für 2013 haben sich die Bundeskanzlerin sowie die Herren Gabriel und Trittin aus der Opposition in der letzten Woche kommentierend geäußert. Allen drei Aussagen ist aus technischer und volkswirtschaftlicher Sicht zu widersprechen.
Angela Merkel
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sah für 2011 bei 5,3 Cent das Ende der EEG-Fahnenstange. So kommentierte sie die EEG-Quote 2011. Leider ist dieser Betrag nur ein Meilenstein auf dem Wege zu einem Strompreis von über 50 Cent/kWh mit einem EEG-Anteil von 15 Cent noch vor 2020. Wie sich der Strompreis jährlich weiter entwickelt, ist im Einzelnen auf der NAEB-Internetseite www.windstrom-kosten.de (www.windstrom-kosten.de) dargestellt. Wenn nun die Bundeskanzlerin die Strompreis-Steigerung mit Bezug auf den Benzinpreis relativiert, wie auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am Wochenende in Hannover geschehen, muß man ihr entgegenhalten, dass der Benzinpreis weitgehend vom Ölpreis abhängig ist, auf den wir in Deutschland kaum Einfluß haben im Gegensatz zum Strompreis, der nur über die inländische Subvention für den Energiewendestrom aus Wind, Voltaik und Biogas angeheizt wird. In den USA beispielsweise ist der Gaspreis in den letzten 8 Jahren um mehr als zwei Drittel gesunken. Gas ist inzwischen eine wesentliche Säule der Deutschen Stromproduktion.
Siegmar Gabriel
Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel, MdB, wirft Bundeskanzlerin Merkel und Bundesumweltminister Altmeier ein halbherzige Umsetzen der Energiewende vor. Ihm geht es nicht schnell genug, offensichtlich möchte er den Preis von 50 Cent schon weit vor 2020 erreichen.
Jürgen Trittin
Der Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Jürgen Trittin, sagt schlicht die Unwahrheit. Er tut dies vermutlich wieder besseres Wissen, wenn er behauptet, nur die Hälfte der Steigerung der EEG-Quote resultiere aus den Energiewende-Stromarten, die andere Hälfte sei der Industrie geschuldet. Er meint damit die weitgehende Befreiung von der EEG-Belastung für stromintensive Großverbraucher, beispielsweise die Grundstoffindustrie aber auch die Städtischen Verkehrsbetriebe. Dem Stromverbraucher kann es letztlich egal sein, ob er die Energiewendestrom-Mehrkosten direkt über den Strompreis oder über die Güter bezahlt, auch über sein Straßenbahnticket, die bei höheren industriellen Strompreisen entsprechend höher wären. Oder möchte Herr Trittin erreichen, dass wir in Zukunft nur noch im Ausland mit preisgünstigem Strom produzierte Produkte kaufen, weder Straßenbahn noch Auto fahren und die Industriearbeitsplätze in deutschen Produktionsstätten konsequent abbauen?
Alle Drei verdienen massiven Widerspruch. Der Anspruch auf Technologie-Führerschaft in der Energiewende ist ein wirtschaftlicher Irrweg. Weltweit wird Strom in wenigen Jahrzehnten im Überfluß zur Verfügung stehen, wenn die umfangreichen Kraftwerkbauprogramme der neuen Industrieländer greifen.China allein baut 36 Kernkraftwerke, fünf sind noch zu genehmigen und 38 weitere werden diskutiert. Wegen des exorbitant hohen deutschen Strompreises wurden in Deutschland Produkte mit geringem Stromverbrauch entwickelt und hergestellt. Diese hochkomplexen, teueren und störanfälligen deutschen Produkte entwickeln sich zu Ladenhütern und lassen das Image "Made in Germany" immer mehr verblassen.
EEG versus Quotenmodell
Das Quotenmodell ist die argumentative Waffe der FDP gegen die ausufernden Energiewende-Kosten. Der Schlagabtausch zwischen Peter Altmeier und Dr. Philipp Rösler zur Ablösung des EEG durch ein sogenanntes Quotenmodell, dass angeblich marktwirtschaftlich orientiert ist, ist reine Spiegelfechterei, da die Kosten ausschließlich Ergebnis des Energiewendestromes sind. Es ist nicht richtig, dass sich im Allgemeinen die Energiewende-Anlagen-Betreiber eine goldene Nase verdienen. Eine teure Produktion bleibt teuer, egal man planwirtschaftlich oder im Wettbewerb Strom erzeugt. Unter Grenzkosten kann kein Betreiber mittelfristig überleben. Auf www.naeb.info (www.naeb.info) unter dem Menüpunkt Quotenmodell wird ausführlich erläutert, dass zwar die schmale Marge dieser Betreiber für zukünftige Installationen etwas gekürzt werden kann, es aber bei der jetzt schon erreichten Größenordnung der Stromkosten nebensächlich ist, ob in 2015 31 Milliarden Euro nach dem EEG oder 33 Milliarden Euro nach dem Quotenmodell für den Energiewendestrom bezahlt werden.
EEG-Zuschlag 2013: 8,5 Cent/kWh ist die realistische Zahl
Der für 2013 vorgesehene Betrag von 5,3 Cent täuscht die Stromverbraucher, weil er wie schon in den Jahren zuvor zu niedrig angesetzt ist. Die Gesamtkosten für den Energiewendestrom werden in 2012 voraussichtlich 21,1 Milliarden Euro betragen und nicht 14,1 Milliarden Euro, wie vom BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Berlin, angenommen. Die Differenz von 7 Milliarden sind als Kosten bereits über einen Verkauf an der Strombörse gedeckt worden. Hätte man hierauf verzichtet, also gar keinen Energiewendestrom produziert, wäre diese Strommenge mit Mehrkosten von nur ca. 2 Milliarden im konventionellen Bereich erzeugt worden. Doch die gesetzliche Abnahmepflicht des Energiewendestromes hat die Mehrkosten erzwungen. Ausgehend von 19,1 Milliarden Euro Mehrkosten hätte der EEG-Kostensatz für 2012 bei ca. 4,9 Cent liegen müssen. Eine identische Quote für 2013 angenommen, müsste der EEG-Satz in 2013 bei ca. 7,1 Cent liegen. Addiert man nun noch die fällige Mehrwertsteuer hinzu, kommt man auf einen Zuschlag von 8,5 Cent/kWh.
Der NAEB-Dreisatz
Der deutsche Energiewendestrom-Anteil von 8,5 Cent entspricht knapp 11 USD-Cent. Dies ist mehr als der Preis, den ein privater US-Verbraucher insgesamt für den Strom bezahlt. Ursache dieser Misere ist ausschließlich der fundamental falsche Ansatz der Energiewende, mit Wind und Sonne Strom erzeugen zu wollen, denn es gilt immer noch der physikalische, von der NAEB gern zitierte Dreisatz: 'Nachts scheint keine Sonne, meistens passt der Wind nicht und Wechselstrom kann man nicht speichern!' Indem Politiker diesen Sachverhalt verdrängen und ihn in der öffentlichen Diskussion ignorieren, verkaufen sie die Mensch für dumm. Die Energiewender lenken geschickt von der eigentlichen Ursache ab. Den Energiewendestrom müsste man genauso abschalten wie die Kernkraftwerke. Eine Ausgleichslösung für die gesetzlich verbrieften EEG-Besitzstände wäre immer noch preiswerter als das Weiterverfolgen des aktuellen Irrweges.
Heinrich Duepmann - Vorsitzender NAEB e.V.
NAEB Nationale anti-EEG Bewegung e.V.
Prof.Dr. Hans-Günter Appel
Die seit langem erwartete starke Erhöhung der EEG-Umlage ab 2013 führt zu gegenseitigen Schuldzuweisungen der Politiker mit dem gewünschten Medieneffekt: Die Ursache des Übels, der Energiewendestrom, steht nicht zur Disposition, stattdessen wird das EEG und die vermeintliche Interessenlage von Industrie und Energiewirtschaft als Ursache angesehen. Die NAEB e.V. hat nachgerechnet und belegt die Ursachen.
Bereits im Vorgriff auf die nun veröffentlichten EEG-Kosten für 2013 haben sich die Bundeskanzlerin sowie die Herren Gabriel und Trittin aus der Opposition in der letzten Woche kommentierend geäußert. Allen drei Aussagen ist aus technischer und volkswirtschaftlicher Sicht zu widersprechen.
Angela Merkel
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sah für 2011 bei 5,3 Cent das Ende der EEG-Fahnenstange. So kommentierte sie die EEG-Quote 2011. Leider ist dieser Betrag nur ein Meilenstein auf dem Wege zu einem Strompreis von über 50 Cent/kWh mit einem EEG-Anteil von 15 Cent noch vor 2020. Wie sich der Strompreis jährlich weiter entwickelt, ist im Einzelnen auf der NAEB-Internetseite www.windstrom-kosten.de (www.windstrom-kosten.de) dargestellt. Wenn nun die Bundeskanzlerin die Strompreis-Steigerung mit Bezug auf den Benzinpreis relativiert, wie auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am Wochenende in Hannover geschehen, muß man ihr entgegenhalten, dass der Benzinpreis weitgehend vom Ölpreis abhängig ist, auf den wir in Deutschland kaum Einfluß haben im Gegensatz zum Strompreis, der nur über die inländische Subvention für den Energiewendestrom aus Wind, Voltaik und Biogas angeheizt wird. In den USA beispielsweise ist der Gaspreis in den letzten 8 Jahren um mehr als zwei Drittel gesunken. Gas ist inzwischen eine wesentliche Säule der Deutschen Stromproduktion.
Siegmar Gabriel
Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel, MdB, wirft Bundeskanzlerin Merkel und Bundesumweltminister Altmeier ein halbherzige Umsetzen der Energiewende vor. Ihm geht es nicht schnell genug, offensichtlich möchte er den Preis von 50 Cent schon weit vor 2020 erreichen.
Jürgen Trittin
Der Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Jürgen Trittin, sagt schlicht die Unwahrheit. Er tut dies vermutlich wieder besseres Wissen, wenn er behauptet, nur die Hälfte der Steigerung der EEG-Quote resultiere aus den Energiewende-Stromarten, die andere Hälfte sei der Industrie geschuldet. Er meint damit die weitgehende Befreiung von der EEG-Belastung für stromintensive Großverbraucher, beispielsweise die Grundstoffindustrie aber auch die Städtischen Verkehrsbetriebe. Dem Stromverbraucher kann es letztlich egal sein, ob er die Energiewendestrom-Mehrkosten direkt über den Strompreis oder über die Güter bezahlt, auch über sein Straßenbahnticket, die bei höheren industriellen Strompreisen entsprechend höher wären. Oder möchte Herr Trittin erreichen, dass wir in Zukunft nur noch im Ausland mit preisgünstigem Strom produzierte Produkte kaufen, weder Straßenbahn noch Auto fahren und die Industriearbeitsplätze in deutschen Produktionsstätten konsequent abbauen?
Alle Drei verdienen massiven Widerspruch. Der Anspruch auf Technologie-Führerschaft in der Energiewende ist ein wirtschaftlicher Irrweg. Weltweit wird Strom in wenigen Jahrzehnten im Überfluß zur Verfügung stehen, wenn die umfangreichen Kraftwerkbauprogramme der neuen Industrieländer greifen.China allein baut 36 Kernkraftwerke, fünf sind noch zu genehmigen und 38 weitere werden diskutiert. Wegen des exorbitant hohen deutschen Strompreises wurden in Deutschland Produkte mit geringem Stromverbrauch entwickelt und hergestellt. Diese hochkomplexen, teueren und störanfälligen deutschen Produkte entwickeln sich zu Ladenhütern und lassen das Image "Made in Germany" immer mehr verblassen.
EEG versus Quotenmodell
Das Quotenmodell ist die argumentative Waffe der FDP gegen die ausufernden Energiewende-Kosten. Der Schlagabtausch zwischen Peter Altmeier und Dr. Philipp Rösler zur Ablösung des EEG durch ein sogenanntes Quotenmodell, dass angeblich marktwirtschaftlich orientiert ist, ist reine Spiegelfechterei, da die Kosten ausschließlich Ergebnis des Energiewendestromes sind. Es ist nicht richtig, dass sich im Allgemeinen die Energiewende-Anlagen-Betreiber eine goldene Nase verdienen. Eine teure Produktion bleibt teuer, egal man planwirtschaftlich oder im Wettbewerb Strom erzeugt. Unter Grenzkosten kann kein Betreiber mittelfristig überleben. Auf www.naeb.info (www.naeb.info) unter dem Menüpunkt Quotenmodell wird ausführlich erläutert, dass zwar die schmale Marge dieser Betreiber für zukünftige Installationen etwas gekürzt werden kann, es aber bei der jetzt schon erreichten Größenordnung der Stromkosten nebensächlich ist, ob in 2015 31 Milliarden Euro nach dem EEG oder 33 Milliarden Euro nach dem Quotenmodell für den Energiewendestrom bezahlt werden.
EEG-Zuschlag 2013: 8,5 Cent/kWh ist die realistische Zahl
Der für 2013 vorgesehene Betrag von 5,3 Cent täuscht die Stromverbraucher, weil er wie schon in den Jahren zuvor zu niedrig angesetzt ist. Die Gesamtkosten für den Energiewendestrom werden in 2012 voraussichtlich 21,1 Milliarden Euro betragen und nicht 14,1 Milliarden Euro, wie vom BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Berlin, angenommen. Die Differenz von 7 Milliarden sind als Kosten bereits über einen Verkauf an der Strombörse gedeckt worden. Hätte man hierauf verzichtet, also gar keinen Energiewendestrom produziert, wäre diese Strommenge mit Mehrkosten von nur ca. 2 Milliarden im konventionellen Bereich erzeugt worden. Doch die gesetzliche Abnahmepflicht des Energiewendestromes hat die Mehrkosten erzwungen. Ausgehend von 19,1 Milliarden Euro Mehrkosten hätte der EEG-Kostensatz für 2012 bei ca. 4,9 Cent liegen müssen. Eine identische Quote für 2013 angenommen, müsste der EEG-Satz in 2013 bei ca. 7,1 Cent liegen. Addiert man nun noch die fällige Mehrwertsteuer hinzu, kommt man auf einen Zuschlag von 8,5 Cent/kWh.
Der NAEB-Dreisatz
Der deutsche Energiewendestrom-Anteil von 8,5 Cent entspricht knapp 11 USD-Cent. Dies ist mehr als der Preis, den ein privater US-Verbraucher insgesamt für den Strom bezahlt. Ursache dieser Misere ist ausschließlich der fundamental falsche Ansatz der Energiewende, mit Wind und Sonne Strom erzeugen zu wollen, denn es gilt immer noch der physikalische, von der NAEB gern zitierte Dreisatz: 'Nachts scheint keine Sonne, meistens passt der Wind nicht und Wechselstrom kann man nicht speichern!' Indem Politiker diesen Sachverhalt verdrängen und ihn in der öffentlichen Diskussion ignorieren, verkaufen sie die Mensch für dumm. Die Energiewender lenken geschickt von der eigentlichen Ursache ab. Den Energiewendestrom müsste man genauso abschalten wie die Kernkraftwerke. Eine Ausgleichslösung für die gesetzlich verbrieften EEG-Besitzstände wäre immer noch preiswerter als das Weiterverfolgen des aktuellen Irrweges.
Heinrich Duepmann - Vorsitzender NAEB e.V.
NAEB Nationale anti-EEG Bewegung e.V.
Prof.Dr. Hans-Günter Appel
.. ein paar Fakten
.. ein Ende der Stromabzocke unter dem Deckmantel der Energiewende ist nicht in Sicht
Deutscher Strom ist der teuerste Europas
Deutscher Haushaltsstrom wird nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey im kommenden Jahr 45 Prozent teurer sein als im Schnitt aller EU-Staaten. Das ist eines der Ergebnise im aktuellen Energiewende-Index der Berater.
Als unrealistisch betrachten die Autoren der Studie zum Beispiel die Ziele der Bundesregierung zur Wirtschaftlichkeit. Die deutschen Industriestrompreise notierten derzeit 20 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Der Grund liege vor allem in hohen Abgaben und Umlagen. Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgegebene Ziel einer bei 3,6 Cent pro Kilowattstunde stabilisierten EEG-Umlage sei deutlich verfehlt worden, schreiben die Autoren laut der „Welt“. Aussicht auf Besserung bestehe nicht: Weil die EEG-Umlage 2013 um rund 50 Prozent auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde klettert, werde sich der Wert im Vergleich zu den Zielen 2013 weiter verschlechtern.
„Vom Jahresbeginn 2013 an wird ein Haushalt mehr Subventionen für Erneuerbare pro Kilowattstunde zahlen, als für den an der Börse verkauften Strom“, zitiert die „Welt“ aus der Studie. An der Börse kostet eine Kilowattstunde derzeit rund 4,8 Cent. Auch der weitere Ausblick sei ungünstig. Sofern das aktuelle Umlagesystem in Kraft bleibe, werde insbesondere der Ausbau von Fotovoltaik- und Offshore-Windanlagen mittelfristig zu Umlage-Erhöhungen auf über sechs Cent pro Kilowattstunde führen, schreiben die McKinsey-Experten.
Deutscher Strom ist der teuerste Europas
Deutscher Haushaltsstrom wird nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey im kommenden Jahr 45 Prozent teurer sein als im Schnitt aller EU-Staaten. Das ist eines der Ergebnise im aktuellen Energiewende-Index der Berater.
Als unrealistisch betrachten die Autoren der Studie zum Beispiel die Ziele der Bundesregierung zur Wirtschaftlichkeit. Die deutschen Industriestrompreise notierten derzeit 20 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Der Grund liege vor allem in hohen Abgaben und Umlagen. Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgegebene Ziel einer bei 3,6 Cent pro Kilowattstunde stabilisierten EEG-Umlage sei deutlich verfehlt worden, schreiben die Autoren laut der „Welt“. Aussicht auf Besserung bestehe nicht: Weil die EEG-Umlage 2013 um rund 50 Prozent auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde klettert, werde sich der Wert im Vergleich zu den Zielen 2013 weiter verschlechtern.
„Vom Jahresbeginn 2013 an wird ein Haushalt mehr Subventionen für Erneuerbare pro Kilowattstunde zahlen, als für den an der Börse verkauften Strom“, zitiert die „Welt“ aus der Studie. An der Börse kostet eine Kilowattstunde derzeit rund 4,8 Cent. Auch der weitere Ausblick sei ungünstig. Sofern das aktuelle Umlagesystem in Kraft bleibe, werde insbesondere der Ausbau von Fotovoltaik- und Offshore-Windanlagen mittelfristig zu Umlage-Erhöhungen auf über sechs Cent pro Kilowattstunde führen, schreiben die McKinsey-Experten.
Gericht entscheidet über Klage gegen Ökostrom-Umlage
Über eine Musterklage gegen die Ökostrom-Abgabe entscheidet heute das Landgericht Chemnitz. Der Textilhersteller Vowalon aus Treuen im Vogtland hält die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für verfassungswidrig und hat deshalb gegen seinen regionalen Energieversorger enviaM aus Chemnitz auf Rückzahlung geklagt. Im Prinzip soll damit aber die Ökostrom-Abgabe insgesamt gekippt werden.
Über eine Musterklage gegen die Ökostrom-Abgabe entscheidet heute das Landgericht Chemnitz. Der Textilhersteller Vowalon aus Treuen im Vogtland hält die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für verfassungswidrig und hat deshalb gegen seinen regionalen Energieversorger enviaM aus Chemnitz auf Rückzahlung geklagt. Im Prinzip soll damit aber die Ökostrom-Abgabe insgesamt gekippt werden.
LG Chemnitz weist Musterklage gegen Ökostrom-Abgabe ab
Das Landgericht Chemnitz sieht in der Ökostrom-Zulage eine zulässige Preisregelung und hat daher eine Musterklage gegen die Ökostrom-Abgabe abgewiesen. Der Staat verfolge damit legitime Ziele wie die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes und die Förderung der erneuerbaren Energien, so das Gericht
Textilhersteller klagt gegen EEG-Umlage
Der Textilhersteller Vowalon aus Treuen im Vogtland hatte geklagt, weil er die Umlage über den Strompreis nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für verfassungswidrig hält. Das Unternehmen hatte seinen regionalen Energieversorger enviaM aus Chemnitz verklagt, an den die Abgabe gezahlt werden muss.
LG Chemnitz, Urteil vom 22.03.2013 - 1 HK O 1113/12
(Urteil vom 22.03.2013, Az.: 1 HK O 1113/12, nicht rechtskräftig).
Das Landgericht Chemnitz sieht in der Ökostrom-Zulage eine zulässige Preisregelung und hat daher eine Musterklage gegen die Ökostrom-Abgabe abgewiesen. Der Staat verfolge damit legitime Ziele wie die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes und die Förderung der erneuerbaren Energien, so das Gericht
Textilhersteller klagt gegen EEG-Umlage
Der Textilhersteller Vowalon aus Treuen im Vogtland hatte geklagt, weil er die Umlage über den Strompreis nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für verfassungswidrig hält. Das Unternehmen hatte seinen regionalen Energieversorger enviaM aus Chemnitz verklagt, an den die Abgabe gezahlt werden muss.
LG Chemnitz, Urteil vom 22.03.2013 - 1 HK O 1113/12
(Urteil vom 22.03.2013, Az.: 1 HK O 1113/12, nicht rechtskräftig).
Strompreis steht vor neuem Anstieg
Ein Ende des teuren Stroms ist nicht in Sicht. Die Umlage für Ökostrom steht nach Expertenschätzung vor einem neuen Anstieg – obwohl sie zum Jahreswechsel schon um 60 Prozent nach oben schoss.
Nach dem Scheitern der Verhandlungen zur Strompreisbremse rechnen Bundesregierung und Experten mit einem weiteren Anstieg der Strompreise. Die Deutsche Energieagentur (Dena) erwartet nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung von Dienstag zum 1. Januar 2014 eine spürbare Erhöhung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dena-Chef Stefan Kohler sagte der Zeitung, die Umlage werde nach jetzigem Stand von 5,3 Cent auf sechs bis 6,3 Cent pro Kilowattstunde steigen. Es sei fatal, dass die Verhandlungen zur Strompreisbremse gescheitert seien: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“
Das Bundesumweltministerium erwartet der Zeitung zufolge ein noch größeres Plus. Die EEG-Umlage werde zum Jahreswechsel auf mindestens sieben Cent pro Kilowattstunde angehoben, hieß es laut der Zeitung aus dem Ministerium. Ressortchef Peter Altmaier wolle deshalb einen erneuten Versuch unternehmen, mit den Bundesländern eine Lösung auszuhandeln. „Ich hoffe und arbeite dafür, dass die Länder ihre Haltung im Laufe der nächsten Wochen doch noch ändern, weil anderenfalls im Herbst ein beträchtlicher Preisanstieg droht. Das kann niemand wollen“, sagte Altmaier der Zeitung.
Mit der Strompreisbremse wollte Altmaier die EEG-Umlage bei knapp 5,3 Cent pro Kilowattstunde stabil halten. Neben Kürzungen bei den erneuerbaren Energien sollte die Industrie sich zudem die Lasten der Energiewende stärker mit den Haushalten teilen. Die Pläne waren am Widerstand einiger Bundesländer gescheitert
Nach dem Scheitern der Verhandlungen zur Strompreisbremse rechnen Bundesregierung und Experten mit einem weiteren Anstieg der Strompreise. Die Deutsche Energieagentur (Dena) erwartet nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung von Dienstag zum 1. Januar 2014 eine spürbare Erhöhung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dena-Chef Stefan Kohler sagte der Zeitung, die Umlage werde nach jetzigem Stand von 5,3 Cent auf sechs bis 6,3 Cent pro Kilowattstunde steigen. Es sei fatal, dass die Verhandlungen zur Strompreisbremse gescheitert seien: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“
Das Bundesumweltministerium erwartet der Zeitung zufolge ein noch größeres Plus. Die EEG-Umlage werde zum Jahreswechsel auf mindestens sieben Cent pro Kilowattstunde angehoben, hieß es laut der Zeitung aus dem Ministerium. Ressortchef Peter Altmaier wolle deshalb einen erneuten Versuch unternehmen, mit den Bundesländern eine Lösung auszuhandeln. „Ich hoffe und arbeite dafür, dass die Länder ihre Haltung im Laufe der nächsten Wochen doch noch ändern, weil anderenfalls im Herbst ein beträchtlicher Preisanstieg droht. Das kann niemand wollen“, sagte Altmaier der Zeitung.
Mit der Strompreisbremse wollte Altmaier die EEG-Umlage bei knapp 5,3 Cent pro Kilowattstunde stabil halten. Neben Kürzungen bei den erneuerbaren Energien sollte die Industrie sich zudem die Lasten der Energiewende stärker mit den Haushalten teilen. Die Pläne waren am Widerstand einiger Bundesländer gescheitert
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Neues Strommarktmodell
Es bedarf endlich eines neuen Strommarktmodells, das nicht nach dem derzeitigen Grenzkostensystem funktioniert, sondern Ökostrom zu festen Sätzen vergütet wird und nur Atom- und Kohlestrom über Angebot und Nachfrage. Es ergibt sich ein Durchschnittspreis in bekannter Höhe der letzten Jahre, aber die EEG-Umlage würde spürbar sinken, da keine künstliche Differenz auszugleichen wäre (Merrit-Order-Effekt). Das würde allen zugute kommen. Außer den großen Energieversorgern - weshalb es wohl so auch nicht kommen wird.
Preis-Irrsinn: Ökostrom-Umlage steigt um ein Viertel
Solar- und Windkraftanlagen erzeugen immer mehr Strom.
Die Folge:
Die Ökostrom-Umlage soll steigen – und mit ihr abermals die Energiepreise. Schon im kommenden Jahr müssen Verbraucher offenbar tiefer in die Tasche greifen.
Die Ökostrom-Umlage wird nach einem Zeitungsbericht im kommenden Jahr voraussichtlich um ein Viertel auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen und damit die Energiepreise weiter kräftig nach oben treiben. Die „Bild“-Zeitung beruft sich in einem Bericht vom Freitag auf Informationen aus dem Umfeld der Bundesnetzagentur.
Forderungen nach Reformen
Grund für den Anstieg sei der kräftige Ausbau der Stromerzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen, die über die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert wird. Die Erhöhung der Umlage werde privaten Verbrauchern und Firmen Mehrkosten von rund drei Milliarden Euro bescheren.
Der automatische Anstieg der EEG-Umlage durch den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen mit der Folge steigender Strompreise sorgt seit längerem für heftige Kritik und Sorge. In dieser Woche hatte erst EU-Energiekommissar Günther Oettinger eine Generalrevision des EEG gefordert, um den Strompreisanstieg zu begrenzen, was etwa Wirtschaftsminister Philipp Rösler seit langem fordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Reform der Ökostrom-Förderung als eine der dringlichsten Aufgaben gleich nach der Bundestagswahl im September bezeichnet.
Die Folge:
Die Ökostrom-Umlage soll steigen – und mit ihr abermals die Energiepreise. Schon im kommenden Jahr müssen Verbraucher offenbar tiefer in die Tasche greifen.
Die Ökostrom-Umlage wird nach einem Zeitungsbericht im kommenden Jahr voraussichtlich um ein Viertel auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen und damit die Energiepreise weiter kräftig nach oben treiben. Die „Bild“-Zeitung beruft sich in einem Bericht vom Freitag auf Informationen aus dem Umfeld der Bundesnetzagentur.
Forderungen nach Reformen
Grund für den Anstieg sei der kräftige Ausbau der Stromerzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen, die über die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert wird. Die Erhöhung der Umlage werde privaten Verbrauchern und Firmen Mehrkosten von rund drei Milliarden Euro bescheren.
Der automatische Anstieg der EEG-Umlage durch den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen mit der Folge steigender Strompreise sorgt seit längerem für heftige Kritik und Sorge. In dieser Woche hatte erst EU-Energiekommissar Günther Oettinger eine Generalrevision des EEG gefordert, um den Strompreisanstieg zu begrenzen, was etwa Wirtschaftsminister Philipp Rösler seit langem fordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Reform der Ökostrom-Förderung als eine der dringlichsten Aufgaben gleich nach der Bundestagswahl im September bezeichnet.
Unternehmen versuchen mit eigenen Kraftwerken Netzentgelte, Steuern und Ökostromumlage zu sparen. Damit vergrößern sie die Last des Atomausstiegs für Verbraucher und die übrige Wirtschaft. Und ihr Vergnügen könnte nur kurz sein
Stephan Wachtel ist ein pragmatischer Mann, der einiges über Wirtschaftsgeschichte weiß. Von seinem Büro im Norden der Stadt zeigt der Mitinhaber der Ingenieurgemeinschaft NEK in Braunschweig nach Nordosten, wo Volkswagen seinen Sitz hat
Der Autoriese ist Wachtels größter Kunde. Für ihn plant und entwickelt er gerade ein Kraftwerk nach dem anderen, das jedes für sich Strom für die Fließbänder, Schmieden und Pressen des Konzerns liefern soll. "Eigentlich ist das Prinzip der dezentralen Energieversorgung ja ziemlich alt", sagt der Ingenieur. "Neben dem Volkswagen-Werk wurde gleich bei der Gründung in den Dreißigerjahren ein Kraftwerk gebaut, dessen Schornsteine bis heute die Silhouette Wolfsburgs und des Konzernsitzes bestimmen."
Tatsächlich steht Wolfsburg mit seinem Schlot und dem dazugehörigen Meiler nicht allein. Auch im Ruhrgebiet bauten die Unternehmen früher sehr häufig Kraftwerke auf ihr Werksgelände oder direkt daneben, um von der nicht immer sicheren öffentlichen Stromversorgung unabhängig zu sein. Dies geschieht nun wieder und zunehmend - doch unter völlig anderen Vorzeichen
Im Jahr zwei nach der Energiewende trachten immer mehr Unternehmen danach, Elektrizität in Eigenregie zu erzeugen, um die wachsenden Netzentgelte, Ökostromumlage, Steuern und Abgaben zu sparen. "Jeder versucht dem System zu entkommen und baut eigene Kraftwerke", sagt Professor Manuel Frondel, Energieexperte des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen. Doch anders als früher hat die Flucht aus der üblichen Stromversorgung gravierende Auswirkung auf die Allgemeinheit. Die Zigtausenden zurückbleibenden Unternehmen, vor allem aber privaten Haushalte müssen für die Aussteiger deren bisherige Ökostromumlage und sonstige vom Stromverbrauch abhängige Zahlungen übernehmen. "Es besteht bei der Ausbreitung der dezentralen Energieversorgung die Gefahr einer Umverteilung von ärmeren Haushalten zu reicheren." Denn eine Solaranlage auf dem Dach oder eine Stromversorgung im Keller könnten sich eben nur betuchte Hausbesitzer leisten.
Der Trend ist unübersehbar: Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) verfügen in der Industrie acht Prozent von 2300 befragten Unternehmen schon über eine eigene Stromfabrik, ob als Solaranlage, Windräder oder Biogasanlage. Bei weiteren 21 Prozent sind Anlagen geplant oder schon im Bau. "Die hohen Energiepreise für öffentlich bezogenen Strom in Verbindung mit sinkenden Gestehungskosten erneuerbarer Energien machen die Eigenerzeugung aus Wind, Solar oder Biomasse für viele Unternehmen attraktiv", lautet das Fazit der DIHK-Studie. Denn wird Strom auf dem Betriebsgelände erzeugt, fallen beim Eigenverbrauch lediglich die reinen Stromgestehungskosten an. Die Unternehmen, die sich dies zunutze machen, gehen quer durch alle Branchen. Neben kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich Windräder und Solarpanele aufs Werksgelände montieren, streben auch namhafte Adressen wie Daimler, BMW und große Handelsketten in die Selbstversorgung.
Und die Konsequenzen der angestrebten Autarkie greifen noch weit über die verbliebenen Unternehmen und die privaten Haushalte hinaus. VW-Dienstleister Wachtel, der in seiner Braunschweiger Denkfabrik 600 Ingenieure beschäftigt, die dezentrale Kraftwerke konstruieren, prognostiziert sogar eine dramatische Umwälzung der gesamten Energieerzeugung in Deutschland in den kommenden zehn Jahren. "Großkraftwerke, wie sie E.On und RWE, aber auch Stadtwerke betreiben, werden in Zukunft nur noch für die Erhaltung der Netzstabilität gebraucht, um Schwankungen im Netz abzufedern", sagt Wachtel. Damit drohen die gegenwärtigen Marktführer langsam vom Stromproduzenten nur noch zum Garanten einer sicheren Versorgung zu mutieren – Einnahmen offen. "Die Energiewende hat zum ersten Mal deutlich gemacht", schwant bereits RWE-Chef Peter Terium, "es geht auch ohne uns."
Die Technik, mit der sich mittelständische Unternehmen oder große Wohnungsbaugesellschaften aus der öffentlich zugänglichen Stromversorgung ausklinken können, ist inzwischen vorhanden und wirtschaftlich. Die Firma 2G Energietechnik in Heek bei Osnabrück baute zum Beispiel eine Anlage für einen Fleischverarbeitungsbetrieb, den NEK berät. Ein Stromerzeuger für ein Einfamilienhaus kostet rund 5.000 Euro, die sich innerhalb von acht Jahren durch die Ersparnis der Ökostrom- und sonstigen Abgaben amortisieren sollen. Eine Anlage für eine Wohnungsbaugesellschaft mit etwa 100 Mietparteien kostet etwa 40.000 Euro und amortisiert sich nach Wachtels Rechnung sogar in vier Jahren.
Schon schießen Unternehmen wie Pilze aus dem Boden, die aus dem Trend zur Eigenversorgung ein Geschäft machen und Interessenten sogenanntes Contracting anbieten. Dahinter verbirgt sich die Dienstleistung, kleineren und mittelgroßen Unternehmen eine eigene Energieversorgung ohne lästige Stromabgaben zu organisieren.
So hat sich Hans-Peter Villis, bis vor einem Jahr Chef des baden-württembergischen Energiekonzerns EnBW, gerade als Contracting-Berater selbstständig gemacht. Zusammen mit dem Großspediteur und Logistiker Fiege in Greven bei Münster gründete er das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Energy Global Invest GmbH mit Sitz in Münster. Fiege und Villis halten je 50 Prozent der Anteile. Das Gespann will mittelständischen Unternehmen zu einer eigenen, von Großversorgern unabhängigen Energieversorgung verhelfen.
Dazu wollen Villis und Fiege bei den Unternehmen Blockheizkraftwerke und Gasturbinen installieren und betreiben. Die Eigenversorgung soll die Strom- und Wärmekosten um 30 Prozent reduzieren. Zehn Prozent der Ersparnisse fließen an das Unternehmen, zehn Prozent gehen an die Väter der Idee und die verbleibenden zehn Prozent an den Anlagenbetreiber auf dem Werksgelände. Nach diesem Modell bietet auch Wachtels NEK Unternehmen die Eigenstromversorgung an.
Die Auswirkungen des Trends sind unübersehbar. Volkswagen etwa betreibt inzwischen eigene Kraftwerke unterschiedlicher Art an fast allen Standorten. Im Werk Emden läuft zum Beispiel eine Biomasseanlage. Dabei sind die Anlagen nicht alle umweltfreundlich. Viele werden von Dieselmotoren der Konzerntochter MAN angetrieben. Aber der Wille von Konzernchef Martin Winterkorn zur dezentralen Eigenversorgung mithilfe erneuerbarer Energien ist da. So will VW 600 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 für den Ausbau erneuerbarer Energien an den Unternehmensstandorten ausgeben.
Unternehmen aus anderen Branchen marschieren angestrengt in die gleiche Richtung, darunter auch Mittelständler wie die Brauerei Warsteiner, die bayrische Molkerei Gropper oder der genossenschaftliche hessische Spargelproduzent OGZ Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main.
Stromerzeuger in besonders großem Stil ist der Discountgigant Aldi Süd geworden. Auf rund 300 Dächern seiner Filialen hat der Billigriese aus Mülheim an der Ruhr Solaranlagen schrauben lassen. Hinzu kommen riesige Panelflächen auf den Dächern von 30 Logistikzentren. Damit ist Aldi in der Lage, Strom mit einer Gesamtleistung von über 70 Megawatt zu produzieren, immerhin ein Zehntel eines kleinen Kernkraftwerks. Die prognostizierte Stromproduktion aller Anlagen pro Jahr liegt bei 71 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 24.000 Vier-Personen-Haushalten. Gerechnet auf zwölf Monate werde Aldi Süd fast die Hälfte der produzierten Menge für den Eigenverbrauch nutzen, heißt es aus dem Discount-Imperium.
Unter den Immobilienbesitzern galten bisher die Eigentümer vor allem von Ein- und Zweifamilienhäuser als prädestinierte Eigenversorger. Rund 17,7 Millionen gibt es davon in Deutschland. Allein für sie ließen sich Solaranlagen mit einer Leistung von 90 Gigawatt errichten, die einen Teil der Strom- und Energieversorgung übernehmen könnten. Die Schätzung stammt von Volker Quaschning, Experte für regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Die Leistung entspricht etwa acht herkömmlichen Atomkraftwerken. Kommen auch noch Mehrfamilienhäuser von Wohnungsbaugesellschaften und weitere Gewerbeimmobilien hinzu, wächst die theoretisch installierbare Leistung zur Eigenversorgung auf 100 bis 200 Gigawatt. Installiert sind in Deutschland derzeit 34 Gigawatt.
Solarstrom wird für die Betreiber der Anlagen künftig auch interessant, wenn nach der Bundestagswahl am 22. September die erzwungene Vergütung für die Einspeisung ins Stromnetz für die Zukunft drastisch gekürzt werden oder ganz wegfallen sollte. Denn die Kosten der Stromerzeugung mithilfe von Solarzellen betragen inzwischen nur noch 15 bis 18 Cent je Kilowattstunde. Damit liegen sie vor allem für kleinere und mittelgroße Verbraucher, die mit den großen Versorgern keine Sonderkonditionen aushandeln können, unter dem Preis des Stroms aus dem öffentlich zugänglichen Netz. Ähnliches gilt für Kleinwindkrafträder.
Eine erste Zwischenbilanz des neuen Trends hat der Energiefachverband der deutschen Industrie für Blockheizkraftwerke gezogen, die sowohl Strom als auch Wärme produzieren. Danach gingen seit 2009 in Deutschland dezentrale Anlagen dieses Typs mit mindestens 1.300 Megawatt Leistung in Betrieb, gut so viel, wie ein Atommeiler schafft.
So hat der Düsseldorf Handelskonzern Metro vor knapp zwei Monaten für seine Großverbrauchermärkte am Konzernsitz sowie in Berlin-Marienfelde eigene Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen. Künftig können die beiden Standorte sich selbst mit Strom und Wärme aus Erdgas versorgen. Die beiden Kraftwerke wurden in Kooperation mit dem ebenfalls in Düsseldorf beheimateten E.On-Konzern errichtet, der für den Gaseinkauf verantwortlich ist. "Dank der Blockheizkraftwerke können wir die Energieversorgung für die beiden Standorte langfristig sichern und zugleich die Kosten beträchtlich senken", sagt Olaf Schulze, Geschäftsführer der Metro Properties Energy Management. "Mit einer Eigenproduktion können alle Kosten, die mit dem Netzbezug verbunden sind, wie zum Beispiel EEG-Umlage und Nutzungsentgelte, vermieden werden."
Fast zeitgleich schickte auch die Kölner Rewe-Gruppe für ihr Logistikzentrum in Eitting bei München ein Biogas-Blockheizkraftwerk an den Start. Die Anlage versorgt den mehr als 60.000 Quadratmeter großen Büro- und Lagerkomplex dezentral und bedarfsgerecht mit umweltfreundlicher Energie. In den Sommermonaten wird mit der Heizenergie Kälte produziert, was die Großkälteanlagen für das Tiefkühl- und Kühllager des Logistikzentrums entlastet. Die rund 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom, die pro Jahr produziert werden, werden in das Stromnetz eingespeist.
Was Aldi, Rewe und Metro recht ist, ist deren Lieferanten nur billig. Neben Joghurts, Kaffeespezialitäten und Säften produziert die bayrische Molkerei Gropper seit Beginn des Jahres auch Energie. Die durch das gasbetriebene Blockheizkraftwerk gewonnene Energie kommt dabei in erster Linie der Stromversorgung zugute, die zu 65 Prozent den Eigenbedarf deckt. Auch Gropper erzeugt aus einem Teil der Abwärme Kälte, um damit seine Produkte zu kühlen. Mit dem anderen Teil wird Wasserdampf erzeugt, der der Herstellung von Joghurt, Pudding oder haltbarer Sahne dient. "Die steigenden Kosten der vergangenen Jahre, auch im Energiebereich, haben diesen Schritt für uns notwendig und auch sinnvoll gemacht", sagt Gropper-Inhaber Heinrich Gropper. Er geht davon aus, dass er sein Blockheizkraftwerk bald ausbauen wird, um den Energiebedarf langfristig nur noch aus Eigenproduktion zu decken.
Als Vorreiter der Eigenversorgung in der Lebensmittelindustrie gilt allerdings der Handelsmarkenproduzent Stute in Paderborn, der Säfte und Konfitüre für Handelsunternehmen wie Aldi herstellt. Das Familienunternehmen hat in den vergangenen Jahren fast 15 Millionen Euro investiert: 9,5 Millionen Euro flossen in mehrere Fotovoltaikanlagen, die sich am Firmensitz auf Dächern und Freiflächen mittlerweile auf 95.000 Quadratmetern erstrecken. 4,5 Millionen Euro steckte Stute in drei Windräder, die pro Jahr 7,2 Millionen Kilowattstunden liefern. Den Energiemix komplettiert eine Biogasanlage, die mit Abfällen aus der Fruchtverarbeitung arbeitet.
Die Investitionen in die Autarkie zeigen Wirkung. Stute liegt bei der Eigenversorgung mit Strom schon bei rund 50-Prozent. Und das zu günstigen Tarifen. Weil keine Abgaben für den selbst produzierten und verbrauchten Strom anfallen, rechnet Stute mit Stromkosten von weniger als fünf Cent pro Kilowattstunde - fast so wenig, als würde sich das Unternehmen jeden Tag preiswert auf dem Spotmarkt an der Leipziger Strombörse bedienen.
Drohende Besteuerung
Doch die Energiewende wäre nicht die Energiewende, wenn nicht auch die Eigenversorgung mit Strom und die dezentrale Erzeugung nicht irgendeinen Haken hätten – oder nicht irgendwann einmal einen verpasst bekämen.
So gibt es im Bundesfinanzministerium in Berlin inzwischen eine informelle Arbeitsgruppe, die überlegt, wie nach der Wahl die wegfallenden Steuern durch die dezentrale Energieversorgung wieder hereinkommen könnten. Denn weder Versorger noch die Stadtwerke steigen groß in das lukrative Geschäft ein. Nach Meinung von NEK-Miteigentümer fehlt ihnen dazu die Kundennähe und Dienstleistungsorientierung. "Die eingesessene Führungsschicht in den Stadtwerken hat keinen Draht zu dezentralen Einzellösungen", sagt er.
Damit droht den Eigenversorgern Gefahr von der politischen Lobby der 900 deutschen Stadtwerke mitsamt der Großversorger. Denn diese setzen nach Informationen von Brancheninsidern auf eine Besteuerung der dezentralen Energieerzeugung, um die störende Konkurrenz zu bremsen. Ein Einfalltor könnte der Umstand sein, dass auch Fabriken mit eigener Stromerzeugung "zur Aufrechterhaltung der Spannung" nach wie vor das öffentlich zugängliche Netz und dessen Versorgungssicherheit benötigten, meint der frischgebackene Contracting-Unternehmer und Ex-EnBW-Chef Villis.
RWI-Energieexperte Frondel bringt es auf den bitteren Punkt: "Es wird über kurz oder lang so kommen, dass der selbst produzierte Strom besteuert wird wie selbst gebrannter Schnaps."
Stephan Wachtel ist ein pragmatischer Mann, der einiges über Wirtschaftsgeschichte weiß. Von seinem Büro im Norden der Stadt zeigt der Mitinhaber der Ingenieurgemeinschaft NEK in Braunschweig nach Nordosten, wo Volkswagen seinen Sitz hat
Der Autoriese ist Wachtels größter Kunde. Für ihn plant und entwickelt er gerade ein Kraftwerk nach dem anderen, das jedes für sich Strom für die Fließbänder, Schmieden und Pressen des Konzerns liefern soll. "Eigentlich ist das Prinzip der dezentralen Energieversorgung ja ziemlich alt", sagt der Ingenieur. "Neben dem Volkswagen-Werk wurde gleich bei der Gründung in den Dreißigerjahren ein Kraftwerk gebaut, dessen Schornsteine bis heute die Silhouette Wolfsburgs und des Konzernsitzes bestimmen."
Tatsächlich steht Wolfsburg mit seinem Schlot und dem dazugehörigen Meiler nicht allein. Auch im Ruhrgebiet bauten die Unternehmen früher sehr häufig Kraftwerke auf ihr Werksgelände oder direkt daneben, um von der nicht immer sicheren öffentlichen Stromversorgung unabhängig zu sein. Dies geschieht nun wieder und zunehmend - doch unter völlig anderen Vorzeichen
Im Jahr zwei nach der Energiewende trachten immer mehr Unternehmen danach, Elektrizität in Eigenregie zu erzeugen, um die wachsenden Netzentgelte, Ökostromumlage, Steuern und Abgaben zu sparen. "Jeder versucht dem System zu entkommen und baut eigene Kraftwerke", sagt Professor Manuel Frondel, Energieexperte des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen. Doch anders als früher hat die Flucht aus der üblichen Stromversorgung gravierende Auswirkung auf die Allgemeinheit. Die Zigtausenden zurückbleibenden Unternehmen, vor allem aber privaten Haushalte müssen für die Aussteiger deren bisherige Ökostromumlage und sonstige vom Stromverbrauch abhängige Zahlungen übernehmen. "Es besteht bei der Ausbreitung der dezentralen Energieversorgung die Gefahr einer Umverteilung von ärmeren Haushalten zu reicheren." Denn eine Solaranlage auf dem Dach oder eine Stromversorgung im Keller könnten sich eben nur betuchte Hausbesitzer leisten.
Der Trend ist unübersehbar: Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) verfügen in der Industrie acht Prozent von 2300 befragten Unternehmen schon über eine eigene Stromfabrik, ob als Solaranlage, Windräder oder Biogasanlage. Bei weiteren 21 Prozent sind Anlagen geplant oder schon im Bau. "Die hohen Energiepreise für öffentlich bezogenen Strom in Verbindung mit sinkenden Gestehungskosten erneuerbarer Energien machen die Eigenerzeugung aus Wind, Solar oder Biomasse für viele Unternehmen attraktiv", lautet das Fazit der DIHK-Studie. Denn wird Strom auf dem Betriebsgelände erzeugt, fallen beim Eigenverbrauch lediglich die reinen Stromgestehungskosten an. Die Unternehmen, die sich dies zunutze machen, gehen quer durch alle Branchen. Neben kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich Windräder und Solarpanele aufs Werksgelände montieren, streben auch namhafte Adressen wie Daimler, BMW und große Handelsketten in die Selbstversorgung.
Und die Konsequenzen der angestrebten Autarkie greifen noch weit über die verbliebenen Unternehmen und die privaten Haushalte hinaus. VW-Dienstleister Wachtel, der in seiner Braunschweiger Denkfabrik 600 Ingenieure beschäftigt, die dezentrale Kraftwerke konstruieren, prognostiziert sogar eine dramatische Umwälzung der gesamten Energieerzeugung in Deutschland in den kommenden zehn Jahren. "Großkraftwerke, wie sie E.On und RWE, aber auch Stadtwerke betreiben, werden in Zukunft nur noch für die Erhaltung der Netzstabilität gebraucht, um Schwankungen im Netz abzufedern", sagt Wachtel. Damit drohen die gegenwärtigen Marktführer langsam vom Stromproduzenten nur noch zum Garanten einer sicheren Versorgung zu mutieren – Einnahmen offen. "Die Energiewende hat zum ersten Mal deutlich gemacht", schwant bereits RWE-Chef Peter Terium, "es geht auch ohne uns."
Die Technik, mit der sich mittelständische Unternehmen oder große Wohnungsbaugesellschaften aus der öffentlich zugänglichen Stromversorgung ausklinken können, ist inzwischen vorhanden und wirtschaftlich. Die Firma 2G Energietechnik in Heek bei Osnabrück baute zum Beispiel eine Anlage für einen Fleischverarbeitungsbetrieb, den NEK berät. Ein Stromerzeuger für ein Einfamilienhaus kostet rund 5.000 Euro, die sich innerhalb von acht Jahren durch die Ersparnis der Ökostrom- und sonstigen Abgaben amortisieren sollen. Eine Anlage für eine Wohnungsbaugesellschaft mit etwa 100 Mietparteien kostet etwa 40.000 Euro und amortisiert sich nach Wachtels Rechnung sogar in vier Jahren.
Schon schießen Unternehmen wie Pilze aus dem Boden, die aus dem Trend zur Eigenversorgung ein Geschäft machen und Interessenten sogenanntes Contracting anbieten. Dahinter verbirgt sich die Dienstleistung, kleineren und mittelgroßen Unternehmen eine eigene Energieversorgung ohne lästige Stromabgaben zu organisieren.
So hat sich Hans-Peter Villis, bis vor einem Jahr Chef des baden-württembergischen Energiekonzerns EnBW, gerade als Contracting-Berater selbstständig gemacht. Zusammen mit dem Großspediteur und Logistiker Fiege in Greven bei Münster gründete er das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Energy Global Invest GmbH mit Sitz in Münster. Fiege und Villis halten je 50 Prozent der Anteile. Das Gespann will mittelständischen Unternehmen zu einer eigenen, von Großversorgern unabhängigen Energieversorgung verhelfen.
Dazu wollen Villis und Fiege bei den Unternehmen Blockheizkraftwerke und Gasturbinen installieren und betreiben. Die Eigenversorgung soll die Strom- und Wärmekosten um 30 Prozent reduzieren. Zehn Prozent der Ersparnisse fließen an das Unternehmen, zehn Prozent gehen an die Väter der Idee und die verbleibenden zehn Prozent an den Anlagenbetreiber auf dem Werksgelände. Nach diesem Modell bietet auch Wachtels NEK Unternehmen die Eigenstromversorgung an.
Die Auswirkungen des Trends sind unübersehbar. Volkswagen etwa betreibt inzwischen eigene Kraftwerke unterschiedlicher Art an fast allen Standorten. Im Werk Emden läuft zum Beispiel eine Biomasseanlage. Dabei sind die Anlagen nicht alle umweltfreundlich. Viele werden von Dieselmotoren der Konzerntochter MAN angetrieben. Aber der Wille von Konzernchef Martin Winterkorn zur dezentralen Eigenversorgung mithilfe erneuerbarer Energien ist da. So will VW 600 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 für den Ausbau erneuerbarer Energien an den Unternehmensstandorten ausgeben.
Unternehmen aus anderen Branchen marschieren angestrengt in die gleiche Richtung, darunter auch Mittelständler wie die Brauerei Warsteiner, die bayrische Molkerei Gropper oder der genossenschaftliche hessische Spargelproduzent OGZ Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main.
Stromerzeuger in besonders großem Stil ist der Discountgigant Aldi Süd geworden. Auf rund 300 Dächern seiner Filialen hat der Billigriese aus Mülheim an der Ruhr Solaranlagen schrauben lassen. Hinzu kommen riesige Panelflächen auf den Dächern von 30 Logistikzentren. Damit ist Aldi in der Lage, Strom mit einer Gesamtleistung von über 70 Megawatt zu produzieren, immerhin ein Zehntel eines kleinen Kernkraftwerks. Die prognostizierte Stromproduktion aller Anlagen pro Jahr liegt bei 71 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 24.000 Vier-Personen-Haushalten. Gerechnet auf zwölf Monate werde Aldi Süd fast die Hälfte der produzierten Menge für den Eigenverbrauch nutzen, heißt es aus dem Discount-Imperium.
Unter den Immobilienbesitzern galten bisher die Eigentümer vor allem von Ein- und Zweifamilienhäuser als prädestinierte Eigenversorger. Rund 17,7 Millionen gibt es davon in Deutschland. Allein für sie ließen sich Solaranlagen mit einer Leistung von 90 Gigawatt errichten, die einen Teil der Strom- und Energieversorgung übernehmen könnten. Die Schätzung stammt von Volker Quaschning, Experte für regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Die Leistung entspricht etwa acht herkömmlichen Atomkraftwerken. Kommen auch noch Mehrfamilienhäuser von Wohnungsbaugesellschaften und weitere Gewerbeimmobilien hinzu, wächst die theoretisch installierbare Leistung zur Eigenversorgung auf 100 bis 200 Gigawatt. Installiert sind in Deutschland derzeit 34 Gigawatt.
Solarstrom wird für die Betreiber der Anlagen künftig auch interessant, wenn nach der Bundestagswahl am 22. September die erzwungene Vergütung für die Einspeisung ins Stromnetz für die Zukunft drastisch gekürzt werden oder ganz wegfallen sollte. Denn die Kosten der Stromerzeugung mithilfe von Solarzellen betragen inzwischen nur noch 15 bis 18 Cent je Kilowattstunde. Damit liegen sie vor allem für kleinere und mittelgroße Verbraucher, die mit den großen Versorgern keine Sonderkonditionen aushandeln können, unter dem Preis des Stroms aus dem öffentlich zugänglichen Netz. Ähnliches gilt für Kleinwindkrafträder.
Eine erste Zwischenbilanz des neuen Trends hat der Energiefachverband der deutschen Industrie für Blockheizkraftwerke gezogen, die sowohl Strom als auch Wärme produzieren. Danach gingen seit 2009 in Deutschland dezentrale Anlagen dieses Typs mit mindestens 1.300 Megawatt Leistung in Betrieb, gut so viel, wie ein Atommeiler schafft.
So hat der Düsseldorf Handelskonzern Metro vor knapp zwei Monaten für seine Großverbrauchermärkte am Konzernsitz sowie in Berlin-Marienfelde eigene Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen. Künftig können die beiden Standorte sich selbst mit Strom und Wärme aus Erdgas versorgen. Die beiden Kraftwerke wurden in Kooperation mit dem ebenfalls in Düsseldorf beheimateten E.On-Konzern errichtet, der für den Gaseinkauf verantwortlich ist. "Dank der Blockheizkraftwerke können wir die Energieversorgung für die beiden Standorte langfristig sichern und zugleich die Kosten beträchtlich senken", sagt Olaf Schulze, Geschäftsführer der Metro Properties Energy Management. "Mit einer Eigenproduktion können alle Kosten, die mit dem Netzbezug verbunden sind, wie zum Beispiel EEG-Umlage und Nutzungsentgelte, vermieden werden."
Fast zeitgleich schickte auch die Kölner Rewe-Gruppe für ihr Logistikzentrum in Eitting bei München ein Biogas-Blockheizkraftwerk an den Start. Die Anlage versorgt den mehr als 60.000 Quadratmeter großen Büro- und Lagerkomplex dezentral und bedarfsgerecht mit umweltfreundlicher Energie. In den Sommermonaten wird mit der Heizenergie Kälte produziert, was die Großkälteanlagen für das Tiefkühl- und Kühllager des Logistikzentrums entlastet. Die rund 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom, die pro Jahr produziert werden, werden in das Stromnetz eingespeist.
Was Aldi, Rewe und Metro recht ist, ist deren Lieferanten nur billig. Neben Joghurts, Kaffeespezialitäten und Säften produziert die bayrische Molkerei Gropper seit Beginn des Jahres auch Energie. Die durch das gasbetriebene Blockheizkraftwerk gewonnene Energie kommt dabei in erster Linie der Stromversorgung zugute, die zu 65 Prozent den Eigenbedarf deckt. Auch Gropper erzeugt aus einem Teil der Abwärme Kälte, um damit seine Produkte zu kühlen. Mit dem anderen Teil wird Wasserdampf erzeugt, der der Herstellung von Joghurt, Pudding oder haltbarer Sahne dient. "Die steigenden Kosten der vergangenen Jahre, auch im Energiebereich, haben diesen Schritt für uns notwendig und auch sinnvoll gemacht", sagt Gropper-Inhaber Heinrich Gropper. Er geht davon aus, dass er sein Blockheizkraftwerk bald ausbauen wird, um den Energiebedarf langfristig nur noch aus Eigenproduktion zu decken.
Als Vorreiter der Eigenversorgung in der Lebensmittelindustrie gilt allerdings der Handelsmarkenproduzent Stute in Paderborn, der Säfte und Konfitüre für Handelsunternehmen wie Aldi herstellt. Das Familienunternehmen hat in den vergangenen Jahren fast 15 Millionen Euro investiert: 9,5 Millionen Euro flossen in mehrere Fotovoltaikanlagen, die sich am Firmensitz auf Dächern und Freiflächen mittlerweile auf 95.000 Quadratmetern erstrecken. 4,5 Millionen Euro steckte Stute in drei Windräder, die pro Jahr 7,2 Millionen Kilowattstunden liefern. Den Energiemix komplettiert eine Biogasanlage, die mit Abfällen aus der Fruchtverarbeitung arbeitet.
Die Investitionen in die Autarkie zeigen Wirkung. Stute liegt bei der Eigenversorgung mit Strom schon bei rund 50-Prozent. Und das zu günstigen Tarifen. Weil keine Abgaben für den selbst produzierten und verbrauchten Strom anfallen, rechnet Stute mit Stromkosten von weniger als fünf Cent pro Kilowattstunde - fast so wenig, als würde sich das Unternehmen jeden Tag preiswert auf dem Spotmarkt an der Leipziger Strombörse bedienen.
Drohende Besteuerung
Doch die Energiewende wäre nicht die Energiewende, wenn nicht auch die Eigenversorgung mit Strom und die dezentrale Erzeugung nicht irgendeinen Haken hätten – oder nicht irgendwann einmal einen verpasst bekämen.
So gibt es im Bundesfinanzministerium in Berlin inzwischen eine informelle Arbeitsgruppe, die überlegt, wie nach der Wahl die wegfallenden Steuern durch die dezentrale Energieversorgung wieder hereinkommen könnten. Denn weder Versorger noch die Stadtwerke steigen groß in das lukrative Geschäft ein. Nach Meinung von NEK-Miteigentümer fehlt ihnen dazu die Kundennähe und Dienstleistungsorientierung. "Die eingesessene Führungsschicht in den Stadtwerken hat keinen Draht zu dezentralen Einzellösungen", sagt er.
Damit droht den Eigenversorgern Gefahr von der politischen Lobby der 900 deutschen Stadtwerke mitsamt der Großversorger. Denn diese setzen nach Informationen von Brancheninsidern auf eine Besteuerung der dezentralen Energieerzeugung, um die störende Konkurrenz zu bremsen. Ein Einfalltor könnte der Umstand sein, dass auch Fabriken mit eigener Stromerzeugung "zur Aufrechterhaltung der Spannung" nach wie vor das öffentlich zugängliche Netz und dessen Versorgungssicherheit benötigten, meint der frischgebackene Contracting-Unternehmer und Ex-EnBW-Chef Villis.
RWI-Energieexperte Frondel bringt es auf den bitteren Punkt: "Es wird über kurz oder lang so kommen, dass der selbst produzierte Strom besteuert wird wie selbst gebrannter Schnaps."
Ökostromumlage bald sieben Cent teuer?
Für 2014 sind bereits 6,24 Cent festgelegt .. eine Belastung für den Durchschnittshaushalt von rund 250 Euro im Jahr
Die Ökostromumlage könnte nach Angaben der Netzfirmen im Jahr 2015 auf sieben Cent steigen
Die Haushalte müssten demnach 2015 zwischen 5,85 und 6,86 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen, teilten die vier großen Netzbetreiber am Freitag mit
Darüber hinaus gehen die Netzbetreiber davon aus, dass die Ökostrom-Produktion bis 2018 um 70 Prozent steigt
Was ist der Nettostrompreis?
Warum zahlt man Mehrwertsteuer auf die Stromsteuer
..
Für 2014 sind bereits 6,24 Cent festgelegt .. eine Belastung für den Durchschnittshaushalt von rund 250 Euro im Jahr
Die Ökostromumlage könnte nach Angaben der Netzfirmen im Jahr 2015 auf sieben Cent steigen
Die Haushalte müssten demnach 2015 zwischen 5,85 und 6,86 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen, teilten die vier großen Netzbetreiber am Freitag mit
Darüber hinaus gehen die Netzbetreiber davon aus, dass die Ökostrom-Produktion bis 2018 um 70 Prozent steigt
Zitat
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) verwies darauf, dass beim Mittel der Prognose die Umlage kaum steigen würde. Vor allem aber würden parallel die Börsenpreise für Strom noch weiter als 2014 sinken. "Unterm Strich könnten die Endkundenpreise 2015 sinken", erklärte der BEE
Was ist der Nettostrompreis?
Warum zahlt man Mehrwertsteuer auf die Stromsteuer
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Verbraucher müssen 1 Mrd. mehr zahlen
Trotz Reform: Verbraucher werden 2015 eine Milliarde Euro mehr EEG-Umlage für neue Anlagen zahlen.
Obwohl die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien bremst, dürfte die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms auch im kommenden Jahr wieder steigen. Knapp eine Milliarde Euro mehr müssen die Verbraucher voraussichtlich in den EEG-Umlagentopf zahlen. Das berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums und eigene Berechnungen.
So rechnet das Bundeswirtschaftsministerium laut EEG-Eckpunktepapier für 2015 mit einer zusätzlichen Produktion aus neuen Ökostromanlagen von 10,5 Milliarden Kilowattstunden. Die Produzenten erhalten voraussichtlich gut 1,4 Milliarden Euro von den Betreibern der Stromnetze, bei denen sie ihren Grünstrom einspeisen. Bleibt es beim Börsenstrompreis von vier Cent je Kilowattstunde, wie die Netzgesellschaften erwarten, ergibt sich daraus eine Differenz von rund einer Milliarde Euro zum garantierten Strompreis, die über die EEG-Umlage finanziert werden muss. Das entspricht einer Erhöhung des Strompreises für die privaten Haushalte um 0,3 Cent pro Kilowattstunde.
Derzeit beträgt die EEG-Umlage 6,24 Cent je Kilowattstunde. 2013 erreichte das Gesamtvolumen der EEG-Umlage mit 19,4 Milliarden Euro ihren bisherigen Rekordwert. In diesem Jahr werden rund 24 Milliarden Euro umverteilt. Ökostrom kostete jeden Deutschen im Schnitt 240 Euro.
* MMNEWS
Trotz Reform: Verbraucher werden 2015 eine Milliarde Euro mehr EEG-Umlage für neue Anlagen zahlen.
Obwohl die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien bremst, dürfte die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms auch im kommenden Jahr wieder steigen. Knapp eine Milliarde Euro mehr müssen die Verbraucher voraussichtlich in den EEG-Umlagentopf zahlen. Das berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums und eigene Berechnungen.
So rechnet das Bundeswirtschaftsministerium laut EEG-Eckpunktepapier für 2015 mit einer zusätzlichen Produktion aus neuen Ökostromanlagen von 10,5 Milliarden Kilowattstunden. Die Produzenten erhalten voraussichtlich gut 1,4 Milliarden Euro von den Betreibern der Stromnetze, bei denen sie ihren Grünstrom einspeisen. Bleibt es beim Börsenstrompreis von vier Cent je Kilowattstunde, wie die Netzgesellschaften erwarten, ergibt sich daraus eine Differenz von rund einer Milliarde Euro zum garantierten Strompreis, die über die EEG-Umlage finanziert werden muss. Das entspricht einer Erhöhung des Strompreises für die privaten Haushalte um 0,3 Cent pro Kilowattstunde.
Derzeit beträgt die EEG-Umlage 6,24 Cent je Kilowattstunde. 2013 erreichte das Gesamtvolumen der EEG-Umlage mit 19,4 Milliarden Euro ihren bisherigen Rekordwert. In diesem Jahr werden rund 24 Milliarden Euro umverteilt. Ökostrom kostete jeden Deutschen im Schnitt 240 Euro.
* MMNEWS
Der Chemieriese BASF Chart zeigen kritisiert drohende Mehrbelastungen für die Industrie bei der Ökostrom-Reform und fordert Nachverhandlungen mit der EU-Kommission. Es sei nicht nachvollziehbar, dass entgegen den bisherigen Vereinbarungen erneut diskutiert werde, die Erzeugung von Strom aus bereits bestehenden Anlagen in das Umlagesystem einzubeziehen, erklärte der weltgrößte Chemiekonzern. "Es ist ein industriepolitisch verheerendes Signal, das an der Investitionssicherheit am Standort Deutschland zweifeln lässt."
Nach den geplanten neuesten Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll die Industrie für Strom aus neuen umweltfreundlichen Ökostrom- oder Kraft-Wärme-Kraftwerken im nächsten Jahr 30 Prozent der Ökostrom-Umlage zahlen. 2016 sollen es 35 und dann 40 Prozent sein. Für Strom aus neuen Kohle- oder Gaskraftwerken ist dagegen die volle Umlage fällig. Altanlagen sollen zwar bis Ende 2016 befreit bleiben - schon ab 2017 soll es aber eine Neuregelung geben, worauf die EU besteht.
Die vorgesehenen Regelungen .. >> weiter MM
Nach den geplanten neuesten Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll die Industrie für Strom aus neuen umweltfreundlichen Ökostrom- oder Kraft-Wärme-Kraftwerken im nächsten Jahr 30 Prozent der Ökostrom-Umlage zahlen. 2016 sollen es 35 und dann 40 Prozent sein. Für Strom aus neuen Kohle- oder Gaskraftwerken ist dagegen die volle Umlage fällig. Altanlagen sollen zwar bis Ende 2016 befreit bleiben - schon ab 2017 soll es aber eine Neuregelung geben, worauf die EU besteht.
Die vorgesehenen Regelungen .. >> weiter MM
Die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien droht im kommenden Jahr ein Rekordhoch von 8,6 Cent je Kilowattstunde zu erreichen – ein Anstieg um mehr als 27 Prozent.
Das geht aus Berechnungen des Thinktanks Agora Energiewende hervor, über welche die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstagsausgabe) berichtet. Derzeit liegt die Umlage bei 6,76 Cent je Kilowattstunde, bezahlt wird sie über die Stromrechnung.
Deutschlands Verbraucher stehen damit vor deutlichen Mehrkosten – und das ungeachtet der geplanten Senkung der Umlage.
Vom kommenden Jahr an sollen Einnahmen aus dem neuen CO2-Preis auf Heiz- und Kraftstoffe die Ökostrom-Umlage drücken – und damit Strom als Alternative zu fossilen Brennstoffen attraktiver machen, etwa in Wärmepumpen oder Elektroautos.
Die nötigen Beschlüsse hatte das Bundeskabinett erst vergangene Woche gefasst. Doch nach den Berechnungen des Thinktanks Agora Energiewende dürfte diese Entlastung verpuffen. Statt die Umlage zu senken, werde lediglich ihr Anstieg gebremst, auf 7,1 Cent.
Hintergrund ist der Mechanismus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, kurz EEG. Denn aus den Milliarden, die Monat für Monat an „EEG-Umlage“ zusammenkommen, wird den Betreibern von Wind- und Solaranlagen, Biomasse- oder Wasserkraftwerken eine vorab festgelegte Mindestvergütung gezahlt.
Diese Vergütung ist starr – der Preis aber, zu dem Strom an den Börsen verkauft wird, schwankt. Die Folge: Je niedriger der Börsenpreis für Strom, desto mehr muss aus dem EEG-Konto draufgelegt werden. Die neuen Zahlen dürften die Debatte um eine gezielte Absenkung der Umlage befeuern.
Zuletzt hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gefordert, die EEG-Umlage zu stabilisieren.
Das geht aus Berechnungen des Thinktanks Agora Energiewende hervor, über welche die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstagsausgabe) berichtet. Derzeit liegt die Umlage bei 6,76 Cent je Kilowattstunde, bezahlt wird sie über die Stromrechnung.
Deutschlands Verbraucher stehen damit vor deutlichen Mehrkosten – und das ungeachtet der geplanten Senkung der Umlage.
Vom kommenden Jahr an sollen Einnahmen aus dem neuen CO2-Preis auf Heiz- und Kraftstoffe die Ökostrom-Umlage drücken – und damit Strom als Alternative zu fossilen Brennstoffen attraktiver machen, etwa in Wärmepumpen oder Elektroautos.
Die nötigen Beschlüsse hatte das Bundeskabinett erst vergangene Woche gefasst. Doch nach den Berechnungen des Thinktanks Agora Energiewende dürfte diese Entlastung verpuffen. Statt die Umlage zu senken, werde lediglich ihr Anstieg gebremst, auf 7,1 Cent.
Hintergrund ist der Mechanismus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, kurz EEG. Denn aus den Milliarden, die Monat für Monat an „EEG-Umlage“ zusammenkommen, wird den Betreibern von Wind- und Solaranlagen, Biomasse- oder Wasserkraftwerken eine vorab festgelegte Mindestvergütung gezahlt.
Diese Vergütung ist starr – der Preis aber, zu dem Strom an den Börsen verkauft wird, schwankt. Die Folge: Je niedriger der Börsenpreis für Strom, desto mehr muss aus dem EEG-Konto draufgelegt werden. Die neuen Zahlen dürften die Debatte um eine gezielte Absenkung der Umlage befeuern.
Zuletzt hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gefordert, die EEG-Umlage zu stabilisieren.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat mit Blick auf das geplante Konjunkturpaket der Bundesregierung in der Corona-Krise eine Entlastung bei den Strompreisen angedeutet.
„Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt gekommen, den Menschen zu sagen, Energie und Stromkosten werden auch in Zukunft bezahlbar bleiben“, sagte der CDU-Politiker im Bundestag. Zugleich sprach er sich dafür aus, die Sozialabgaben – also die Lohnnebenkosten – bei unter 40 Prozent zu halten.
Das sei kein einfaches Konjunkturprogramm, betonte Altmaier. Es gehe darum, für eine „große Welle von Innovationen“ zu sorgen. Der Wirtschaftsminister sprach von einer umfassenden „Entbürokratisierung“. Man sei bereit, „unorthodoxe Wege zu gehen, wenn es um Freiräume für Unternehmen und Beschäftigte geht“.
Die Bundesregierung will nach Pfingsten ein Konjunkturprogramm beschließen, damit die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder in Gang kommt. Infolge der Krise wird eine schwere Rezession erwartet. Es geht um Milliardenausgaben – der Umfang der Hilfen ist aber noch unklar.
„Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt gekommen, den Menschen zu sagen, Energie und Stromkosten werden auch in Zukunft bezahlbar bleiben“, sagte der CDU-Politiker im Bundestag. Zugleich sprach er sich dafür aus, die Sozialabgaben – also die Lohnnebenkosten – bei unter 40 Prozent zu halten.
Das sei kein einfaches Konjunkturprogramm, betonte Altmaier. Es gehe darum, für eine „große Welle von Innovationen“ zu sorgen. Der Wirtschaftsminister sprach von einer umfassenden „Entbürokratisierung“. Man sei bereit, „unorthodoxe Wege zu gehen, wenn es um Freiräume für Unternehmen und Beschäftigte geht“.
Die Bundesregierung will nach Pfingsten ein Konjunkturprogramm beschließen, damit die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder in Gang kommt. Infolge der Krise wird eine schwere Rezession erwartet. Es geht um Milliardenausgaben – der Umfang der Hilfen ist aber noch unklar.
Die deutsche Ökostromförderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kostet in diesem Jahr sehr wahrscheinlich so viel wie nie zuvor. Wie die vier Netzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW am Dienstag mitteilten, flossen im Juli ungefähr 2,8 Milliarden Euro an die Betreiber von EEG-geförderten Wind-, Solar- und Biomasseanlagen. Die Ausgaben lagen abermals deutlich über den Einnahmen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Der daraus resultierende Fehlbetrag auf dem sogenannten EEG-Konto stieg damit um weitere 0,9 Milliarden Euro auf nunmehr 2 Milliarden Euro.
* Quelle / Auszug F.A.Z.
* Quelle / Auszug F.A.Z.
Die EEG-Umlage wird seit dem Jahr 2000 zur Finanzierung der Energiewende erhoben und macht insgesamt rund ein Viertel des Strompreises aus.
Die Deckelung der EEG-Umlage wird den deutschen Staat im kommenden Jahr Milliarden kosten: Die Übertragungsnetzbetreiber bezifferten den benötigten Bundeszuschuss am Donnerstag auf 10,8 Milliarden Euro. Andernfalls würde die EEG-Umlage 2021 um gut 40 Prozent auf 9,651 Cent pro verbrauchte Kilowattstunde Strom steigen, erklärten die Netzbetreiber. Die Bundesregierung hatte die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zuletzt allerdings auf 6,5 Cent gedeckelt.
Dass dieser Wert ohne einen bereits in Aussicht gestellten Milliardenzuschuss des Bundes nicht realisierbar ist, führten die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW in erster Linie auf Folgen der Corona-Pandemie zurück: Hauptgründe sind demnach der Preisverfall an den Strombörsen und ein deutlicher Verbrauchsrückgang. So liegt der vorläufige Nettostrombedarf in Deutschland für das laufende Jahr rund acht Prozent unter der Prognose, wie die Netzbetreiber mitteilten.
Die EEG-Umlage wird seit dem Jahr 2000 zur Finanzierung der Energiewende erhoben und macht insgesamt rund ein Viertel des Strompreises aus. 2019 betrug sie 6,405 Cent pro Kilowattstunde, derzeit liegt sie bei 6,756 Cent.
Die Bundesregierung will den Strompreis stabilisieren und beschloss zuletzt einen Gesetzentwurf, demzufolge die Umlage im kommenden Jahr auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde und 2021 dann auf sechs Cent gedeckelt wird.
Quelle: ET
Die Deckelung der EEG-Umlage wird den deutschen Staat im kommenden Jahr Milliarden kosten: Die Übertragungsnetzbetreiber bezifferten den benötigten Bundeszuschuss am Donnerstag auf 10,8 Milliarden Euro. Andernfalls würde die EEG-Umlage 2021 um gut 40 Prozent auf 9,651 Cent pro verbrauchte Kilowattstunde Strom steigen, erklärten die Netzbetreiber. Die Bundesregierung hatte die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zuletzt allerdings auf 6,5 Cent gedeckelt.
Dass dieser Wert ohne einen bereits in Aussicht gestellten Milliardenzuschuss des Bundes nicht realisierbar ist, führten die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW in erster Linie auf Folgen der Corona-Pandemie zurück: Hauptgründe sind demnach der Preisverfall an den Strombörsen und ein deutlicher Verbrauchsrückgang. So liegt der vorläufige Nettostrombedarf in Deutschland für das laufende Jahr rund acht Prozent unter der Prognose, wie die Netzbetreiber mitteilten.
Die EEG-Umlage wird seit dem Jahr 2000 zur Finanzierung der Energiewende erhoben und macht insgesamt rund ein Viertel des Strompreises aus. 2019 betrug sie 6,405 Cent pro Kilowattstunde, derzeit liegt sie bei 6,756 Cent.
Die Bundesregierung will den Strompreis stabilisieren und beschloss zuletzt einen Gesetzentwurf, demzufolge die Umlage im kommenden Jahr auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde und 2021 dann auf sechs Cent gedeckelt wird.
Quelle: ET
Billionen-Kosten für Energiewende - Diese Rechnung entzaubert den Mythos vom günstigen Öko-Strom
Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2050 Treibhausgasneutralität zu erzielen. Da Deutschland auf die Nutzung von Kernenergie verzichten will, bedeutet dies im Wesentlichen, dass die Nation fast ihre gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen muss. Ein solches Ziel ist technisch machbar, wie viele Befürworter gern betonen. Aber nur, weil etwas technisch machbar ist, heißt es natürlich nicht, dass es auch preiswert ist.
Es wäre zum Beispiel technisch machbar, allen 83 Millionen Menschen in Deutschland eine Reise zur Internationalen Raumstation anzubieten. Aber ruinös teuer. Machbarkeit bedeutet wenig ohne Berücksichtigung der Kosten. Grüne Aktivisten und Politiker behaupten unaufhörlich, dass erneuerbare Energien billiger als jede andere Energiequelle sind und die Welt erobern.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum wir immer noch Zwangsregulierungen schaffen und Hunderte von Milliarden an Subventionen ausgeben müssen, um dies zu ermöglichen. Denn wer die richtigen Studien kennt, der kommt schnell zu einem ganz anderen Schluss.
Ausbau erneuerbarer Energien soll beschleunigt werden
Der Bundestag hat am Donnerstag die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes verabschiedet. Die Änderungen sollen den Ausbau von Strom aus Wind- und Sonnenenergie beschleunigen.
>> weiterlesen WELT (kostenpflichtig) der Bericht von Björn Lomborg - Präsident des Copenhagen Consensus Center - er weiß, warum die Behauptung, erneuerbare Energie sei billiger als fossile Brennstoffe, besonders irreführend ist
Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2050 Treibhausgasneutralität zu erzielen. Da Deutschland auf die Nutzung von Kernenergie verzichten will, bedeutet dies im Wesentlichen, dass die Nation fast ihre gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen muss. Ein solches Ziel ist technisch machbar, wie viele Befürworter gern betonen. Aber nur, weil etwas technisch machbar ist, heißt es natürlich nicht, dass es auch preiswert ist.
Es wäre zum Beispiel technisch machbar, allen 83 Millionen Menschen in Deutschland eine Reise zur Internationalen Raumstation anzubieten. Aber ruinös teuer. Machbarkeit bedeutet wenig ohne Berücksichtigung der Kosten. Grüne Aktivisten und Politiker behaupten unaufhörlich, dass erneuerbare Energien billiger als jede andere Energiequelle sind und die Welt erobern.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum wir immer noch Zwangsregulierungen schaffen und Hunderte von Milliarden an Subventionen ausgeben müssen, um dies zu ermöglichen. Denn wer die richtigen Studien kennt, der kommt schnell zu einem ganz anderen Schluss.
Ausbau erneuerbarer Energien soll beschleunigt werden
Der Bundestag hat am Donnerstag die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes verabschiedet. Die Änderungen sollen den Ausbau von Strom aus Wind- und Sonnenenergie beschleunigen.
>> weiterlesen WELT (kostenpflichtig) der Bericht von Björn Lomborg - Präsident des Copenhagen Consensus Center - er weiß, warum die Behauptung, erneuerbare Energie sei billiger als fossile Brennstoffe, besonders irreführend ist