
Kein Geld mehr für Lebensversicherungsbeiträge -Durch die Finanzkrise muss noch genauer auf den Cent geschaut werden

In diesem Thema wurden schon 0 Auszeichnungen vergeben!
Dieses Thema wurde 1339 mal besucht und hat 2 Antworten.

Kein Geld mehr für Lebensversicherungsbeiträge -Durch die Finanzkrise muss noch genauer auf den Cent geschaut werden
Arbeitslosigkeit oder durch die Finanzkrise drohende Kurzarbeit führt dazu, dass die Menschen kaum noch das Geld für die Lebensversicherungsbeiträge aufbringen können. In einem Beitrag vom 9.Februar schreibt der Bayrische Rundfunk auf seiner Homepage, dass die Kündigung der Lebensversicherung der falsche Weg sei, da es meist ein Minusgeschäft für den Versicherten bedeutet. In dem Artikel werden Alternativen aufgezeigt, die nach Meinung von der proConcept AG keine sind.
Der unabhängige Versicherungsberater Georg Pitzl wird zitiert, da er meint, dass die hohen Vertriebskosten den Versicherungsbetrag belasten und so der Kunde bei einer vorzeitigen Kündigung einen großen Verlust hinnehmen muss. Das stimmt zwar, doch das muss so nicht einfach hingenommen werden!
Die Beitragsfreistellung wird als scheinbare Alternative genannt, doch dabei wird lediglich die Risikoversicherung reduziert und die damit verbundenen Beitragsteile entfallen, der Versicherungsvertrag läuft aber weiter wie bisher. Da der Vertrag weiter verwaltet werden muss, werden die Kosten dafür aus dem Vertragsguthaben beziehungsweise aus den Erträgen genommen. Die Mindestverzinsung von 2,25 Prozent wird nur noch auf das bestehende Vertragsguthaben gewährt. So wäre also jede Kapitalanlage, die eine höhere Verzinsung erwirtschaftet und die nicht von Verwaltungsgebühren belastet wird rentabler. Beispielsweise seien hier Bundesschatzbriefe, Fest- oder Tagesgelder genannt.
Weiter werden Policenhändler genannt, die die Versicherung aufkaufen und mehr Geld für den Vertrag zahlen als der Kunde bei einer Kündigung von der Versicherung bekommen würde. Meist zahlen die Policenaufkäufer lediglich ein bis drei Prozent mehr als der Rückkaufswert hoch ist. Auch werden nur die Verträge von einem Drittel der auf dem deutschen Versicherungsmarkt existierenden Unternehmen aufgekauft.
Eine andere Möglichkeit sei das Policendarlehen, so der Bayrische Rundfunk weiter. Aber das bedeutet nur, dass der Kunde Zinsen für sein eigenes Geld zahlt. Nur wenn der Betrag recht schnell wieder zurückgezahlt wird, macht das Sinn, doch wer kann das schon? Die Guthabenverzinsung beträgt 2,25 Prozent und je nach Anbieter zahlt der Kunde zwischen drei und sechs Prozent für das Darlehen. Solange das Modell läuft, macht der Kunde also ständig Verluste.
Wir von der proConcept AG sind der Meinung, dass die Kündigung des unrentablen Lebensversicherungsvertrages das einzig richtige ist, was der Kunde machen kann, wenn er Geldprobleme hat. Wird der Vertrag mithilfe einer unserer Partneranwälte gekündigt, liegt der Rückkaufswert oft deutlich höher, als wenn der Kunde selbst gekündigt hätte. Unsere Spezialisten überprüfen die Abrechnung der Versicherung. Ist diese aus unserer Sicht fehlerhaft, leiten wir die notwendigen Schritte ein, um die Erstattung zu erreichen, die unseren Kunden unserer Meinung nach noch zusteht.
Der unabhängige Versicherungsberater Georg Pitzl wird zitiert, da er meint, dass die hohen Vertriebskosten den Versicherungsbetrag belasten und so der Kunde bei einer vorzeitigen Kündigung einen großen Verlust hinnehmen muss. Das stimmt zwar, doch das muss so nicht einfach hingenommen werden!
Die Beitragsfreistellung wird als scheinbare Alternative genannt, doch dabei wird lediglich die Risikoversicherung reduziert und die damit verbundenen Beitragsteile entfallen, der Versicherungsvertrag läuft aber weiter wie bisher. Da der Vertrag weiter verwaltet werden muss, werden die Kosten dafür aus dem Vertragsguthaben beziehungsweise aus den Erträgen genommen. Die Mindestverzinsung von 2,25 Prozent wird nur noch auf das bestehende Vertragsguthaben gewährt. So wäre also jede Kapitalanlage, die eine höhere Verzinsung erwirtschaftet und die nicht von Verwaltungsgebühren belastet wird rentabler. Beispielsweise seien hier Bundesschatzbriefe, Fest- oder Tagesgelder genannt.
Weiter werden Policenhändler genannt, die die Versicherung aufkaufen und mehr Geld für den Vertrag zahlen als der Kunde bei einer Kündigung von der Versicherung bekommen würde. Meist zahlen die Policenaufkäufer lediglich ein bis drei Prozent mehr als der Rückkaufswert hoch ist. Auch werden nur die Verträge von einem Drittel der auf dem deutschen Versicherungsmarkt existierenden Unternehmen aufgekauft.
Eine andere Möglichkeit sei das Policendarlehen, so der Bayrische Rundfunk weiter. Aber das bedeutet nur, dass der Kunde Zinsen für sein eigenes Geld zahlt. Nur wenn der Betrag recht schnell wieder zurückgezahlt wird, macht das Sinn, doch wer kann das schon? Die Guthabenverzinsung beträgt 2,25 Prozent und je nach Anbieter zahlt der Kunde zwischen drei und sechs Prozent für das Darlehen. Solange das Modell läuft, macht der Kunde also ständig Verluste.
Wir von der proConcept AG sind der Meinung, dass die Kündigung des unrentablen Lebensversicherungsvertrages das einzig richtige ist, was der Kunde machen kann, wenn er Geldprobleme hat. Wird der Vertrag mithilfe einer unserer Partneranwälte gekündigt, liegt der Rückkaufswert oft deutlich höher, als wenn der Kunde selbst gekündigt hätte. Unsere Spezialisten überprüfen die Abrechnung der Versicherung. Ist diese aus unserer Sicht fehlerhaft, leiten wir die notwendigen Schritte ein, um die Erstattung zu erreichen, die unseren Kunden unserer Meinung nach noch zusteht.
Die Luft wird dünn
Der Versicherungswirtschaft setzen sinkende Zinsen und fallende Kurse zu. Jetzt droht auch noch eine Stornowelle. Die Fußballmannschaften, die Ottmar Hitzfeld trainierte, gewannen ihre Spiele meist aus einer geordneten Defensive heraus. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen, alles nach vorn zu werfen und die Deckung zu entblößen. Daher erschien es nur logisch, dass der frühere Bayern-Trainer seit Oktober 2007 für eine Versicherung wirbt: die Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt, neudeutsch: Swiss Life
Verlorene Milliarden
Leider hat der Werbepartner Hitzfelds Erfolgstaktik nicht beherzigt. Im Gegenteil: Der langjährige Swiss-Life-Chef Rolf Dörig liebte die Offensive. Im Dezember 2007 kündigte Dörig die Übernahme des deutschen Finanzdienstleisters AWD für damals 1,16 Milliarden Euro an. Kurz darauf brach der deutsche Versicherungsmarkt ein. Zugleich taten sich in der Bilanz der Schweizer Milliardenlöcher auf: Weil die Swiss Life stark in Hedge-Fonds und Anleihen nun zahlungsunfähiger Finanzinstitute wie Lehman Brothers investiert war, brach der Gewinn 2008 derart ein, dass sie ihren Kunden gerade noch die Garantiezinsen zahlen kann. Die Aktionäre erhalten allenfalls eine symbolische Dividende.
Hätten die Schweizer nicht Anleihen mit einem Buchwert von 15 Milliarden Franken umklassifiziert, wären die Abschreibungen noch verheerender ausgefallen. Die Folge: Nach einem Kursrutsch um 75 Prozent binnen zwölf Monaten ist der Swiss-Life-Konzern gerade noch 1,35 Milliarden Euro wert - nur 150 Millionen Euro mehr als AWD.
Bei deutschen Lebensversicherern sind solche extremen Risiken bisher nicht bekannt geworden. Doch auch sie müssen kämpfen. "Bezogen auf das Anlagevermögen, hatten wir zu Beginn des Jahres Reserven von 8,5 Prozent2, erklärte Andreas Gruber, Kapitalanlagechef der Allianz Leben, der "Zeit". Diese hätten sich "durch die Entwicklung bei den Aktien im Jahr 2008 in etwa halbiert". Das Kapitalanlageergebnis der Ergo-Gruppe(Hamburg-Mannheimer, Victoria) schmolz von 5,35 Milliarden auf 2,87 Milliarden Euro. Die Dividende, die zu 95 Prozent der Münchener Rück zufließt, fällt aus.
Die bislang größte Schieflage in der deutschen Versicherungsbranche liegt sechs Jahre zurück: 2003 übernahm die Auffanggesellschaft Protektor die Bestände der Mannheimer Leben, weil diese nach dem Börsencrash ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Protektor gewährleistet seitdem, dass die Versicherten zumindest die Garantieverzinsung aus ihren Policen erhalten.
Die Zahlung der vertraglich zugesicherten Garantieverzinsung wird für die gesamte Branche zunehmend zum Kraftakt: Zwar muss sie Neukunden nur noch 2,25 Prozent garantieren. Auf den gesamten Vertragsbestand gerechnet, müssen die deutschen Lebensversicherer jedoch mindestens 3,6 Prozent Rendite erzielen, um alle Garantien bedienen zu können. "Der Kapitalmarkt gibt aber für Neuanlagen nur noch drei Prozent her", analysiert Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchendiensts Map-Report. Die jüngsten Zinssenkungen der Notenbanken verschärfen das Problem noch.
Keine Befürchtungen für 2009
Für 2009 rechnen Experten jedoch noch nicht mit größeren Verwerfungen am Versicherungsmarkt: Die Branche habe aus der Finanzmarktkrise der Jahre 2002 und 2003 gelernt, sagt Rolf-Peter Hoenen, Präsident des Branchenverbands GDV und Chef der HUK-Coburg. Auch Poweleit glaubt, dass die Abschreibungen auf Kapitalanlagen aufgrund der geringeren Aktienquoten "bei Weitem nicht die Dimension erreichen wie 2002".
Analyst Zielke warnt die Branche in seiner aktuellen Studie "Nach dem Sturm" vor einer viel unmittelbareren Folge der Wirtschaftskrise: Kunden, die ihren Job verlieren, könnten gezwungen sein, ihre Policen zu kündigen, so Zielke. Da ihre Gelder aber langfristig angelegt sind, würde das für die Branche erhebliche Liquiditätsrisiken bedeuten. Bei einem Durchschnittswert von 7000 Euro pro Police und 500 000 Stornierungen - die Zahl korrespondiert mit dem prognostizierten Anstieg der Arbeitslosenzahlen - würden schlagartig 3,5 Milliarden Euro fällig.
FOCUS-MONEY / Markus Voss
Der Versicherungswirtschaft setzen sinkende Zinsen und fallende Kurse zu. Jetzt droht auch noch eine Stornowelle. Die Fußballmannschaften, die Ottmar Hitzfeld trainierte, gewannen ihre Spiele meist aus einer geordneten Defensive heraus. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen, alles nach vorn zu werfen und die Deckung zu entblößen. Daher erschien es nur logisch, dass der frühere Bayern-Trainer seit Oktober 2007 für eine Versicherung wirbt: die Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt, neudeutsch: Swiss Life
Verlorene Milliarden
Leider hat der Werbepartner Hitzfelds Erfolgstaktik nicht beherzigt. Im Gegenteil: Der langjährige Swiss-Life-Chef Rolf Dörig liebte die Offensive. Im Dezember 2007 kündigte Dörig die Übernahme des deutschen Finanzdienstleisters AWD für damals 1,16 Milliarden Euro an. Kurz darauf brach der deutsche Versicherungsmarkt ein. Zugleich taten sich in der Bilanz der Schweizer Milliardenlöcher auf: Weil die Swiss Life stark in Hedge-Fonds und Anleihen nun zahlungsunfähiger Finanzinstitute wie Lehman Brothers investiert war, brach der Gewinn 2008 derart ein, dass sie ihren Kunden gerade noch die Garantiezinsen zahlen kann. Die Aktionäre erhalten allenfalls eine symbolische Dividende.
Hätten die Schweizer nicht Anleihen mit einem Buchwert von 15 Milliarden Franken umklassifiziert, wären die Abschreibungen noch verheerender ausgefallen. Die Folge: Nach einem Kursrutsch um 75 Prozent binnen zwölf Monaten ist der Swiss-Life-Konzern gerade noch 1,35 Milliarden Euro wert - nur 150 Millionen Euro mehr als AWD.
Bei deutschen Lebensversicherern sind solche extremen Risiken bisher nicht bekannt geworden. Doch auch sie müssen kämpfen. "Bezogen auf das Anlagevermögen, hatten wir zu Beginn des Jahres Reserven von 8,5 Prozent2, erklärte Andreas Gruber, Kapitalanlagechef der Allianz Leben, der "Zeit". Diese hätten sich "durch die Entwicklung bei den Aktien im Jahr 2008 in etwa halbiert". Das Kapitalanlageergebnis der Ergo-Gruppe(Hamburg-Mannheimer, Victoria) schmolz von 5,35 Milliarden auf 2,87 Milliarden Euro. Die Dividende, die zu 95 Prozent der Münchener Rück zufließt, fällt aus.
Die bislang größte Schieflage in der deutschen Versicherungsbranche liegt sechs Jahre zurück: 2003 übernahm die Auffanggesellschaft Protektor die Bestände der Mannheimer Leben, weil diese nach dem Börsencrash ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Protektor gewährleistet seitdem, dass die Versicherten zumindest die Garantieverzinsung aus ihren Policen erhalten.
Die Zahlung der vertraglich zugesicherten Garantieverzinsung wird für die gesamte Branche zunehmend zum Kraftakt: Zwar muss sie Neukunden nur noch 2,25 Prozent garantieren. Auf den gesamten Vertragsbestand gerechnet, müssen die deutschen Lebensversicherer jedoch mindestens 3,6 Prozent Rendite erzielen, um alle Garantien bedienen zu können. "Der Kapitalmarkt gibt aber für Neuanlagen nur noch drei Prozent her", analysiert Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchendiensts Map-Report. Die jüngsten Zinssenkungen der Notenbanken verschärfen das Problem noch.
Keine Befürchtungen für 2009
Für 2009 rechnen Experten jedoch noch nicht mit größeren Verwerfungen am Versicherungsmarkt: Die Branche habe aus der Finanzmarktkrise der Jahre 2002 und 2003 gelernt, sagt Rolf-Peter Hoenen, Präsident des Branchenverbands GDV und Chef der HUK-Coburg. Auch Poweleit glaubt, dass die Abschreibungen auf Kapitalanlagen aufgrund der geringeren Aktienquoten "bei Weitem nicht die Dimension erreichen wie 2002".
Analyst Zielke warnt die Branche in seiner aktuellen Studie "Nach dem Sturm" vor einer viel unmittelbareren Folge der Wirtschaftskrise: Kunden, die ihren Job verlieren, könnten gezwungen sein, ihre Policen zu kündigen, so Zielke. Da ihre Gelder aber langfristig angelegt sind, würde das für die Branche erhebliche Liquiditätsrisiken bedeuten. Bei einem Durchschnittswert von 7000 Euro pro Police und 500 000 Stornierungen - die Zahl korrespondiert mit dem prognostizierten Anstieg der Arbeitslosenzahlen - würden schlagartig 3,5 Milliarden Euro fällig.
FOCUS-MONEY / Markus Voss