Macao ist "in". Las Vegas zwar nicht "out", aber auf dem absteigendem Ast.

In der ehemaligen portugiesischen Kolonie locken Hotels und Spielhöllen die Glücksspiel-freudigen Chinesen. In der Wüste in Nevada hingegen hinterlässt die Finanzkrise ihre Spuren. Der Trip nach Las Vegas ist vielen Amerikanern trotz gesunkener Hotelpreise zu teuer - und zu verlustreich. Wer weiß, ob der Automat in Cesar's Palace Gewinne ausspuckt oder beim Roulette im Bellagio die Kugel wie sie soll rollt.

Das ist die Chance für deutsche Casinos. Glauben Experten. Also pochen sie auf Erleichterungen.

Der Staat soll die Spielbankabgabe senken, die Beschränkung auf bestimmte Standorte soll aufgehoben werden. Auf dass München und Köln endlich auch ihre Casinos bekommen. Die bayerische Hauptstadt und die Karnevalshochburg am Rhein sind in dieser Beziehung noch weiße Flecken auf der Landkarte.

Und schließlich erlebt auch das Glücksspiel in Osteuropa, ob in Russland oder Slowenien, einen Aufschwung, Länder, mit denen Deutschland im Wettbewerb steht. Mehr Casinos würden auch mehr Chinesen nach Deutschland locken, heißt es. Deutschland als Casino-Entwicklungsland dank staatlicher Hilfe?

Gemach. Glücksspieler und Spekulanten haben ihr Spielfeld: An der Börse ist es nicht einmal so klein. Die jüngsten Erfahrungen dort stimmen allerdings bedenklich, die sind Verluste groß. Auch deshalb sinkt die Zahl der Aktionäre dramatisch.

Anders bei den Casinos. Dort weiß jeder, dass er sein Geld in der Regel verzockt. Casinos sind ehrlicher als die Börse. Das ist die Chance deutscher Spielhöllen. Macao sollte auf der Hut sein.
Quelle: fr-online