

08.12.2014
Krise bei der Penell GmbH: Anleiheninhaber verlieren ein Drittel des Kapitals an einem Tag
(sa) - Schock für die Anleihenzeichner der Penell GmbH! Das Management des spezialisierten Anbieters von Systemlösungen für die Elektroversorgung teilte am 3. Dezember 2014 mit, dass die Kupferbestände des Unternehmens, die als Sicherheit für die Anleihen genutzt wurden, deutlich niedriger sind als prospektiert und bilanziert. Im schlimmsten Fall droht dem Unternehmen die Insolvenz und den Anleiheninhabern der Totalausverlust.

Werbung für die Penell-Anleihe
Bis zu fünf Millionen Euro plante die Penell GmbH aus dem hessischen Ober-Ramstadt zwischen dem 26. Mai 2014 und dem 6. Juni 2014 mit Hilfe einer Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A11QQ82) einzusammeln. Über eine Laufzeit von fünf Jahren wurde den Anlegern eine jährliche Verzinsung von 7,75 Prozent angeboten.
Die Emittentin versprach den Zeichnern der Anleihe eine überdurchschnittlich hohe Sicherheit, denn die Investoren mussten keinen Rangrücktritt für ihre Forderungen erteilen und erhielten sogar alle Warenbestände, insbesondere die Kupfervorräte des Unternehmens, als Sicherheiten. Die Quote der Sicherheiten sollte laut Prospekt bei mehr als 100 Prozent des eingesetzten Kapitals liegen.
Nicht einmal sechs Monate nach Emission der Anleihe an der Börse Düsseldorf lösen sich die Versprechen der Penell GmbH, die vom Geschäftsführer Kurt Penell sowie der 100 Prozent Gesellschafterin Waltraud Penell (79) kontrolliert wird, in Luft auf.
In einem Schreiben vom 3. Dezember 2014 teilten die Penell-Chefs den Anleihenzeichnern mit, dass man sich leider massiv verrechnet habe und das gelagerte Kupfer weder den bilanzierten, noch den prospektierten Werten entspräche:
Zitat:
Eine erneute Überprüfung der Lagerbestände der Penell GmbH hat ergeben, dass bei dem Anbieter von Systemlösungen für die Elektroversorgung, die im Wertpapierprospekt zur Anleihe (ISIN: DE 000 A11 QQ8 2) zugesagten Bestände allem Anschein nach nicht dem angegebenen Lagerwert von ca. EUR 9,0 Mio. ergeben. Als Sicherheit wurden den Investoren der Penell-Anleihe, die ein Gesamtvolumen von EUR 5,0 Mio. hat, das Kupfer in den Kupferkabeln zugesagt. Bei einer Unterschreitung des Schwellenwertes von EUR 6,25 Mio. ist die Gesellschaft gemäß Wertpapierprospekt zur Nachbesicherung verpflichtet. Dies wird momentan durch den Geschäftsführer, Herrn Kurt Penell, umgesetzt. Nach derzeitigen Schätzungen haben die Sicherheiten trotz der zugesagten Nachbesicherung einen Wert von rund EUR 5,5 Mio. und würden somit unter dem ursprünglichen Schwellenwert liegen.
Penell-Chef Kurt Penell
Durch das Wertpapierprospekt ist die Gesellschaft verpflichtet, bei Nachbesicherung unverzüglich eine Gläubigerversammlung einzuberufen und über die neue Sicherheitenlage abstimmen zu lassen. Diese wird momentan vorbereitet. Die Organisation einer Anleihe-Gläubigerversammlung der Penell GmbH wird nun durch die Gesellschaft umgesetzt. In Absprache mit dem vorläufigen gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger wird in den kommenden Tagen eine entsprechende Einladung erfolgen.
Innerhalb von 24 Stunden brach der Pennel-Anleihenkurs um fast ein Drittel ein und konnte sich von dem Rückschlag nicht erholen.
Nach Veröffentlichung der hausinternen Warnmeldung geriet der Kurs der Penell-Anleihe massiv unter Druck. Innerhalb von Tagesfrist fiel der Kurs von mehr als 95 Prozent des Nennwerts auf unter 65 Prozent und befindet sich seitdem im Abwärtstrend. Innerhalb von nur 24 Stunden hatte das Penell-Mangement rund 35 Prozent des eingezahlten Kapitals der Gläubiger vernichtet.
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Es liegt 1 Kommentar zu dieser Pressemitteilung vor.
# - Kommentar von Carsten Simon am 09.12.2014 09:48 |
Das stinkt doch nach Betrug. Wie doof kann man sein, um Kupfer im Wert von 4 Millionen Euro zu "verbummeln". |
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