

12.05.2009
Deutsche Kreditbank vergab faule Wohnungsdarlehen

Nach Informationen von WISO arbeitete die Deutsche Kreditbank mit Kreditvermittlern zusammen, die Eigentumswohnungen zu überhöhten Preisen an Geringverdiener vermittelten, die die sich gar nicht leisten können. Das entspricht dem Muster der sogenannten Sub-Prime-Geschäfte in den USA, durch die die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise maßgeblich mit ausgelöst wurde.
Bank möglicherweise haftbar
Ein 54 Jahre alter Haustechniker hatte 2005 für 80.000 Euro eine vermietete Eigentumswohnung in Berlin-Wilmersdorf gekauft. Der Anlageberater, der die Wohnung vermittelte, hat auch den notwendigen Kredit besorgt. Der Haustechniker nahm ein Darlehen über 95.000 Euro bei der DKB auf.
Wenn es sich dabei um ein "institutionalisiertes Zusammenwirken" gehandelt hat, kann die DKB unter Umständen für das Verhalten des Vermittlers haftbar gemacht werden. Die DKB allerdings sieht kein solches institutionalisiertes Zusammenwirken und erklärt gegenüber WISO schriftlich: "Der Inhalt etwaiger Beratungsgespräche ist uns nicht bekannt."
Überhöhter Kaufpreis
Der Anwalt des Haustechnikers schätzt, dass die Wohnung tatsächlich nur die Hälfte des Kaufpreises wert ist. Von dem überhöhten Kaufpreis will die DKB keine Kenntnis gehabt haben und schreibt an WISO, dass sie "zum Zeitpunkt der Darlehensvergabe keine Anhaltspunkte für eine Kaufpreisüberhöhung gehabt" habe. Nach der Kalkulation, die bei der Vermittlung vorgelegt wurde, hätte der Haustechniker nur 77 Euro im Monat zuschießen müssen. Der Rest der Kreditraten hätte sich über die Miete und die Steuerersparnis decken sollen.
Tatsächlich muss er aber 300 Euro pro Monat zuzahlen. Das sei kein Einzelfall, erklärt der Vorstand der Schutzgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger, Jürgen Blache in WISO: "Uns sind in dem Zusammenhang circa 950 Fälle bekannt." Die DKB selbst wollte keine Angaben darüber machen, wie viele Kredite sie insgesamt unter diesen Umständen vergeben hat.
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