

04.02.2010
Börsenbriefe fürs Klo

Häuslicher Arbeitsplatz eines Day Traders
Vorausgesetzt, er nimmt den PC sogar mit aufs Klo, um keine Kursschwankung zu verpassen. Erleichterung sollen den heimischen Dauer-Zockern so genannte Day Trading Briefe bieten, die man schon für 200 Euro im Monat abonnieren kann. In diesem Fall verschickt ein Computer jeden Tag zwischen 7.30 Uhr und 10.30 Uhr per E-Mail, SMS oder Fax viele Tipps für DAX-Unternehmen, für Rohstoffe oder Edelmetalle, die man dann Eins zu Eins übernehmen kann.
Allerdings kann natürlich auch kein Computer den tatsächlichen Kursverlauf einer Aktie vorhersagen. Genauso wenig, wie er die Lottozahlen oder die nächsten fünf Zahlen im Casino vorausberechnen könnte. Aber die Computerberechnungen sind gute Schätzungen, die auf Erfahrungen von Börsenprofis beruhen.
Falsche Performance
Es sei denn, die Börsenbrief-Verkäufer sind gar keine Profis, sondern ganz einfach nur Betrüger, die den Käufer mit einer falschen Performance in eine Abo-Falle locken.

Aktien-Profi Patrick
Hahn aus München
Hahn: "Es gibt Performance-Betrüger, die sich Aktien rückwirkend 30 bis 50 Prozent billiger ins Musterdepot einbuchen und beim Verkauf 30 bis 50 Prozent teurer ausbuchen, um mit dieser Lügenperformance immer wieder neue Anleger anzulocken, nachdem die alten Kunden Pleite sind."
Ein Day Trader berichtet gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net, wie ein Performance-Betrüger aus Zug in der Schweiz arbeitet, auf den er hereingefallen ist. Der Day Trader:
Zitat:
Eines Tages erhielt ich eine Werbesendung per Post. Ich informierte mich umfassend aus den beiliegenden Unterlagen und besuchte auch die Website des Unternehmens.
Da die veröffentlichten Ergebnisse deutlich besser waren als die von mir erzielten, entschied ich mich zu einem Test des angebotenen Handelssystems. Dieser 30-Tage-Test wurde zwar nicht im Werbebrief angeboten, jedoch auf der Website.
Die Handelsempfehlungen wurden von einem Computer ausgespuckt, der ständig mit allen möglichen Kursen gefüttert wird und daraus die Richtung ableitet, in die sich die Börse voraussichtlich in den nächsten Minuten oder Stunden entwickeln wird - dies jedenfalls wurde zugesichert.
Die Handelsempfehlungen wurden anschließend an alle Abonnenten per Fax verschickt.
Der Service war nicht gerade billig und kostete über 200 Euro monatlich. Ich entschloss mich trotzdem, es zu versuchen. Ich testete den Service daraufhin etwa drei Wochen theoretisch, indem ich sofort, wenn das Fax durchkam, die Kauf- oder Verkaufskurse notierte.
Das Ergebnis war negativ und ich kündigte den Faxservice mit sofortiger Wirkung per Einschreiben.
Die Antwort des Anbieters war erstaunlich: Ich hätte kein Recht zur Kündigung, da ich ein Kunde gewesen wäre, der auf das Werbeschreiben reagiert hätte. Die Testphase jedoch war nur den Internet-Kunden vorbehalten. Ich hätte daher das Abonnement für ein ganzes Jahr zu zahlen.
Ich schüttelte über so viel Frechheit nur den Kopf und heftete alles zu den Akten. Für mich war der Fall erledigt, meine guten Schweizer bestanden jedoch auf Zahlung und belieferten mich auch weiterhin mit 2 bis 10 Faxsendungen täglich.
Ab und zu viel mir auf, dass die Faxsendungen erst mehrere Stunden nach der Uhrzeit ankamen, zu der die Empfehlungen "durch den schlauen Computer" ausgesprochen wurden.
Als ich dies überprüfte, merkte ich, dass dies System hatte. Der Abonnent wurde bewußt etwa jedes 8. bis 10. Mal getäuscht, indem mit dem Wissen der Kurse in der Gegenwart Handelsaktivitäten in der Vergangenheit vorgetäuscht wurden. Kein Wunder, dass die veröffentlichten Ergebnisse auf der Internetseite der Firma in der Vergangenheit so gut gewesen waren.
Die Schweizer Firma hatte dann sogar die Frechheit, eine Klage gegen mich anzustrengen. Diese war wie erwartet erfolglos, da ich nachweislich fristgerecht gekündigt hatte.
Der Tipp des Day Traders:
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Es liegt 1 Kommentar zu dieser Pressemitteilung vor.
#3 - Kommentar von Kai A. am 10.03.2010 12:15 |
Danke, dass Sie dieses Thema aufgreifen. Ich möchte auf einen weiteren 'Trick' hinweisen, mit dem Redakteure von Börsenbriefen tolle Performance vortäuschen: falsche Berechnung. Häufig werden einfach die Gewinn-Prozente aller Trades (ohne Angabe von Stückzahlen und Absolutgewinnen) in einem gegebenen Zeitraum addiert und dies als "kumulative Performance" verkauft. Mathematisch gesehen ist das völliger Unfug, und das Ergebnis hat nichts mit der Performance zu tun, die man mit den Trades erzielt hätte. Wenn nur genug Trades stattfinden und die Zahl der positiven Ergebnisse überwiegt kommt man so auf hohe Werte. Eine typische Bauernfangmethode also, die von finanztechnischen Laien und Neulingen wohl nicht durchschaut wird, und leider auch bei ansonsten 'seriös' arbeitenden Herausgebern vorkommt. |
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